Seiten

Mittwoch, Oktober 15, 2025

Mit Jörgens Reisegruppe am Bodensee - 11./12.11.2025

Herbsttreffen mit Jörgens Reisegruppe, wie in den letzten Jahren auf halbem Weg für alle, diesmal in Tunau am Bodensee. Ein lustiges Wochenende mit viel Lachen, Biertrinken, Biken (auf der Dirtline in Kressbronn und dem Bodenseeradweg über Langenargen nach Eriskirch) und einem Besuch in Friedrichshafen. Was für ein schöner Umstand, dass wir uns damals in Portugal getroffen haben, manchmal gibt es im Leben einfach super Zufälle.
2025_10_11-12_Bodensee

Dienstag, Oktober 07, 2025

Klettern und Biken am Gardasee - Tag der Deutschen Einheit im Valle di Bondo - 03.-05.10.2025

Schon ewig liegt mir Karin in den Ohren, mit einem kleinen Häuschen im Valle di Bondo am Gardasee. Unsere Ferien waren aber immer wieder anderweitig verplant, doch das verlängerte Wochenende zum Tag der Deutschen Einheit bot sich an, diesen kleinen Traum am „Ende der Welt" zu besuchen.

Nach einem Stopp bei meinen Eltern, gings zusammen mit den ersten Lastwagen über den Brenner. Früh genug wie sich herausstellte, denn ohne Stau konnten wir in Arco frühstücken. Gut gestärkt fuhren wir Richtung Ledro See, um im Klettergarten Regina del Lago klettern zu gehen. Der Zustieg zum Gebiet ist zwar nicht lang, aber am Anfang der Straße entlang, was nur mäßig Spaß macht (½ Stunde, 150 hm). Wir genossen die Sonne in Sektor B und kletterten Sopra und Sassicaia (beide 5c, ca. 10 m) so wie Flebo (6a+, 32 m), alles schöne Genussplatten. An Eros (6b+, 20 m) blieb es bei einem Versuch, an der Schlüsselstelle waren mir zu kräftige Züge an zu schlechten Griffen, beim nächsten Mal. Am Rückweg nahmen wir einen kleinen Umweg zum Bach hinunter und zur Pregasina-Straße, geringfügig länger, aber definitiv angenehmer als an der Val-di-Ledro-Straße entlangzugehen (¼ Stunde, 50 hm). Um den Tag abzuschließen, gabs noch einen Kaffee in Pregasina, bevor wir nach Tremosine hinauffuhren und unser kleines Häuschen im Valle di Bondo bezogen.

Den Samstag ließen wir dann ganz gemütlich angehen und nach einem späten Frühstück drehten Karin und ich eine Bikerunde auf den Passo Nota (1½ Stunde, 560 hm). Nach einem großen Teller Nudeln fuhren wir die alte Militärstraße zum Bocca di Faigole weiter (½ Stunde, 130 hm), wo wir die Räder kurz abstellten und zum Cima Traversole (1440 m) hinaufstiegen (¼ Stunde, 130 hm). Der unscheinbare Gipfel bietet einen wunderbaren Ausblick auf den See. Weiter gings durch mehrere Tunnels die, immer schmäler werdende, Militärstraße vom Passo Nota entlang, die schließlich zu einem Wanderweg wird (S1). Leider ist diese Passage relativ kurz und man trifft bald auf die Militärstraße die von Vesio heraufführt. Im oberen Teil mussten wir noch etwas aufpassen, wegen losem Schotter und einigen größeren Steinen, bald schon konnten wir es aber einfach laufen lassen. Am Ende der Straße bogen wir wieder ins Val di Bono ab und kurbelten kurz zurück zu unserer Unterkunft (1 Stunde, 30 hm). Was für eine schöne Kaffeerunde, nicht zu anstrengend und nie technisch anspruchsvoll, allerdings könnte ein Sturz an vielen Stellen eher unschön ausgehen. Bemerkenswert ist auch, dass wir inzwischen fast die einzigen mit Biobikes waren. Für die 850 hm und 22 km brauchten wir insgesamt mit Pausen 4¾ Stunden.

Der Sonntag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel. So gingen wir noch eine Runde Klettern im Gebiet Valle di Bondo nur ein paar Minuten von unserem Haus weg. Die Felsqualität ist zwar nicht so überragend wie in den meisten anderen Gebieten rund um Arco, dafür waren wir aber auch allein. Nachdem wir alle Supersonica (5c, 20 m) geklettert hatten, fuhren wir runter nach Limone und nahmen die Strada della Forra, die "James Bond"-Straße, um nach Pieve di Tremosine zu gelangen. Dort aßen wir noch auf der Terrazza del Brivido, bevor wir uns, zusammen mit halb München, in den Stau gegen Norden stellten. Was für ein schönes Wochenende.

Dienstag, September 23, 2025

Untersberg Südwand mit Paul und Sonnenaufgang mit Karin am Rauhen Kopf- 20./21.09.2025

Nach den kühlen drei Wochen auf Island, begrüßte uns Bayern mit einem wunderschönen Spätsommer/Frühherbst. Das erste Wochenenede zurück verbrachten wir zu Walters Geburtstag im BGL. Bei diesem Wetter eine perfekte Gelegenheit mit dem Junior auf große Tour zu gehen, Klettern in der Untersberg Südwand (11 SL, UIAA 4-).

Von Ettenberg stiegen wir über den kleinen Waldweg zum Scheibenkaser auf (1½ Stunden, ↑650 hm). An den Hängen war ein massiver Windwurf, weshalb der Weg praktisch nicht mehr begehbar ist. Nach einer kurzen Pause im Schatten des Scheibenkasers gings weiter (mit einer weiteren Pause) zum Einstieg über ein Band links der Gelben Mauer (¾ Stunde, ↑300 hm). Hier pausierten wir nochmal ausgedehnt, da wir schon im Zustieg einer seeeehhhhr langsamen Seilschaft zugesehen hatten. Durch dieses Pause vermieden wir es praktisch die ganze Tour über auf diese Seilschaft aufzulaufen (wenn auch nur knapp). Die Kletterei in der (alte) Südwand ist dann einfach schön (die ersten Seillängen kannte ich schon vom Barthkamin mit Karin). Wobei ich mir im Nudelwalker, am Ende der ersten Seillänge, kurz überlegte, ob es so schlau war die Kletterschuhe zu Hause zu lassen. Am Ende waren sie definitiv nicht notwendig. Immer wieder wechseln sich in der Tour schöne feste Kletterstellen mit Bändern und Schrofen ab. Mehrere Seillängen ließen sich einfach zusammenhängen und so kamen wir relativ schnell an der Schlüssellänge, einem steilen Kamin, an. Dieser war dann so eng, dass ich mit dem Rucksack (ok, und auch mit meiner Hüfte) feststeckte. Nach umständlichem Rucksack Heruntergefummel, nachziehen und wieder Hinaufgefummle, war aber auch diese Länge purer Genuss. Die letzten Längen schossen wir das Seil dann auf und legten die Schrofen zum Gipfel frei zurück (2¾ Stunde, ↑250 hm). Was für ein schöner Nachmittag und zwischen drin wurden wir auch noch vom Rettungshubschrauber unterhalten, der in der Süd-Ost Wand jemanden mit dem Tau barg.

Nach den obligatorischen Fotos vor dem Kreuz, stiegen wir zum Stöhrhaus ab (¼ Stunde), wo wir eine ausgedehnte Pause mit Kuchen und Spezi in den Liegestühlen einlegten. Leider wird durch so eine Pause der Abstieg nicht kürzer und so mussten wir wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und uns auf den Weg zum Scheibenkaser machen. Da wir beide schon etwas müde waren, entschieden wir uns für den Weg übers Stöhrgatterl (¾ Stunde, ↑50 hm, ↓440 hm) und dann gings direkt weiter (diesmal über den normalen Weg) zum Parkplatz (½ Stunden, ↓630 hm).
Was für ein cooler Tag mit Paul, schön mit ihm inzwischen richtige Touren gehen zu können.

Sonntag gings dann mit Karin zum Sonnenaufgang auf den Rauhen Kopf. Um 5 Uhr starteten wir von der Kastensteinerwand übers Blaue Kastl und schafften es als Punktlandung zusammen mit der Sonne auf den Gipfel (1¾ Stunde, ↑830 hm). Beim Abstieg nahmen wir noch den Kleinen Rauhen Kopf mit (¼ Stunde, ↑20 hm), auf dem inzwischen ein schönes, kleines Kreuz (Marterl) steht und begegneten erst kurz vor dem Auto (1 Stunde) den ersten paar anderen Wanderern.
Schöne Einsamkeit auf unserer Seite des BGL, am Hocheck hatten wir nämlich die Stirnlampenkaravane vom Watzmann Haus hinauf gesehen.

Sonntag, September 21, 2025

Island - If you don't like the weather, wait five minutes - 23.08.-15.09.2025

Island war schon lange ein Traum für uns. Eigentlich wollten wir immer mit dem Bus hin, aber alleine für die Anreise fast eine Woche, das macht es ohne Elternzeit/unbezahlten Urlaub fast unmöglich. Außerdem sind wir ja auch noch an die Ferien gebunden. Auf der anderen Seite, keiner weiß wie lange die Kids noch mit uns in den Urlaub kommen. Also fliegen. Drei Wochen ist auch nicht schlecht. Nur unsere typische Urlaubszeit, Ende August/Anfang September ist nicht ganz ideal, zumindest dürfte es nicht so heiß wie in Sizilien vor drei Jahren werden.
 
