Donnerstag, März 22, 2018

Nachtskitour im Taubensteingebiet - 21.03.2018

Das mit dem Frühlingsbeginn ist so eine Sache, meistens hält sich das Wetter einfach nicht dran. So auch dieses Jahr, 20 cm Neuschnee am Spitzing, da muss man ja fast was machen. Vladi, Stephan und ich wollten nach der Arbeit den Schnee gleich noch nutzen, bevor es zu Tauen beginnen konnte. Bei ziemlich zapfigen Temperaturen stiegen wir zum Taubenstein auf (1¼ Stunden, 600 hm) und weiter zum Lempersberg (½ Stunde, 150 hm). Hier wartete endlich die Belohnung für den Aufstieg, Bayrisch-Alsaka mit flauschigem Powder auf hartem Untergrund und einem Spray im Gesicht. Der Wahnsinn, ich hatte diese Saison wirklich viele sehr gute Abfahrten, aber diese stach definitiv heraus. Vom Kleintiefental gings dann hinauf zum Taubensteinhaus und nach einem gemütlichen Bier und etwas zu Essen weiter in den Taubensteinsattel (½ Stunde, 100 hm). Selbst die Abfahrt durch den Lochgraben konnte sich sehen lassen (½ Stunde). Eine wirklich hervorragende Feierabendtour mit perfektem Schnee, da war es leicht zu verschmerzen, dass das Aufstehen am nächsten Tag doch etwas schwer fiel.
2018_03_21_Taubenstein

Sonntag, März 18, 2018

Ein kurzer Abstecher nach Jackson Hole, Wyoming - 15.03.2018

Nach unserem super Arlbergurlaub durfte ich direkt nach Wyoming weiterreisen. Meine Arbeit dort konnte ich etwas schneller erledigen als gedacht und so hatte ich einen Tag frei. Was also tun, wenn man im Spätwinter in Wyoming sitzt? Genau, Mietauto schnappen und ab nach Jackson Hole, Schnee gibts noch genug.
Jetzt sind es von Rock Spring nach Jackson Hole aber ca. 200 Meilen (etwa 320 km), was etwa 3½ Stunden Autofahrt bedeutet. Da hilft der Jetlag und so konnte ich bereits um 9 Uhr gefrühstückt und mit Leihausrüstung in der ersten Gondel (Aerial Tram) zum höchsten Punkt (3185 Meter) des Skigebiets stehen. Über Nacht waren etwa 10 cm Neuschnee gefallen, leider mit teils erheblichen Wind und so fühlte sich die erste Abfahrt über den Rendevous-Bowl gar nicht so wirklich gut an. Die vereisten Dünen waren abgeblasen, während sich in den Dünentälern einiges an Neuschnee gesammelt hatte. Aber der Neuschnee hatte es in sich, selten bin ich so leichten, flauschigen Schnee gefahren, mit einem Spray wie man ihn nur von den Skivideos aus den Rockies kennt. WOW! Nicht so WOW waren meine Mietskischuhe, die zwar von der Größe her passten, aber extrem weit ausfielen.Der gemeine Amerikaner hat wohl nicht so zierliche Waden und schmale Füße wie meine Wenigkeit. Also anspruchsvolle Bedingungen mit eingeschränkter Kontrolle über den Ski, olé, olé. OK, jammern auf hohem Niveau. Wegen der zum Teil sehr harten Bedingungen war Corbet’s Couloir gesperrt, mit diesen Schuhen hätte ich den Drop und schnellen Turn am Einstieg sowieso ungern gemacht. Dort wo der Wind den Neuschnee abgelagert hatte, war das Fahren ein Traum. An der Headwall (etwa 15 Minuten unschwieriger Aufstieg, ~100 hm) gingen sich zwei steile und spektakulär gute Abfahrten aus. Zwischenzeitlich kam auch die Sonne heraus, was die Sache noch schöner machte, aber leider der Schneequalität nicht unbedingt zuträglich war. So beendete ich mein Skiintermezzo am frühen Nachmittag und fuhr wieder nach Süden.
Das bisschen Powder das ich gefunden habe, hat mich angefixt. Nach Jackson Hole müssen Karin und ich unbedingt im Hochwinter und vielleicht können wir dann auch ein paar Skitouren in der umgebenden Teton Range anhängen, die Berge haben nämlich nach unendlichem Skispaß ausgesehen. Am Ende noch eine kleine Episode als ich zum geparkten Auto zurück kehrte: Im Shuttlebus traf ich eine ausgewanderte Finkenbergerin, diese Tiroler sind echt überall 😉
2018_03_15_JacksonHole

So ein Skitag in USA ist übrigens nicht ganz billig:
  • Mietausrüstung: $66
  • Daypass: $149
  • Parken: $10
  • Essen: $50
  • Smile in my face: priceless

