Sonntag, Dezember 31, 2023

Ende des Jahres am Rauhen Kopf - 31.12.2023

Wie die letzten Jahre landeten wir für Silvester im Berchtesgadener Land. Auch hier ist die Schneelage eher bescheiden, deshalb ließ ich für die Jahresabschlussrunde die Ski im Bus und stieg zu Fuß auf den Rauhen Kopf (1¾ Stunde, 1020 hm). Und wie beim letzten Mal, schaffte ich es gerade so wieder runter, bevor es stockdunkel war (1 Stunde, 50 hm).

Irgendwie war dieses Jahr wieder etwas krankheits- und verletzungsgeprägt. Inzwischen kommt es mir vor, solche Jahre häufen sich, umso älter wir werden. Anfang des Jahres (bzw. Ende letzten Jahres, deshalb gab es da auch keine Jahreszusammenfassung) lag ich fast einen Monat mit einer Lungenentzündung flach und direkt danach erwischte ich noch COVID. Im Februar passierte Karin ein Missgeschick mit ihrem Knie, dann im Oktober die klassische Wiesngrippe und nun Ende des Jahres liegen Karin und Anna noch mit Influenza flach. Jetzt reichts dann aber auch. Für die Berge blieb aber nicht nur wegen der gesundheitlichen Einschränkungen weniger Zeit als sonst, mich spannte die Arbeit recht gut ein. Auch wenn mir die zwei USA Reisen viele coole Möglichkeiten boten (NASA und Hueco Tanks, Niagara und Eternal Flame), so waren sie doch vor allem anstrengend. Auch unsere Urlaube waren dieses Jahr fern der Berge (Fuerte und Dänemark), trotzdem gab es ein paar schöne Wanderungen in der Schweiz oder den Dolomiten und mit der Ostwand im September gelang mir ein ganz besonderes Berchtesgadener Schmankerl. Alles in allem waren wir 48120 hm in den Bergen unterwegs, davon 20035 hm mit den Ski und 3300 hm mit dem Bike.

Wir wünschen euch allen von Herzen ein gutes und gesundes neues Jahr und vielleicht treffen wir uns ja irgendwo in den Bergen.


Samstag, Dezember 30, 2023

Skifahren in Hochfügenund Alpbach, Skitour aufs Wiedersbergerhorn und Firn im Kaiser - 27.-30.12.2023

Leider hatte es Karin und Anna über Weihnachten ziemlich mit Fieber und Husten erwischt, so traten nur Paul und ich die Reise ins gelobte Land an. Von den Massen an Schnee, die Anfang Dezember gefallen waren, ist aber leider auch hier nicht mehr viel über. Deshalb hieß es für Paul und mich etwas höher hinaus zum Skifahren, nach Hochfügen. Die Pisten sind gut in Schuss, aber abseits hat in der Höhe der Wind recht stark gearbeitet und so sind auch dort viele Rücken und Kämme einfach schneefrei und die Schneequalität ist unterirdisch.
Mit diesem Hintergrund planten Hannes, Phillip und ich für den nächsten Tag eine kleine Tour mit Piste für die Abfahrt. Das Wiedersbergerhorn über die Skiroute von Inneralpbach bietet sich da an. Gemütlich stiegen wir zum Gipfel auf (2½ Stunden, 1100 hm) und fuhren dann über die Talabfahrt zurück zum Auto.
Da das Wetter deutlich besser als vorhergesagt war, versuchte ich am Freitag mein Glück auf einem großen Kaiser-Klassiker, dem Kübelkar. Die Nacht war zwar weitgehend klar, leider zogen vormittags einige Wolken durch, weshalb der erhoffte Firn beim Aufstieg zum Ellmauer Tor ausblieb. Selten war ich so froh um meine Harscheisen. Direkt unterhalb der Steilstufe des Goinger Halts machte ich Skidepot (1¾ Stunden, 980 hm) und stapfte die gute Spur zum Hinterer Goinger Halt hinauf (¼ Stunde, 140 hm). Steigeisen benötigt man im Moment nicht, man sollte aber halbwegs sicher auf den Skischuhen stehen und nicht zu ängstlich sein. Inzwischen hatte die Sonne sich durchgesetzt und so machte die Pause am Gipfel um einiges mehr Spaß. Der Abstieg zu den Ski und das Abfellen in dem steilen, gefrorenen Hang waren eher Kategorie 2 Spaß, aber die Abfahrt, die je nach Exposition schon schön aufgefirnt hatte, zauberte mir ein fettes Grinsen ins Gesicht (½ Stunde). Trotz der Schleierwolken waren um 11 Uhr die Osthänge schon schön firnig und in der Südexposition hatte sich schon eine dünne, weiche Schicht gebildet, eine halbe Stunde später wäre es vielleicht ein bisschen besser gegangen, aber auf die Menschenmassen, die sich nun durch das Kübelkar schoben, hatte ich keine Lust. Eine unverhofft tolle Tour und das Ambiente bei Kaiserskitouren ist eh immer der Wahnsinn, aber eine kleine Berichtigung, Lukas Ruetz hat natürlich Recht, Firn war das nicht sondern nur aufgeweichter Altschnee (wie er in seinem neuen Schneebericht schön erklärt).
Samstag nutzen Paul und ich dann noch das perfekte Wetter für einen halben Skitag in Alpbach, bevor wir wieder zurück zu unseren kranken Mädels fuhren.

Mittwoch, Dezember 20, 2023

Lacherspitz - 20.12.2023

Mein vierter Skitourenmittwoch und immerhin der dritte mit schlechtem Wetter. Sehen wir mal, wie das so weiter geht. Diesmal startete ich etwas später von der Sudelfeldstraße zum Lacherspitz (1½ Stunden, 700 hm). Durch die relativ hohe Lage regnete es zumindest nicht, angenehm ist aber auch etwas anderes. Deshalb kehrte ich am Weiterweg zur Kesselwand um (¼ Stunde, 50 hm) und sah zu, wieder zurück zum Auto zu kommen. Wegen der Abfahrt muss man so eine Tour im Moment übrigens auch nicht gehen, aber wie heißt die Devise? Hauptsache draußen!

Sonntag, Dezember 17, 2023

Brauen im Chiemgau und Skitour mit dem Töchterchen am Spitzing - 15.-17.12.2023

Freitag war es endlich so weit, der Braukurs bei Camba Bavaria, den wir Vladi zum Geburtstag geschenkt hatten, fand endlich statt. Was soll ich sagen, sehr cool und dass wir am Samstag nur Sauna und keine Tour schafften sagt eigentlich genug.
Sonntagnachmittag unternahmen dann Anna und ich noch eine kleine Skitour am Spitzing. Vom Taubensteinparkplatz stiegen wir zur Schönfeldhütte, bzw. etwas oberhalb zu ein paar Felsen auf (1 Stunde, 370 hm). Die Pause hielt sich eher in Grenzen, da die Sonne unterging und wir versuchten, nicht nur im letzten Licht zum Parkplatz zurück zu kommen, sondern vor allem bevor es überfror.
Eine sehr schöne kleine Tochter-Vater-Tour und am Heimweg sammelten wir noch Karmapunkte, als wir ein paar Wanderer/Tourengeher vom Spitzingsattel nach Neuhaus mitnahmen, der Bus war nämlich schon voll gewesen.

