Sonntag, Dezember 31, 2017

Götschen und einen guten Rutsch ins neue Jahr - 31.12.2017

Nach dem Schlechtwetter von gestern gab es heute wieder strahlenden Sonnenschein, leider auch ganz schön warm. Für eine kleine Runde auf den Götschen (1 Stunden 3 Minuten, 700 hm) reichte es aber auf jeden Fall, während Karin mit Paul dort beim Skifahren war.
Das vergangene Jahr war wieder sehr ereignisreich und hatte viele schöne Touren zu bieten (59975 hm, davon 37390 hm mit Ski). Neben vielen Skitouren zu zweit (oder dritt, viert, ...) gab es auch eine Skitourenpremiere mit der nächsten Generation (mit Jamie Anfang des Jahres und mit Paul vor drei Wochen). Unsere zwei Urlaube in Bleau und auf Korsika waren genauso Highlights, wie die vielen schönen Klettertouren mit Karin. Im Sommer konnten Vladi und ich endlich mal wieder eine Woche zusammen in den Bergen verbringen. Die Hochtouren mit Vladi waren zwar gut, endete aber leider katastrophal. Es zeigte sehr eindrucksvoll wie schmal der Grat zwischen einem schönen Bergerlebnis und dem Tod sein kann.
Karin und ich waren im Herbst zum ersten Mal zusammen Mountainbiken (danke Laura und Vladi), was überraschenderweise ziemlich viel Spaß gemacht hatte. Mal sehen ob das für mich ein neues Hobby wird, Karin ist aber definitiv wieder angefixt.
Auf unser Silvesterbiwak werden wir heute gesundheitsbedingt verzichten, aber eine kleine Skitour um das neue Jahr zu begrüßen wird sich schon ausgehen. Wir wünschen euch allen ein gutes und gesundes neues Jahr und hoffen mit vielen von euch auch in 2018 wieder auf Tour zu sein. 

Freitag, Dezember 29, 2017

Mareitkopf, All & Easy Reloaded, Sonnjoch und Großer Beil - 28./29.12.2017

Weihnachten vorbei, Erkältung auch, also haben wir uns an dem Werbeslogan eines österreichischen Mobilfunkanbieters orientiert: Weg mit dem (Weihnachts-)Speck! Mit Kathi, Tommi, Huhn und Robsei gings Donnerstag bei bestem Schneesturm von Inneralpbach zum Mareitkopf (2004 m). Die Tour auf den nördlichen Nachbarn des Galtenberg führt weitgehend durch perfektes Skigelände und bei ein bisschen vernünftiger Spuranlage ist die Tour auch bei der bestehenden (nicht so tollen) Lawinenlage gut zu gehen (2 Stunden, 900 hm). Die Abfahrt hätte nur durch bessere Sicht besser werden können, am Schnee gabs definitiv nichts zu meckern.
Eine super Tour mit einem netten Trupp und am Abend gab es seit langem eine Wiederholung des legendären All & Easy.
2017_12_28_Mareitkopf

Freitag gings in etwas abgeänderter Runde (Hildi, Hannes, Matze, Christian und ich) wieder nach Inneralpbach, diesmal aufs Sonnjoch (2292 m). Bei frostigen Temperaturen stiegen wir über die Rodelbahn zu Faulbaumgartenalm und weiter über die Filzalm zum Joch über der Steinbergalm (Übergang zum Märzengrund) auf (2 Stunden, 850 hm). Ab hier waren wir zwar in der Sonne, wärmer wurde es allerdings nicht wirklich. Über zum Teil ziemlich windgepresste Hänge stiegen wir den Rest zum Gipfel des Sonnjoch auf (¾ Stunde, 380 hm). Hildi und Christian verabschiedeten sich und fuhren wieder ins Alpbachtal ab, während wir drei anderen Richtung Wildschönau abfuhren. Wie Matze so schön feststellte, Holländerpulver, 20-30 cm Pulver auf festem Untergrund, tiefe Temperaturen und kein Sonnenstrahl seit dem gestrigen Schneefall, die definitiv schönste Abfahrt dieser Saison. Warum man übrigens so perfekten Pulver Holländerpulver nennen könnte, müsst ihr selbst erraten. Nun hieß es aber wieder auffellen, um über den Großen Beil (2309 m) ins Alpbachtal zurückwechseln zu können. Auch bei diesem südseitigen Aufstieg (1 Stunde, 500 hm) war es wieder beißend kalt und am Gipfel pfiff zusätzlich noch ein frischer Wind. So blieben wir nicht lange und genossen dafür die Hänge zur Filzalm hinunter. Nicht ganz so gut wie die Nordhänge des Sonnjoch, aber man will sich bei perfektem Pulver ja nicht beklagen (dieser Tag war im gesamten Jammern auf sehr, sehr, sehr hohem Niveau). An der Faulbaumgartenalm stoppten wir noch auf einen kurzen (sehr empfehlenswerten) Einkehrschwung und um Christian aufzugabeln, der mit uns zum Auto abfuhr.
Ich würde sagen, das Gutwetterfenster haben wir perfekt genutzt und die 1700 hm ließen sich überraschend gut abspulen, Jungs (und Hildi), es war mir ein Volksfest.
2017_12_29_Sonnjoch

Dienstag, Dezember 19, 2017

Vorbüroskitour Herzogstand - 19.12.2017

Heute entschieden wir (Luisa, Seppi und ich) uns, die letzte Vorbüroskitour des Jahres auf den Herzogstand zu unternehmen. Bei leichtem Nieseln starteten wir auf der Kesselberghöhe und folgten dem Forstweg und dann der Schneise im Wald zum Herzogstandhaus (1½ Stunden, 750 hm). Eigentlich wollten wir auf den Martinskopf, im Nebel folgten wir einer Spur, die aber nicht auf den Martinskopf, sondern auf den Herzogstand (20 Minuten, 150 hm) führte, auch gut. Die Abfahrt gestaltete sich als weniger schön, schwerer Schnee, diffuses Licht und Nebel, es muss ja nicht immer alles perfekt sein. Für vor der Arbeit hat's auf jeden Fall gereicht, ob ich die Tour aber nochmal gehen muss, weiß ich nicht so genau.
2017_12_19_Herzogstand

Montag, Dezember 18, 2017

Skitour auf die Mauritzalm

Während Karin sich dieses Wochenende mit Caro in Saalbach vergnügte und dort auch eine kleine Skitour ging, war ich mit drei Kids bei meinen Eltern. Samstag verbrachten wir beim Skifahren am Hüttegglift und Sonntag konnte ich am Vormittag zumindest ein wenig den tollen Neuschnee nutzen. Über die noch gesperrte Talabfahrt stieg ich zur Buchauer Alm auf. Ab hier hieß es dann selber spuren über die "Alte" zur Mauritzalm (1¾ Stunden, 880 hm). Die Abfahrt konnte sich dann in knietiefem Pulver richtig sehen lassen. Nettes Wochenende bei dem ich etwas unverhofft doch zu ein wenig Bewegung gekommen bin.
2017_12_17_Mauritzalm

Sonntag, Dezember 10, 2017

3 x Götschen und Hohe Rossfelder- 09./10.12.2017

Dieses Wochenende war Karin endlich mal wieder mit den Mädels unterwegs und ich besuchte mit den Kindern die Großeltern im BGL. Samstag nutzte ich dann gleich den Neuschnee, um von der Haustüre aus auf den Götschen zu gehen. Ganz langsam, da ich die letzte Woche etwas erkältet war, aber wie es so ist irgendwann doch im alten Trott und damit schneller als geplant (1 Stunde 5 Minuten, 700 hm). Der erste Hang, ein Traum, aber auch der Rest zur Götschenalm ganz gut, schnell auffellen und schon ging's wieder rauf (¼ Stunde). Der Schneefall wurde stärker, ich schnaufte ein wenig mehr, aber eigentlich lief alles ganz gut (37 Minuten, 450 hm). Und wieder runter zur Götschenalm (13 Minuten). Die dritte Runde auf den Götschen ging's dann durch den Wald Richtung Silberg, ein Winterwunderland (¾ Stunde, 450 hm). Nun hatte aber sogar ich genug und so fuhr ich nach Hause ab (¼ Stunde).
Nachmittag begleitete ich Paul am Götschen noch mit den Ski. Von der Silbergstraße mussten wir nur etwa 50 hm aufsteigen, um dann die Familienabfahrt zur Götschenalm abfahren zu können. Eine schöne kleine Runde und Paul hat es gefallen.
2017_12_09_3xGoetschen

