Freitag, Februar 24, 2017

Wellnesstour auf den Kämikopf - 22.02.2017

Nach dem schönen Wochenende mit Corinna, hatten wir noch drei Tage kinderfrei und genossen Wellness im "Das Kranzbach". Da wir unsere Füße einfach nicht still halten können, musste am Ende zumindest noch eine kleine Skitour her. Vom Wandererparkplatz hinter Schloss Elmau folgten wir am Mittwoch bei frühlingshaften Temperaturen dem Schachen- und Bannholzweg bis ein Forstweg Richtung Süden zum Kämikopf (1861 m) abzweigt (1¼ Stunden, 280 hm). Also eigentlich alles ganz einfach, nur dass wir etwa 50 Meter zu früh abgezweigt waren und plötzlich mitten im Gebüsch standen. Macht nichts, bloß nicht zurück, also weiter durchs Unterholz. Und siehe da, wieder ein Forstweg, der aber nach Westen leitet. Am Ende eines Schlags war dann auch Ende mit dem Weg und so gings wieder weglos durch den Wald und den oberen Teil des Schlags. Dort trafen wir dann auf den Schützensteig und nach kurzer Orientierung, fanden wir auch wieder den Weg ins Kar zwischen Kämi- und Kämitorkopf. Durch Latschen und Blockwerk stiegen wir in ziemlich durchweichtem Schnee auf den Kämikopf (eigentlich nicht der Kämikopf, sondern der etwas höhere Punkt südlich davon, also bei der Wettersteinwand) (1¾ Stunden, 570 hm). Es hatte inzwischen zugezogen und der Wind hatte aufgefrischt und so fellten wir nur kurz ab, um uns den Freuden des Bruchharsches und des tiefen Sulzes hinzugeben. Schließlich schafften wir es aber ohne Knochenbrüche auf den eigentlichen Aufstiegsweg (der wäre definitiv kürzer und angenehmer gewesen) und dann fast durchgehend fahrend zurück zum Auto (¾ Stunde). Ein schöner Abschluss für unsere fünf Erholungstage, wobei die Kinder bei meinen Eltern auch viel Spaß hatten.
2017_02_22_Kaemikopf

Donnerstag, Februar 23, 2017

Skitouren im Gemmipass-/Lämmerengebiet - 18./19.02.2017

Corinna feierte Geburtstag und wir besuchten sie, um mit ihr ein Skitourenwochenende zu verbringen. Zusammen mit Corinna und Chrige (einer Tourenfreundin von Corinna) gings Samstagfrüh im Skifahrerstau nach Kandersteg, von wo uns die Sunnbüelbahn in die Sonne und zu unserem Startpunkt auf 1900 m brachte. Es begann mit einer kurzen Abfahrt in die Spittelmatten (1870 m) und  dann über den breiten Winterwanderweg zum Berghotel Schwarenbach (2060 m) (1 Stunde, ↑200 hm, ↓80 hm). Hier verließen wir den Winterwanderweg Richtung Wysse Flue, um dann am Schwarzgrätli sehr steil zu queren (1½ Stunden, ↑500 hm, ↓150 hm). Die Querung war etwas ungut, das Fixseil des Sommerwegs half aber ungemein. Erst im letzten Abschnitt der Querung rutschte Karin mit einem guten Stück des Hanges talwärts, passiert ist zum Glück nichts. Nach einer Pause, um den Schreck zu verdauen, gings einsam über das Tälliseeli und die Überreste des Tälligletschers in die Rote Totz Lücke (2830 m) (1¾ Stunden, ↑430 hm, ↓30 hm). Von dort aus hatte man nicht nur eine ausgezeichnete Rundumsicht in die Berge des Nordwallis, sondern es ging auch nur noch abwärts, durchs Lämmerental zur Lämmerenhütte (2501 m). Auch hier fungierte Chrige als unser Touriguide, da sie die Gegend bestens von einigen Tourenrennen her kannte (½ Stunden, ↓300 hm).
Für uns waren an diesem Tag nicht die Höhenmeter (1130 hm) ungewöhnlich, sondern die Entfernung (12,8 km). So ließen wir den Tag auf der neu renovierten Lämmerenhütte ausklingen und planten den Sonntag.
2017_02_18_RoterTotzLuecke