Mittwoch, Dezember 13, 2023

Eine kleine Runde aufs Brauneck - 13.12.2023

Am Wochenende hatten die Kids und ich schon unseren ersten Skitag. Am Spitzing genossen wir die Sonne und den Schnee, während Karin leider krank zu Hause lag. C’est la vie.
Wegen des Regens Anfang der Woche und dem herrschenden Tauwetter, war dann diesen Mittwoch nur an eine Pistenrunde zu denken. Zumindest, wenn man nicht an den Alpenhauptkamm fahren will. So stieg ich vormittags die Aufstiegsspur durch den Wald zum Brauneck auf (2 Stunden, 825 hm). Die Abfahrt über die Piste ist noch recht passabel, es sollte aber langsam wieder kalt werden, wenn das so bleiben soll. Das Wetter hatte gehalten und so begann es erst am Weg nach Hause wieder zu regnen.
2023_12_13_Brauneck

Samstag, Dezember 09, 2023

Nikolaus am Feldalphorn - 06.12.2023

Immer wieder mittwochs … diesmal mit Lena und ihrer Schwester Kathi. Die beiden Konditionsmonster (darum nenne ich sie nur noch die Monster-Schwestern ;) nicht böß gemeint) nahmen mich mit in die Wildschönau. Kurz hinter der Schwarzenau parkten wir und es ging moderat hinauf über die Hänge, Waldschneisen und Almwiesen des Feldalphorns (2 Stunden, 970 hm). Leider saßen wir damit auch mitten im Nebel, zumindest war es nicht kalt. Und dieses nicht kalt war auch das Problem. Im oberen Bereich - wir erinnern uns: es war neblig - war der Schnee noch ziemlich gut, dafür die Sicht miserabel. Unterhalb der Nebelgrenze war das Licht zwar etwas diffus, aber das Fahren machte richtig Spaß. Und dann, ab dem Mittelteil, hatte es leider einen Deckel gebildet. Unter diesen Gesichtspunkten verzichteten wir auf einen zweiten Aufstieg und fuhren Heim, den Junior von der Kita abholen und, wie in meinem Fall, in die Werkstatt, denn die Bremsen unseres Buses hatten etwas Liebe nötig.
Trotz des Wetters ein sehr netter Vormittag, den ich gerne wiederholen würde, falls die Beiden mich wieder mitnehmen.
2023_12_06_Feldalphorn

Sonntag, Dezember 03, 2023

Schwabinger Reibn und Wallberg - Flockdown in Bavaria - 02./03.12.2023

Normalerweise witzeln wir ja immer, dass das öffentliche Leben in München bei drei Flocken Schnee zusammenbricht. Die Menge, die Donnerstagnachmittag, Freitagabend und den ganzen Samstag runter kam, war aber schon einigermaßen beeindruckend. So war es wahrscheinlich ganz gut, dass das Skitourenauftaktwochenende von Peter, Vladi und mir ins Wasser gefallen war. In den Bergen hatte es sowieso weitgehend Lawinenwarnstufe 4.
Für Lawinengefahr reicht der Schnee in München natürlich nicht aus, für die "Schwabinger Reibn", also mehrmals auf den Luitpold Hügel hinauf und wieder hinunter, aber schon. Anna und ich mit den Tourenski, Paul mit dem Snowboard und seinem Skiböckl. Eine Wahnsinnsgaudi, nur schade, dass Karin wieder arbeiten musste.
Sonntag dann wolkenloser Himmel. Ziemlich früh, also bevor der gemeinen Münchner auf die Idee kommt die Straßen gegen Süden zu verstopfen, startete ich zum Wallberg. Auch wenn ich die Tour nicht mehr so oft wie früher gehe, schön ist sie immer wieder, vor allem wenn zum Gipfel noch keine Spur führt (1¾ Stunde, 1000 hm). Bei der Abfahrt bog ich diesmal bei der Hintermaueralm nach Westen ab und traf nach ein par schönen Hängen auf die Gondelbahntrasse. Von dort dann über eine Rinne bis ins Bachbett neben der Skiabfahrt. Der Glaslhang war schon recht arg zerfurcht von den Freeridern, die den Neuschnee und die Gondelbahn genutzt hatten, so war ich ganz froh im oberen Teil die vierte oder fünfte Spur in die Hänge gezogen zu haben.
Eine schöne Vormittagsrunde und weil ich früh genug wieder zu Hause war, konnte ich Karin und die Kids am Nachmittag auch noch zur EOFT begleiten.

Freitag, Dezember 01, 2023

ISPO und Tanzeck; weil Mittwoch ist der (ab jetzt) nie da - 29.11.2023

Diesen Winter, zumindest bis Ende Februar, wird es bei mir heißen: Mittwoch ist er nie da. Endlich habe ich einen Plan wie ich meine Überstunden ein bisschen verringern kann. Und dieser Plan soll vor allem meine Skitage in dieser Saison erhöhen.
Gestern begann ich damit. Zuerst besuchten Karin und ich noch die ISPO, allerdings spazierten wir nur kurz drüber und trafen den ein oder anderen Bekannten. Mittag hieß es für mich dann ab zum Spitzing. Mit Max stieg ich vom Taubensteinparkplatz zum Tanzeck auf (1½ Stunden, 600 hm). Der Sattel ins Krottental ist, wie so oft, total abgeblasen, in der steilen Rinne weiter rechts liegt aber genug Schnee, um ohne Steinkontakt seine Schwünge bis zum Forstweg hinunter zu ziehen (½ Stunde). Da wir relativ spät gestartet waren, wurde es beim Aufstieg zum Taubensteinsattel schon etwas dämmrig (½ Stunde, 250 hm), aber die Abfahrt durch den Lochgraben, zurück zum Auto, schafften wir gerade noch ohne Lampen (½ Stunde).

Was für eine schöne erste Skitour. Das Gehen (und Fahren) mit Max hat super viel Spaß gemacht und der Schnee (Menge wie auch Qualität) ist extrem gut für die Jahreszeit. Steinski benötigt man definitiv nicht mehr.