Als wir unseren Mietwagen in Keflavík abholten, zeigte sich das Wetter auf jeden Fall von seiner garstigen Seite, Regen der horizontalen Sorte. Die Dame von der Vermietung warnte uns noch eindringlich vor dem Zeltdach bei Wind, nicht beim Schlafen, sondern beim Fahren sollen wir aufpassen. Im Sturm waren wohl an dem Wochenende zwei Dächer in den Westfjorden abhanden gekommen. Mit den guten Tipps im Gepäck steuerten wir unseren ersten Bonus und dann den Campingplatz in Grindavík an. Was uns dabei gar nicht so bewusst war, das Lavafeld auf dem  Weg dorthin ist ziemlich frisch. Überall dampfte es und am Campingplatz waren Evakuierungsschilder angebracht. Im Moment gibt der Fagradalsfjall aber Ruhe. Keine Ruhe gaben dafür Regen und Wind, sodass wir am Morgen mehrere Liter Wasser im Zelt stehen hatten. Vor allem Karins Schlafsack war komplett durchgeweicht. Was für ein toller Start. Damit begann auch unsere Suche nach einem Campingplatz mit Trockner. Kleiner Spoiler, nicht das einzige Mal. Diesen fanden wir in Stykkishólmur auf der Snæfellsnes Halbinsel. Dorthin durchquerten wir nochmal das Svartsengi Lavafield (2024 Eruption), sahen uns die Blue Lagoon von außen an und unternahmen eine kleine Wanderung an den heißen Quellen bei Krýsuvík auf den Haverafjall (308 m) (¾ Stunde, 150 hm, 2,5 km). Ein langer Tag, aber wir bekamen alles trocken und die Nacht in Stykkishólmur blieb, bis auf einen kurzen Guss, auch trocken. Da wir nun mal schon auf der Snæfellsnes Halbinsel waren, bestiegen wir am nächsten Tag den Kirkjufell (463 m) (1¼ Stunde, 450 hm). Nette kleine Tour, teilweise mit Fixseilen versichert und bei Nässe sicher ganz schön blöd, aber mit einem tollen Blick in die Bucht. Paul und ich spazierten noch zum Nordgipfel und zurück (¼ Stunde, 50 hm), bevor wir alle wieder abstiegen. Etwas weiter westlich wanderten wir zum Svöðufoss und ganz im Westen besuchten wir den Saxhóll, einen erloschenen Vulkan. Um die Runde abzuschließen fuhren wir noch an Lóndrangar, ein paar Felstürme an der Küste und Gatklettur, einem Felsentor in Arnarstapi, vorbei. Eher zufällig fanden wir noch die Rauðfeldsgjá Schlucht, in die man reinkraxeln kann. Auf dem Weg zu unserem Camping an der Guðrúnarlaug stoppten wir noch an der Búðakirkja in Búðir und beendeten unseren Tag mit der ersten Schotterpiste, etwas wirklich besonderes…naja, mit ein paar Tagen Abstand, nicht mehr wirklich, irgendwann hing uns das Geholper auf der Reise ganz schön bei den Ohren raus. Aber so weit war es noch nicht.

Nach unserem morgendlichen Bad in der Guðrúnarlaug ging’s in die Westfjorde, zu unserem ersten Stopp in Flókalundur. Hier war dann auch meine erste richtige F-Road, die F66 Kollafjarðarheiði. Eine Bergstraße, aber ohne wirklicher Furt, damit überhaupt kein Problem mit unserem Karpatenmuli. Um uns den Staub der Straße runter zu waschen sprangen wir noch in die Hellulaug, ein kleiner heißer Naturpool direkt am Meer. Die Nacht war dann nicht nur die erste ohne Regenguss, sondern auch mit einer Aurora, was für ein Empfang in den Westfjorden. Unseren Tag begannen wir mit einer kleinen Wanderung zu einem namenlosen Wasserfall bei Flokalundur (¾ Stunde, 50 hm, 2 km), bevor wir uns das endlose Schottergerumple nach Látrabjarg antaten. Látrabjarg ist bekannt für die Brut von Papageientauchern. Leider waren diese für dieses Jahr schon ausgeflogen, die Wanderung an den Klippen entlang war trotzdem richtig schön und erinnerte mich sehr an die Cliffs of Moher in Irland (1½ Stunden, 200 hm, 5 km). Auf dem Rückweg besuchten wir noch Rauðasandur, einen zehn kilometerlangen Sandstrand. Der Camping in Tálknafjörður lag dann direkt neben dem Schwimmbad, in dem wir uns in der Früh von der Nacht (und dem Aurora-Schauen) aufwärmten. Die Fahrt weiter führte uns am Dynjani Wasserfall vorbei (¾ Stunde, 100 hm), über die alte Passstraße nach Pingeyri und nach Isafjördur. Wo der Camping direkt am Fuße des Bunárfoss liegt, Abendspaziergang zum Wasserfall natürlich inklusive (½ Stunde, 250 hm, ¼ Stunde Abstieg). Da die ganze Nacht der Nebel über Isarfjördur hing, hatten wir wenig Hoffnung am Kaldalón einen Blick auf die Gletscherzunge des Drangajöklls zu werfen. Je weiter wir aber nach Osten kamen, umso besser wurde das Wetter und im Skötufjördur sichteten wir dann sogar mehrere (Mink)Wale direkt von der Straße aus. Bei so gutem Wetter mussten wir natürlich auch den nördliche Teil der F66 mit der dortigen Furt fahren und in der Einsamkeit der Kollafjarðarheiði unser kleines Mittagessen genießen. Die Wanderung vom Kaldalón zur Gletscherzunge ließen wir dann aber ausfallen, zu langweilig sah der kilometerlange Talhatscher aus. Dafür spazierten wir noch in Dalbær Snæfjallaströnd zur Kirche (1 Stunde) und ich stieg anschließend den Kamm über dem Flugfeld auf (1 Stunde, 250 hm). Dabei stolperte ich fast über zwei Polarfüchse, die scheinbar genauso überrascht waren wie ich. In der Nacht sahen wir dann die letzte Aurora, wenn auch nur ganz schwach, weil es bis kurz vor der Dämmerung geschüttet hatte und es erst zusammen mit dem ersten Licht im Osten aufklarte. So war die Nacht zwar feucht, der Morgen startete aber sonnig und wir konnten das Zelt schön trocknen, bis wir unser Zelt abbauten, da schüttete es nämlich wieder. Gut, wir hatten zwar meistens Glück und das Zelt trocknete vor dem Abbau, aber es war auch nicht das erste Mal, dass wir ein nasses Zelt einpackten. Neu war aber, dass wir an diesem Tag (und Nacht) keine Möglichkeit fanden das Zelt wieder zu trocknen. Es schüttete den ganzen Tag, zur Krossneslaug, beim Abstecher in einer verlassenen Konservenfabrik in Ingólfsfjörður und bei unserer Ankunft am Camping. Dieser hatte einen großen Gemeinschaftsraum, in dem wir nicht nur das Zelt aushängten, sondern auch unsere Matten auswarfen und dort schliefen. Zum Glück waren wir alleine, außer zwei Off-Roader Paaren, die mit ihrem Defender und Jimny die F26 gefahren waren und weiter in die Westfjorde wollten. Die störten sich nicht an uns. Unsere Nacht war also trocken, leider war das Dachzelt der Kids auf der Wetterseite nicht komplett zu, somit stand das Wasser unter bzw. in der Matratze. Wenn’s läuft, dann mal richtig. Aber warum sich aufregen, wenn man es eh nicht ändern kann. Wetterbesserung war auch nicht in Sicht, also fiel die Campingwahl auf einen Platz mit großem Gemeinschaftsraum und eigenem Hot Pot. Auf dem Weg dorthin waren dann Museen angesagt. Zuerst moderne Kunst in der stillgelegten Heringsfabrik in Djúpavík und dann noch das Hexenmuseum Hólmavík. Beide super spannend und so störte der Regentag auf der Fahrt nach Reykjaskólavegur nicht wirklich.
2025_08_23-31_Westfjorde

