Donnerstag, Februar 23, 2017

Skitouren im Gemmipass-/Lämmerengebiet - 18./19.02.2017

Corinna feierte Geburtstag und wir besuchten sie, um mit ihr ein Skitourenwochenende zu verbringen. Zusammen mit Corinna und Chrige (einer Tourenfreundin von Corinna) gings Samstagfrüh im Skifahrerstau nach Kandersteg, von wo uns die Sunnbüelbahn in die Sonne und zu unserem Startpunkt auf 1900 m brachte. Es begann mit einer kurzen Abfahrt in die Spittelmatten (1870 m) und  dann über den breiten Winterwanderweg zum Berghotel Schwarenbach (2060 m) (1 Stunde, ↑200 hm, ↓80 hm). Hier verließen wir den Winterwanderweg Richtung Wysse Flue, um dann am Schwarzgrätli sehr steil zu queren (1½ Stunden, ↑500 hm, ↓150 hm). Die Querung war etwas ungut, das Fixseil des Sommerwegs half aber ungemein. Erst im letzten Abschnitt der Querung rutschte Karin mit einem guten Stück des Hanges talwärts, passiert ist zum Glück nichts. Nach einer Pause, um den Schreck zu verdauen, gings einsam über das Tälliseeli und die Überreste des Tälligletschers in die Rote Totz Lücke (2830 m) (1¾ Stunden, ↑430 hm, ↓30 hm). Von dort aus hatte man nicht nur eine ausgezeichnete Rundumsicht in die Berge des Nordwallis, sondern es ging auch nur noch abwärts, durchs Lämmerental zur Lämmerenhütte (2501 m). Auch hier fungierte Chrige als unser Touriguide, da sie die Gegend bestens von einigen Tourenrennen her kannte (½ Stunden, ↓300 hm).
Für uns waren an diesem Tag nicht die Höhenmeter (1130 hm) ungewöhnlich, sondern die Entfernung (12,8 km). So ließen wir den Tag auf der neu renovierten Lämmerenhütte ausklingen und planten den Sonntag.
2017_02_18_RoterTotzLuecke

Da es Corinnas Geburtstagstour war und sie sowohl Wildstrubel als auch Steghorn schon gemacht hatte, entschieden wir uns fürs Daubenhorn (2942 m). Dieses sieht zwar auf den ersten Blick recht unspektakulär aus, versprach aber eine tolle Abfahrt über die Nordflanke. Nach einem späten Frühstück, fuhren wir kurz nach 9 Uhr auf den Lämmerenboden ab (½ Stunden, ↓200 hm) und fellten zum ersten Mal an diesem Tag auf. Über kupiertes Gelände stiegen wir bis zum Skidepot kurz unter dem Gipfel auf (1½ Stunden, ↑650 hm). Die 5 Minuten zum Gipfel sind eigentlich nicht der Rede wert, bis auf eine unangenehme Stelle, an der man zwei oder drei schnelle Schritte direkt an den Ostabbrüchen (fast 1000 Meter senkrecht) machen muss. Nach ein paar Minuten am Gipfel mit perfekter Sicht zum Weißhorn, Zinalrothorn, Wellenkuppe und Obergabelhorn, Matterhorn und Dent Blanche, sowie in die Mont Blanc Gruppe, stiegen wir wieder zu den Skiern ab (½ Stunde). Für die Abfahrt trennten wir uns. Chrige und Corinna fuhren die Aufstiegsspur ab, während Karin und ich die Nordflanke unsicher machten. Das Grinsen nach diesem Powderrun konnte uns den ganzen Tag nichts mehr aus dem Gesicht wischen, perfekt konservierter Pulver in interessantem Skigelände (½ Stunden, ↓650 hm). Am Lämmerenboden trafen wir uns wieder und mussten wieder auffellen und flach zum Gemmipass queren. Dort gab es eine kurz Abfahrt zum Daubensee und wieder auffellen, um den See zu überqueren und den Seestutz zu überwinden. Erst die Abfahrt zum Schwarenbach konnte man wirklich wieder eine solche nennen (1½ Stunden, ↑150 hm, ↓450 hm). Von Schwarenbach gings am bereits bekannten Winterwanderweg hinunter in die Spittelmatten und zurück zum Sunnbüel (½ Stunde, ↑80 hm, ↓200 hm). War der Schnee bis dort hin eigentlich noch ganz gut gewesen, folgte nun die Abfahrt nach Kandersteg, eher weniger Genuss, aber zumindest abwechslungsreich entlang eines Singeltrails (¾ Stunde, ↓700 hm).
Obwohl wir an diesem Tag nicht sonderlich viel aufgestiegen waren (880 hm), spürten wir gerade die Entfernung (19,4 km) und die Abfahrtsmeter (2180 hm) ganz schön in den Beinen, welche wir am Abend bei Dani im Jacuzzi regenerieren durften.
2017_02_19_Daubenhorn

Ein super schönes Wochenende in einem traumhaften Tourengebiet mit wirklich netten Leuten, danke an Corinna und Chrige und natürlich an Dani für den netten Sonntagabend.