Sonntag, November 12, 2023

Eine Woche in Tonawanda - Eternal Flame, Delaware Park, Niagara und Toronto - 06.-10.11.2023

Nach unseren sehr gemütlichen Herbstferien zu Hause, hieß es für mich wieder ein paar Tage meine Kollegen in Upstate New York besuchen. Wie auch beim letzten Mal, im Frühjahr, nutzte ich die Feierabende, um die Umgebung zu erkunden und ein paar nette Wanderungen zu unternehmen.
Die herbstliche Stimmung konnte ich im Chestnut Ridge Park bei einer Wanderung zum Eternal Flame Fall genießen. Über den Eternal Flame, Boy Scout und Ward Hill Trail drehte ich dabei eine schöne, einsame Runde durch den herbstlich gefärbten Wald (1½ Stunden, 130 hm, 7 km).
Einen Abend verbrachte ich bei strömendem Regen im Delaware Park, mit einer Runde um den Hoyt Lake (¾ Stunde, 4 km), bevor ich mich im Buffalo History Museum wieder trocknete und aufwärmte.
Und am Ende besuchte ich natürlich auch wieder die Niagara Fälle, diesmal sogar bei Tageslicht. Im Niagara Falls State Park unternahm ich einen kleinen Spaziergang von Goat Island über Luna Island und Green Island zum Prospect Point und zurück (1 Stunde, 4 km). Auf der kanadischen Seite sah ich noch am Morgen meiner Heimreise vorbei, bevor ich Peter in Toronto traf. Dort lieh er mir sein Rad, damit ich eine kleine Sightseeing Tour durch die Stadt drehen konnte. Das erweitert den Sightseeingradius doch ungemein und so sah ich das ROM, das Hart House (University of Toronto), Dundas Square und Kensington Market (2 Stunden, 15 km). Eine coole Stadt, in der wir das letzte Mal noch vor den Kids waren.

Wieder mal eine recht anstrengende, aber auch coole Woche bei meinen amerikanischen Kollegen.

Montag, Oktober 30, 2023

Zu viert der Hexe auf die Nase - abendlicher Großer Rotofenturm und Rauher Kopf Runde - 28.29.10.2023

Im September war Anna mit mir schon auf dem Signalkopf (Brust der Hexe). Damals hatten wir ein paar Kletterer auf der Nase gesehen und Anna hatte von sich aus den Wunsch geäußert das nächste Mal auch dort hinauf zu klettern. Gesagt getan, aber warum nicht als Familie? So brachen wir zu viert vom Parkplatz in Hallthurm auf. Da Paul und Karin das kleine Steiglein hinter dem Sozialpädagogischen Zentrum noch nicht kannten, stiegen wir über dieses zum Rotofensattel auf (1¾ Stunde, 600 hm). Nach einer kurzen Pause gings zum Einstieg der Berchtesgadener Rinne (¼ Stunde, 50 hm) und über diese in zwei Seillängen auf den Gipfel (1¼ Stunden, 70 hm).
Da wir ziemlich spät gestartet waren, ging nun langsam die Sonne unter und für uns hieß es schnell abseilen, so lange es noch hell war (1¼ Stunden). So ging es im letzten Licht zurück über den Rotofensattel (¼ Stunde, 50 hm) und im Stockfinsteren den Normalweg zum Parkplatz hinunter (1 Stunde).

Sonntagnachmittag drehte ich dann noch eine kleine Runde auf den Rauhen Kopf (1:18:46, 1020 hm, nur knapp langsamer als meine „Bestzeit“). Von Karins Eltern über den Blitzweg zur Kastensteiner Wand (18 Minuten, 170 hm), weiter zum Blaues Kastl (24 Minuten, 375 hm), auf den Grat (29 Minuten, 380 hm) und zum Gipfel (7 Minuten, 95 hm).
Im Abstieg besuchte ich noch den Kleiner Rauher Kopf (¼ Stunde, 20 hm), bevor es wieder nach Hause ging (¾ Stunde, 50 hm). Wie immer eine lustige kleine Runde und der Blick über das herbstlich, bunte BGL ist einfach schön.

Samstag, Oktober 28, 2023

Kleiner Lagazuoi und Hexenstein - ein Wochenende am Falzarego- und Valparolapass - 21./22.10.2023

Nach der Neffe-Onkel-Tour Ende September auf den Lagazuoi war klar, hierher müssen Paul und Anna auch. Da wir aber nach der Wiesn ein wenig kränkelten, warteten wir noch zwei Wochenenden, bis es nun, Ende Oktober, so weit war. Am Samstagmorgen starteten wir zu nächtlicher Stunde, um dem Verkehr am Brenner zu entgehen und genug Zeit am Berg beziehungsweise im Freilichtmuseum zu haben.
Wie schon mit Jamie, parkten wir am Falzaregopass und stiegen über den Kaiserjägersteig zum Gipfel des Kleinen Lagazuoi auf (3½ Stunden, 710 hm). Diesmal erkundeten wir aber nicht nur die Stollen im Steig, sondern auch die Vonbank-Stellungen, wie auch die Vonbank-Stollen am Fuß der Südwand. Die ziehenden Nebel und der immer wieder einsetzende leichte Schneefall tat das übrige, um eine beeindruckende und beklemmende Stimmung zu erzeugen. Da das Wetter, im Gegensatz zum letzten Mal, nicht zu einer Pause am Gipfel einlud und auch die Hütte bereits geschlossen hatte, stiegen wir direkt zum Einstieg des italienischen Stollen auf der Vorkuppe ab. Durch diesen, mit all seinen Abzweigen, Stellungen und Räumen, gelangten wir auf den Beginn des Martini-Bands, dem wir bis zu den ausgebauten Mannschaftsunterkünften folgten (2 Stunden, 100 hm). Anna und Karin legten hier, im Windschutz des Bandes, eine Pause ein, während Paul und ich noch den italienischen Gegenminenstollen erkundeten. Nun hatten wir aber wirklich jeden Winkel des Berges erkundet und so konnten wir endlich den Abstieg zum Pass antreten. Dass wir inzwischen alle etwas müde waren, zeigte sich, weil keiner mehr Lust hatte, kurz vor dem Pass, ein paar Meter neben dem Weg zu den Öllacher-Stellungen aufzusteigen, um diese zu erkunden (1¾ Stunden, 100 hm).
Müde und durchgefroren wärmten wir uns bei einem Abendessen im Rifugio Valparola auf, bevor wir uns ein gemütliches Schlafplätzchen mit dem Bus suchten.

Über Nacht hatte es die umliegenden Gipfel ein wenig angezuckert, was bei Sonnenaufgang eine noch schönere Stimmung zauberte. Nach dem Frühstück sahen wir uns das Museum im Werk Tre Sassi an, bevor wir durch den Goinger-Stollen zu den Goinger-Stellungen am Südostgipfel des Hexensteins gelangten (1¼ Stunden, 160 hm). Auch hier gab es für die Kids wieder jede Menge zu erkunden (¼ Stunde, 30 hm). Als die Neugierde gestillt war, stiegen wir entlang der Südwand des Hexensteins zum Einstieg der Ferrata Sottotenente Fusetti ab (½ Stunde, ↑20 hm, ↓130 hm). Ein wirklich netter, einfacher Steig (B/C) der von einer Einheit der Alpini-Brigade erschlossen wurde, auf der Suche nach den Überresten des Unterleutnant Mario Fusetti, der mit einem Trupp über diesen Weg den Gipfel des Hexensteins, zumindest kurz, erobert hatte (1 Stunde, 150 hm). Da Karins Knie sich wieder meldete, trennten wir uns hier. Karin stieg zum Bus ab, während wir anderen drei durch die Laufgräben und Stellungen zum Gipfel des Hexensteins (Sasso di Stria) aufstiegen (¾ Stunde, 150 hm). Wir vertilgten die Reste unserer Brotzeit und genossen die Sonne, die durch den Nebel spitzte. Und dann hieß es nur noch durch die Gräben zum Bus absteigen (½ Stunde), wo Karin schon auf uns wartete.