Den Westfjorden hatten wir nun den Rücken gekehrt, das Wetter blieb aber schlecht. Zwar bekamen wir das Dachzelt (also die Matratze) trocken, es stürmte aber so sehr, dass wir das kleine Zelt nicht aufstellen konnten. Der Karpatenmuli wurde am Schotterparkplatz im Windschatten des Küchengebäudes geparkt und für uns stand schon wieder eine Nacht im Gemeinschaftsraum an. Dafür besserte sich das Wetter, zumindest im Nordwesten. Vor allem für Blönduós sah es vielversprechend aus, wenig Wind und wolkenlos. So fuhren wir „nur" die nächste Halbinsel aus. Aber auch das hatte einiges zu bieten. In Illugastadir beobachteten wir Robben mit ihren Jungtieren. Hvítserkur, einem Felsentor vor der Küste und der Basalt Festung Borgarvirki statteten wir einen Besuch ab und am Campingplatz in Blönduós waren wir so früh, dass wir nicht nur unsere Wäsche waschen konnten, sondern auch noch einen Spaziergang auf die Insel Hrútey im Blanda River unternehmen konnten. Die Off-Roader bei Krossnes hatten uns von Grettislaug erzählt, zwei kleinen Pools direkt am Meer. Hier badeten wir und planten den nächsten Abschnitt. Zunächst stoppten wir gegenüber, auf der anderen Seite des Fjords, bei der Grafarkirkja in Hofsós, der ältesten Kirche Islands und dann bei der Fosslaug in Varmahlíð. Hier badet man direkt am Kopf des Wasserfalls, wie man aus dem Namen schon schließen kann. Die Nacht bei Akureyri war dann wieder feucht und der Camping riesig und für unser Gefühl ganz schön voll, naja inzwischen sind wir auf der Ringroad angekommen und etwas verwöhnt von den Westfjorden.
Da das Wetter ganz im Norden (Húsavík und die nördlichen Fjorde) leider sehr schlecht vorher gesagt war, begruben wir den Plan auch diesen Teil der Insel komplett zu umrunden und machten uns stattdessen auf den Weg zum Mývatn. Vorbei am Goðafoss und mit den Kids umrundeten wir den Skútustaðir (¾ Stunde, 3 km), einen kleineren See südlich des Mývatn, mit einem tollen Infozentrum. Am Dimmuborgir Lavafeld streikten die Kids dann und blieben im Auto, während Karin und ich zur „Kirche“ spazierten (1 Stunde, 4 km). Bei der Wanderung auf den Hverfell (452 m) begleitete uns dann zu mindestens Paul (1¼ Stunden, 200 hm, 4,5 km).  Die Grjótagjá, bekannt aus der GoT Szene zwischen John Snow und Ygritte, sahen wir uns wieder alle gemeinsam an.  Leider ist das Wasser dort inzwischen viel zu heiß um zu baden. Um den Tag abzuschließen machten wir noch alle einen Spaziergang über Hverir, einem geothermalen Feld, und zum Dettifoss, dem wasserreichsten Wasserfall Europas.
Wie so oft regnete es in der Nacht, aber die Sonne am Morgen ließ schnell wieder alles trocknen. Trotzdem war uns kalt und wir waren feucht. So legten wir eine Aufwärmpause im Schwimmbad von Egilsstaðir ein, aber erst nach einem Abstecher am Stuðlafoss und einer Wanderung zur Stuðlagil Schlucht (1½ Stunden, 100 hm, 5,5 km). Die Schlucht war übrigens bis dato „the most over-rated place" der Reise, Massen an Menschen und durch den Regen der letzten Tag ein so hoher (und brauner) Wasserstand, dass ein Wandern in die Schlucht unmöglich war. Die Nacht verbrachten wir dann im äußersten Osten, dem Fährhafen Seyðisfjörður. Ein pittoresker Ort, mit Regenbogengasse und schöner Kirche, in der wir der Orgel-/Gesangsprobe beiwohnen konnten. Am nächsten Tag gings wieder zurück nach Egilsstaðir und zum Hegifoss (1½ Stunden, 260 hm), auch hier wieder ein Touri Hotspot, aber die geologische Schichtung des Falls ist wirklich schön. Um wieder etwas abseits der Ringroad Touristen zu reisen, machten wir einen Abstecher an Kárahnjúkavirkjun, einem riesigen Staudamm (700 Meter breit und 200 Meter hoch) nördlich des Snæfell (1833 m). Von hier nahmen wir den östlichsten Teil der F910 (Austurleið), um zur Laugavallalaug, einer warmen Quelle, die als kleiner Wasserfall zum Baden einlädt. Über die F907 (Brúarvegur) gelangten wir schließlich zum Camping an der kleinen Alm Sænautasel. Die Nacht hier im Hochland wurde empfindlich kalt, so wärmten wir uns bei Tee, Kaffee, heißer Schokolade und Pancakes im ehemaligen Schafstall der Alm auf. Dieser Tag wurde leider einer unserer „Regentage". Bei leichtem Regen gings das letzte Stück F-Road zurück auf die 1 und nach Egilsstaðir. Der Regen intensivierte sich und so stoppten wir nur kurz bei Djúpivogur und am Snædalsfoss, bevor wir entschieden kurzfristig vier feste Wände für die Nacht zu mieten. Im Glacier World - Hoffell Guesthouse konnten wir nicht nur unsere gesamte Ausrüstung trocknen, sondern auch die hauseigenen Hot Pots mit Blick auf den Hoffellsjökull nutzen, dem wir natürlich an diesem Abend auch noch einen Abstecher abstatteten.

Der nächste Tag startete dann, wie der letzte begonnen hatte, mit Regen und Sturm, so wurden wir am Diamond Beach durch den horizontalen Regen so nass, dass uns allen die Lust am Aussteigen verging. Gut, man kann ja auch viel mit dem Auto machen, zum Beispiel die Heizung auf Maximum stellen und einer Piste auf den Breiðamerkurjökull zwischen Jökulsárlón und Breiðárlón fahren. Ziemlich spannend, vor allem wenn man das erste Mal realisiert, dass man inzwischen auf schuttbeladenen Gletscher fährt. Karin und ich stiegen am Fjallsárlón noch aus, die Kids bekamen wir aber erst am Svínafellsjökull wieder aus dem Auto heraus. Das Wetter hatte sich endlich gebessert und wir konnten gemeinsam eine kleine Runde auf den Gletscher machen (1¼ Stunden). Als wir dann in Skaftafell ankamen, konnte man das Wetter schon fast gut nennen. In der Früh weckte uns sogar die Sonne und wir unternahmen eine Wanderung zu den Wasserfällen in Skaftafell (2 Stunden, 300 hm, 6 km). Dass das isländische Wetter recht wechselhaft sein kann, wussten wir ja schon, aber dieser Tag war wirklich extrem. Wir sahen uns an diesem Tag Wasserfälle an, deren Wasser nach oben floss (oder wehte) und in Vik, als wir uns die „Sneaker Waves“ am Reynisdrangar ansahen, empfing uns wieder Regen und Sturm. 10 Kilometer weiter westlich und eine ½ Stunde später wanderten wir schon wieder in der Sonne zur Seljavallalaug, (¼ Stunde Fußweg) und auch am Camping Skógafoss war es nur bewölkt, aber trocken.
Die Nacht war ausnahmsweise fast windstill und auch ohne Regen, dafür riss uns asiatisches Geschnatter aus unseren Träumen. Zwei Asiatinnen hatten sich unseren Karpatenmuli ausgesucht, um davor Selfies zu schießen, leider mit dazugehöriger Geräuschkulisse. Auf Karins Ansprache reagierten die beiden leider gar nicht, erst als Karin sie mit einem „Gsch-Gsch" davonjagte, hatten wir wieder unsere Ruhe. Da wir nun aber schon mal munter waren, unternahmen wir noch eine Wanderung am Skógafoss (1 Stunde, 160 hm, km), bevor es weiter, bzw. wieder zurück, zum Sólheimajökul ging. Für eine Wanderung am Gletscher und den dortigen Gletscherhöhlen hatten wir leider keine Ausrüstung dabei, aber auch der Weg zum Gletscher war ziemlich beeindruckend (1 Stunde, 100 hm, 3,5 km). Bevor wir nun in den „Golden Circle" einbogen, gings noch hinter den Seljalandsfoss und in die enge Spalte des Gljúfrabúi.
Wie schon die letzten zwei Wochen, suchten wir unseren Schlafplatz mit Hilfe der Veður App (offizielle App des isländischen Wetterdienstes) und die zeigte für den Nordwesten des Golden Circles halbwegs stabiles Wetter, naja zumindest für isländische Verhältnisse. So steuerten wir direkt den Geysir an und stellten uns auf den Camping neben diesem. Der Vorteil: man kann am Abend und in der Früh fast alleine an den Geysiren sein. Und so konnten wir dem Strokkur Geysir (das ist der kleinere Geysir, etwa 20 Meter hoch) zum Sonnenuntergang wie auch zum Sonnenaufgang zusehen. Der große Geysir (ca. 70 Meter) schläft leider seit einigen Jahren. Bevor wir weiter zum Gullfoss fuhren, spazierten Karin und ich noch eine kleine Runde zu den Geysir-Aussichtspunkten, etwas oberhalb des Geysirparks (¾ Stunde, 80 hm, 2 km). Am Gullfoss zeigte sich dann eine leichte Wasserfallmüdigkeit der Familie. Paul meinte nur: „Mir hängen diese Wasserfälle inzwischen am Arsch heraus!" Dafür war noch keiner Laugmüde, weshalb der Besuch in der Secret Lagoon in Flúðir wesentlich positiver von allen aufgenommen wurde. Bevor wir unser Lager am (fast komplett leeren) Camping Úlfljótsvatn, südlich von Pingvellir aufschlugen. Stoppten wir noch am Kerið Kratersee und wanderten einmal rundherum, natürlich bei Regen. Den Abschluss im Golden Circle machte dann der Nationalpark Thingvellir. Hier wanderten wir entlang der Europäisch-Amerikanischen-Plattengrenze und sahen den Tauchern und Schnorchlern an der Silfra Spalte zu.