Am Sonntag konnte ich mich nicht so recht entscheiden, der Wetterbericht sagte ein gutes Wetterfenster am Vormittag voraus, aber mit stürmischem Südwind. Nach einer Starthilfeaktion (geben nicht bekommen) kam ich etwas später als gedacht in Königsee am Parkplatz los. Ich stieg den Sommerweg zur Königsbachalm auf (1 Stunde, 600 hm) und nach einem Blick auf die Ameisenstraße zum Torrener Joch entschied ich mich für den Weiterweg zur Priesbergalm. Je höher ich kam, umso besuchter war auch diese Tour. Gleichzeitig frischte der Wind merklich auf, bis er sich zu einem regelrechten Sturm auf den Hohen Rossfeldern (1½ Stunden, 800 hm) gesteigert hatte. Ich konnte mich kaum auf den Füßen halten und das Abfellen war kein Spaß. Ohne Pause ging's so schnell wie möglich über den Windharsch hinunter zur Priesbergalm und weiter bis kurz vor die Königsbachalm (½ Stunde). Hier fellte ich wieder auf, um zur Mittelstation zu gelangen, der Sommerweg hatte nicht wirklich verlockend gewirkt. Beim Auffellen bemerkte ich dann einen Kantenbruch, gleich tauschte ich noch den Ski damit es die Außenkante ist und nahm mir vor bei der Abfahrt vorsichtig zu sein. Rund um die Mittelstation ist der Jenner komplett umgegraben, für die schweren Baumaschinen wurde eine über 4 Meter breite Straße gebaut, ohne Rücksicht auf Verluste. Ein Teil der Talabfahrt ist davon auch betroffen. So war auch diese Abfahrt kein Spaß und möglicherweise wäre der Sommerweg doch die bessere Variante gewesen. Vor dem Parkplatz dann noch ein Schlag und Riss und nun ist der Steinski endgültig Geschichte, die gebrochene Kante steht jetzt nämlich aus dem Ski heraus.
Zu Hause angekommen startete ich mit Paul noch eine Runde auf den Götschen. Von der Götschenalm stiegen wir etwa 200 hm auf. Der junge Mann macht sich ganz gut, ich denke fast ich muss langsam an einem Tourenski für ihn basteln.
2017_12_10_HoheRossfelder

Mittwoch, Dezember 06, 2017

Kröndlberg (2440 m) und Stanglhöhe (2276 m) - Skitouren im Kurzen Grund - 02./03.12.2017

Letzte Woche hatte ich einen Bericht gelesen, dass schon ganz passable Bedingungen in den Kitzbühler Alpen sein sollen, um genau zu sein im Langen Grund. Das Problem mit so einem Bericht im Internet, den lesen auch andere. Also plante ich mit Peter nicht im Langen, sondern im Kurzen Grund unser Skitoureneingehwochenende.
Samstag trafen wir uns am GH Wegscheid und waren erst mal überrascht, dass wir nicht nur nicht die einzigen waren, sondern der Parkplatz am GH fast voll war. Das Tourengebiet ist allerdings groß und so verläuft sich der Andrang schnell. Wir stiegen bei frostigen Temperaturen (-10°C) den Sommerweg zur Neuen Bamberger Hütte auf (1½ Stunden, 630 hm). Unser Plan war eigentlich der Tristkopf (2361), kurz vor der Hütte ging aber eine Spur nach Osten ab und so folgten wir dieser über den Markkirchlrundwanderweg. Bald schon zweigte die Spur von dem Weg ab und führte recht steil in Richtung Kröndlberg/horn. Auch ein lohnendes Ziel und Pläne sind ja auch dazu da geändert zu werden. Die Spur führte uns bis auf ein Joch nördlich des Kröndlberg (1½ Stunden, 600 hm), von dort war die Gruppe nach Osten abgefahren. Wir entschieden uns den abgeblasenen Grat zum Kröndlberg aufzusteigen (½ Stunde, 140 hm). Der Übergang zum Kröndlhorn sah nicht so schlimm aus, dürfte aber Gestapfe mit leichten Kletterstellen sein. Da Peter ein bisschen unterhalb zurück geblieben war, entschied ich mich gegen einen Versuch (der in dem eisigen Sturm auch wenig Spaß gemacht hätte) und fuhr zu ihm ab. Die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur konnte sich dann sehen lassen. Leider lässt die Grundlage noch ein wenig zu wünschen über und so ist die Wahrscheinlichkeit den ein oder anderen Stein zu treffen doch recht groß (Sharks, sharks everywhere). An der Abzweigung des Sommerwegs zur Neuen Bamberger Hütte trafen wir dann die dämlichste Entscheidung des Tages, kurzer Gegenanstieg und Forstweg hinausfahren oder Sommerweg. Um es vorweg zu nehmen, der Sommerweg ist schon bei viel Schnee ungut zu fahren, bei wenig...kann man es auch einfach bleiben lassen. Ein schmerzendes Knie und einen verbogenen Stock später standen wir wieder am GH Wegscheid und waren froh, dass nicht mehr passiert war.
2017_12_02_Kroendlberg

Nach einer gar nicht so unangenehmen Nacht, gesellte sich Sonntag noch Vladi zu uns und wir starteten wieder Richtung Neue Bamberger Hütte. Diesmal zweigten wir bei der Forststraße (¾ Stunde, 250 hm) nach rechts ab, wechselten die Bachseite und stiegen ins Manzenkar auf. An der Manzenkaralm (1 Stunde, 380 hm) konnten wir uns dann endlich in der Sonne aufwärmen. Trotzdem blieb es wegen eines leichten Lüftchens eisig. Am Gipfel der Stanglhöhe (1¼ Stunden, 550 hm) war es allerdings windstill und so rasteten wir ausgiebig und erst als andere Tourengeher (und der Wind) kamen, widmeten wir uns der perfekten Abfahrt. Super Schnee und jede Menge Platz eigene Spuren zu legen. Im Gegensatz zum Vortag stellte sich die Frage über die Talabfahrt nicht und so kamen wir über die Forststraße ohne Zwischenfälle zurück zum GH Wegscheid.
2017_12_03_Stanglhoehe

Ein Schnitzel und ein Spezi später verabschiedeten wir uns und machten uns alle auf den Heimweg. Das bedeutete für mich noch einen schönen Nachmittag mit den Kindern und meinen Eltern bei der Seeweihnacht in Pertisau. Ein sehr schönes Wochenende mit den Jungs, danke dafür. 

Dienstag, November 28, 2017

Tanzeck und Krottenthaler Alm vor der Arbeit - 28.11.2017

Vor der Arbeit drehten Seppi und ich heute wieder eine kleine Runde. Vom Spitzingsee stiegen wir zum Tanzeck auf (1 Stunde 5 Minuten, 600 hm) und fuhren zur Krottenthaler Alm ab. Super schöner Pulver in der steilen Rinne. Dann hieß es wieder auffellen und zurück zum Taubensteinsattel (25 Minuten, 200 hm). Die Abfahrt zurück zum Auto war zwar ziemlich zerfahren, aber auch nicht ganz schlecht. Langsam hats auch ein wenig Grundlage und für so eine kleine 2¼ Stunden Tour vor der Arbeit reichts auf jeden Fall. 
2017_11_28_Tanzeck

Samstag, November 25, 2017

Untersberg Hochthronsteig Winterbegehung und Skitour aufs Rossfeld - 25./26.11.2017

Unsere ausgefallene Kletterei von vor 3 Wochen wollten Peter und ich dieses Wochenende nachholen. Leider war die Vorhersage nicht ganz berauschend und ½ Tag gutes Wetter reicht einfach nicht für eine längere Kletterei. So entschieden wir uns gegens Klettern und für einen Klettersteig. Staufen ist recht schattig, also gings mit richtig gutem Wetter Richtung Untersberg. Beim Aufstieg zum Scheibenkaser (1 Stunde, 650 hm) hat man kaum Schneekontakt, erst der Zustieg zum Einstieg brachte den ersten Kampf/Krampf mit grundlosem, unverfestigtem Schnee. Peter hatte schlauerweise Schneeschuhe dabei und so konnte er mir ein wenig Spuren (¾ Stunde, 180 hm). Der Klettersteig war dann weitgehend schneefrei. Für die paar tief verschneiten Stellen waren wir aber froh um unser Seil, speziell der Ausstieg war ganz schön steil (1½ Stunden, 390 hm). Auf dem Hochkarst wehte uns ein eisiger Süd-West-Wind entgegen und so spurteten wir zum Gipfel (5 Minuten) und fast direkt weiter zum Scheibenkaser (1¾ Stunden, ↑60 hm, ↓600). Gerade der Weg zurück zum Scheibenkaser stellte sich als unangenehmer als angenommen heraus, vor allem südseitig lag nicht nur einiges an Schnee, dieser war auch kaum verfestigt. Am Scheibenkaser sahen wir dann die ersten anderen Wanderer, stiegen aber ohne Pause nach Ettenberg ab (¾ Stunde). Als wir wegfuhren sahen wir, dass der Untersberg inzwischen komplett von den tiefstehenden Wolken eingehüllt war und zu Hause angelangt begann es auch schon zu tröpfeln.
Eine sehr lustige Tour und heute wahrscheinlich die bessere Entscheidung, wenn uns auch das Herz blutete beim Anblick der Südwandtouren.
2017_11_25_UntersbergKS