Ein super spannendes und schönes Wochenende, wieder mal ein kleines Abenteuer als Familie. Auf dem Heimweg besuchten wir noch kurz die Innsbrucker und ich konnte mir meinen Preis als Tagessieger bei der Hang-Challenge im Base-Five abholen, bei der ich letztes Wochenende ganz zufällig beim Base-Five-Festival teilgenommen hatte.

Dienstag, Oktober 03, 2023

Arzler Alm Trail, Kleiner Lagazuoi und Katzenkopf - 29.09.-01.10.2023

Zum Geburtstag hatte ich Jamie eine Wanderung auf den Spuren der Alpenfront des 1. Weltkriegs geschenkt. An diesem Wochenende sollte es so weit sein und da Karin und Anna unterwegs waren, fuhren Paul und ich schon Freitagnachmittag nach Innsbruck und nutzten das gute Wetter, um den Arzler Alm Trail zu shredden. Das erste Stück, aus der Stadt hinaus, kürzten wir mit der Hungerburgbahn ab, danach hieß es aber selber treten. Wobei die Steigung über die Forststraße zur Arzler Alm relativ moderat ist und man schnell zu seinem wohlverdienten Augustiner kommt (½ Stunde, ↑200 hm, 3 km). Der Arzler Alm Trail selbst ist ziemlich cool, nie zu schwer, aber trotzdem mit einigen technischen Passagen. Die Sprünge kann man immer umfahren. So leitet der Trail über Wurzeln und Steine in zig Anliegern direkt hinunter nach Mühlau (½ Stunde, ↓500 hm, 5 km), von wo aus man in 10 Minuten zurück in der Stadt ist. Eine wirklich spaßige Abendrunde und Paul haut sich inzwischen ohne Rücksicht auf Verluste auch die steilsten Passagen hinunter.
Samstag gehörte dann dem Neffen-Onkel Gespann. In aller Frühe ging es auf den Falzaregopass (2105 m), wo die Wanderung auf den Kleinen Lagazuoi (2778 m) startet. Direkt vom Parkplatz führt der Weg der Skipiste entlang zum Lagazuoi. Nach wenigen Minuten zweigt der Zustieg zum sogenannten Kaiserjäger Steig ab, ein einfacher Klettersteig, der im 1. Weltkrieg als Versorgungsweg für die österreichischen Stellungen diente. Über die ausgedehnten Schuttfelder unter den Südwänden des Lagazuoi (von den vier österreichischen Minensprengungen) steigt man bis zum Einstieg des eigentlichen Steigs auf (¾ Stunden, 350 hm). Trotz der Höhe, waren wir froh so früh gestartet zu sein, denn schon nach wenigen Minuten stand uns der Scheiß auf der Stirn, da die Sonne von keinem Wölkchen verdeckt wurde. Der Steig ist ein klassischer Dolomiten-Ferrata, ein etwas ausgesetzter Weg mit einigen Seilversicherungen und einer Hängebrücke über eine Schlucht. Immer wieder trifft man auf Stollen und Stellungen, bevor man den Grat wenige Minuten westlich des Gipfels des Kleinen Lagazuoi erreicht (1¼ Stunden, 350 hm). Hier auf dem Gipfel hatte sich Jamie eine Pause verdient und da es erst 10 Uhr war, hatten wir reichlich Zeit die umgebenden Berge zu betrachten, zu jausnen und uns auszuruhen. Vom Gipfel erreicht man in wenigen Minuten die Bergstation der Seilbahn und den Abzweig unseres Abstiegs, den italienischen Minenstollensteig (¼ Stunden, ↓50 hm). Dabei durchquert man ein Schuttfeld, das durch eine italienische Minensprengung entstanden ist und in dem sich noch österreichische Stellungen befinden. Durch den (Schulter)Stollen erreicht man die Vorkuppe mit den italienischen Stellungen. Hier kann man sich viele der Kavernen und Stollen ansehen und ein gutes Gefühl für das harte Leben an der Gebirgsfront bekommen. Der Schulterstollen mündet weiter unten wieder in den Spiralstollen (den man auch zum Abstieg nutzen kann). Dort zweigt auch das Martini-Band ab (¾ Stunden, ↑30 hm, ↓350 hm). Auf diesem Band, etwa in der Mitte der Südwand, hatten sich die italienischen Alpini eingegraben und bekämpften die österreichischen Kaiserjäger am Valparolapass (Vonbank-Stellungen) und am Hexenstein (Goinger-Stollen). Die vier Minensprengungen der Kaiserjäger sollten dies unterbinden, allerdings erfolglos. Jamie legte eine Pause ein, während ich das Martini-Band und den Gegenminenstollen erkundete (¾ Stunden, ↑150 hm). Vom Beginn des Martini-Bandes sind es nur noch ein paar kurze Stollenpassagen bis hinunter zum Normalweg, über den man wieder zum Falzarego absteigt (¾ Stunden).

Da Jamie etwas müde war, legte er sich im Bus am Valparolapass (2168 m) hin und ich drehte noch eine kleine Runde auf den Hexenstein (2477 m). Der Hexenstein (Sasso di Stria) und vor allem der Südsattel dienten den Kaiserjägern als Bollwerk, um ein Durchkommen der italienischen Truppen am Falzarego und über die Dolomitenstraße zu unterbinden. Von den harten Kämpfen zeugen die vielen Lauf- und Schützengräben, sowie Stollen und Stellungsanlagen in und auf dem Berg. Der Weg führt vom Parkplatz am Valparola, direkt hinter dem Museum Festung Tre Sassi, über und durch die Befestigungsanlagen hinauf auf den Gipfel des Hexensteins (35 Minuten, 300 hm). Von dort hat man einen Wahnsinnsausblick zum Lagazuoi, aber auch nach Cortina, den Cinque Torri, der Dolomitenstraße, dem Col di Lana, der Marmolata und dem Sellastock. Es wird schnell klar, warum die österreichischen Kaiserjäger diese Aussichtskanzel so verbissen verteidigt haben. Als ich wieder am Bus ankam (20 Minuten), gabs noch einen Kaffee und wir besuchten das Museum im Forte Tre Sassi, bevor wir wieder nach Innsbruck zurückfuhren.

Sonntag ließen wir das Wochenende alle gemeinsam im Bikepark Katzenkopf in der Leutasch ausklingen (6x, ca 1400 hm). Genau wie der Rest des Wochenendes: sehr cool, auch wenn wir Pauls Reifen flicken mussten und Paul und ich am Ende das letzte Stück unseren letzten Trails runterschieben mussten, weil Pauls Reifen schon wieder platt war.

Sonntag, September 17, 2023

Ostwand und Signalkopf - 15./16.09.2023

Seit langer Zeit hatte ich einen Plan im Hinterkopf, die Ostwand, von der Wimbachbrücke aus. Da das Wetter relativ stabil aussah und ich mir den Freitag geistig sowieso schon freigenommen hatte (für eine Tour mit Maaf, die leider ins Wasser fiel), stand schnell fest, das könnte der Tag sein.