Da es Corinnas Geburtstagstour war und sie sowohl Wildstrubel als auch Steghorn schon gemacht hatte, entschieden wir uns fürs Daubenhorn (2942 m). Dieses sieht zwar auf den ersten Blick recht unspektakulär aus, versprach aber eine tolle Abfahrt über die Nordflanke. Nach einem späten Frühstück, fuhren wir kurz nach 9 Uhr auf den Lämmerenboden ab (½ Stunden, ↓200 hm) und fellten zum ersten Mal an diesem Tag auf. Über kupiertes Gelände stiegen wir bis zum Skidepot kurz unter dem Gipfel auf (1½ Stunden, ↑650 hm). Die 5 Minuten zum Gipfel sind eigentlich nicht der Rede wert, bis auf eine unangenehme Stelle, an der man zwei oder drei schnelle Schritte direkt an den Ostabbrüchen (fast 1000 Meter senkrecht) machen muss. Nach ein paar Minuten am Gipfel mit perfekter Sicht zum Weißhorn, Zinalrothorn, Wellenkuppe und Obergabelhorn, Matterhorn und Dent Blanche, sowie in die Mont Blanc Gruppe, stiegen wir wieder zu den Skiern ab (½ Stunde). Für die Abfahrt trennten wir uns. Chrige und Corinna fuhren die Aufstiegsspur ab, während Karin und ich die Nordflanke unsicher machten. Das Grinsen nach diesem Powderrun konnte uns den ganzen Tag nichts mehr aus dem Gesicht wischen, perfekt konservierter Pulver in interessantem Skigelände (½ Stunden, ↓650 hm). Am Lämmerenboden trafen wir uns wieder und mussten wieder auffellen und flach zum Gemmipass queren. Dort gab es eine kurz Abfahrt zum Daubensee und wieder auffellen, um den See zu überqueren und den Seestutz zu überwinden. Erst die Abfahrt zum Schwarenbach konnte man wirklich wieder eine solche nennen (1½ Stunden, ↑150 hm, ↓450 hm). Von Schwarenbach gings am bereits bekannten Winterwanderweg hinunter in die Spittelmatten und zurück zum Sunnbüel (½ Stunde, ↑80 hm, ↓200 hm). War der Schnee bis dort hin eigentlich noch ganz gut gewesen, folgte nun die Abfahrt nach Kandersteg, eher weniger Genuss, aber zumindest abwechslungsreich entlang eines Singeltrails (¾ Stunde, ↓700 hm).
Obwohl wir an diesem Tag nicht sonderlich viel aufgestiegen waren (880 hm), spürten wir gerade die Entfernung (19,4 km) und die Abfahrtsmeter (2180 hm) ganz schön in den Beinen, welche wir am Abend bei Dani im Jacuzzi regenerieren durften.
2017_02_19_Daubenhorn

Ein super schönes Wochenende in einem traumhaften Tourengebiet mit wirklich netten Leuten, danke an Corinna und Chrige und natürlich an Dani für den netten Sonntagabend.