Das schlechte Wetter hat auch sein Gutes, Neuschnee am Sonntag. Also rauf aufs Rossfeld mit Karin. Von der großen Kurve unter der Mautstelle gings bei leichtem Schneefall auf den Gipfel (1 Stunde, 500 hm) und gleich wieder runter. Den Steinski hätte es gar nicht gebraucht, weil Steinkontakt gab es wegen der bereits vorhandenen Grundlage keinen (es sei denn man will nach Oberau abfahren). Da die Bindung und mein Schuh aber nicht 100% kompatibel sind hatte sich ein Ski gleich im ersten (besten) Pulverhang verabschiedet. Also wir merken uns: ist ein Schuh für Pinbindungen gemacht, verwenden wir auch eine Pinbindung.
2017_11_26_Rossfeld

Mittwoch, November 22, 2017

Jägerkamp und Aiplspitz - 22.11.2017

Karin hat diese Woche Urlaub und bei diesem Wetter musste ich mir auch einfach frei nehmen. Nachdem wir die Kinder in den Kindergarten gebracht hatten, gings zum Spitzing wo wir vom Taubensteinparkplatz zur Schnittlauchmoosalm aufstiegen (1¼ Stunden, 530 hm). Da wir eigentlich mit Flo und seinem Kollegen ausgemacht hatten, entschieden wir uns zum Jägerkamp (1746 m) weiter zu gehen und hofften die beiden danach am Tanzeck (1703 m) zu treffen. Am Gipfel des Jägerkamp (½ Stunde, 130 hm) wehte es dann eisig und so schauten wir schleunigst zurück zur Schnittlauchmoosalm. Kurzes Auffellen und schon standen wir am Tanzeck (20 Minuten, 60 hm). Ohne Ski und leider auch ohne Karin kraxelte ich noch direkt vom Tanzeck zum Aiplspitz (1759 m; ¼ Stunde, 80 hm) und schnell zurück, da langsam die Zeit fürs Kinderabholen und damit die Abfahrt nahte. Zuerst über die leicht firnigen Hänge zur Unteren Schönfeldalm, dann der Straße folgend zum Oberen Lochgraben und weiter über die ehemaligen Piste zum Auto (¾ Stunden). Eine sehr schöne und heute fast einsame Tour mit Frühjahresverhältnissen und der besten Tourenpartnerin der Welt.
2017_11_22_Jaegerkamp

Sonntag, November 19, 2017

Bärenkopf - 19.11.2017

Der Winter hat auch in Tirol Einzug gehalten und so konnten Karin und ich unsere erste gemeinsame Skitour für diese Saison gehen. Vom GH Hubertus gings anfänglich mit wenig, dann ganz ordentlicher Schneeauflage bis über die Bärenbadalm hinauf (1¼ Stunden, 550 hm). Dann folgten wir dem Sommerweg zum Bärenkopf. Kurz vor der Nordrinne trafen wir auf eine 8-köpfige Fußgängergruppe, die sich bis hierhin heraufgewühlt hatte. Wir verließen den Sommerweg und wühlten uns durch Latschen und losen Schnee bis kurz unter den Gipfel (1½ Stunden, 500 hm). Hier hatten wir endgültig genug, vom losen Schnee, den Latschen und dem immer schlechter werdenden Wetter.
Der Beginn der Abfahrt war dann schlechter als gedacht, (Wind)Bruchharsch etwa bis zum ersten Drittel der Westrinne. Ab dort dann aber Pulvergenuss ohne Steinkontakt. Erst der letzte Hang der Percher musste etwas "flach" gefahren werden (1 Stunde).
Eine immer wieder schön Skitour (mit Corinna und mit Jill), obwohl der obere Teil (die Latschen) mit mehr Schneeüberdeckung deutlich mehr Spaß macht.
2017_11_19_Baerenkopf

Donnerstag, November 16, 2017

Vorbüroskitour Roßkopf - 16.11.2017

Der letzte Gutwettertag in dieser Woche wurde von mir gleich noch einmal für eine kleine "vor der Arbeit" Skitour genutzt. Wieder auf den Roßkopf, diesmal mit Seppi. Durch den Lärm von gestern schlauer, wählten wir den Aufstieg von Süd-Osten, also kurze Abfahrt zur Albert-Link-Hütte und über den Grünsee zum Gipfel (1¼ Stunden, 530 hm). Definitiv der schönere Anstieg, nicht nur wegen der Ruhe ohne den Schneekanonen. Abgefahren wurde dann über den Stümpfling, um uns den Aufstieg zum Parkplatz zu sparen. Grünsee dürfte aber auch schon richtig gut zu fahren sein.
Eine nette kleine Morgenrunde mit viel Sonne, da kann man danach schon ins nebelverhangene Büro schaun.
2017_11_16_Roßkopf

Mittwoch, November 15, 2017

Roßkopf und Taubenstein - Start in die Skitourensaison - 15.11.2017

Nun sind sie gefallen, die ersten nennenswerten Schneemengen, auch außerhalb des Alpenhauptkamms. Fürs Wochenende ist schon wieder schlechtes Wetter vorher gesagt, also das Traumwetter nutzen und um 6 Uhr morgens zum Spitzing. Zum Sonnenaufgang drehte ich eine kleine Runde über den Stümpfling zum Roßkopf (1 Stunde, 500 hm). Die Abfahrt im Gelände war überraschend gut, der Schnee der Schneekanonen auf den Pisten dagegen sehr unangenehm (Bruchharsch). Nach dieser kleinen Runde stattete ich der Taubensteinseite auch noch einen kleinen Besuch ab. Im unteren Teil ist wenig Schnee und die Ski sollten einem nicht zu schade sein, aber nach dem flachen Stück stieg die Vorfreude auf die Abfahrt. Nach dem Taubensteinsattel (1 Stunde, 500 hm) schwenkte ich nach Süden und stieg noch die restlichen paar Höhenmeter zum Gipfel des Taubenstein auf (¼ Stunde, 100 hm). Kurz vor dem Gipfel unterhielt ich mich mit einem anderen Tourengeher, der gleich noch die Rotwandreibn einspuren wollte. Die Abfahrt war wie erwartet ein Traum, Pulver in jeder Exposition und kein Bodenkontakt. Den Bodenkontakt gabs dann erst im unteren Teil, da dafür gleich richtig viel davon.
Ein super Einstieg in die Tourensaison, welcher mir die nötige Motivation für einen Büronachmittag bei Sonnenschein brachte.
2017_11_15_Spitzing

Sonntag, November 05, 2017

Rauher Kopf und Untersberg - 04.11.2017

Eigentlich wollten Peter und ich an den Untersberg zum Klettern (Hinterstoisser-Kurz bzw. Untersbergmandl). Leider erwischte ihn eine Grippe und so stand ich ohne Kletterpartner da. Ist ja auch kein Beinbruch, so zog ich einfach wieder einmal alleine in die Berge.
Recht flott ging's zum Kleinen Rauhen Kopf (1½ Stunden, 950 hm) und weiter zum Großen Rauhen Kopf (¼ Stunde, 100 hm). Das Auf und Ab zum Bannkopf war an ein paar Stellen etwas rutschig, aber wie immer recht kurzweilig. Der Windwurf von Kyrill sieht immer noch schlimm aus, das Positive, es gab für Grischa kaum mehr etwas zum Umwerfen. Den restlichen Weg zum Stöhrgatterl (¾ Stunde,  200 hm) beobachtete mich dann noch eine ganze Herde Gämsen. Mehr zu sehen für mich gab's am Weg zum Scheibenkaser,  mit jedem Mal mehr hier oben bekomme ich ein besseres Auge für die Linien in der Südwand. Und ich konnte einer Seilschaft beim Start in die Hinterstoisser-Kurz zusehen. Am Scheibenkaser dann der üblichen Trubel welcher sich aber am Einstieg zum Grubenpfad sofort verliert (¾ Stunde, 180 hm). Ostseitig lag schon einiges an Schnee und so war der nord-ostseitig gelegene Steig alles andere als angenehm. Stöcke und/oder Grödel hätten das Bewegen in dem Absturzgelände um einiges erleichtert. Nicht umsonst rät der Panico-Führer von dem Steig bei Nässe/Schnee ab. Trotzdem erreichte ich den Hochkarst des Untersberg und machte noch einen Abstecher am Gamsalmkopf (1 Stunde, 370 hm). Von dort ist es dann nur ein Katzensprung auf den Berchtesgadener Hochthron (½ Stunde, 150 hm). Ab hier war es endgültig vorbei mit meiner Ruhe, weil sich ja bekanntlich alle Wege am Gipfel treffen. In wenigen Minuten stand ich am Stöhrhaus und übers Stöhrgatterl, Zehnkaser und Nierentalsattel kam ich nach Winkl hinunter (1½ Stunden). Der Maximiliansreitweg brachte mich schließlich nach Hause (½ Stunde, 70 hm).
Wieder mal (nach 2010 und letztem Jahr) eine nette Runde mit gesamt 2020 hm und 21 km in 6¾ Stunden. Da tat der Abend mit Karin in der Rupertustherme meinen müden Beinen sehr gut.
Sonntag begleitete Paul mich ins Nixloch, einfach eine sehr nette Höhle und Paul kann bei so einer Gelegenheit seinen Entdeckungsdrang stillen.
2017_11_04_Grubenpfad

