Montag, August 29, 2011

Breithorn (Loferer Steinberge) - 28.08.2011

Dieses Wochenende wurde es Zeit unser zweites Rätsel zu lösen. Karin musste Samstag arbeiten, deshalb bot sich der Sonntag für tagesfüllende Rätselfreuden an. Das Breithorn (2415m) in den Loferer Steinbergen war unser Ziel. Für alle denen der Name bekannt vorkommt, letztes Jahr besuchte ich die Nordwand des Breithorns mit Nihat.
Wir starteten vom Loferer Hochtal aus mit dem Rad über den Pass Strub. Nach 40 Minuten und 150 hm radeln (zuerst vom Hochtal hinunter und dann über den Pass Strub nach Waidring wieder hinauf) stellten wir die Räder ab und stiegen über den Forstweg zur Jägeralm auf (45 Minuten, 350 hm). Hier zweigt der Griesbachersteig zum Waidringer Nieder ab (3 Stunden, 1250 hm). Der Steig führt zuerst durch einen Larchwald, dann über Schotter und Schrofen hinauf zur Guten Wand und dann mit vereinzelter Seilversicherung in das Joch zwischen Breithorn und Mitterhorn (Waidringer Nieder). Nach einer Brotzeit gingen wir den SW-Grat des Breithorns an. 40 Minuten, 150 hm und ein paar IIer Stellen später standen wir am Gipfel und hielten endlich unser zweites Rätsel in Händen. 40 Minuten kostete auch der Abstieg zurück in den Waidringer Nieder und weitere 30 Minuten hinunter zur Schmidt-Zabierow Hütte. Wir stärkten uns mit Suppe und Kaiserschmarrn bevor wir die restlichen 1200 hm ins Loferer Hochtal in Angriff nahmen (1 1/2 Stunden). Mit dem Auto holten wir in Waidring noch die Räder und somit hatten wir nach 8 Stunden (Geh-/Fahrzeit) und 1900 hm unser zweites Rätsel gelöst. Eine schöne Tour bei perfekter Sicht wegen des Kalteinbruchs einen Tag zuvor.
2011_08_28_Breithorn

Dienstag, August 23, 2011

Klettern Rosengarten - 20./21.08.2011

Über Karins Geburtstag gings dieses Mal zum Alpinklettern in den Rosengarten. In aller Frühe fuhren wir von meinen Eltern aus nach Bozen und über den Karerpass zur Frommeralm. Von dort gings mit dem ersten Lift auf die Köllner Hütte und in nicht ganz 2 Stunden über einen netten Klettersteig zum Santnerpass (Klettersteig ist übertrieben, auch ohne Probleme ohne Metall begehbar, Helm ist aber nicht verkehrt). Nach einer kleinen Mittagspause kletterten wir die Dülfer (5-6 SL, IV+) in der Rosengartenspitze (2981 m) Westwand. Eine ganz nette Route die keinerlei Sicherungen hat. Stände sind teilweise sehr gut an Sanduhren zu machen und mit Keilen und Friends aufzubessern. Nach der Schlüssellänge (dunkler Kamin, IV+) musste ich für einen Stand dann sogar einen Haken schlagen. Der Fels ist in der Tour leider nicht immer ganz fest. Die Kletterschuhe haben wir allerdings nicht ausgepackt, sondern sind alles in unseren Salomons geklettert. Abgestiegen wird über den Nordgrat und die Westwandkamine (Normalweg), Stellen II und 4 x Abseilen. Nach der Anstrengung der Tour erholten wir uns auf der Gartlhütte zusammen mit den Jungs und dem Bergführer (Erich) die wir beim Abseilen getroffen hatten.
2011_08_20_Rosengartenspitze
Am nächsten Morgen stiegen wir recht Früh in die Südostwand des Stabelerturms (2805m) ("Normalweg", 6-8 SL, IV-) ein. In der 3. SL trafen wir auf 4 Jungs die gerade vom Winklerturm kamen und die Überschreitung der Vajolet-Türme vor hatten. Am Gipfel (der überraschend geräumig war) bekam Karin ihre Geburtstagstorte und ein Ständchen gesungen und dann gings schon zum Abseilen in die Nordwand (auch an diesem Tag hatten wir unsere Kletterschuhe nicht angezogen). Die ersten zwei Abseillängen bis zum Klemmblock zwischen Stabeler- und Delago-Turm sind wirklich eindrucksvoll, 600 m Luft unterm Hintern und einen Wahnsinnsausblick. Vom Klemmblock aus benutzt man dann die Abeilpiste des Delagoturms (2 x 60 m oder 4 x 25 m). Nach der Kletterei stiegen wir zur Vajolet Hütte ab und umrundeten die Rosengartenspitze im Osten (Passo Coronell). Nach der Abfahrt mit dem Laurin-Lift gings noch schnell ins Inntal und mit dem letzten Lift zur Tulfeinalm, um unser erstes Rätsel am Glungezer zu lösen (Aufstieg: 600 hm, 1 Stunde 10 Minuten, Abstieg: 1600 hm, 1 Stunde 10 Minuten).
2011_08_21_VajoletTürme
Damit ging ein anstrengendes, aber auch sehr tolles Wochenede zu Ende.