Um 4 Uhr startete ich von der Wimbachbrücke mit Walters E-Bike (Stadtrad, Tiefeinstieger) zur Kühroint (½ Stunde, 750 hm). Durch dichten Nebel stieg ich den super rutschigen Rinnkendlsteig nach 
Bartholomä ab (1½ Stunden, 50 hm). So weit also zur Zusatzübung, die Beine und viel wichtiger auch der Kopf, fühlten sich gut und so war mein erster großer Umkehrpunkt geschafft. Am Weg durch das Eistal zur Eiskapelle dämmerte es langsam und so konnte ich mir den Wegverlauf bis zur Wasserfallplatte relativ gut einprägen (¾ Stunde, 250 hm). Wie immer wird alles leichter, sobald es hell wird und die, über mir in der aufgehenden Sonne, glühende Ostwand ließ die Zuversicht noch weiter wachsen und entlockte mir fast ein Juchzen. Der unterste Teil, bis zum Schuttkar, war leicht zu finden. Durch die nassen Grashänge und Platten ziehen immer wieder Steigspuren und vereinzelte Steinmanndl weisen auf Abzweigungen und Richtungswechsel hin (1 Stunde, 500 hm). Auch der Weiterweg ist eigentlich leicht zu finden und die Wandbeschreibung im Rasp Ostwand Führer ist äußerst akkurat. Trotzdem sah ich im Schuttkar den einzigen anderen Begeher, wie er am unteren Ende des Kars durch einen grasigen Kamin Richtung Rampe/Rinne klettern versuchte. Nach einigem hin und her kam er wieder ins Kar und wir Ratschten kurz. Da er nur das gezeichnete Topo von Bergsteigen.at bei sich hatte (die eigentlich guten Topos, kann man für so eine unübersichtliche, große Wand getrost in der Pfeife rauchen!), hängte er sich an meine Fersen und wir verließen das Kar am oberen (!) rechten Rand. Nie schwierig, aber immer anregend geht es über Schrofen, Rinnen und Bänder zum 1. und 2. Sporn und zur Wasserfallplatte (1 Stunde, 380 hm). In meiner Planung war diese für mich das große Fragezeichen. Dass ich die Platte ohne weiteres Klettern kann (UIAA III) stand außer Fragen, aber laut einhelliger Meinung aller Rountenbeschreibungen ist die Platte stark steinschlaggefährdet und ich war mir nicht sicher, ob ich das Risiko eines Treffers ungesichert eingehen wollte. An der Platte angekommen entspannte ich mich aber merklich, wie auch den Rest des Tages, gab es nämlich keine fliegenden Steine. Die Platte ist unschwierig, nur die Querung zum Anfang der Platte stellte sich als äußerst unangenehm dar, weil Wasser über den Fels lief und das Unterfangen ziemlich schmierig machte.
Direkt nach der Wasserfallplatte quert man, etwas weniger offensichtlich, nach rechts über ein grasiges Band auf eine Rampe, der man über ein paar Platten (UIAA III) zur Wiese am unteren Ende der Gipfelschlucht folgt (¾ Stunde, 230 hm). Bis hierher war mir der andere Bergsteiger gefolgt, nun wollte/musste er aber eine Pause einlegen, während ich mich der Gipfelschlucht zuwandte. Am Beginn der Schlucht vereinen sich alle Ostwandwege. Die ungefähre Wegfindung hatte ich noch vom Kederbacher mit Peter in Erinnerung und so konnte ich die Tourenbeschreibung im Rucksack verstauen und langsam aber stetig der Biwakschachtel entgegensteigen (1 Stunde, 400 hm). Neben der Biwakschachtel legte ich eine kurze Pause ein und genoss die Sonne, den Ausblick und Tiefblick und einen Müsliriegel.
Ein kurzer Blick in die Tourenbeschreibung half mir die graue Rinne zu den Ausstiegskaminen zu finden. Diese führten mich gestuft zur Schlüsselstelle des Berchtesgadener Wegs, dem 8 Meter Wandl (UIAA III+). Danach sind es nur noch wenige Meter bis zum Gipfel der Südspitze (1 Stunde, 340 hm). Was für ein Tag, was für ein Wetter, was für eine schöne Tour! Nach 4¾ Stunden Konzentration hätte ich nun die ganze Welt umarmen können. Das Spezi und die Wurstsemmel hatte ich mir redlich verdient. Die Fernsicht in der klaren Spätsommerluft war phänomenal und ich genoss einfach die Sonne und die Ruhe. Als nach ein paar Minuten ein paar BergsteigerInnen von der Überschreitung kamen, packte ich zusammen und machte mich auf den Weg zur Mittelspitze (¾ Stunde, 180 hm). Jedes Mal wieder nett und, genauso wie auch der Weiterweg zum Hocheck, relativ einfach ohne Metall zu machen (¼ Stunde, 40 hm). Irgendwann muss ich die Überschreitung auch im Winter probieren.
Am Hocheck ist das Absturzgelände endlich zu Ende, auch wenn man hinunter zum Watzmann Haus noch ein bisschen auf seine Füße achten muss (1 Stunde), kann man es spätestens über den Falzsteig zur Kühroint dann laufen lassen (¾ Stunde). Das Rad an der Kühroint erleichterte mir den letzten Abschnitt hinunter zur Wimbachbrücke ungemein (¼ Stunde), so muss eine Tour enden, nicht mit ewigem Forststraßengehatsche.
Nach 11 Stunden, 3130 hm und knapp 32 km, waren meine Beine dann doch etwas müde, aber in meinem Gesicht war ein fettes Grinsen.
2023_09_15_Ostwand

Samstag konnte ich Anna für eine kleine Regenerationstour gewinnen. Zusammen stiegen wir über ein kleines, vergessenes Steiglein nordseitig zum Rotofensattel auf (1½ Stunde, 600 hm). Am weiteren Steiglein hinauf zur Brust der Hexe, dem Mittlerer Rotofen, muss man sich zwar hie und da mit den Händen festhalten, aber von Annas früherer "Höhenangst" ist wirklich nichts mehr über (¼ Stunde, 100 hm). Vom Gipfel aus konnten wir eine Seilschaft an der Nase beobachten, das nächste Mal werden Anna und ich dann der Hexe gemeinsam auch auf die Nase steigen.
Für den Abstieg, hatte ich eigentlich auch ein kleines Steiglein geplant, nach ein paar Verhauern im schrofigen Gelände (1 Stunde, 100 hm), stiegen wir dann aber doch über den Agnes Rundweg ab (1 Stunde, 40 hm). Am Panoramaweg angelangt, wartete Anna auf mich, während ich zum Auto zurück joggte (¼ Stunde, 60 hm) und sie abholte.
Eine super Runde mit dem Töchterchen und beste Regeneration ever.