Mittwoch, November 01, 2017

Biken/Wandern in Lenggries - 01.11.2017

Karin war am heutigen Feiertag bei Kathrin zum Fahrtechniktraining. Während Karin und Kathrin beim Biken waren, wanderten Marc und ich mit den Kindern bis kurz unter die Denkalm (2 Stunden, 200 hm). Nach unserem Abstieg (1 Stunde) trafen wir die Mädels wieder, die von ihrer kleinen Geiersteinrunde zurück gekommen waren. Ein sehr netter Tag den wir unbedingt wiederholen müssen.
2017_11_01_Denkalm

Dienstag, Oktober 31, 2017

Franken - Norissteig, Bankerlweg, Beach und Hartensteiner Wand - 28.10.-01.11.2017

Seit ewigen Zeiten hatten wir es endlich wieder nach Franken geschafft. Nicht nur für unsere Verwandtschaftsbesuche, sondern auch um mit den Kindern ein wenig in der herbstlichen Fränkischen Schweiz wandern zu gehen. Unser Plan war es den Norissteig von Hirschbach aus zu begehen. Kurz nach dem Parkplatz trafen wir auf die Mittelbergwand welche die Kinder am Seil gesichert schnell meisterten. Nun stellte sich die Frage, den Steig in umgekehrter Richtung begehen oder eine etwas andere Runde machen und den Steig am Rückweg mitnehmen. Die Entscheidung fiel auf zweiteres und wir überquerten Felder und kleine Wäldchen am Weg zu Cäciliengrotte. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Höhenglück und am Einstieg des Höhenglücksteigs befindet sich der Via Ferrata Piccolo und der Via Ferrata Bambini. Den Via Ferrata Piccolo (etwa 1 Meter über dem Boden) ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und Paul und ich stiegen in den Bambini ein. Ein sehr netter (Kinder-)Klettersteig, der vor allem von Kursen (nicht nur Kindern) genutzt wird. Paul stellte sich so gut an, dass ich ihn ohne Bedenken ohne zusätzliches Sicherungsseil gehen lassen konnte. Sogar seine Einschätzung, wann und wie er seine Sicherungen umhängen kann, ist besser als bei vielen Erwachsenen. Das Baumklettern im Anschluss bescherte Paul dann eine aufgeplatzte Lippe und einen etwas angeknacksten Klettererstolz. Der Weg zum Noris-Törl führte uns wieder durch herbstliche Wälder. Der Norissteig ist eigentlich ein Wanderweg, der gelegentlich durch Felspassagen unterbrochen wird. Paul hatte nach seiner Baumsturzeinlage aber nur noch minder Lust zu kraxeln und Anna und Karin waren vom Warten am Via Ferrata Bambini durchgefroren. So umgingen wir das Noris-Brettl und den Sprungstein und am Franke-Kamin schauten wir nur über die gut 20-30 Meter abfallende Wand hinunter, um sie dann zu umgehen. Und siehe da, schon standen wir wieder an der Mittelbergwand, unserem Ausgangspunkt. Es dämmerte langsam und in wenigen Minuten waren wir wieder am Auto, froh die Runde (5 Stunden, 400 hm, 9 km) noch vor Einbruch der Dunkelheit beendet zu haben.
Als Fazit bleibt, dass so eine Wanderung im herbstlichen Franke einfach nur schön ist. Der Via Ferrata Bambini eignet sich sehr gut, um mit Kindern das Klettersteiggehen zu trainieren (im Via Ferrata Piccolo hätte sich Paul mit Sicherheit gelangweilt). Ob man Teile des Höhenglücksteigs dranhängen kann wissen wir nicht, weil ich mich nicht mehr erinnern kann wie hoch das Seil im Steig angebracht war (also ob es sich mit geringer Körpergröße gut halten und umhängen lässt). Der Norissteig ist eher ein Wanderweg mit Kraxeleinlagen, für Kinder benötigt man aber definitiv eine zusätzliche Sicherung.
2017_10_28_Norissteig

Sonntag zog dann das Orkantief Grischa durch und brachte Sturm und starken Regen. Am Nachmittag lockerte es aber so weit auf, dass wir mit Lukas und Manuel den Bankerlweg und eine Höhle am Wegesrand begehen konnten (1¾ Stunde, 100 hm, 4 km). Eine schöne kleine Wanderung mit den drei Kindern.
2017_10_29_Bankerlweg

Montag war dann mit dem Besuch im Playmobilland definitiv der anstrengendste Tag und so gabs am Dienstag als entspannenden Ausgleich Vormittag eine kleine Bouldersession an der Mühlwand (Beach). Ich hatte schon ganz vergessen wie kleingriffig die Touren dort sind. Nach einem ausgiebigen Mittagessen ließen wir unseren Frankenbesuch noch an der Hartensteiner Wand beim Klettern ausklingen. Für die Kinder hängte ich den Kurzen Riss (4) ein und durfte mich dann noch im  Hummelstaner Weg (5+) und der 101 Jährigen (6) vergnügen. Trotz recht frischen Temperaturen ein sehr schöner Nachmittag an der menschenleeren Wand.
2017_10_31_Hartenstein

Donnerstag, Oktober 26, 2017

Isartrails und Buchenhain - 26.10.2017

Ein wunderschöner Herbsttag und niemand hat Zeit, um mit mir klettern zu gehen. Schade, sehr schade, aber ich muss ja nicht zwangsläufig in die Berge, um glücklich zu werden. Oder um etwas zu unternehmen (auf Wandern/Klettersteig hatte ich überhaupt keine Lust) und so entschied ich mich doch arbeiten zu gehen, aber dafür meinen Arbeitsweg umzugestalten. Die letzten Wochen hatte ich schon einige Male die Isartrails von oder zur Arbeit genutzt. Und Bouldern in Buchenhain ist schon seit Jahren eine meiner liebsten Mittagspausebeschäftigungen (neben Essen). Also warum nicht alles zusammenhängen, sozusagen ein Work Enchainment. Zum Sonnenaufgang über die Isartrails zur Arbeit und dann am frühen Nachmittag nach Buchenhain bis die Arme zu sind. Der Weg nach Hause führte dann wieder über die Isartrails. So macht man auch aus einem Arbeitstag eine schöne 2½ Stunden Tour (45 km) + 1½ Stunden Bouldern, jetzt hätte man sich nur noch die Arbeit sparen können.
2017_10_26_Buchenhain