Dienstag, August 16, 2011

Nadelhorn / Allalinhorn - 13.-15.08.2011

Ein langes Wochenende lag vor uns (in mehrerer Hinsicht). Freitag Abend nach einem kleinen Sommerfest in unserem Haus starteten wir in Richtung Wallis. Kurz vor dem Oberalppass und nach einem fast Zusammenstoß mit einem Rehbraten schliefen wir (in unserer Biwakschachtel, Opel Astra) und legten den Rest der Strecke am Samstag in der Früh zurück. In Sass Fee angelangt, hieß es dann auch gleich "Aufi aufn Berg" und so legten wir den Weg zur Mischabelhütte (3335 m) über die Trift in 4 Stunden zurück (1500 hm). Dort trafen wir uns mit meinen Eltern, wegen denen wir eigentlich ins Wallis gekommen waren. Nach dem super Abendessen spazierte ich noch aufs Schwarzhorn (3620 m), um mir unseren Weg für den nächsten Tag anzusehen.
Der Sonntag begann um 3 Uhr mit dem Frühstück und um 20 Minuten vor 4 Uhr konnten wir dann endlich den Aufstieg beginnen. In 40 Minuten stiegen wir bis kurz unters Schwarzhorn und zogen uns die Eisausrüstung an. Über den Hobalmgletscher gings dann ins Windjoch (3850 m, von der Hütte ca. 500 hm in 2 Stunden), wo wir den Sonnenaufgang genießen konnten. In weiteren 2 Stunden wanderten wir den Nordostgrat bis unter den Gipfelaufbau. Die Wartezeit, bis drei größere Seilschafte vor uns wieder vom Gipfel herunter kamen, nutzte ich um zum nordwestlichen Vorgipfel (4290 m) zu kraxeln. Der Gipfelaufbau war dann in wenigen Minuten geschafft und so konnten wir am Gipfel (4327 m) das perfekte Wetter und den grandiosen Rundumblick genießen. Dann hieß es aber auch wieder absteigen und nach einer kurzen Pause im Windjoch kamen wir 2 1/2 Stunden später wieder auf der Mischabelhütte an. Weitere 3 Stunden und 1500 hm später beglichen wir unsere Parkrechnung und fuhren mit den Eltern auf einen Campingplatz in Saas Grund, froh darüber bei immer stärker aufziehenden Wolken nicht mehr auf der Hütte zu sein. Nach einem Käsefondue, einem Liter Wein und zwei Schnapserl fielen wir alle wie tot ins Bett (respektive Auto).
2011_08_14_Nadelhorn

Sonntag, 6 Uhr. Wenn schon Wallis, dann aber auch noch irgendwas zum Abschluss. Das Wetter war mies, aber was solls, fürs Allalinhorn (4027 m) sollte es schon reichen. Mit dem Alpin Express und der Metro Alpin erreichten wir in wenigen Minuten unseren Ausgangspunkt, Mittel Allalin (3460 m) und das für spottbillige 62 CHF pro Person. Die Skipiste war schnell gequert und auf etwa 3550 m begann der eigentliche Aufstieg. Bei Nebel folgten wir der sehr eingewehten Spur durch die Bruchzone bis ins Feejoch (3826 m). Von hier gings in einer fast noch schlimmeren Suppe die Westflanke hinauf bis zum Gipfel. Immer wieder zogen die Wolken herum und so konnten wir zumindest manchmal sehen, dass wir nicht so verkehrt unterwegs waren (Spur gab es durch die Verwehungen praktisch nicht). Nach 2 1/4 Stunden (580 hm) standen wir am Gipfel und zwar als erste und alleine. Nach einer 1/4 Stunde des Wartens auf ein Wetterfenster stiegen wir wieder ab. Nun begegneten uns jede Menge anderer Seilschaften (die auch kein besseres Wetter bekommen sollten), die unsere Spur nutzten und nach 1/2 Stunde standen wir wieder in Mittel Allalin, wo wir uns eine Jause schmecken ließen. Und dann hieß es leider Heim fahren, wieder 6 Stunden zurück nach München...
2011_08_15_Allalinhorn

Ein super Wochenende mit Karin und meinen Eltern. Schaun wir mal welche weiteren Ziele locken.