Mittwoch, September 13, 2023

Dänemark - 18.08.-08.09.2023

Unser Urlaub auf Sizilien letztes Jahr war für uns der Auslöser eine Italien-Pause einzulegen. Zwar waren Frankreich, Fuerte und Marokko gut, aber andererseits wollten wir auch mal in etwas kühleres Klima, so stand unser Plan für das Ende dieser Schulferien ziemlich schnell fest, der Norden. Dänemark und Schweden für mindestens drei Wochen, damit sich die lange Anfahrt auch auszahlt. Im verregneten Juli/August kamen uns erste Zweifel. Aber wir sind ja nicht aus Zucker und umso konkreter die Planung wurde, desto klarer war, beide Länder werden für unsere Art des Reisens in der kurzen Zeit nicht funktionieren. Also nur Dänemark, Schweden läuft ja nicht weg.
Nachdem ich Donnerstagabend mit den Kids aus Tirol zurückgekommen war, hieß es auspacken, einpacken und waschen. Karin hatte Freitag noch einen halben Arbeitstag und am frühen Nachmittag satteln wir die Pferde den Bus und fuhren Richtung Hamburg. Die Stadt war fürs Wochenende unser Ziel. So sahen und erlebten wir an den zwei Tagen super viel. Zum Beispiel die Elbphilharmonie, eine Blindenführung bei Dialog im Dunkeln, eine Hafenrundfahrt, das Miniatur Wunderland, den Fischmarkt am Sonntagmorgen, den Elbstrand in Altona und das Harry Potter Theaterstück in der Großmarkthalle. Und Franzi, Arne und Ester trafen wir auch, im Lotsenpark. Wie gesagt zwei vollgepackte Tage mit über 40 Radkilometern in der Stadt.

Montag startete unsere Reise dann richtig. In Puttgarden nahmen wir eine Fähre nach Rødby und gelangten so endlich in unser Zielland. Auf Lolland blieben wir allerdings nur eine Nacht. Wir übernachteten in der Nähe des Middelaldercentrer, wo es einen sehr netten Mountainbike Trail (ca. 7 km, 90 hm) gab, der vor allem den Kids sehr viel Spaß machte (ich hätte doch mein gutes Bike mitnehmen sollen). Von Lolland wechseln wir nach Møn, zu den Klippen Møns Klint. Das Camping dort hatten uns, Laura und Vladi empfohlen. Und was soll ich sagen, es hat nicht enttäuscht. Wir hatten einen Platz mitten in reifen Brombeersträuchern, der Zugang zu einem relativ einsamen Abschnitt der Klippen ist kurz und mit dem Bike gut zu machen (ca. 2,5 km) Und obwohl die Ostsee relativ warm ist, ist der Pool sogar beheizt.

Von Møn fuhren wir weiter nach Seeland und schlugen unsere Zelte in der Nähe von Ringstedt, auf dem kleinen Hof von Anders und seiner Familie, auf. Anders ist ein Studienkollege von Peter und er nahm uns mit offenen Armen auf. So hatten wir nicht nur einen perfekten Stützpunkt, mit guten Tipps, für Kopenhagen, sondern lernten auch noch jede Menge über Permakultur und ökologische Landwirtschaft. Aber Stichwort Kopenhagen, was für eine schöne Stadt. Mit unseren Bikes (>20 km) machten wir die Stadt unsicher, sahen uns Christiana und den Turm der Vor Felser Kirke an, besuchten die Müllverbrennungsanlage auf Amager (CopenHill) und quetschten uns durch die Touristen in Nyhavn. Natürlich durfte die kleine Meerjungfrau, das Schloss Rosenborg, sowie das Tivoli (zumindest von außen) nicht fehlen, bevor wir total erledigt, wieder bei Anders einliefen. Entgegen unseres eigentlichen Plans hängten wir gleich noch einen Tag bei Anders dran. Schafe füttern, Apfelsaft pressen, grillen und einen Baum pflanzen.

Aber auch hier hieß es irgendwann Abschied nehmen und so führte uns unser Weg über die gigantische Storebelt Brücke von Seeland nach Fyn. Der Hauptstadt von Fyn und Geburtsstadt H. C. Andersens, Odense, statteten wir zuerst einen Besuch ab. Die Altstadt ist eine perfekte Mischung aus alten Häuschen und moderner Architektur. Da gerade das H. C. Andersen Festival stattfand, waren in der ganzen Innenstadt Veranstaltungen und Kleinkünstler verteilt. Selbst unser erster richtiger dänischer Wolkenbruch tat der Stimmung keinen Abbruch. Etwas feucht ging’s weiter Richtung Assens, wo wir wieder auf einem Bauernhof standen, diesmal mit Schweinen, Enten und Hühner. Nach einer Radtour rund um Assens (~ 12 km), fuhren wir weiter nach Jütland, um genau zu sein nach Billund. Zwei Tage lang Lego. Zuerst das Legoland, vergleichbar mit Günzburg, nur mit deutlich schönerem Miniatur Land. Und am zweiten Tag das eigentlichen Highlight, das Lego House. Hier kann man den ganzen Tag in verschiedenen Baubereichen seiner Kreativität freien Lauf lassen. Selbst den Kids gefiel der „unspektakulärere“ Besuch im Lego Haus besser als das Legoland. So kamen wir auch nicht um den Kauf einiger exklusiver Sets im Shop.
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Ich wollte an die Westküste Jütlands, während Karin die Ostseite Jütlands sehen wollte. So ging’s zuerst nach Aarhus. Aarhus ist ein weiteres Beispiel, wie schön sich moderne Architektur in eine alte Stadt integrieren lässt, wenn man nur den Mut aufbringt und es versucht. Das moderne Hafenviertel, die Gässchen des Latinervarteret, der botanische Garten und das ARoS sind auf jeden Fall einen Besuch wert. Etwas weiter nördlich liegt das Städtchen Randers, das mit einem eigenen Regenwald aufwarten kann. Und in Aalborg sahen wir nicht nur eine Kegelrobbe aus nächster Nähe, sondern trafen auch Sebastian mit seiner Familie, bevor sie Richtung Süden fuhren und wir weiter zum „Ende der Welt“ zogen, nach Skagen. Dort treffen sich Ost- und Nordsee. Ein Brodeln und Schäumen, wo die Strömungen und Wellen sich vereinen. Nun waren wir endlich an meinem Ziel angelangt, der Nordsee. Leider so flach wie das Land, also blieb das Surfbrett vorerst im Bus. Wir fuhren zu den Wanderdünen von Rubjerg Knude. Der Leuchtturm dort, der Rubjerg Knude Fyr, wurde vor ein paar Jahren verschoben, damit er nicht ins Meer stürzt. Hier befindet man sich am Nordende der Jammerbucht, mit ihren endlosen Stränden. Etwas südlich, bei Klitmøller und Nørre Vorupør, im Thy Nationalpark, ist die Küste weniger geschützt als in der Jammerbucht. Dies ist DER Surfspot in Dänemark, auch Cold Hawaii genannt. Und endlich kam auch ein Swell die Nordsee herein, durch den Wind ziemlich verblasen, aber immerhin Wellen. So trug ich mein Bord gleich zweimal einen Kilometer durch unberührte Dünen. Die Sunset Session war Balsam für meine Seele. Bei der Morgen Session waren mir dann aber ehrlich gesagt die Wellen fast zu hoch. So trieb es uns weiter nach Süden. Mit der Fähre über den Limfjord bei Thyborøn und über Hvide Sande nach Vejers. Inzwischen war Nebensaison und damit viel Platz auf den Campingplätzen. Wenn es dann auch noch Allrad Plätze in und auf den Dünen gibt, dann kann man fast vergessen, dass man in einem so „geregelten“ Land wie Dänemark ist. Von Vejers unternahmen wir eine Strandradtour zum westlichsten Punkt Dänemarks (17 km). Dabei fanden wir unter anderem einen toten Schweinswal und zwei tote Seehunde am Strand.
Natürlich musste ich auch hier Surfen, auch wenn die Bedingungen eher bescheiden waren. Aber Wellen gab es, also ab ins Wasser. Dieser Umstand bescherte mir eine tierische Begegnung. Aus etwa 20 Metern Entfernung beobachtete mich ein Seehund. Als er abtauchte, dachte ich schon die Begegnung sei zu Ende, doch da taucht er direkt neben mir wieder auf. Über die Nähe erschrak nicht nur ich, sondern auch der Seehund und tauchte wieder unter, um drei Meter weiter wieder aufzutauchen und mich mit seinen schwarzen Knopfaugen zu beobachten. Ganz geheuer schien ihm das aber doch nicht zu sein, so brachte er weitere zehn Meter zwischen uns und folgte meinem Treiben noch ein paar Minuten, bevor er verschwand.