Dienstag, Oktober 17, 2017

Diggl-Wochenende - 14./15.10.2017

Nach einem durchwachsenen letzten Wochenende und einer krankheitbedingtern Liegewoche, hatten wir uns gerade rechtzeitig für ein Traumwochenende wieder derappelt. Mit Laura, Vladi, Claudi, Peter, Chrissi, Ole und Steffen gings nach Ginzling, zum Diggl. Der Freitagabend war sehr nett, aber ganz fit fühlten wir uns noch nicht und letztes Jahr war mir eine Lehre und so gingen wir recht früh ins Bett.
Ohne Kinder konnten wir endlich mal wieder ausschlafen. Nach dem Frühstück brachten uns Chrissi und Ole kurz vor Mittag vor den Ortsanfang von Ginzling, damit wir zur Alpenland (6+, 6/7 SL) zusteigen konnten. Noch etwas schlapp von der letzten Woche stiegen wir den steilen Wald hinauf bis unter die Wand (40 Minuten, ↑270 hm). Die erste Seillänge (6+) ist dann etwas weniger schönes Plattengeschleiche und ein erdiges Band, wird aber in der zweiten Seillänge (6-) an einem Riss immer besser und ab der dritten Seillänge (6+) ist die Kletterei weitgehend steil und toll. Vor allem die Verschneidung in der vierten (6) und fünften (6+) Seillänge macht richtig Spaß. Die letzten zwei Seillängen (6-) lassen sich ohne Probleme zusammenhängen, wobei dieser Teil dann eher moosig war (4 Stunden). Die Tour ist gut mit Bohr- und Normalhaken gesichert, nur in der ersten Verschneidungslänge kann man auch mal einen Cam und/oder Keil legen. Wir seilten entlang der Route 4-mal ab (1 Stunde), wobei sich vom Ende der Tour bis zum 3. Stand mit 2x60 Meter unter einmal ausgegangen wäre. Ob es sich von dort gerade hinunter zum Wandfuß unter einmal ausgeht weiß ich nicht, könnte aber knapp gehen. Am Wandfuß angelangt war die Sonne gerade hinter den Bergen verschwunden und so stiegen wir nach einer kurzen Rast schnell bis zum Diggl ab (40 Minuten). Eine nette Tour nach der die Sauna, das Grillen und der Hot Tub gleich noch mehr Spaß machten.
2017_10_14_Alpenland

Sonntag zeigte sich das Wetter noch einmal von seiner perfekten Seite. Am Plan standen die Ewige Jagdgründe. Nach einer kleinen Aufwärmrunde in der Via Lisa (5c, im Führer steht nicht umsonst: [...]"dass eine 5c im Zillertal ganz schön fordern kann"[...]). Danach kämpfte ich mich die El Schuppo (6a+ alter Zillertalerführer, 6b+ neuer Tirolführer) hoch, leider nicht sauber durchgestiegen. Für so eine Piazschuppe braucht man halt einfach Kraft und zwar von unten bis oben. Die Kraft kam leider im Toprope in El Schuppo auch nicht mehr und mein Ausbouldern von Maracuja (6c+/7a) war dann auch etwas kläglich. Spaß gemacht hat es trotzdem, auch Karin. Sie war die Via Lisa nachgestiegen und hatte sich in der El Schuppo probiert.
2017_10_15_EwigeJagdgruende

Wieder ein rundum gutes Wochenende mit einem super Trupp und natürlich mit meiner Lieblingskletterpartnerin.

Sonntag, Oktober 01, 2017

Neuer Schimkepfeiler am Untersberg und Kälberstein - 30.09./01.10.2017

Samstag war der wohl vorerst letzte schöne Tag, also unbedingt noch etwas Klettern. Schon seit einiger Zeit stand der Schimkepfeiler am Untersberg auf unserer Liste, mit dem neuen Ein- und Ausstieg von Richard Koller heißt das Ganze jetzt Neuer Schimkepfeiler (UIAA 6), ist 15 SL lang und muss trotz Sanierung noch an der ein oder anderen Stelle selbst abgesichert werden. Wie immer starteten wir von Ettenberg hinauf zum Scheibenkaser (1¼ Stunde, ↑650 hm), wo wir in der Sonne frühstückten und dann über den Zustieg vom Klettersteig unter den Begrenzungspeilfer der Gelben Mauer stiegen (¾ Stunde, ↑150 hm).
In der zweiten Seillänge muss man schon recht kräftig zupacken und die Schlüsselstelle (6) muss auch selbst abgesichert werden. Leider ist trotz des neuen Zustiegs noch immer eine Seillänge Schotter zu wandern, bevor es in die recht kompakten Längen des Originalpfeilers geht. Die Kletterei ist anregend und zwischen den schönen Bewegungen freut man sich immer wieder, wenn man einen Keil oder Cam versenken kann. Am Wandbuch trifft man dann auf die Route "50 plus" und so hatten wir an dem Stand gleich zwei Seilschaften zum Ratschen (Stress hatten wir ja keinen). Nach der eigentlichen Tour hat man die Möglichkeit den Koller-Ausstieg (6-) zu klettern um damit das Schrofenwandern zum Gipfel deutlich zu verkürzen. Alles in allem ein tolle Route (6 Stunden, ↑350 hm), wobei ich mir in den Kollerlängen, wenn auch schwerer bewertet (6 und 6-), deutlich leichter tat als im Originalpfeiler (5+), technisch drüberschwindeln ist auf jeden Fall in der ganzen Tour nicht möglich. Ob es an unserer Kletterei lag weiß ich nicht, aber über uns kreiste kurzzeitig einer der am Untersberg ansässigen Gänsegeier.
Im Abstieg legten wir noch eine Pause und ein TAB am Stöhrhaus ein. Dort trafen wir Kathi und Vali die den Schertle-Pfeiler und die Pfeilersüdwand "Hinterstoisser" gemacht hatten. Aber leider wird durchs Sitzen der Abstieg nicht kürzer und so stiegen wir zügig zum Scheibenkaser (Karin übers Stöhrgatterl und ich durchs Mittagsloch) und weiter nach Ettenberg ab (2 Stunden, ↓1150 hm).
Ein sehr schöner Tag in einer sehr schönen Wand mit meiner liebsten Kletterpartnerin. Die Touren am Untersberg sind am Ende doch immer recht lang und so waren wir doch etwas geschafft als wir nach 11 Stunden (mit Pausen) und 1150 hm wieder am Bus ankamen.
2017_09_30_NeuerSchimkepfeiler

Sonntag kam dann das angesagte Schlechtwetter. Eine kleine Wanderung mit den Kindern auf den Kälberstein und zum Tiergehege am Oberkälberstein ging sich trotzdem aus (1 Stunde, 150 hm).
2017_10_01_Kaelberstein

Montag, September 25, 2017

Karwendelwochenende: Biken und Klettern - 23./24.09.2017

Karin hatte von Laura und Vladi eine Biketour mit einem Testbike von Liteville geschenkt bekommen, sozusagen das Rundum-sorglos-Paket. Nach dem eher weniger schönen Wetter der letzten Woche kündigte sich ein Traumtag an und so trafen wir uns in der Früh in Fall. Nach einem kurzen Techniktraining gings gleich ans Eingemachte, mit einer steilen Forststraße zur Wiesalm. Ab da dann flacher weiter zum Grammersberg und etwas über der Grammersbergalm (2¼ Stunden, ↑800 hm) machten wir dann Pause. Wie es sich für ein Rundum-sorglos-Paket gehört wurde aufgetischt: Käse, Speck, Wurst, Brot, Spezi und Tegernseer. Ein Wahnsinn die Beiden!
Nach der Pause kam eine Tragepassage über die Pürschschneid vorbei am Grasköpfl (1 Stunde, ↑100 hm). Gar nicht so leicht so ein Bike. Und endlich wars auch wieder für Karin und mich fahrbar, der recht einfache Weg zum Wiesnbauern Hochleger. Der Weiterweg dem Stuhlbach entlang hinunter ins Rißbachtal war dann doch an einigen Stellen ziemlich knifflig. Das letzte Stück zur Straße dann aber um so schöner (2 Stunden).
Nach so viel Arbeit hatten wir uns natürlich ein TAB im Gasthof Post in Vorderriß verdient. Beim Weg zurück nach Fall handelte es sich nur noch um die Pflicht nach der Kür (½ Stunde) und so verabschiedeten wir uns nach knapp 8 Stunden (mit Pausen), 27 km und 950 hm ein wenig müde von Laura und Vladi. Danke für die tolle Tour, ich hätte nicht gedacht, dass Biken so viel Spaß macht (und so anstrengend ist). Hier noch der Blog-Beitrag von Vladi.
2017_09_23_Biketour

Nachdem wir Samstagabend noch auf Claudis Geburtstagsfeier in Ohlstadt waren und es in der Nacht geregnet hatte, überlegten wir was mit dem Tag noch anzufangen wäre. Am besten Kletterei, gut abgesichert, nicht zu schwer und Zustieg darf auch nicht zu lange sein. Da bleibt eigentlich nur die Martinswand. Unsere Wahl viel auf die Rucola (7 SL, 5+/6-) direkt neben der Spätlese. Die ersten zwei Seillängen sind irgendwie seltsam und fielen mir recht schwer und so freute ich mich, dass die oberen Seillängen ganz nette Kletterei bieten und wesentlich leichter rein liefen als die unteren Platten (3 Stunden). Nach dem Ende der Tour unterm Ostriss gings dann über das Bandsystem hinüber zur Galerie und zurück zum Auto (¾ Stunde). Dort begann es dann auch zu tröpfeln und wir konnten uns im trockenen Auto über das Unwetter freuen.
Ein sehr nettes Wochenende an den zwei Enden des Karwendels.
2017_09_24_Rucola