Sonntag, März 11, 2018

5 Tage am Arlberg - 07.-11.03.2018

Zu Weihnachten schenkten Karin und ich uns gegenseitig ein paar Tage in Lech. Der Clou an der Sache: meine Eltern erklärten sich bereit die Kinder für die Zeit zu nehmen, damit wir uns in einem der bekanntesten Freeride-Reviere Europas austoben können. Im Hotel Lech kamen wir unter, es gehört der Familie von Vreni, die ich am Lugauer kennengelernt hatte.
Am ersten Tag gabs gleich Neuschnee, das freute uns sehr. Weniger freute uns die miese Sicht, die kein wirkliches Freeriden zuließ und vor allem Karin mit Übelkeit sehr zu schaffen machte. Dafür begrüßte uns der Donnerstag (mein Geburtstag) mit blauem Himmel und 15-20 cm Neuschnee. Ein Traum der Tag. Wir drehten eine Runde vom Rüfikopf übers Tannegg nach Lech, wobei wir eine der ersten Linien ziehen konnten. Bei der zweiten Runde spurte ich die Lawinenverbauungen unter der Bahn ein und wir wählten eine Linie auf der wir die steilen Rinnen nördlich des Tanneggs einsehen konnten. Diese Rinnen wählte ich für die dritte Runde, eigentlich war damit der Tag schon gelaufen. Genug hatten wir aber noch lange nicht, deshalb besuchten wir noch die Albona. Die Nordabfahrt vom Albonagrat bekommt auch an so einem Tag keine Sonne und so konnten wir auch am Nachmittag noch Pulver fast bis Stuben finden. Selbst am Weg nach Lech fanden wir noch gute Hänge übers Madloch. Was für ein Tag, fast als wenn ich es mir verdient hätte.
Freitag trübte das Wetter wieder ein. Am Vormittag gingen sich aber trotzdem ein paar schöne Abfahrten am Hexenboden aus. Dann trennten wir uns, Karin, der das diffuse Licht nicht behagte, fuhr übers Madloch nach Lech während ich mich auf den Weg nach St. Anton machte. Mein Ziel war die Valluga. Auf die Valluga kann man nur OHNE Skiausrüstung oder MIT Skiguide fahren. Will man aber MIT Ski und OHNE Führer rauf, muss man stapfen. Und das tat ich. Von der Bergstation der Valluga I stieg ich die steile Flanke zum Grat auf und folgte diesem, teilweise ausgesetzt und mit Seilversicherungen, zum Gipfel (1/2 Stunde, 200 hm). Da hatten ein paar Skifahrer was zum schauen. Die Westabfahrt sah zwar ganz gut aus, der Vormittag hatte aber schon gezeigt, dass die Schneequalität durch die Sonneneinstrahlung erheblich gelitten hatte, also für die Abfahrt dorthin, wo die Sonne nie scheint - die Valluga Nord. Direkt vor mir fuhr eine Skiführerin mit ihren zwei Kunden ein und ich hängte mich mit etwas Abstand dahinter. Man weiß ja nie und im Falle des Falles ist eine Gruppe immer besser als alleine zu sein. Bis zum Pazüeljoch war der Schnee überraschend gut und die Abfahrt überraschend unspektakulär. Im Joch überholte ich dann die Gruppe und zog meine Linie alleine durchs Pazüeltal, bis man wieder an der Tritt-Alpe aufs Skigebiet trifft. Müde kehrte ich übers Madloch nach Lech zurück und lies sogar das Stierloch links liegen, meine Beine freuten sich einfach nur noch auf die Sauna.
Pünktlich zum Wochenende wurde das Wetter dann richtig schlecht, Regen bis 2000 Meter. So besuchten wir am Samstag nur das Freeride-Testival in Warth. Nach ein paar Abfahrten (auf der Piste) gaben wir die geliehenen ABS Airbags zurück und sahen zu nach Lech zurückzukommen. Einen richtigen Freeridetag hätten unsere Beine aber sowieso nicht mehr geschafft und uns dort Freerideski für die Piste auszuleihen kam uns absurd vor.
2018_03_07-10_ArlbergFreeride

Sonntag wollten wir am Weg nach Hause eigentlich noch den Arlberger Winterklettersteig an der Rendlspitze machen. Wollten deshalb, weil unser Blick beim Anstehen an der Liftkasse auf die aktuellen Meldungen fiel und dort hieß es: Riffel 1 & 2 sind wegen Sturm gesperrt. Ohne die beiden Lifte ist aber der Zustieg zum Klettersteig etwas beschwerlich und der Grat bei Sturm auch nicht der beste Ort um sich aufzuhalten. Also sparten wir uns das Geld für das Tourengeherticket und stiegen vom Parkplatz ein Stück Piste und dann den Erzherzog Eugenweg auf, um uns zumindest bewegt zu haben. Als uns der flache Weg nicht mehr freute, machten wir Pause (50 Minuten, 270 hm) und kehrten um. Der Tag war zwar eher ein Satz mit X, so hatten wir aber zumindest noch einen Nachmittag mit den Kindern.
Auf jeden Fall ein paar sehr schöne Tage am Arlberg, ein wirklich tolles Freeridegebiet, nur die Ziehwege im Gebiet nerven ziemlich.

Sonntag, März 04, 2018

Eisklettern in der Nähe des Sylvensteinspeichers - 04.03.2018

Die Temperaturen letzten Sonntag waren ein kleiner Vorgeschmack auf diese Woche. Montag gab ich mir die -14°C noch mit dem Rad, danach ärgerte ich mich dann aber freiwillig mit dem MVV herum. Der Vorteil so einer eisigen Woche: es wächst noch mehr Eis, als diese Saison sowieso schon steht. Dafür gabs pünktlich zum Wochenende Föhn, dann ist es zumindest angenehm warm. Also die besten Voraussetzungen für "super" Bedingungen bei einer Skitour, so schlug Vladi etwas leichtes im Eis vor, den Linken Schergenwieser Fall. Vorweg, es war ein sehr netter Tag, auch wenn wir ziemlich wahrscheinlich einen falschen Graben erwischt haben. Der Graben besteht aus mehreren kleinen Aufschwüngen, die man mehr oder weniger im Eis überwindet, allerdings definitiv nie schwerer als WI2. Winterwandern in alpiner Kulisse (1½ Stunden, 400 hm). Da es aber einige Gräben nebeneinander gibt, kann ich mir schon vorstellen, dass man vielleicht dort lohnendere Kletterei findet.
Ausklingen ließen wir den gemütlichen Vormittag bei einem Mittagessen im Altwirt, also eigentlich alles richtig gemacht.
2018_03_04_Schergenwieser