Für uns hieß es, die Zelte wieder abzubrechen und den letzten Teil unserer Reise anzutreten. Über Rømø, mit seinem endlosen Strand, fuhren wir zu Cecile und Jens mit ihren Mädels. Bei dem Zwischenstopp auf Rømø reichte der Swell für eine Surf Session leider nicht mehr aus, nur Anna konnte ich ein bisschen ins Weißwasser schieben. Den schier unendlichen Sandstrand hatte ich noch aus meiner Jugend in Erinnerung, auch die Warnung wegen des losen Sandes. Nun gut, damals hatten wir ja auch keinen Allrad, was soll schon passieren? Ich sag mal so, auch bei einem Allrad sollten die Reifen Bodenberührung haben, wenn man flächig aufsitzt, dann hilft leider alles nichts! Zum Glück gibt es Einheimische, die sich für einen Unkostenbeitrag, um die festgefahrenen Touris kümmern, welch ein Glück. Und ich darf mir das natürlich von meiner lieben Frau bis an mein Lebensende anhören. Die hatte sich vor Lachen übrigens kaum mehr eingekriegt. So erreichten wir Cecile und Jens ziemlich spät. Zusammen mit Freunden von ihnen legten wir eine Kinder-Surf-Session in Sankt Peter Ording ein. Lexi und Jonne, beide schon echte Profis am Brett, obwohl erst im Kindergarten, zeigten, was sie so draufhaben und Anna und Paul macht mit viel Ehrgeiz und Elan mit. Wie sehr ich den Ärger von den Kids nachvollziehen kann, wenn sie eine Welle nicht erwischten, aber auch das Glücksgefühl nach einem guten Ritt. Der Swell war von Tag zu Tag weniger geworden und als wir am nächsten Tag fast einen Ententeich vor uns hatten, probierte nur noch Anna ein paar Wellen zu nehmen. Paul spielte den ganzen Tag mit dem Skimboard. Damit hat er mich inzwischen definitiv überflügelt. Nach diesen unglaublich entspannten Tagen bei Cecile, Jens, Lexi und Hedi, fuhren wir weiter in den Heidepark nach Soltau. Was soll ich sagen? Die Big7 sind in der Tat groß(-artig). Und so endete unser Urlaub nach genau drei Wochen (504 Stunden) und 3655 km wieder in München. Gerade rechtzeitig, um am letzten Wochenende vor dem Schulanfang den Geburtstag meines Vaters in Tirol zu feiern.

Dänemark hat uns sehr positiv überrascht und wir sind uns sicher, dass es nicht das letzte Mal war, dass wir dort Urlaub gemacht haben.
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Donnerstag, August 17, 2023

Ein paar heiße Tage in Tirol - 15.-17.09.2023

Nach unserem verlängerten Wochenende in der Schweiz fuhren wir, wie auch schon in den letzten Jahren, zu meinen Eltern nach Tirol. Der gesperrte Arlbergtunnel erschwerte die Fahrt zwar ein wenig, eine Übernachtung am Arlbergpass teilte die Fahrt aber in gut machbare Abschnitte. Während Karin mit dem Zug nach München weiterfuhr, besuchte ich mit den Kindern das Schwimmbad meiner Jugend, jedes Mal wieder sehr lustig.

Um der Hitze des Tages zu entfliehen, drehten wir mit meinen Eltern in aller Frühe eine kleine Runde über das Zeiselegg. Meine Eltern stiegen wieder ab und die Kids und ich stiegen weiter zum Wasserschloss auf (1½ Stunden, 415 hm). Am Rückweg machten wir noch einen Abstecher an der Kienbergmadonna, bevor zu Hause ein Frühstück auf uns wartete (1 Stunde). Den Nachmittag verbrachten wir, wie schon letztes Jahr, mit Hannes an der Brandenberger Ache. Eine herrliche Abkühlung bei den hochsommerlichen Temperaturen.

Donnerstag stand ich noch einmal früh auf. Gemächlich ging es über den Kreuzweg nach Eben (¾ Stunde, 400 hm) und weiter auf die Astenau (¾ Stunde, 500 hm). Von hier aus folgte ich dem kleinen Steiglein bis an den Ostgrat des Ebner Jochs, wo der Schützensteig in die Schicht hinunter führt. Den nun weglosen Abstieg in die Einschartung vor dem Martlspitz kannte ich schon, nur den weiteren Verlauf des Grats hatte ich nicht mehr so ausgesetzt und brüchig in Erinnerung. Wie auch beim letzten Mal hatte ich kein Vertrauen in das Fixseil und erst nach einem Blick um die Ecke und auf die Verankerung zog ich mich daran die letzten Zentimeter auf das Podest hoch. Nach den letzten brüchigen Metern stand ich endlich am Gipfel der Martlspitze (½ Stunde, ↑170 hm, ↓80 hm). Eigentlich kein großes Ding, für mich heute aber definitiv etwas außerhalb meiner Komfortzone. Den Abstieg brachte ich ähnlich vorsichtig (und mit einem beherzten Griff in das Fixseil) hinter mich und stand wenig später wieder an der Astenau (½ Stunde, ↑80 hm, ↓170 hm). Weil sich der Ostgrat des Ebner Jochs als komplett latschenverwachsen gezeigt hatte, stieg ich über den Normalweg aufs Ebner Joch (¾ Stunde, 450 hm). Einsam und alleine konnte ich das Panorama genießen, bis schließlich eine der Wandererinnen, die ich überholt hatte, am Gipfel ankam. Als immer mehr der Überholten eintrudelten, schulterte ich wieder meinen Rucksack und joggte zurück nach Jenbach (1 Stunde). Nach dieser Runde hatte ich mir nicht nur eine Dusche, sondern auch noch Schwimmen bei Hannes im Teich redlich verdient.