Montag, Februar 13, 2017

Silvrettahorn vom Val Tuoi - 11./12.02.2017

Karin ist mit den Kindern ins BGL gefahren, so blieben für mich nur zwei Möglichkeiten: Nachkommen und hoffen, dass Paul fit genug ist, damit Karin und ich eine Tour zusammen gehen können, oder ein wochenendfüllendes Ersatzevent. Da Ersteres nicht klappte, startete ich mit Laura und Vladi um 5 Uhr Richtung Unterengadin, um genau zu sein nach Guarda. Unser Ziel war die Chamonna Tuoi (2 Stunden, 650 hm) am Ende des Val Tuoi. Bei dem guten Wetter konnte mich aber nicht mal Christian, der Hüttenwirt, sein Bier oder die Sonnenterrasse halten und so ging es gleich im Anschluss alleine noch ein Stück weiter. Richtung Westen, der einsamen Spur von Christian zur Cronsel folgend und dann durch das Plan Rai aufs Plan Mezdi (2 Stunden, 700 hm). Hier hatte mir Christian den Tipp gegeben nicht zur Fuorcla dal Cunfin wie in den Karten angegeben aufzusteigen, sondern den Hang östlich davon zu nehmen. Dieses namenlose Joch ist nur ein paar Meter höher als die Fuorcla dal Cunfin, aber man kann es von beiden Seiten mit Skiern begehen und befahren (½ Stunde, 150 hm). Auf der Nordseite blies ein wesentlich stärkerer Wind als südseitig und so wurde der weitere Weg entlang der Nordseite des Signalhorns auf den Ochsentalferner hinunter und dann wieder zur Eckhornlücke bzw. dem Skidepot westlich der Egghornlücke hinauf, recht unangenehm (1 Stunde, 200 hm). Von hier aus ist es mehr oder minder steiles Gestapfe (bis etwa 50°), was in dem windgepressten Schnee aber besser ging als befürchtet. So war es kein Problem auf den Vorgipfel zu gelangen, dann hätte ich mir vielleicht auch mal die Tourenbeschreibung durchlesen sollen, die sagt, dass man nicht den direkten Weg zum Hauptgipfel nimmt. Und ja, der Grat ist exponiert und stark überwächtet. Für das vollendete Wohlempfinden sorgte dann der Wind, der mich nicht nur fast vom Grat wehte, sondern mich auch noch sandstrahlte. Hätte das noch nicht gereicht, löste sich ein Steigeisen und in dem Wind schaffte ich es beim besten Willen nicht die Schraube am Kipphebel fest zu ziehen, also ohne Steigeisen weiter. Den Gipfel hab ich dann doch erreicht, wenn auch erheblich langsamer als gedacht (¾ Stunde, 200 hm). Viel Zeit (langsam begann die Sonne unterzugehen) und Muse (siehe Peeling Marke Schneekristall) hatte ich am Gipfel sowieso nicht und so machte ich mich an den Abstieg, diesmal unterhalb des Gipfels die Süd-West-Wand durchquerend, wobei ich wieder zum Grat aufsteigen musste, um meine Steigeisen und meinen Stock mitzunehmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichte ich das Skidepot (¾ Stunde) und machte mich auf den Weg zurück. Ein kurzer Anruf bei Laura und Vladi brachte nur die Erkenntnis, dass sie auf der Tuoi kein Netz hatten, ich hoffte nur, dass sie sich keine Sorgen machten und die Bergrettung rufen würden. Beim Wiederauffellen unter dem Signalhorn dann der Supergau, In Wind und Kälte hatten die Felle gelitten und eines wollte partout nicht mehr kleben, also nur mehr mit einem Fell und den Harscheisen zurück zum Joch neben der Cunfin (1 Stunde, 200 hm). In dem Moment hätte ich echt heulen können, seit Stunden blies der Wind, langsam merkte ich die paar Höhenmeter, meine Trinkflasche war schon vor Stunden zugefroren und die Sonne war inzwischen untergegangen. Die Stirnlampe hatte ich zwar im Rucksack, aber eben nur die Kleine, mit welcher eine Abfahrt nur begrenzt Spaß macht. Kurz vor der Cunfin sah ich dann noch zwei andere Skitourengeher, woher sie gekommen waren oder wohin sie wollten weiß ich nicht, zur Tuoi fuhren sie auf jeden Fall nicht ab und getroffen hab ich sie auch nicht mehr. Die Abfahrt zur Hütte war dann trotz gutem Schnee eher ein Gewürge, was vor allem mit dem schlechten Licht und den 2100 hm in meinen Beinen zu tun hatte (¾ Stunde). An der Hütte war ich dann genau pünktlich zum Abendessen, das Christian gezaubert hatte, da tat es mir fast leid, dass mein Magen kaum fähig war etwas aufzunehmen.
Im Gesamten eine sehr schöne Tour, die als Tagestour eher den ausdauernden Skialpinsten ansprechen dürfte (8¾ Stunden, 2100 hm).

Die Überanstrengung und möglicherweise auch Pauls Magen-Darm-Infekt zeigten sich dann in der Nacht. Starke Übelkeit und Durchfall ließen mich kaum eine Stunde durchgehen im Bett liegen und so sah ich am Sonntag eher wie ein Zombie als ein Skitourengeher aus. Wir hatten uns schon geeinigt, dass wir die anderen früher losziehen lassen, da wir als Ziel nur die Jamspitzen anpeilten. Laura und Vladi waren am Samstag noch zur Cronsel aufgestiegen und hatten eine schöne Rinne eingefahren und so klangen 900 hm nach einem guten Tagespensum. Aber schon nach 200 hm wusste ich, dass dies nicht mein Tag ist und kehrte um (¾ Stunde, 200 hm). Während die beiden die Hintere Jamspitze machten versuchte ich ein paar Minuten Schlaf, zwischen dem auf die Toilette rennen, zu bekommen. So geschwächt war auch die Abfahrt durchs Val Tuoi noch eine echte Herausforderung und die Fahrt nach München erst recht. Aber alles verlief gut und so konnte ich am Abend tot ins eigene Bett fallen, wo die Toilette nur 10 Meter entfernt ist.
Ein super nettes Wochenende mit Laura und Vladi, auch wenn wir wenig zusammen gegangen sind.