Samstag, September 09, 2017

Partnachklamm - 09.09.2017

Trotz schlechter Wettervorhersage gings heute mit Marc und Luca in die Partnachklamm. Der Weg vom oberen Klammende zum Vordergraseck ist leider wegen eines Hangrutsches letzte Woche gesperrt. Wir fanden trotzdem ein nettes kleines Gamssteiglein weiter hinten im Tal zum Hintergraseck. Von dort war es dann nur ein Katzensprung zur Graseckbahn, die uns zurück an den Klammeingang brachte. Eine sehr nette Runde mit den Kindern und die Variante zum Hintergraseck war für die Kinder ein kleines Abenteuer (3 Stunden, 250 hm).
2017_09_09_Partnachklamm

Mittwoch, September 06, 2017

Wanderung auf die Arzler Alm - 03.09.2017

In die Berge sind wir in letzter Zeit wenig gekommen. Nach dem schönen Campingwochenende am Wolfsee, einem verregnetem Geburtstagswochenende von Karin und einer Campingwiederholung am Simssee, besuchten wir Vroni, Moschtl und die Kids in Innsbruck. Das Wetter war miserabel, so waren wir froh die ursprüngliche Planung, ein Geburtstags-Hütten-Wochenende auf dem Westfalenhaus, verworfen zu haben und verbrachten ein gemütliches Wochenende in der Stadt. Den Sonntag wanderten wir dann noch mit den Kindern von der Hungerburg zur Arzler Alm (½ Stunde, 200 hm) bei der es zwar kühl, aber trocken war. Ein sehr schönes Wochenende auch wenn das Wetter schlecht war.

Dienstag, August 29, 2017

Patagonia Trailrunning Lauftreff - 24.08.2017

Am Donnerstagabend veranstaltete Patagonia einen Lauftreff. Thomas Bohne begleitete uns auf Trails durch München.  Da war ich gespannt, meine üblichen Runden gehen mir nämlich langsam auf die Nerven. Zu zehnt liefen wir eine entspannte Runde durch den Nordteil des Englischen Gartens. Nicht wirklich neu, aber ich wurde wieder daran erinnert, wie schön es im Nordteil ist und vor allem östlich der Isar lässt sich doch auch ein bisschen Trail laufen. Danke für die entspannte Veranstaltung.

Mittwoch, August 16, 2017

Verlängertes Wochenende Campen und Klettern - 12.-15.07.2017

Mit Julia, Julian, Lisa, Dominik und den ganzen Kids gings über das verlängerte Wochenende zum Wolfsee bei Fischbachau. Sehr nette Gegend mit nettem Camping, kleinem Ausflug nach Geitau, Schwimmen im Wolfsee und nächtliche Schatzsuche in den Ruinen am See. Montag Abend besuchten wir dann meine Eltern und am Dienstag konnten wir endlich mit Kathi und Hannes am Silberberg klettern und unsere letzte Hochzeitsrätselstation lösen. Zum Abschluss gabs noch eine Abkühlung im Fischweiher und eine super Grillerei, bevor wir die Heimreise antraten. Ein sehr gemütliches und doch abwechslungsreiches Wochenende mit lauter guten Freunden.
2017_08_12-15_Wolfsee

Donnerstag, August 10, 2017

Guggihütte - 05./06.08.2017

Freitag Abend konnte ich endlich Karin und die Kids in die Arme nehmen. Wie jedes Jahr war für das erste Augustwochenende ein Besuch auf der Guggi geplant und so trafen wir uns in Interlaken. Diesmal begleiteten uns Laura, Vladi und Martina. Meine Eltern waren leider kurzfristig ausgefallen. Bei strahlendem Sonnenschein stiegen wir Samstag von der Kleinen Scheidegg auf. Am Weg besuchten wir auch das Eigernordwandmuseum (an dem wir zwar schon oft vorbei gewandert waren, aber noch nie hineingeschaut hatten), sahen Steinböcke und ließen uns gut Zeit (↑880 hm, ↓160hm, 4¼ Stunden). Paul ging diesmal die gesamte Strecke alleine, Anna ließ sich die zweite Hälfte von mir tragen. Der Nachmittag war wie auch schon die letzten Jahre feuchtfröhlich und kulinarisch hochwertig.
Beim Abstieg trennten wir uns, Laura und Vladi (der eine ziemlich schlechte Nacht hinter sich hatte) stiegen schon ab, während wir noch aufräumten. Die beiden mussten ja noch nach München weiter. Beim Abstieg (3 Stunden) wurden wir noch richtig nass, also typisches Guggiwetter. Am Nachmittag lockerte es auf und bei wieder gutem Wetter konnten wir den Tag bei Dani bei Grillen, Wein und in seinem Jacuzzi ausklingen lassen.
Wieder ein sehr nettes Wochenende bei Dani und eine schöne Möglichkeit Martina und Corinna zu treffen und mit Laura und Vladi etwas zu unternehmen.
2017_08_05_Guggi

Mittwoch, August 09, 2017

Hochtouren Oberengadin - 31.07.-04.08.2017

Der erste Teil dieses Blogbeitrages entstand während der Tour, der zweite dann zu Hause unter den Eindrücken des Erlebten. Diese Tour hat uns sehr eindrücklich gezeigt, wie nahe Freude und Katastrophen beieinander liegen. Wer also nur über schöne Touren lesen möchte, sollte das Lesen bei der Begehung des Biancograts einstellen. Für mich ist dies eine Möglichkeit das Erlebte zu reflektieren, aufzuarbeiten und möglicherweise in einer ähnlichen Situation andere Entscheidungen zu treffen.

Chamanna Boval
Montag konnte es endlich mit unserer Hochtourenwoche los gehen. Die schweren Ziele für die Woche hatten Vladi und ich schon begraben, nun ging es nur noch darum ein Gebiet mit halbwegs brauchbarem Wetter zu finden. Das Engadin zeigte als einzige Region stabiles Wetter und so starteten wir von Morteratsch aus zur Chamanna Boval (1¾ Stunden, ↑580 hm). Der Abend verging recht schnell, da wir zum einen Christoph trafen (der einen Hochtourenkurs für den Holländischen Alpenverein führte) und wir zum anderen einer Hubschrauberbergung vom Spallergrat bei einsetzender Dunkelheit zusehen konnten.
2017_07_31_Boval

Piz Morteratsch (3751 m, PD/II)
Der Dienstag begann um 4 Uhr, so dass wir kurz vor 5 Uhr als erste den Weg zur Fuorcla da Boval hinauf wandern konnten. Kurz vor der Fuorcla gings noch in leichter Kraxelei durch einen Felsriegel (2 Stunden, ↑830 hm) und dahinter hinunter auf den Gletscher. In der Nacht gab es Temperaturen weit über dem Gefrierpunkt und so war der Gletscher kurz nach Sonnenaufgang ein einziges Sulzfeld. Nach einer kurzen Pause (und aufmascherln fürs Eis) stiegen wir in eisigem Wind (im Gegensatz zur Morteratsch Seite wehte es auf dieser Seite der Fuorcla sehr kräftig) zur Schulter und weiter zum Gipfel des Piz Morteratsch auf (1½ Stunden, ↑450 hm). Der Ausblick auf Piz Palü, Biancograt und Piz Roseg sind gigantisch, der kalte Wind ließ uns aber nicht lange verweilen und so traten wir nach 20 Minuten den Abstieg an.
Nach einer kurzen Schrecksekunde auf der blanken Flanke unterhalb der Schulter (Vladi war ein Steigeisen weggerutscht) trafen wir noch Christoph mit seiner Gruppe und erreichten nach einem Sprung über den Bergschrund das Block- und Schottergelände oberhalb der Chamanna Tschierva (1 Stunde, ↓580 hm). Das Aufräumen gestaltete sich als etwas mühsam (vor allem das Seil war etwas widerspenstig) und der Wind nervte uns inzwischen schon sehr, aber nach dem endgültigen Abstieg zur Hütte (1 Stunde, ↓560 hm) konnten wir endlich ein Bier und den Windschatten genießen.
2017_08_01_PizMorteratsch