Unsere Reise neigte sich langsam dem Ende zu und so entschieden wir uns nun Reykjavik zu erkunden. Der Campingplatz in Reykjavik ist so teuer (die meisten Campingplätze in Island sind teuer, für das was sie bieten, aber die Plätze in und um Reykjavik sind nochmal eine ganz eigene Kategorie), dass wir uns entschieden eine kleine Wohnung zu mieten und in der Stadt die Vorteile von trockenen, festen vier Wänden zu nutzen. Wie in den meisten isländischen Städten besuchten wir zuerst ein öffentliches Bad, die Vesturbæjarlaug und bestaunten dann diese vielfältige, quirlige Stadt. Wir aßen Fish and Chips im Reykjavik-Fish, Crêpes im Café Babalu und Hummersuppe in der Seegräfin. Und, um eine der Fragen in einem unserer Lieblingsspiel endlich abschließend beantworten zu können (Wo bitte ist Umtata) besuchten wir das Penismuseum (fragt bitte nicht, wer Penisse sammelt). Aber nach zwei Tagen Stadt, zog es uns doch wieder hinaus. Diesmal zum geothermalen Feld von Hveragerði, dort kann man nämlich eine kleine Wanderung zu den heißen Quellen von Reykjadalur machen (1 Stunde, 250 hm, 3,6 km). Definitiv kein Geheimtipp, aber wenn man später am Nachmittag kommt, hat man noch ein bisschen Restsonne an den Badestellen und die Menschenmassen werden etwas weniger. Karin und ich umrundeten (bzw. ich kraxelte noch rauf) den Ölkelduhnúkur (440 m)(1 Stunde, 220 hm3,5 km), bevor wir uns ein Bad im heißen Fluss gönnten, der übrigens am oberen Ende so heiß ist, dass man sich verbrühen würde. Am Abstieg sahen wir uns noch ein paar der heißen Krater an (¾ Stunde, 60 hm, 3,6 km) und am Abend stellten wir unser Zelt am einzigen gratis Campingplatz Islands auf, am Gata Free Camping (qualitativ übrigens nicht viel schlechter als manch anderer Campingplatz).
Am letzten Tag auf Island umrundeten wir noch die Reykjanes Halbinsel, die wir ganz am Anfang unseres Urlaubs kurz besucht hatten (Grindavik!). Am Weg dorthin sahen wir noch ein letztes Mal Seehunde an der Küste und am Fagradalsfjall Vulkan östlich von Grindavik wanderten wir ins Nátthagi Valley, einem kleinen Tal in dem es seit 2022 fast jährlich Ausbrüche gegeben hatte, den letzten noch bis etwa Februar 2025. Beeindruckend, das noch immer dampfende Lavafeld, wenn man entlang des Langihryggur (296 m) Ridge wandert (1 Stunde, 250 hm, 3 km). Wie immer gab es kurze Regengüsse (horizontaler Art), weshalb Karin und die Kids wieder zum Auto zurückgingen, während ich noch auf den Stóri Hrútur (357 m) und einen vorgelagerten View Point stieg, um mir den neuesten Krater im Geldingardalir anzusehen. Zurück zum Parkplatz brachte mich dann der Hrútatalur Trail (1½ Stunden, 450 hm, 6 km). Hier war auch wieder Sonne und Wind, also die perfekten Bedingungen, um die Ausrüstung ein letztes Mal zu trocknen. In Grindavik fanden wir die Spalten und das nahe Lavafeld immer noch gleich beeindruckend wie vor drei Wochen, am Anfang unserer Reise. Diesmal durchquerten wir das Lavafeld aber nicht, sondern blieben an der Küste. Sahen uns die Gezeitenpools von Brimketill und die Thermalquellen Gunnuhver nahe des Reykjanes Lighthouse an. Vor dem Leuchtturm sind noch ein paar schroffe Felsen vorgelagert, Valahnúkamöl, und ein paar Kilometer weiter trifft man wieder auf die Kontinentalplattengrenze. In diesem Fall führt die „Bridge Between Continents" darüber. So endete unsere Reise nach 4200 Kilometern, in der Nähe des Flughafen Keflavik mit einer, wie sollte es anders sein, regnerischen und vor allem kurzen Nacht, da wir unser Auto um 5 Uhr Früh abgeben mussten, um unseren Flug ins warme und sonnige München zu erwischen.

Ein Urlaub, der in vielen Aspekten anders als geplant und/oder vorgestellt war. Was aber nicht heißen soll, dass er schlecht war, eher unerwartet und spannend. Es war vor allem anstrengend, nicht nur das Wetter, sondern auch die unglaublich vielen verschiedenen Eindrücke. Wir werden Island sicher wieder besuchen. Karin möchte gerne noch den Norden sehen und mich zieht es ins Hochland. Auf jeden Fall sind wir beim nächsten Mal keine Islandneulinge mehr und machen hoffentlich den ein oder anderen Anfängerfehler weniger.

Donnerstag, August 21, 2025

Sommer auf der Guggi - 15-17.08.2025

Alle Jahre wieder, diesmal zum 15. Mal, besuchten wir Dani auf der Guggi. Wie immer war Martina mit dabei, Carolin hatte Zeit und Chi Chi kam auch mit. Unser nettes Grüppchen traf sich am Freitag zur ersten Bahn nach Grindelwald und weiter zum Eigergletscher. Zusätzlich zu unseren Essensvorräten waren Paul und ich auch noch mit dem Eiszeug aufgepackt, weil wir uns am Nollen austoben wollten. Zu zweit zogen wir vorne weg, während die anderen sechs gemütlich hinterherzuckelten. Trotz meiner Erkältung letzte Woche und den schweren Rucksäcken lief es ganz gut und so kam ich gefühlt mit einer neuen Bestzeit an der Guggi an (1:37 Stunden, ↑700 hm, ↓220 hm). Als Paul eine ½ Stunde später ankam, war schon die Fahne gehisst und alles vorbereitet, damit er sich ums Feuer kümmern konnte.
Wie immer verbrachten wir einen Schlemmernachmittag auf der Terrasse, bis uns ein Gewitter mit Hagel in die Hütte trieb. Schon davor waren mir am Weg zum Keller die Haare zu Berge gestanden und als ich die Fahne einholte, bekam ich sogar einen Schlag. Aber pünktlich zum Sonnenuntergang zeigte sich die Sonne wieder, auch wenn Paul und ich nichts davon mitbekamen, da wir früh ins Bett gingen.

Wenn der Wecker läutet, ist das selten angenehm. Um ¾ 4 Uhr ist es allerdings ganz besonders unschön! Nach dem Eisantesten im letzten Jahr, hatten wir uns diesmal den Nollen zum Ziel gesetzt. Langsam und mühsam ging es durch die Dunkelheit hinauf zum Mönchsplateau (1 Stunde, 300 hm) und zum Firnfeld unterm Nollen (1 Stunde, 220 hm). Inzwischen war es hell und die Bedingungen sahen gar nicht so schlecht aus. Die ganze Zeit über hatte ich mir Gedanken gemacht, wie ich Paul über den Nollen hinauf und noch viel wichtiger, wieder hinunter bringe. Es ist nämlich so, wenn man das Rucksackpacken nicht überwacht, bleibt mit Sicherheit etwas wichtiges zu Hause. Die Dreilagenjacke konnten wir relativ einfach mit Karins Jacke substituieren, der vergessene Gurt war da schon schwieriger zu ersetzen. Zum Glück verstehe ich zumindest die Grundlagen der behelfsmäßigen Bergrettung und mit ein paar Bandschlingen im Rucksack, war schnell etwas gebastelt. Nicht ideal, aber auch kein Weltuntergang. Wirklich gebraucht haben wir den "Gurt" dann aber nicht. Paul hatte kurz unter dem Nollen genug (½ Stunde, 130 hm) und so kehrten wir um. Spannend war es trotzdem, beim Abstieg stolperte Paul nämlich im letzten Abschnitt des Firnfelds und obwohl das Firnfeld dort schon sehr flach ist, brauchte Paul ziemlich lange, um sich zu bremsen. Eine gute Übung für den Fall der Fälle, wenn das Gelände mal nicht so gutmütig ist. Um uns von dem Schreck zu erholen, legten wir dann eine ausgedehnte Pause ein und machten Brotzeit, bevor wir wieder zur Guggi abstiegen (1¼ Stunde). 

Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder mit Essen, Schlafen und Ratschen. Ein ordentliches Gewitter, diesmal ohne Hagel, verhagelte uns leider den Sonnenuntergang und nach einer entspannten Nacht, einem Frühstück aus den Resten und dem Aufräumen der Hütte, hieß es wieder Lebewohl sagen. Der Abstieg mit Chi Chi gestaltete sich dann fast noch als Herausforderung. So kam sogar mein Seil noch zum Einsatz. Am Trümmelbach trafen wir uns alle wieder (2½ Stunden) und stiegen zusammen zurück zur Station Eigergletscher auf (20 Minuten, 220 hm).

Wie jedes Jahr ein super schönes Wochenende, auch wenn wir diesmal noch am Abend zurück nach München mussten, weil auf Karin und mich am Montagmorgen die Arbeit wartete.

Sonntag, August 10, 2025

Endlich mal wieder auf den Isartrails mit Martin - 06..08.2025

Nach dem Trailtag mit Paul hatte ich wieder mal so richtig Bock auf Isartrails. Da die Woche in der Arbeit endlich etwas ruhiger wurde, das Wetter besser und Martin auch Zeit hatte, gings Mittwoch auf die Trails. Wie immer nutze ich den Weg in die Arbeit um mich einzusauen (ja, nach den zwei Wochen Regen, war der Boden etwas durchweicht) (1¼ Stunde, 150 hm, 20 km). Am Nachmittag gings dann aber nach Schäftlarn. Im Baierbrunner DH liegt nur noch ein einzelner Baum und auch sonst wurde ein bisschen aufgeräumt, ganz ohne Baumkraxeln geht's aber definitiv nicht. Den DH in Schäftlarn fuhren wir dann drei mal, vor allem auch weil die Isartalquerung in Schäftlarn im Moment gesperrt ist und deshalb das Hochradeln, ganz ohne Autos, richtig angenehm ist. Nachdem meine Sattelstütze endgültig die Grätsche machte, strampelten wir nach Hause, natürlich nicht ohne Stopp in Thalkirchen (4 Stunden, 550 hm, 43 km).
Als Strohwitwer eröffneten Steff und ich am Donnerstag ein Surf-WG. Bach, Scheidegger, Balkon, Bach. Das können wir öfter machen.
Eine zweite Runde Home of Lässig fiel dann am Wochenende ins Wasser. Paul war nach einer Woche Trails ziemlich durch und am Donnerstag hatte er bei einem River-Gap seine Felge geschrottet. Außerdem fühlte ich mich ziemlich erkältet, also war abflacken im BGL angesagt. Trotzdem ein schönes Wochenende und am Hintersee badete Paul dann auch noch mit einer Schlange um die Wette. 

Mittwoch, August 06, 2025

Schlammschlacht in Saalbach - Trails mit Paul - 03.08.2025

Diese erste Ferienwoche ist Paul in einem Bikecamp in Saalbach. Start war Sonntagabend und so nutzen wir den Tag auf den Trails im Home of Lässig. Wir starteten die Schlammschlacht am 12er-Kogel mit der sehr schönen 12er Skyline (blau, 450 hm, 6 km) und anschließend gleich in die etwas technischere Z-Line (rot, 450 hm, 4 km). Der Mann einer Arbeitskollegin von Karin hatte uns am MSW Sommerfest den Tipp gegeben unbedingt den Hacklberg-Trail zu fahren. So wechselten wir zum Schattberg und was soll ich sagen? So ein cooler Trail, flowig und trotzdem halbwegs naturbelassen, man muss die Linie schon halbwegs gut wählen damit es nicht zu rumpelig wird (rot, 600 hm, 5,4 km). Von der Mittelstation gings dann noch über den Buchegg-Trail ins Tal hinunter (blau, 420 hm, 3,3 km). Und weils so schön war gleich nochmal und zum Ende nochmal ein Wechsel zurück zum 12er-Kogel, viermal die Skyline und zum Abschluss noch die Z-Line.

