Freitag, April 12, 2013

Into the white - Krimmler Tauernrunde 05.-09.04.2013

Nachdem unser Bleau-Aufenthalt dieses Jahr ins Wasser gefallen ist hatte ich Zeit mit den Jungs (Hildi, Hannes, Matze, Bäda und Tommi) eine kleine Tauernrunde zu drehen. Am Freitag Abend gings von der Finkau (1420 m) durchs Wildgerlostal bei Regen, Schnee, Dunkelheit und Nebel zur Zittauerhütte (2328 m) wo Hildi und Hannes mit einem Risotto auf uns warteten (900 hm, 3 Stunden).
2013_04_05_Zittauerhütte

Samstag Früh sah es eigentlich ganz vielversprechend aus, etwa 200 hm vor dem Gipfel des Gabler (700 hm, 2¼ Stunden) gerieten wir allerdings in Nebel und beschlossen nicht über den Gipfel ins Rainbachtal zu klettern sondern abzufahren und über die Rosskarscharte (2293 m) ins Rainbachtal zu gelangen da diese noch nicht im Nebel lag (100 hm, 1 Stunde). Bei der Abfahrt von der Rosskarscharte gerieten wir dann auch in den schnell aufziehenden Nebel und machten 2 Stunden Pause um auf bessere Sicht zu warten. Die kam aber nicht und so gings im Nebel ins Rainbachtal (1 Stunde) und dann taleinwärts zur Richterhütte (2367 m) (400 hm, 1¾ Stunden). Die Hütte konnten wir aber auch nach langem suchen (über ½ Stunde) nicht finden und so fuhren wir wohl oder übel zum Krimmler Tauernhaus (1622 m) ab (1½ Stunden). Ganz schön langer und nebliger Tag (1300 hm, 8½ Stunden) und am Ende lachte uns auch noch der Wirt des Tauernhauses aus weil wir die Richterhütte nicht gefunden hatten.
2013_04_06_Krimmlertauernhaus

Sonntag begann wie der Samstag geendet hatte, mit Nebel. Trotzdem stiegen wir zur Warnsdorferhütte (2336 m) auf, was ohne GPS nur mit Karte, Kompass und Höhenmesser, doch ganz schön spannend war (700 hm / 4 Stunden). Der Nachmittag und Abend war dann fürs Vorräte vernichten reserviert. 3 kg Nudeln liesen wir dann noch in der Hütte zurück weil wir unter keinen Umständen mehr essen hätten können.
2013_04_07_Warnsdorferhütte

Montag begrüßte uns mit blauem Himmel und strahlendem Sonnenschein in einer unglaublichen Arena. Die Nordwände der Dreiherrenspitze und der Simonispitzen leuchteten in den ersten Sonnenstrahlen. Es ging hinter der Warndorfer hinauf zum Gamsspitzl und dann mit kurzer Zwischenabfahrt hinauf zum Maurertörl (3108 m) (800 hm, 2¼ Stunden). Von Süden blies ein eiskalter Wind und es begann immer mehr einzutrüben. Wir fuhren Richtung Essener-Rostocker Hütte ab bis wir auf die Aufstiegsspur zum Großen Geiger (3360 m) trafen (½ Stunde) und stiegen über diese zum Gipfel auf (500 hm, 1¼ Stunden). Wir entschieden wegen dem schlechten Wetter im Süden nicht zur Johannishütte abzufahren sondern uns auf die Nordseite zur Kürsingerhütte zu retten. Nach zwei Mal 20 Meter abseile gings über das Obersulzbachkees hinunter zur ehemaligen Türkischen Zeltstadt (2200 m) (2 Stunden). Der letzte Anstieg des Tages führte uns zur Kürsigerhütte (2558 m) hinauf (400 hm, 1¼ Stunden). Ein doch recht langer Tag mit 1700 hm in 7¼ Stunden Gehzeit.
2013_04_08_Kürsingerhütte

Tatsächlich war die Nordseite wetterbegünstigt und so verwarfen wir die Idee den Venediger zum Abschluss zu machen (die Meisten waren eh schon oben) und suchten uns den etwas nördlicher gelegenen Schliefersspitz (3290 m) der durch seine 1300 hm hohe Ostflanke prädestiniert fürs Skibergsteigen ist. Zu erst mussten wir allerdings zur Talstation der Materialseilbahn (1980 m) abfahren (80 hm, 55 Minuten). Dabei stürzte ich zwischen den ersten Felsen unter der Hütte und zerriss mir die neue Überhose (ganz schön ärgerlich). Der Aufstieg zum Skidepot 100 hm unter dem Gipfel war in der sengenden Sonne anstrengen aber schön (1200 hm, 3 Stunden 25 Minuten). Von Süden zogen schnelle Nebel und Wolken herein und so entschieden wir den Gipfel Gipfel sein zu lassen und lieber die Abfahrt im perfekten Pulver zu genießen. Tommis Bindung gab den Geist auf und so wurde das Abellen zu einer 40 minütigen Reparaturaktion. Die Abfahrt war dann so gut wie erwartet (ok unten etwas weniger) und ¾ Stunde später standen wir an der Postalm (1691 m) und konnten unser wohlverdientes Radler trinken. Die Abfahrt durchs Obersulzbachtal verlief besser als in Erinnerung und 1 Stunde 10 Minuten später standen wir am Steinbruch (ca. 900 m) von Neukirchen am Großvenediger wo uns ein Taxi abholte und zu unseren Autos in der Finkau brachte (1300 hm, 6¼ Stunden).
2013_04_09_Schlutzkrapfenspitze

Trotz oder gerade wegen dem schlechten Wetter eine sehr eindrückliche Touren-“Woche“. Insgesamt legten wir 5900 hm im Aufstieg zurück und waren 29 Stunden Geh/Fahrzeit unterwegs.