Piz Roseg (Schneekuppe, 3917 m) über Eselsgrat (AD-/40°/III+)
Spätestens am Gipfel des Piz Morteratsch war klar, dass unser Ziel, die Ostwand des Piz Roseg nicht machbar ist. Die warmen Nächte hatten die Wand blank und mit riesigen Felsriegeln hinterlassen und das Steinbombardement startete schon vor Sonnenaufgang. Also über den N-Grat (Eselsgrat) hinauf und hinunter, auch schön. Zusammen mit den Biancograt-Begehern bekamen wir um 3 Uhr unser Frühstück auf der Tschierva. Anschließend überquerten wir im Schein unserer Stirnlampen den Ostteil des Vadret da Tschierva, stiegen am Piz Umur bis zum Beginn des Nordgrats auf und wechselten auf den Westteil des Vadret da Tschierva. Das Gletscherbecken durchquerten wir in einem weiten Süd-Bogen, bis wir an den Beginn des Eselsgrat gelangten (3 Stunden, 800 hm). Ab hier begann die ziemlich lustige Kletterei in bombenfestem Fels, sogar mit einigen Bohrhaken abgesichert. Teils luftig ging es über zwei Türme und ein paar Türmchen (1 Stunde, 200 hm). Der Weiterweg führte erst durch sulzigen Schnee und dann durch blankes Eis (in der Gipfelflanke) zum Gipfel der Schneekuppe (1½ Stunden, 450 hm).
Auch hier dauerte unser Gipfelaufenthalt nicht lange. Der Weiterweg auf den Hauptgipfel sah zwar ziemlich spektakulär aus, wegen des aufgeweichte Schnees am weiteren Grat verwarfen wir aber den Plan weiter zum Hauptgipfel zu gehen und stiegen ab. In der steilen Flanke ließ ich Vladi gesichert abklettern und so erreichten wir den Beginn des Eselsgrats etwas später als gedacht (1½ Stunden). Der Bergführer mit seinen zwei Kunden war allerdings auch nicht schneller. Die Abseilstellen waren leicht zu finden und so waren wir 1 Stunde später über den Bergschrund am Gletscher. Der Rückweg durch das Spaltengewirr des Tschiervagletschers, über das Geschottere des Piz Umurs und zurück zur Tschiervahütte war dann die Pflicht nach der Kür (2 Stunden), aber eigentlich halb so schlimm. Wenn die Temperaturen bleiben wie sie sind, dürfte der Weg durch den Gletscher erheblich schwerer werden.
2017_08_02_PizRoseg

Piz Bernina (4049 m) über Biancograt (AD+/40°/IV-)
Der Donnerstag hatte gut begonnen. Ein schnelles Frühstück und schon wanderten wir zur Fuorcla Prievlusa (2½ Stunden, 860 hm). Schon am Klettersteig nahm ich Vladi ans Seil, auch wenn er es nicht gebraucht hätte. Der Felsteil nach der Fuorcla machte, sowie auch am Tag zuvor schon, richtig Spaß (welch ein Unterschied im Trockenen zu klettern, im Gegensatz zum letzten Mal). Als wir am Firn vor der Haifischflosse ankamen (1 Stunde, 170 hm) bereitete sich gerade eine Dreierseilschaft vor loszugehen. Zusätzlich war noch ein Bergführer (Raphael) mit Kunde da und zwei Vorarlberger Bergretter (Dana und Marco), die uns im Felsteil überholt hatten.
Also Stau in der Umgehung, die schon recht blank aussah. Als sich er Stau auflöste stiefelten auch wir los und direkt hinter den Vorarlbergern setzte ich im ersten Blankeis eine Schraube für Vladi als Stand. In der etwa 40° Flanke gings schnell hinauf und als ich an der Hälfte die zweite Schraube setzte, hörte ich einen Schrei über mir. Mit einer leichten Drehbewegung flog der Erste der Dreierseilschaft über den Grat, dicht gefolgt von der Zweiten. Nach einer kurzen Pause wurde der Dritte über den Grat gerissen und die Drei nahmen unaufhaltsam Fahrt auf. Nach einer gefühlten Ewigkeit, nur das klimpern der schlagenden Ausrüstung im Ohr, und vielen Versuchen der Drei ihre Rutschpartie zu stoppen, trafen sie auf die Randfelsen auf und verschwanden aus unserem Blickfeld. Schnell legte ich die letzten Meter zu Dana und Marco zurück, die schon die Rega verständigten, und holte Vladi zu mir herauf. Wir sahen uns an, keiner hatte in diesem Moment schon wirklich realisiert was gerade passiert war. Die Rega fragte ob wir ausgeflogen werden wollten, nach kurzer Beratung die einhellige Meinung: nein uns geht es gut. Nachdem wir der Kantonspolizei noch unsere Namen und Telefonnummern gegeben hatten, warfen wir vier unsere Ausrüstung zusammen und entschlossen uns als eine Seilschaft gesichert den blanken ersten Grataufschwung zu gehen. Langsam ging es hinauf, alle 20-30 Meter eine Schraube, jede zweite Schraube ein Tibloc. Nach dem ersten Aufschwung wieder aufgeweichter Firn. Wir entschieden die Seilschaft aufzulösen und mit Vladi am kurzen Seil stapfte ich dem Gipfel entgegen. Der Wind hatte aufgefrischt und wehte uns fast vom Grat. Mitten in der Firnspur auf einmal ein runder Ausbruch, eine Rutschspur, keine Seileinschnitte. Das dürfte die Stelle sein, an der am Tag zuvor eine Bersteigerin abstürzte. Immer wenn sich der Grat blank zeigte wieder ein Stück an Eisschrauben gesichert weiter, ohne Blankeis am kurzen Seil, die Nerven zum Zerreißen gespannt. Raphael hatte ein paar gute Stände für seinen Gast geschlagen, wir konnten sie nutzen, um bis in den Firn hinein zu sichern. Die Beiden hatten die Dreierseilschaft direkt nach der Haifischflosse überholt und waren beim Sturz ein gutes Stück über ihnen. Raphaels Gast, zu der Zeit mit Klettern beschäftigt, hatte nicht nach unten gesehen. Nicht auszudenken wenn sich die Beiden knapp hinter/unter den Stürzenden befunden hätten. Langsam setzte mir das Erlebte zu, sickerte in mein Bewusstsein, aber weiter konzentrieren, funktionieren. Wenn ich Vladi an einer Eisschraube nachsicherte begann das Zittern. Die Vorarlberger blieben immer weiter zurück und zogen schließlich den Rega Joker (Hut ab vor dem Piloten und dem Flugretter, eine Seilbergung bei diesem Sturm). Nach einer kurzen Absprache mit Vladi zeigte ich dem Helikopter, dass wir keine Hilfe benötigen, es sind nur noch wenige Meter zum Gipfel des Piz Bianco (3¼ Stunde, 450 hm). Am Gipfel angelangt fällt die Anspannung ab, ich kauere mich hin, zittere und werde von Weinkrämpfen gepackt, was machen wir hier eigentlich. Dieses Mal benötigte ich den guten Zuspruch von Vladi.
Aber die Tour ist am ersten Gipfel noch lange nicht vorbei, der Teil vor dem ich am meisten Respekt hatte kommt erst noch, der Verbindungsgrat zwischen Piz Bianco und Piz Bernina. Doch dieses Mal liegt hier kein Schnee. Ohne Steigeisen macht die Kletterei richtig Spaß und das Erlebte wird wieder in den Hintergrund gedrängt. Trotzdem sind wir langsam, legen viele Sicherungen, gehen vieles nicht am laufenden Seil sondern sichern konsequent. Am letzten Aufschwung werden wir von einem Bergführer (Marcel) mit Gast (Natascha) und ihrem Fotografen (Thomas) überholt, es werden ein paar freundliche Worte gewechselt und dann geht es weiter. Die beiden Italiener, die schon die ganze Tour auf Abstand hinter uns sind, kommen immer näher. Und da erreichen wir die Bernina (2½ Stunden, 130 hm), mein fünfter Versuch an diesem Berg. Mir wäre heute ein wetterbedingtes Umkehren lieber gewesen. Am Gipfel gibt es Platz und wir machen eine ½ Stunde Pause, geredet wird wenig (außer von den dauerquasselnden Italienern). Alle brechen auf und wir lassen sie vor, auch am Spallergrat müssen wir uns noch konzentrieren. Der Absturz von Norbert Joos letztes Jahr ist mir noch gut in Erinnerung. Noch vor dem ersten Firnteil kommt uns Thomas wieder entgegen. Er ist auch Bergführer und bietet uns an, uns zur Marco e Rosa Hütte zu bringen. Wir sind froh, die Belastung der letzten Stunden hat ihren Tribut gefordert und so ist es schön sich über Seiltechnik und Wegfindung keine Gedanken mehr machen zu müssen. Die Abseilstellen klettern wir ab und so überholen wir auch die Italiener mit ihrem Seilverhau wieder. Am Ende des Felsgrates habe ich Netz und kann Karin anrufen. Als ich ihr erzähle bricht es wieder aus mir heraus, ich hatte nicht gedacht, dass mich das Erlebte so sehr berührt. Ich dachte ich wäre abgebrühter.... Endlich erreichen wir die Hütte (2 Stunden, ↓450 hm) und können uns aus unserer Ausrüstung schälen. Nach 12½ Stunden und dem Erlebten sind wir fertig mit der Welt. Die Hüttenwirte nahmen uns herzlich auf und Bier und Pasta (mit dem besten Pesto das ich je gegessen habe) stärkten uns und wir konnten mit den anderen (vor allem mit Raphael, Thomas und Marcel) den Unfall durchsprechen. Mir tat es gut darüber zu sprechen, jetzt da alles im Bewusstsein angekommen ist. Überraschenderweise schlief ich schnell und gut ein und auch fast aus (wenn man 5 Uhr ausschlafen nennen will). 
2017_08_03_Bernina