Was für ein Tag: 4800 Tiefenmeter und 66 Kilometer. Ich befürchte nur, dass ich nach der Woche Paul überhaupt nicht mehr hinterher komme.

Donnerstag, Juli 24, 2025

Ein Pause-Klassiker mit dem Tommi - Kleiner Lafatscher NO-Verschneidung - 22.07.2025

Jamie, Tommi und die Kids urlauben im Moment in Tirol, also war klar, Tommi und ich müssen uns einen Tag freinehmen, um unsere Schmach aus dem Yosemite auszubügeln. Die Idee war recht schnell geboren: Lafatscher NO-Verschneidung (10 SL, UIAA 6). Immerhin eine „Pause-Tour“ und trotz Sanierung an den Ständen, immer noch ein großes alpines Abenteuer. Alpenvereinaktiv schreibt immerhin: „Die Riesenverschneidung ist bis auf die Standplätze ganz klar das Gegenteil von Plaisir.“ Für Dienstag sah das Wetter ganz brauchbar aus, einzig war nur nicht klar, ob die Verschneidung auch trocken sein würde, da es Montag noch geschüttet hatte. Spoiler: unten wars ein wenig feucht, oben aber trocken genug.

So trafen wir uns in der Früh in Kolsass und fuhren gemeinsam zum Parkplatz Halltal. Dort starteten wir kurz nach 6 Uhr mit den Bikes durchs Halltal bis zum Issanger (1 Stunde, 870 hm, 4 km). Wir waren froh, dass Tommi sich das E-Bike seines Vaters ausgeliehen hatte. So gings mit Abschleppleine kommod hinauf, auch wenn man trotzdem ordentlich treten musste, dieses Halltal ist ganz schön steil. An der Abzweigung zum Stempeljoch ließen wir die Bikes stehen und wanderten zum Lafatscherjoch hinauf (1 Stunde, 450 hm). Von dort steigt man den Weg zum Hallerangerhaus ab und zweigt kurz vor dem Haus, unter den Felswänden zum Einstieg ab. Über Schotter und Schrofen führt ein kleines Steiglein bis direkt unter die Wand (1 Stunde, ↓350 hm, ↑190 hm). Unter dem Vorbau machten wir eine kleine Frühstückspause und mascherlten uns für die Kletterei auf.

Nachdem wir den Vorbau seilfrei gegangen waren, gings in der ersten Seillänge gleich los. Nicht schwierig, aber schlecht absicherbar und wie so oft im Karwendel, nicht überall fest, aka Sau brüchig. Nachdem wir uns im leichten Gelände etwas verlaufen hatten (es stecken ein paar alte Schlaghaken abseits der Linie und Stände lassen sich ganz gut bauen) kamen wir nach der dritten Seillänge an einem der gebohrten Stände an. Ab dort muss man dann auch richtig hingreifen. Seillänge vier ist ein lustiger Kamin mit anschließender Risskletterei. Die Nummer fünf ist die Schlüssel(riss)länge (UIAA 6) und verlangt nicht nur großes Sicherungsmittels, sondern auch die Trickkiste des alpinen Kletterers. Da war ich ganz froh, dass Tommi bei der nächsten Seillänge (SL 6, UIAA 6-) wieder an der Reihe war. Und schließlich schrubbte ich noch die letzte Risslänge (SL 7, UIAA 6-) zum Wandbuch hinauf. Tja, da muss man schon das ein oder andere mal die Arschbacken zusammenkneifen, aber es löst sich alles schön auf. Es folgt ein schottriges Band und dann die zwei Ausstiegslängen, die zwar nicht schwer aber, im Karwendelstil brüchig sind (6 Stunden, 400 hm). Am Ausstiegsstand sitzend, kam uns dann doch der ein oder andere Grinser auf die Lippen, was für eine eindrucksvolle Tour.

Der Abstieg zum Lafatscherjoch ist auch nicht zu unterschätzen. Man muss sich noch ein bisschen konzentrieren, da man die ganze Zeit im Absturzgelände spaziert. Es gibt einen neu markierten Abstieg, direkt vom Ausstieg hinunter, mit Abseilstelle (1x40m oder 2x20m?) und Fixseil, oder den „alten“, für den wir uns entschieden, ein paar Meter hinauf, dann durch eine Rinne nach Süden und auf Bändern und Schotter zur Jochreisen. Dieser ist immer wieder mit Steinmandln und verblassten Punkten markiert. Über die Jochreisen gings dann unschwierig zurück zum Lafatscherjoch (¾ Stunde, 70 hm). Jetzt ließ auch die Anspannung langsam nach und die Müdigkeit und der Hunger kamen langsam durch. Also runter in den Issanger und dann mit den Bikes aus dem Halltal raus (1¼ Stunde, 40 hm). Dabei gönnten wir uns noch ein TAB in St. Magdalena.

Was für ein genialer Tag mit Tommi, ein schön tagesfüllendes, alpines Abenteuer (insgesamt 12 Stunden und über 2000 hm). Nach so einer Tour relativiert sich dann auch der Alltagswahnsinn.

Freitag, Juli 18, 2025

Biken auf der Hungerburg und Waken in der Area 47 - ein Besuch bei den Innsbruckern - 11.-13.07.2025

Zu Weihnachten lag für uns als Familie eine Wakeboardliftmiete in der Area 47 unter dem Baum. Da zusammen immer schon besser war, als alleine, luden wir noch die Innsbrucker und Knirschis ein. Und so kam das besagte Wakeboardwochenende immer näher und wir nutzten es, um die Innsbrucker wiedermal zu besuchen.
Während die anderen am Freitagabend schon in einer Pizzeria saßen, fuhren Paul und ich noch zur Hungerburg hinauf und kurbelten zum Anfang des Arzler Alm Trail (S2) (½ Stunde, ↑200 hm, 3 km). Die recht technischen Wurzelpassagen im Mittelteil sind inzwischen weitgehend verschwunden, dafür gibt es ein paar neue, ganz schön enge, Anlieger. Paul haut sich solche Trails inzwischen ohne Rücksicht auf Verluste hinunter und ich bin deshalb darauf angewiesen, dass er manchmal auf mich wartet. Negativer Effekt für ihn, es kann auch mal dauern bis ihn nach einem Sturz jemand zusammenklaubt. Trotz dieses kleinen Malheurs rollten wir pünktlich zum Endes des Essens der anderen wieder in der Innenstadt ein (½ Stunde, ↓500 hm, 7 km). Bei seinem Abgang über den Lenker, im richtig steilen Absturzgelände, ist zum Glück nichts schlimmeres passiert, aber ob sein Arm gebrochen ist, war nicht ganz klar. An unseren eigentlichen Plan, am Samstag am Katzenkopf Biken zu gehen, war nicht mehr zu denken. Dafür hatten wir aber Zeit für Sightseeing in Innsbruck. Definitiv empfehlenswert: das Volkskundemuseum und die Schwarzmanderkirche (Hofkirche). Nach diesem Tag Gelatsche hatten die Kids nur noch Lust abzuflacken, so fuhren Karin und ich alleine zur Hungerburg hinauf und testeten den Hungerburg Trail (S2). Am Einstieg des Trails trafen wir Vini, was für ein lustiger Zufall. Nach dem etwas ausgewaschenen Hungerburg Trail gings über den einfachen Stadtwaldtrail (S0-S1) wieder zurück in die Stadt (¾ Stunde, ↓300 hm, 5 km).

Und Sonntag das Waken? Der Wahnsinn! Selbst eine Woche später habe ich noch Muskelkater. Ein sehr lustiger und schöner Vormittag, der mit einem Gewitter endete. Was für ein Glück, dass für unsere Liftmiete das Wetter gehalten hatte.
2025_07_11-13_IBK

Dienstag, Juli 08, 2025

Nasenwand und Zimmereben Klettersteig - ein Wochenende in Ginzling - 05./06.07.2025

Seit zehn Jahren besuchen wir einmal im Jahr den Diggl in Ginzling. Über die Jahre änderte sich immer wieder die Zusammensetzung der Gruppe und die Ausrichtung der Aktivitäten, aber eines ist über die Jahre gleichgeblieben: Bier, gutes Essen und lustige Gespräche.

Samstag begingen Marie, Wini, Peter Karin und ich den Nasenwand Klettersteig. Im feucht-warmen Wetter spazierten wir zum Einstieg (¼ Stunde, 40 hm), wo gerade ein Bergführer mit seinen drei Kundinnen einstieg. Scherzend und ratschend kraxelten wir durch den unteren Teil. So war es gar nicht schlimm, dass wir mehrmals auf sie aufliefen. Am Notausstieg verließen uns Karin und Marie und wir drei Jungs stiegen weiter. Leider konnten wir nirgends wirklich überholen und so standen wir mehrmals blöd in der Gegend herum. Zum Glück hatten wir es nicht eilig, da allerdings relativ instabiles Wetter von Süden hereindrückte, wäre mir etwas mehr Geschwindigkeit lieber gewesen (2½ Stunden, 300 hm). Trotz allem kamen wir trocken zurück zum Diggl (¾ Stunde, 30 hm) und am späteren Nachmittag kam noch Hannes vorbei. Mit ihm ging ich noch eine Runde Bouldern im Ginzling Wald. Da erwischte uns dann aber endgültig das Nachmittagsgewitter und wir zogen uns im Regen zum Biertrinken im Diggl zurück.

