Sonntag, November 02, 2025

Finstere Isartrails, heller Götschen und ein wenig die Hosen voll auf der Reiteralm - 29.10./01.-02.11.2025

Mittwoch drehten Martin und ich eine Runde auf den Isartrails. Da es inzwischen recht früh dunkel wird, mussten wir relativ schnell die Lampen auspacken. Nach ein paar Metern machte Martins Lampe aber schlapp und so standen wir bzw. Martin im finsteren Wald. So hieß es für ihn den Schäftlarner Downhill runterschieben, für den Isarradweg zurück in die Stadt reichte dann auch nur eine Lampe. Bewegung wars trotzdem und Spaß hats auch gemacht (2½ Stunden, 300 hm, 38 km).

Zum Wochenende gings wieder mal ins BGL, Herbstwetter ausnützen. Allerheiligen half Karin zunächst noch am Grab, während ich an ihrem bzw. Pauls Bike schraubte. Mit frisch eingestellter Schaltung, strampelten wir dann am Nachmittag zum Götschen hoch (1½ Stunden, 650 hm, 5,5 km). Runter gings durch den Wald zum Silberg und weiter die altbekannten Trails von Loipl nach Bischofswiesen (1 Stunde, 50 hm, 7,5 km). Karin hatte nun genug, ich drehte aber noch zwei Runden zur Kastensteinerwand. Den Blitzweg kann ich immer noch nicht durchgängig fahren, die Kehren, bei denen ich den Fuß zur Hilfe nehme, werden aber weniger (1 Stunde, 370 hm, 6,5 km). 

Sonntag sollte dann eine Front durchziehen, aber erst ab Mittag, somit hatten Bäda und ich genug Zeit noch an der Eisberg Südostwand (Reiteralm) Klettern zu gehen. Der Wecker ist um 5 Uhr zwar ein A$§%&loch, aber der Sonnenaufgang im Zustieg war dafür gigantisch (1¼ Stunden, 520 hm). In der Morgensonne sah unser Ziel, die Route Zick Zack (6 SL., UIAA 7+, meist 6/6+) ziemlich cool aus, viel kompakte, steile Wand und der logische (klassische) Weg durch diese. Aufgemaschlt stieg ich in die leichte, erste Seillänge ein und bekam sofort einen Vorgeschmack darauf, was hier gefordert ist, nämlich viel Plattenstehen und manchmal ein etwas seltsames Verständnis, wo man am besten einen Haken setzt. Nicht mit meinem Kopf, da musste der Bäda ran, was er dann auch tat und ich den Rest der Tour den Belay Bunny bzw. das Nachsteigerlein machte. Was soll ich sagen, sehr rauer, zerfressener Fels, im oberen Teil relativ steile Kletterei und drei ziemlich spektakuläre Quergänge (3 Stunden, 150 hm). Die 7. (laut Führer unlohnende) Seillänge ließen wir sein, da die Abseilpiste direkt am Stand nach der 6. Seillänge beginnt. In zwei langen, freihängenden Abseilfahrten (40 m + 60 m) kamen wir bis zum Vorbau und dem ersten Stand von Eisbergfieber. Von dort gings dann mit einem Halbseilstrang zurück zu unseren Rucksäcken (¾ Stunde). Das Wetter hatte inzwischen eingetrübt, aber es hielt noch für unser TAB am Wandfuß und erst im Abstieg begann es zu tröpfeln (½ Stunde). Das Wetterfenster perfekt ausgenützt und noch dazu rechtzeitig zum Mittagessen wieder zu Hause, was will man mehr.

Wieder mal eine coole Tour mit Bäda, irgendwie brauch ich aber immer neue Windeln nach unseren gemeinsamen Unternehmungen.
2025_11_02_Eisberg+Goetschen