Abstieg über Fortezza
Auf der Marco e Rosa Hütte gibt es nur eine Frühstückszeit und so starten alle fast gleichzeitig sowohl zur Bernina, wie auch zum Palü, oder wie wir zum Abstieg über die Fortezza. Etwas wehmütig verabschiedeten wir uns von den anderen und ließen sie vor uns wegziehen. Der Abend mit Natascha, Marcel und Thomas (und auch Raphael) hatte gut getan. Vor allem Thomas sind wir sehr dankbar, ohne ihn hätten wir sicher noch ein bis zwei Stunden länger für den Abstieg benötigt.
Bei bestem Wetter folgten wir der Spur durch das Spaltengewirr zur Belavista Terrasse. Ich frage mich, was ich mir dabei gedacht hatte mit Claudi und Peter hier bei praktisch Nullsicht durchzustolpern. Am Beginn der Fortezza (1¾ Stunden, 200 hm, ↓300 hm) hat sich die Routenführung wegen einem frischen Ausbruch verändert, durch die gute Markierung kann man sich aber eigentlich nicht verlaufen. Und so kletterten wir den Grat ab. Vladi vor, ich hinterher (1½ Stunden, ↓ 160 hm). Am Ende des Grates warteten noch ein paar Eispassagen (praktisch alles blank) und der Fortezzagletscher, bis wir endlich die Isla Persa erreichten (1 Stunde, ↓480 hm). An einem kleinen Schmelzsee machten wir Pause und sahen hinüber zur Unfallstelle des Vortages, kein schöner Anblick, aber zumindest begann ich nicht mehr am ganzen Körper zu zittern.
Der restliche Abstieg ist dann nur noch Geschottere und die Überquerung des Morteratschgletschers, musste natürlich auch noch gemacht werden. Nach den letzten Tagen war vor allem der "Gletscherpfad" nach Morteratsch hinaus etwas skurril. Wir mit unseren Rucksäcken vollgestopft mit Ausrüstung und unseren Köpfen schwer von Erlebnissen, inmitten von Tagesausflüglern und Familien (2 Stunden, ↓950 hm). 
2017_08_04_Fortezza

Unsere gesamte Runde waren ⇅5120 hm, die Bedingungen in den Eisteilen der einzelnen Touren  zum Teil heikel. Durch den direkt miterlebten Seilschaftsabsturz am Biancograt waren wir psychisch stark belastet und hätten im Nachhinein betrachtet sofort die Notbremse (aka Rega Joker) ziehen sollen. Die psychische Komponente habe ich definitiv unterschätzt. Vor allem wie langsam uns das Erlebte am weiteren Weg gemacht hat. Da sich das Wetter stabil gehalten hatte, kamen wir nicht in Bergnot, wobei wir beide froh waren, als Thomas uns beim Abstieg unter seine Fittiche genommen hat. Ob ich beim (hoffentlich niemals eintretenden) nächsten Mal schlauer bin, ich hoffe schon, hier die Hubschrauberbergung abzulehnen kommt mir im Nachhinein als falscher Stolz vor. Vielleicht habe ich unterbewusst aber auch zum Weitergehen gedrängt da ich an diesem Berg schon vier erfolglose Versuche hatte. Andererseits gab uns der Abschluss der Tour auch wieder Selbstvertrauen in unsere Fähigkeiten. Wie sehr mich das Erlebte bei weiteren Touren beeinflussen wird kann ich auch noch nicht abschätzen, (panische) Angst vor Mitreisunfällen hatte ich sowieso schon (spätestens seit unserer Aktion am Glocknerleitl nach dem Stüdlgrat). Trotz allem war die Woche eine schöne Zeit mit Vladi, hoffentlich begleitet er mich trotzdem wieder ins Eis.

Montag, August 07, 2017

Blue Moon - 29./30.07.2017

Nach der anstrengenden Woche in Rock Springs, brauchte ich irgendetwas, um meinen Jetlag zu bekämpfen und um wieder ein bisschen runter zu kommen. So fuhren Vladi und ich am Samstag gemütlich in den Kaiser und stiegen zum Wasserfall unter der Kopfkraxn auf (1½ Stunden, ↑600 hm). Die Biwaknacht brachte mir mehr als tagelanges Ausruhen. Nach einem kurzen Regen in der Früh, waren wir dann auch wach genug, um in die Blue Moon (11 SL + 3 SL, 6+) einzusteigen. Der Einstieg war diesmal schnell gefunden (½ Stunde. ↑200 hm) und flüssig ging es höher. Auch die Wasserrillenplatte (diesmal zwar im Nachstieg, aber mit schwerem Rucksack) behagte mir gut und die Piaz-Verschneidung spulte ich im Vorstieg ohne Probleme ab. Was für eine tolle Länge! Oben sind leider zwei etwas weniger schöne Längen, die beide bei mir lagen), dazwischen wartete aber noch eine super kompakte Länge am Einstieg des Ausstiegspfeilers (6 Stunden, ↑400 hm).
Vom Ausstieg ging es, den Gipfel rechts liegen lassend, zurück zum Wasserfall (1 Stunde) und hinunter zum Jägerwirt (1 Stunde) wo wir uns unser TAB schmecken ließen. Als wir dann bei meinen Eltern grillten, gewitterte es heftig und wir waren froh, halbwegs früh unterwegs gewesen zu sein. Ein wirklich gemütlicher Einstieg in meine gemeinsame Woche mit Vladi.
2017_07_30_BlueMoon

Samstag, Juli 29, 2017

Rock Springs, das wahre Amerika - 19.-28.07.2017

Ersten kommt es anders und zweitens als man denkt. Eigentlich wollten wir am Samstag auf Kathis und Hannes Hochzeit gehen, aber nach einem kurze Anruf am Dienstagmorgen saß ich Mittwoch schon im Flieger nach Wyoming. Viel Zeit für Aktivitäten neben der Arbeit bleibt bei so einem Aufenthalt sowieso nicht, aber für einem kleinen Ausflug am Abend reichte es dann doch.
Mein Ziel waren die Killpecker Sand Dunes nördlich von Rock Springs. Am Weg dorthin konnte ich noch einen kleinen Abstecher beim und auf dem Boars Tusk (max. UIAA III) machen. Am Gipfel gäbe es sogar einen Abseilstand aus drei Haken, ohne Seil musste ich aber die etwas brüchige Aufstiegsroute wieder abklettern. Das Dünenfeld ist dann schon recht beeindruckend, auch wenn man mit einem normalen Auto nur einen kleinen Teil erkunden kann (angeblich das zweitgrößte aktive Dünenfeld der Erde). Im Gegensatz zu den Dünen im Death Vally, die wir letztes Jahr  besucht hatten, darf man hier große Teile mit ATVs befahren. Am Rückweg sah ich mir noch die White Mountain Petroglyphs an und drehte eine Runde über den Wild Horse Loop. Der Wild Horse Loop heißt so, weil dort die Wahrscheinlichkeit wilde Pferde zu sehen ziemlich groß ist. Neben den Wildpferden bekam ich auch noch Pronghorn Antelopen, Kaninchen, einen Uhu und Beifußhühner zu sehen. Zum Sonnenuntergang stieg ich schließlich noch auf den Pilot Butte, die höchste Erhebung des White Mountains, bevor ich todmüde ins Hotel zurück kam.
Auf meiner Rückreise hatte ich noch Zeit mir Denver anzusehen und eine Führung im Colorado State Capitol mit zu machen. Ob man sich Denver wirklich ansehen muss sei dahin gestellt, aber besser als am Flughafen zu sitzen ist es aus jeden Fall.
Alles in allem eine sehr anstrengende Reise an den A. der W., wegen der tollen Leute auf der Baustelle aber gut auszuhalten. Danke dafür.
RockSpringsBlog