Bevor es nach Hause ging, wanderte Karin am Sonntag noch von Mayrhofen zum Gasthaus Zimmereben, während Steffen, Peter und ich den Zimmereben Klettersteig machten. Die Sonne brannte sowohl im Zustieg (¼ Stunde, 90 hm), wie auch im Klettersteig (¾ Stunde, 150 hm) ganz schön herunter und so waren wir über jede Schattenpassage froh. Am Gasthaus trafen wir uns wieder mit Karin und stiegen zusammen zu den Autos ab (½ Stunde).

Was für ein schönes Wochenende zusammen, wenn auch diesmal in sehr kleinem Kreis.

Freitag, Juni 27, 2025

New York City und Maine - Klettern und Sightseeing an der US Ostküste - 07.-21.06.2025

Eigentlich wollten wir mit Chanti, Joël und Jari zu Pfingsten in der südlichen Bretagne Surfen gehen. Leider fiel das ganze aus gesundheitlichen Gründen ins Wasser und so mussten wir uns relativ kurzfristig überlegen, was wir machen wollen. Auf 3000 Kilometer Gegurke ohne die Schweizer, hatten wir nur bedingt Lust und so entstand noch am gleichen Abend ein Alternativplan. Flüge sind ja schnell gebucht und so saßen wir drei Wochen später in einem A380 nach New York.

Wenn man das Chaos in JFK mit etwas Gleichmut nimmt, kommt man relativ entspannt öffentlich nach Manhattan. Und nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgeladen hatten, spazierten wir noch durch Chinatown, bevor wir wie tot ins Bett fielen. Die nächsten sechs Tage waren dann ähnlich anstrengend. Wir besuchten das 9-11 Memorial, das Empire State Building, die Freiheitsstatue und Ellis Island, machten eine Rundfahrt am East- und Hutson River zum Sonnenuntergang und entspannten uns im Highline Park und beim Bouldern im Central Park (Rat Rock). Den einzigen Regentag verbrachten wir im American Museum of Natural History, dem Guggenheim und dem MoMA. Natürlich durften neben dem Empire State Building auch die Aussichtsplattformen in den Hudson Yards (The Edge) und am Rockefeller Center (Top of the Rock), so wie ein Besuch auf der Intrepid nicht fehlen.
2025_06_07-13_NYC

Nach einer Woche Großstadt flüchteten wir in die Catskill Mountains, um genau zu sein in die Shawangunks. Schon vor 16 Jahren waren Karin und ich hier Klettern und das wollten wir natürlich auch den Kids zeigen. So verbrachten wir den Freitagnachmittag bei perfektem Wetter in den Trapps (Section Überfall). Alle kletterten wir die erste Seillänge von Betty (2 SL, 5.3) und mit Paul kletterte ich diese wunderschöne Anfängertour als MSL. Zum Abschluss des Tages hängte ich noch die zwei Seillängen von Jackie (2 SL, 5.5) zusammen und seilte mich über die Stände wieder ab.
Über Nacht regnete es leider. Zwar hatte der Regen am Morgen aufgehört, aber der Fels war definitiv zu nass, um zu klettern (auch wenn einige Seilschaften am Werkeln waren). Wir entschieden uns für eine Wanderung entlang der Undercliff Road (1½ Stunde, 30 hm, 4,8 km) und über den Giants Workshop und den Humpty Dumpty Trail zum Artists Rock (¾ Stunde, 150 hm, 1 km). Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf den Mohonk Lake. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an den Abstieg über den Giant Trail und den Giants Workshop (¾ Stunde) und über den Old Minnewaska Trail (1 Stunde, ↑50 hm, ↓130 hm, 3,7 km) zum Swimming Hole (wo Paul natürlich, trotz eisigen Temperaturen, ins Wasser sprang) und dem Shongum Path (¼ Stunde, 100 hm, 1 km) zurück zum Auto. Der Fels hatte inzwischen aufgetrocknet und so hakte ich noch Rhododendron (5.6) und Laurel (5.7) am Überfall ab. Ein ziemlich produktiver Tag.

Auch wenn die Gunks wunderschön sind, wollten wir auf dieser Reise auch etwas Neues sehen. So durchquerten wir das grüne Vermont und New Hampshire, um an die Atlantikküste und nach Maine zu gelangen. In Ogunquit legten wir einen Stopp ein, spazierten den Marginal Way und aßen am Strand unsere erste Lobster Roll. Nach einem zweiten Fahrtag erreichten wir auf Mount Desert Island den nord-östlichsten Nationalpark der USA: Acadia. Vom höchsten Berg, dem Cadillac Mountain, den man auch noch mit dem Auto erreichen kann, hat man eine tolle Übersicht über die Insel. Wir besuchten Sand Beach, wo ich eine kleine Runde zum Great Head drehte (½ Stunde, 60 hm, 2,5 km), sahen uns die Kletterrouten am Otter Cliff an und fuhren die Park Loop Road. Ein langer erster Tag im Nationalpark. Dienstagvormittag stand im Zeichen von Topropeklettern am Otter Cliff. Zum Glück hatte ich mir die möglichen Verankerungspunkte am Vortag angesehen, so hatte ich eine ungefähre Idee was ich machen wollte, mitten in den gefühlt 100 Seilschaften. Übrigens ist auch Toprope ziemlich spannend, wenn man seinen Stand selbst bastelt. Paul und ich kletterten im Sektor Ampitheater Seabreeze (5.5), Rolling Swells (5.7) und Wave Action (5.6). Danach baute ich mir noch einen Stand am Seastack für die Wiessner Route (5.9). Alles zusammen sehr schöne und lustige Kletterei.
Die Temperaturen waren ziemlich schnell gestiegen und da es im Gegensatz zu den Tagen zuvor kaum Wind gab, war es fürs Klettern fast zu heiß. Zum Glück findet man hier für jede Temperatur und jedes Wetter eine schöne Aktivität. Im Wald über dem Echo Lake stiegen wir den Beech Cliff Trail (½ Stunde, 160 hm, 1 km) zum Beech Cliff auf und wanderten über einen kleinen Loop und das Canada Cliff wieder zurück zum Echo Lake Beach (1½ Stunde, 50 hm, 2,6 km). Dort sprang Paul sogar noch ins Wasser. Was für ein Tag.

Leider neigte sich unser Urlaub dem Ende zu und so mussten wir langsam aber sicher den Rückweg in den Süden einschlagen. Dabei zeigte uns Maine auch seine neblige/regnerische Seite. In Bucksport hingen die Wolken so tief, dass wir kaum die Brücke über den Penobscot River sahen. Eine super Stimmung, um sich Fort Knox anzusehen und Karins geliebte Outlets und einige Leuchttürme zu besuchen und stolperten so auch noch aus Zufall über Eartha. Im Süden besserte sich das Wetter aber schnell wieder und so verbrachten wir noch einen Strandnachmittag in Ogunquit.

Da unser Rückflug von Boston aus ging, war klar wo unsere Reise enden würde. Auf dem Weg dorthin kamen wir aber noch in Salem vorbei. Eigentlich stoppten wir dort wegen dem Hexenwahn Ende des 17ten Jahrhunderts, aber wie so oft, fanden wir zufällig ein tolles Museum. Das „Urban Museum", bestehend aus tollen Murals im Hafenviertel.

Vor 16 Jahren hatten wir nur sehr begrenzt Zeit uns Boston anzusehen, diesmal blieben aber fast zwei Tage. Und diese nutzten wir für den Freedom Trail, der an allen historisch relevanten Orten in der Stadt vorbeiführt, sahen uns die USS Constitution und die USS Cassin Young an und verbrachten einen gemütlichen Abend in einem Irish Pub mit Livemusik. Was für eine quirlige Stadt, voller Leben. Unser letzter Stopp, vor unserem Rückflug war dann noch Camebridge. Das M.I.T. und Harvard sind definitiv einen Besuch wert.

Und so endete unser genialer Trip, ein Hopser zügig über den Atlantik und direkt vom Flughafen in die neu eröffnete Georgenschwaige.
2025_06_18-21_SalemBoston

Donnerstag, Mai 22, 2025

Surftrip nach Sagres - 09.-13.05.2025

Steff besuchte Anfang Mai eine Konferenz in Portugal. Ein perfekter Grund für Peter und mich am Freitagnachmittag nachzukommen, damit wir zusammen ein langes Surfwochenende in Sagres verbringen konnten.
Was soll ich sagen, eine Wahnsinnszeit! Von unserer Wohnung aus waren wir in 10 Minuten zu Fuß am Praia do Tonel, wo wir jeden Tag eine Früh- und eine Sonnenuntergangssession einlegten. Am zweiten Tag war uns der Swell sogar etwas zu groß, so wechselten wir zum Praia da Mareta und am Montag machten wir einen kleinen Ausflug nach Carapateira mit einer Wahnsinnssession am Praia do Amado. Dieser Ausflugstag führte uns zunächst zum Farol do Cabo de Săo Vicente, dem südwestlichsten Punkt Europas, und nach dem Surfen noch an den Praia da Bordeira, an dem wir bei unserer Spanien-Portugal-Tour ziemlich viel Zeit verbrachten hatten. Was für schöne Erinnerungen und was für ein Glück, dass wir damals Knirschis, Chanti und Joël kennengelernt hatten.
Ein rundum gelungener Kurztrip. Wie schon der Trip nach Dingle gezeigt hatte, ein verlängertes Wochenende kann ein vollwertiger Urlaub sein. Jungs, es war mir ein Volksfest.
2025_05_09-13_Sagres

Samstag, Mai 03, 2025

MSFC Huntsville, Yosemite und JSC Houston - immer wieder USA - 20.04.-01.05.2025

Wie schon vor zwei Jahren, bekam ich dieses Jahr wieder die Möglichkeit einen Vortrag bei der NASA zu halten, diesmal im NASA Marshall Space Flight Center (MSFC) in Huntsville, Alabama. Als im letzten Oktober klar war, dass das ASTM Frühjahrestreffen in Huntsville stattfindet, musste ich mich nur noch auf die Suche nach einem Vortragsthema und einem Sponsor machen...mit etwas Vorlauf und genügend Durchhaltevermögen kein größeres Problem. So verbrachte ich den zweiten Teil der Osterferien in den USA, während Karin und Anna in Paris waren und Paul das BGL unsicher machte.