2017_02_11_Silvrettahorn

Freitag, Februar 10, 2017

ISPO 2017 und Nachtskitour Kreuzeck - 05./09.02.2017

Jedes Jahr Anfang Februar findet in München die ISPO statt. Ein Pflichttermin für alle die die Neuerungen der Branche sehen wollen. Oder so wie für uns, eine gute Möglichkeit Freunde und Bekannte zu treffen, die wir sonst nicht mehr all zu oft sehen. Im Vorfeld wurden wir von ispo.com kurz interviewt und unser Antrieb auf die ISPO zu gehen hat es in einen Artikel auf ispo.com geschafft. Die ISPO selbst war wieder ganz nett, aber anstrengend. Die Kids haben sich wacker geschlagen und wir haben uns vor allem gefreut, dass wir Caro, Kurtl und Susanne getroffen haben. Dank der Firma Wintersteiger sind unsere Ski wieder in perfektem Zustand und ein paar neue Kontakte haben wir auch geknüpft, schauen wir mal was draus wird.
2017_02_05_ISPO2017

Um die Woche nicht komplett auf den Schnee verzichten zu müssen, unternahm ich am Donnerstag mit Laura und Claudi eine kleine Feierabendskitour in Garmisch. Gemütlich gings bei nahezu Vollmond über die Tonihütte zum Drehmöser. Kurz vor dem Drehmöser stieg ich durch den Wald Richtung Kreuzeck (1¾ Stunden, 950 hm) auf, während die Mädels im Drehmöser einkehrten und es sich schmecken ließen. Die klare, helle Nacht lud zum Fotografieren ein und einmal mehr wünschte ich mir, dass ich ein Stativ und die Spiegelreflex von Karin mitgenommen hätte. Nach einer ganz guten Abfahrt hieß es noch zurück nach München und tot ins Bett fallen. Danke Mädels fürs Mitnehmen, war ein super Abend.
2017_02_09_Kreuzeck

Freitag, Februar 03, 2017

Brauneck und (Lenggrieser) Waxenstein - 02.02.2017

Abschluss Skirennen vom Sohnemann am Draxlhang. Da ist der Papa nicht nur stolz, sondern auch noch froh, weil er anschließend eine kleine Runde seinem Bewegungsdrang ausleben kann. Um ehrlich zu sein, war das meine erste Skitour bei Tag aufs Brauneck (1555 m). Die ausgewiesene Aufstiegsroute berührt praktisch nie die Piste und so erinnert der Aufstieg sehr an eine "richtige" Skitour (1¼ Stunden, 825 hm). Nach einer kleinen Pause am Gipfel gings gleich wieder runter, um im Kotalmkessel wieder aufzufellen (¼ Stunde). Beim Aufstieg hatte ich nämlich den felsigen Zacken mit Kreuz am Ostgrat des Braunecks gesehen. Sieht nett aus und sollte nicht so schwer zu erreichen sein. Man folgt einem Forstweg, dieser zieht aber leider etwas zu weit nach Westen, Richtung Koteck, und so kam ich etwas zu hoch und zu weit westlich aus dem Wald heraus. Bei einer kleinen Scharte mit ein paar Marterln fand ich einen brauchbaren Einstieg in den Westgrat und kraxelte munter drauf los. Nie wirklich schwer, aber doch zum Festhalten. Schnell kam ich am Gipfel heraus, nur um zu merken, dass der eigentliche Gipfel mit dem Kreuz, hinter einer tiefen Einschartung weiter östlich liegt. Also, den jetzt doch recht ausgesetzten Grat hinunter und auf der anderen Seite wieder hinauf. Dort zumindest in recht kompaktem Fels. Am Gipfel angekommen (½ Stunde, 200 hm) sah man dann auch, dass von der anderen Seite des Waxensteins (1310 m) ein Weg heraufführen würde. Langsam wurde das Licht weniger und ich sah zu diesen Weg abzusteigen. Den Westgipfel musste ich dann doch wieder am Grat übersteigen, da ich auf der anderen Seite ja meine Ski zurück gelassen hatte. Wobei so schlimm wars dann gar nicht und ich schaffte es nicht nur vor der Pistensperrung, sondern auch noch im letzten Licht zurück am Auto zu sein (½ Stunde).
Wieder einmal zeigte es sich, dass man auch bei so kleinen Touren ein wenig Abenteuer finden kann und mit Gegenanstiegen waren es dann doch 1050 hm in 2½ Stunden.
2017_02_02_Brauneck