Montag, August 08, 2011

Marco e Rosa / Piz Bernina-Versuch Nr. 2 - 06./07.08.2011

Bei nicht wahnsinnig guter Vorhersage starteten Claudi, Peter und ich um 8 Uhr in Morteratsch mit den Rädern (übrigens bei Bombenwetter). Nach etwas weniger als einer 1/2 Stunde (100 hm) konnten wir die Räder an der Gletscherzunge abstellen und über das Blankeis zum Zusammenfluss des Pers- und Morteratsch-Gletschers aufsteigen (1 1/2 Stunden, 400 hm). Von hier gings über eine Moräne auf die Isla Pers und weiter im Fels bis zum Beginn des Firnfeldes auf der Isla (1 1/2 Stunden, 450 hm). Nach einer Mittagspause gings über das Firnfeld bis unter die Fortezza (1 Stunde 50 Minuten, 550 hm). Diese lies sich im Gegensatz zum Winter sehr einfach überwinden, leider fiel mir bei einer Unachtsamkeit mein Guide und ein Tibloc hinunter (1 Stunde, 100 hm). Von der Fortezza gehts noch 350 hm bis unter den östlichen Bellavistagipfel und von dort eben über die Bellavistaterrassen. Das vorhergesagte Schlechtwetter traf uns kurz vor den Terrassen und so wurde das letzte Stück zur Marco e Rosa zum Blindflug entlang einer bestehenden Spur (2 1/2 Stunden). Zwischenzeitlich müssen wieder 200 hm durch die Brüche unterhalb des Piz Zupo abgestiegen werden. Nach 8 Stunden 50 Minuten Gehzeit und 1950 hm erreichten wir bei zunehmend schlechter werdendem Wetter das Refugio Marco e Rosa. Zusammen mit drei Berlinern (Julia, Ben und Stefan) harrten wir auf besseres Wetter. Aber der Sonntag brachte dann das vorhergesagte Schlechtwetter und bei einer Sicht von unter 10 Metern und einer eingewehten Spur entschieden wir uns gegen den Abstieg über die Bellavista. Die einzige Alternative war der Abstieg nach Süden zum Refugio Marinelli. Wir stiegen, bei einem Sturm der uns fast von den Beinen riss, den Klettersteig durch die Wand unterhalb des Refugios ab (300 hm, 40 Minuten). Den Gletscher gings dann erst in südwestlicher Richtung abwärts (da ist uns Claudi auf einer Brücke bis zur Brust eingebrochen) und dann in Folge nach Süden fast eben bis zum Passo Marinelli (300 hm, 2 Stunden) und von dort einem guten Steig folgend bis zur Hütte (200 hm, 20 Minuten). Dort freundeten wir uns gleich mit einer CAI Gruppe an, die wegen eine Konzertes am Samstag auf der Hütte war (Armonie del Bernina). Mit den Italienern wurde dann gegessen, getrunken, gesungen und gespielt und um 15 Uhr hieß es absteigen. Nach 1 Stunde 50 Minuten erreichten wir (so wie zuvor auch, im strömenden Regen) den Stausee Campo Moro im Valmalenco (ca. 1000 hm). Zwei der Jungs fuhren uns noch zum Bahnhof nach Sondrio, wo wir zwar einen Zug nach Tirano erwischten, aber keine Rätische Bahn mehr über den Berninapass. Von Tirano aus teilten wir uns zu sechst ein Taxi und um 20 Uhr kamen wir endlich wieder an unseren Autos in Morteratsch an. Für Peter und mich hieß es aber noch eine kleine Laufrunde einlegen und die Räder vom Beginn des Gletschers holen. Um 21 Uhr konnte ich endlich nach München los fahren und um 1 Uhr morgens schlug ich todmüde zu Hause auf.
Auch wenns schon wieder nichts mit der Bernina war, wars trotzdem eine tolle Tour mit Claudi und Peter.
2011_08_06_MarcoERosa