Trotz gewisser Befürchtungen, war die Einreise in Houston unkompliziert und so kam ich spät am Abend in Huntsville, Alabama an. Um nicht total gejetlagged beim ASTM Treffen anzukommen, hatte ich die Reise in die Feiertage gelegt und so blieb mir ein bisschen Zeit mich anzupassen. Mein Mittel der Wahl für die Zeitverschiebung ist Bewegung an der frischen Luft, so ging ich im Monte Sano State Park wandern. Erst folgte ich dem Arrowhead Trail (1¾ Stunde, ↑70 hm, ↓200 hm, 7,5 km), vorbei an ziemlich coolen Felsformation (nur zum Bouldern hatte ich keine Motivation), um entlang des McKay Hollow Trail auf das Plateau zu gelangen und dem South Plateau Loop und dem Rocky Nightmare Trail wieder am Ende des Arrowhead Trails anzugelangen (1¾ Stunde, ↑250 hm, ↓230 hm, 8 km). Über den Natural Well Trail gelangte ich dann schlussendlich wieder zum Auto (1 Stunde, ↑210 hm, ↓100 hm, 4,5 km), gerade rechtzeitig bevor es zu regnen begann. Den Nachmittag verbrachte ich noch im US Space & Rocket Center, mit ganz viel Raumfahrtgeschichte.
Das weitere Wetter gestaltete sich als etwas launisch, aber leichter Regen ist bekanntlich kein schlechtes Wetter und so entschied ich mich noch für einen kleinen Spaziergang am Rainbow Mountain. Nach der Runde über den Rainbow und JaMooKo Loop Trail (1¼ Stunden, 160 hm, 4,5 km) hatte der Regen sich gelegt und ich folgte dem Balance Rock Trail bis zum Felsabbruch, um zum Fuß der Felsen und den meisten Bouldern in dem Gebiet zu gelangen. Mit The Artist (V3) konnte ich einen der einfacheren Boulder in wenigen Versuchen lösen (ohne Ausstieg, da dieser komplett nass war).

Das Treffen und mein Vortag im NASA Marshall Space Flight Center waren dann ein voller Erfolg und wir bekamen die Möglichkeit uns Raketenteststände, die Entwicklung der ISS Lebenserhaltungssysteme und das ISS Payload Operations Center anzusehen. Manchmal zahlt sich ein bisschen Hartnäckigkeit definitiv aus.
2025_04_21-25_NASA-MSFC

Bevor ich in der zweiten Woche noch einen Abstecher in unsere Niederlassung in The Woodlands in Texas machte, nutzte ich das Wochenende für einen Besuch bei Jamie und Tommi, vor allem bei Tommi. Spät abends kamen wir im Yosemite Valley an und suchten uns ein Plätzchen im Camp 4, wie zwei richtige Climbing Dirtbags. Nachdem die ganze Woche die Sonne schien, hatte sich nun das Wetter massiv verschlechtert ... naja probieren kann man`s ja mal, schlimmsten falls dreht man halt um. So starteten wir im Morgengrauen zum El Cap. Bei The Nose trafen wir auf die Wand und folgten ihr von dort, entlang an viel Klettergeschichte, bis zur East Buttres (5.10b) (1¼ Stunden, 330 hm). Dass das Wetterfenster an diesem Tag nicht für die gesamte Route reichen würde, war uns klar, aber der Rückzug ist in den ersten paar Seillängen noch relativ einfach. Im Kamin der ersten Länge kam mir schon mal das große Kotzen, selbst als ich meinen Rucksack an einer Schlinge nachzog. Also Zwischenstand gemacht und Tommi vorgeschickt, der war nämlich genauso heiß aufs Klettern wie ich. Während er sich hocharbeitete, verschlechterte sich das Wetter zusehends und aus ziehendem Nebel wurde Regen und dann sogar Schneefall. Gemütlich ist etwas anderes, ab wie schon Tommy Caldwell so schön sagte: I don't know what's wrong with me, but I love this shit!
Der Fels wurde immer nässer, mir wurde immer kälter und Tommi legte einen sauberen Abgang im letzten Teil des Kamins hin. Jetzt war auch sein Mut aufgebraucht und ich musste nochmal ran. Das müsste doch gehen, weit ist es ja nicht mehr bis zum Stand. Kurzer Spoiler, nein es ging nicht, aber man kann zumindest den Rückzug relativ „kostengünstig" gestalten. Obwohl der Kamin im gesamten eigentlich ganz gut ging und ich mich mit ein paar „Stem-Moves" über Tommis Umkehrpunkt hinaufgearbeitet, sah ich für die letzten 2 oder 3 Meter (einen sich öffnenden, runden Riss, zu schmal für die Schulter, zu breit für die Faust) keinen Auftrag. Das rinnende Wasser und gefrorene Finger taten ihr übriges und so platzierte ich einen bombigen Keil, hängte meinen ältesten Karabiner dran und baute die restliche Route ab. Der Umkehrpunkt war perfekt, denn mit Seildehnung reichten die 70 Meter von Tommi genau bis zum Einstieg. Schön faszinierend, wie lange man für eigentlich einfache Kletterei brauchen kann (2½ Stunden).
Wie zwei getretene Hunde, mit einem guten Knick im Ego, traten wir den Abstieg an. Diesmal ließen wir uns noch mehr Zeit als beim Zustieg, um die Steilheit und die Dimensionen dieser Wand auf uns wirken zu lassen (1 Stunde, 40 hm). Der Vorteil von einer frühen Rückkehr vom Klettern ist, dass man noch viel vom Tag hat. Zum einen, um sich Burger reinzustopfen, aber auch, um im Camp 4 noch Bouldern zu gehen. Der Regen hatte aufgehört und überall wo es steil genug war, war es sogar relativ trocken geblieben. Je später der Tag (und dann auch der Abend) wurde, desto mehr trocknete es ab und unser Plan für den nächsten Tag entstand, zumindest die erste und zweite Seillänge nochmal zu probieren.
Da machte uns aber das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung. In der Nacht begann es wieder in Strömen zu regnen und so machten wir nur noch einen kleinen Spaziergang vom Curry Village zum Mirrow Lake (2 Stunden, 100 hm, 7,5 km). Nicht nur, dass der Regen den Loop Trail überflutet hatte und wir den See nicht komplett umrunden konnten, sondern als sich die Wolken etwas lichteten, sah man, dass es fast bis in den Grund des Valley geschneit hatte.
Nun gut, ein Erlebnis war es allemal und wir haben eine super Ausrede wieder zu kommen. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht und wir haben ein gutes Gefühl für die Bewertungen im Valley bekommen.
2025_04_26-27_Yosemitey

Der letzte Stopp meines Tripps war Houston bzw. The Woodlands, wo ich eine unserer Niederlassungen besuchte. Bevor es aber wieder heim ging, machte ich noch einen Abstecher im Visitor Center des Lindon B. Johnson Space Center (JSC). Die Tour durch das Astronauts Training Center ist definitiv empfehlenswert und auch der Rest ist ein Muss für Raumfahrtenthusiasten. So ging eine spannende, aber auch ganz schön anstrengende Reise zu Ende. Ich bin ja neugierig, ob und wann ich es wieder zur NASA schaffe. Tommi sehe ich auf jeden Fall im Sommer in den Tiroler Bergen, das hilft unserem Ego hoffentlch wieder.
2025_04_30_JSC

Dienstag, April 22, 2025

Start in die Bikesaison am Geißkopf - 13.-16.04.2025

Dieses Jahr war der Plan für die Osterferien mal ein ganz anderer. Nicht zusammen nach Bleau oder sonstwohin, sondern Mädels und Jungs getrennt. Die erste Woche verbrachten Paul und ich beim Zimmerrenovierung und im Bikepark.

Sonntagnachmittag machten wir uns auf den Weg zum Geißkopf. Fürs Biken an diesem Tag zu spät, zum Grillen und Lagerfeuer machen aber genau richtig. Montag und Dienstag gaben wir dann den ganzen Tag auf den Trails Gas. Mit seinem neuen Bike ist Paul inzwischen schneller als ich und gesprungen ist er letztes Jahr schon besser. Die roten Trails sind für uns beide bei den vorherrschenden, trockenen Bedingungen gut zu machen. Da an beiden Tagen nichts los war und es zu keinen Wartezeiten am Lift kam, konnten wir 14 (6 Stunden, 3600 hm, 56,5 km) bzw. 13 (7 Stunden, 3340 hm, 55 km) Runden drehen. Wobei am Dienstagnachmittag noch Knirisch zu uns stießen. So gab es am Dienstagabend noch ein Riesenlagerfeuer und ziemlich viel Bier für Steff und mich.
Mittwochvormittag ging dann relativ wenig, nicht nur wegen dem Vorabend, sondern vor allem weil deutlich mehr Biker unterwegs waren (4 Runden, 3 Stunden, 1000 hm, 16 km). So war es nicht weiter schlimm, dass wir uns Mittag verabschieden mussten, um die restlichen Löcher in Pauls Wände zu bohren.

Auf jeden Fall ein paar Tage, die Lust auf mehr Bikeaction gemacht haben.
2025_04_13-16_Geisskopf

Mittwoch, April 02, 2025

Saisonabschluss am Spitzing - 02.04.2025

Nach der anstrengenden letzten Woche streckte ich am Wochenende nur alle viere von mir, obwohl eine durchziehende Front ein bisschen Schnee mitbrachte. Montag und Dienstag kam dann noch ein bisschen dazu und so war es rund um den Spitzingsee wieder weiß. Ein guter Grund am Mittwoch nicht weiter zu fahren (wo nicht nur die Schnee Menge, sondern auch die Lawinengefahr deutlich angestiegen war) sondern dem Spitzing einen letzten Saisonabstecher zu widmen.
Daniela und ich stiegen zuerst vom Kurvenlift auf den Roßkopf auf (1 Stunde, 470 hm). Direkt unter dem Rosskopf-Sessler fanden wir dann sogar Pulver und zwar luftig, flauschigen. Und auch der Rest der Abfahrt bis fast zur Albert-Link-Hütte war überraschend gut. Hier setzten wir uns in den Schatten, in der Sonne war es deutlich zu heiß um Pause zu machen, und genossen unsere Brotzeit. Frisch gestärkt gings ein zweites Mal auf den Roßkopf, diesmal über die Grünsee-Abfahrt (1 Stunde, 530 hm). Für eine Abfahrt ist dort zu wenig Schnee, auch wenn wir ein paar Tourengeher beobachtet haben, aber für den Aufstieg tut es die Schneelage allemal. Die Abfahrt zurück zum Kurvenlift war dann im oberen Teil nochmal pulvrig, unten dann so sulzig, dass man aufpassen musste nicht aus den Schuhen zu fallen.

Wieder ein rundum guter Mittwoch. So wie es allerdings aussieht, wahrscheinlich für mich die Saisonabschlusstour. Auch wenn der Winter zu wünschen über gelassen hat, so ganz schlecht war die Saison nicht und durch meine freien Mittwoche kam ich immerhin auf 33 Skitouren mit 36.930 Höhenmetern und zwei Tage Skifahren, sowie zwei Snowboardtage.

Montag, März 24, 2025

Ein Ausflug ins Watzmannkar und eine letzte Runde auf den Götschen - 22./23.03.2025

Tante Waldi feierte am Wochenende ihren 80er, das bescherte uns nicht nur eine sehr nette Feier, sondern auch noch Zeit, um eine gemeinsame Skitour zu gehen. Da nicht sicher ist, ob wir zusammen noch eine Tour schaffen werden, suchten wir uns eine besonders schöne Saisonabschlusstour heraus, das Watzmannkar.
Wie schon beim letzten Mal schleppte mich Karin mit dem E-Bike ihres Vaters bis zur Benzinkurve (¾ Stunde, 550 hm). Eine ziemlich kommode Gschicht, auch wenn man natürlich immer noch ziemlich treten muss. Ein kleines Stück, bis etwa 1300 m, mussten wir die Ski noch tragen (¼ Stunde, 100 hm), um im steilen Stich unterhalb des Lärchenwalds auf Ski zu wechseln. Gemütlich folgten wir der Spur ins Kar. Karin fühlte sich nicht wirklich fit und musste immer wieder Pausen einlegen, um Energie nachzuschieben. Beim Verlassen des Lärchenwaldes entschied sie auf keinen der Gipfel aufzusteigen und schickte mich alleine vor. 
Zwei Tourengehergruppen vor mir bogen zum 3. Kind ab, so folgte ich der Spur geradeaus zum Skischartl (1¾ Stunde, 900 hm). Im Aufstieg hatte ich schon gesehen, dass eine Gruppe noch etwas weiter Richtung 7. Kind gespurt hatte, um den Hang beim Einstieg der Wiederroute fahren zu können. Und das sah gar nicht so schlecht aus. Also ließ ich das Skischartl links liegen und zog weiter bis unter die Felsen des 7. Kinds (¼ Stunde, 120 hm). Ganz schön steiles Gelände, skitechnisch wenig lohnend der obere Teil, aber wenn man schon mal da ist, kann man auch gleich so weit es geht.
Was soll ich sagen, der Schnee war nicht perfekt, aber die Abfahrt hinunter über den „Watzmanngletscher" ist ziemlich cool (¼ Stunde). Dort traf ich auch wieder auf Karin, die es sich auf einem Fels unter dem 4. Kind gemütlich gemacht hatte. Zusammen genossen wir noch ein wenig die Sonne, die sich nun endlich zeigte und fuhren dann weiter ab, so weit der Schnee eben reichte (½ Stunde). Die Ski kamen wieder auf den Rucksack und die paar Meter zur Benzinkurve ging es wieder zu Fuß hinunter (¼ Stunde), bevor wir ziemlich bequem zur Wimbachbrücke zurückrollten (¼ Stunde).

Was für eine schöne Tour und was für ein schöner Tag, auch wenn das Kar wie immer super überlaufen war (am 3. Kind sah es fast nach Volksfest aus).

Am Sonntag drehte ich dann noch eine Runde mit dem Bike zur Götschenalm (½ Stunde, 230 hm), wechselte dort auf die Ski und stieg zur Bergstation des Sessellifts hinauf (¾ Stunde, 400 hm). Kurz abgefellt und hinunter gings über die Sulzpiste. Und weil ich nach dem ersten Mal nie genug habe, drehte ich gleich noch eine zweite Runde, diesmal aber ganz zum Gipfel des Götschenkopf  (¾ Stunde, 430 hm). Nachdem ich bei der ersten Runde alleine war, wurde die FIS Piste nun regelrecht von Tourengehern belagert. Der Skibetrieb ist für dieses Jahr beendet, die FIS Piste geht aber noch ganz passabel, wie lange noch weiß ich allerdings nicht, weil viel Schnee ist es nicht mehr. 

Donnerstag, März 20, 2025

Einsame Wildnis im Karwendel - Torscharte übers Rohntal - 19.03.2025

Mittwoch, perfektes Wetter und ein Tourenpartner, was ist denn da los?

Ich glaube Martin hatte es ein bisschen gefuchst, dass er a) noch relativ wenige Touren dieses Jahr hat und b) er letzte Woche keine Zeit hatte. So nahm er sich diese Woche Zeit, was uns beiden eine traumhafte Tour im Karwendel bescherte.
Nachdem wir Hinterriß durchquert hatten, trugen wir unsere Ski die (leider wie immer geräumte) Forststraße zur Wildfütterung am Klausboden hinauf (¾ Stunde, 200 hm). Ab dort ging es dann auf Ski weiter in den Rohntalboden und zuletzt steil hinauf zur Torscharte (2 Stunden, 740 hm). Was für eine wilde Kulisse. Vor ein paar Jahren war ich schon mal mit Sigi hier, heute aber komplett alleine, was nochmal eine Stufe cooler war.
Wir legten eine ausgedehnte Pause am Nordende der Scharte, bei einem großen, aperen Vermessungsstein, ein. Diese Pause nutze ich für einen kurzen Blick über den nächsten Kamm, um mir den Weiterweg zur Torspitze anzusehen. Für heute definitiv eine zu wilde Aktion, aber cool ausgesehen hätte es schon (20 hm).
Die Abfahrt hielt dann, was sie im Aufstieg versprochen hatte, a weng Puiva, aber auch ein paar windgepresste Stellen. Im großen und ganzen ganz passabel, man erwartet diesen Winter ja eh nicht sehr viel. Von etwas unterhalb der Wildfütterung gings dann wieder per Pedes zurück zum Auto.
Diesmal zwar keine Runde, aber eine rundum gelungen Tour. Was für ein schöner Tag mit Martin.

Freitag, März 14, 2025

Spitzkehrentango im Griesnerkar - Kleines Törl und Regalpscharte - 12.03.2025

Wie schon vor zwei Wochen hatte es mich wieder in den Kaiser verschlagen. Leider wieder ohne Partner, diese Mittwoche sind wie verhext. Dafür ist aber die Lawinensituation immer noch perfekt für steile Rinnen und ein Wetterfenster vor dem Eintreffen einer Front war immer noch offen und so traute sich die Sonne sogar auf meinem Weg ins Griesnerkar heraus.

Überraschenderweise kann man immer noch an der Griesner Alm die Ski anschnallen und muss nur das kurze Stück durch den Wald tragen (½ Stunde, 270 hm). Diesmal umrundete ich den Kleinkaiser auf der Westseite, ließ das Goinger Törl links liegen und stieg zum Kleinen Törl auf (1¾ Stunde, 800 hm). Nur das letzte Stück der Rinne musste ich stapfen (10 Minuten, 50 hm). Die bestehende Spur und der Trittfirn machten dies aber um einiges angenehmer als am Schönwetterfensterl vor zwei Wochen. Die Steigeisen, die ich diesmal eingepackt hatte, konnten getrost im Rucksack bleiben.
Nach einer gemütlichen Pause auf der Südseite, fuhr ich die Rinne wieder ab (¼ Stunde), fellte auf und stieg Richtung Regalpscharte auf (½ Stunde, 130 hm). Auch hier kamen im oberen Teil die Ski auf den Rucksack. Das Stapfen gestaltete sich aber geringfügig anstrengender als am Kleinen Törl, da es keine ausgeprägte Spur gab, aber auch hier gab es keine Notwendigkeit für die Steigeisen (¼ Stunde, 90 hm). In der Scharte pfiff ein eisiger Wind, weshalb ich nur kurz den Rundumblick genoss und schnell abfellte. Die Hochgrubachspitze sieht inzwischen schneefrei aus, sollte also im Moment relativ einfach zu begehen sein. Auch diese zweite Abfahrt war gar nicht schlecht, fester, aber nicht zu harter, Untergrund mit einer leichten Wildschneeauflage. Unterhalb der Fritz-Pflaum-Hütte gab es dann sogar ein klein bisschen Firn.
Wieder mal ein gelungener Mittwoch in absoluter Einsamkeit, obwohl ich mich auch über einen Mittwochstourenpartner freuen würde.