So endeten ein paar schöne Tage in Tirol, bei drückender Hitze. Nun heißt es aber zusammenpacken für unsere Tour in den Norden, morgen gehts nämlich los.

Mittwoch, August 16, 2023

Luzern, Guggi und Hinterburgseeli - ein schönes Wochenende in der Schweiz - 11.-14.08.2023

Es war wieder Zeit für unser Guggi-Wochenende mit Dani. Da wir Freitag frei hatten und schon Donnerstagabend losfahren konnten, besuchten wir am Weg Julia und Severin mit ihren Kids in Luzern und verbrachten einen Tag bei ihnen. Eine sehr schöne Stadt und es zeigte sich wieder mal, eine Stadt zu erkunden ist mindestens genauso anstrengend wie eine Bergtour. Bevor wir weiter nach Interlaken fuhren, tobten wir uns noch auf der Luzerner Indoor-Welle Oana aus, endlich eine Möglichkeit auch Karin das Surfen probieren zu lassen.

Samstag stiegen wir dann mit Martina und Olga vom Eigergletscher zur Guggi auf. Da die Kids nicht das Tempo der Mädels gehen wollten, ließen wir sie einfach stehen und spurteten zu Dani, Carolin und Chichi, die mit einer heißen Suppe schon auf uns warteten (2 Stunden, ↑700 hm, ↓220 hm). Neben uns waren noch fünf weitere Übernachtungsgäste und eine Seilschaft für den Nollen auf der Guggi, also ganz schön Betrieb in der kleinen Hütte.
In der Früh stiegen Martina und ich zum Mönchsplateau und weiter ans untere Ende des Nollen-Firnfelds auf (1¼ Stunden, 550 hm). Von hier konnten wir Erik und Curtin am Nollen beobachten, aber nur kurz, weil ein eiskalter Wind um unsere Ohren pfiff. Nach dem Abstieg zur Guggi (1¼ Stunde, 40 hm) hieß es aufräumen und gemeinsam zur Station Eigergletscher absteigen (3 Stunden, ↑220 hm, ↓700 hm). Wie immer eine super schönes Wochenende auf der Guggi, das wir bei Grillerei und Wein in Danis Garten ausklingen ließen.

Diesmal führte Maria-Himmelfahrt zu einem Brückentag und diesen verbrachten wir auch noch mit Olga, Dani und Martina. Zusammen wanderten wir von Axalp über den Schnitzlerweg zum Hinterburgseeli (1½ Stunden, ↑140 hm, ↓160 hm). Ein sehr schöner Weg auf dem über 100 (Paul hatte 129 gezählt) geschnitzte Figuren stehen. Nach einer Runde Schwimmen und einer ausgedehnten Pause führte uns der Rückweg um den See und hinauf auf die Chrutmettli zum Restaurant Hilten (1¼ Stunde, ↑220 hm, ↓50 hm). Ein Abstecher dort ist definitiv empfehlenswert, vor allem die Meringue mit Nidle. So gestärkt fiel der Abstieg zur Axalp ganz leicht (½ Stunden, ↑50 hm, ↓200 hm). Leider endete damit auch unser Wochenende bei Olga und Dani, aber nächstes Jahr gehts mit den beiden ja wieder auf die Guggi.

Sonntag, August 06, 2023

Regen im BGL - 05./06.08.2023

Dieses Wochenende im BGL war ganz schön verregnet. Wenn so viel Wasser aus dem Himmel fällt, bietet es sich an Surfen zu gehen. So drehte ich eine Runde im schlammbraunen Wasser des Almkanals.
Eigentlich sind wir ja aus dem Kinderwagenwanderungsalter heraus, Sonntag trafen wir uns aber mit Peter und seinen Jungs am Hintersee. Der Zauberwald ist zwar nicht kinderwagentauglich, dafür auch nicht ganz so überlaufen wie der Seerundwanderweg, also unsere erste Wahl. Zwischendrin kam dann sogar die Sonne heraus, bevor es wieder wie aus Eimern schüttete. Im Gesamten, eine schöne Runde für Groß und Klein (1½ Stunden, 60 hm, 3 km) und im Gegensatz zu Peter und meinen sonstigen Aktionen ganz ohne Angst haben.

Ein gemütliches Faulenzerwochenende, was aber hie und da auch ganz nett ist.
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Dienstag, August 01, 2023

Feierabend Bikerunde auf die Kampenwand - 31.07.2023

Normalerweise ist ja Dienstag Grillabend auf der Gori Alm und damit Bikeabend. Wegen des angesagten Wettersturzs entschlossen Martin und ich uns aber schon Montag eine Feierabendrunde zu drehen. Wir fuhren über den Reitweg zur Schlechtenbergalm und über die Straße weiter zur Steinlingalm hinauf (1¾ Stunden, 830 hm). Da dort keiner von uns genug hatte, stiegen wir noch zum Gipfel der Kampenwand (½ Stunde, 220 hm). Dort begann es dann zu regnen, nicht dass ich das inzwischen nicht gewöhnt wäre, hätte aber trotzdem nicht unbedingt sein müssen. Als wir wieder an den Bikes ankamen, war der Regen aber auch schon wieder zu Ende. Leider hatte die Steinlingalm aber wegen des Wetters für den Abend geschlossen, so fuhren wir zur Sonnen Alm rüber (¼ Stunde, 50 hm) und über den Trail hinunter zur Gori Alm. Die auch geschlossen war, ja zefix! Zumindest hatte Paul vor der Tür Getränke zur Entnahme deponiert. Also ließen wir uns ein Spezi beim Sonnenuntergang schmecken und machten uns hungrig an die Abfahrt (¾ Stunde, 50 hm).

Etwas zu essen bekamen wir dann beim Schachtelwirt am Irschenberg, nicht was wir uns vorgestellt hatten aber Nahrung und kurz vor Mitternacht war ich dann auch endlich zu Hause. Eine sehr schöne 1150 hm Runde und wie immer hat es Spaß gemacht mit Martin unterwegs zu sein.

Hinterer und Vorderer Goinger Halt - 29.07.2023

Anna war Freitagnacht auf einer Übernachtungsparty in Going eingeladen und so war für uns klar, was das Ziel für Samstag sein würde, der Kaiser.

Wegen des etwas instabilen Wetters und möglicher Gewitter ab Mittag hieß es früh aufstehen und so kamen wir um 6 Uhr an der Wochenbrunner Alm an.....im Regen. So war das eigentlich nicht gedacht. Als sich der Regen etwas später aber weitgehend legte, starteten Paul und ich in Richtung Ellmauer Tor los. Geplant war, dass wir zwei den Nordgrat auf den Hinteren Goinger Halt klettern würden und Karin, die etwas später startete, uns am Gipfel trifft. Gekommen ist es wieder mal anders, aber nach der Reihe, zunächst stiegen Paul und ich zum Ellmauer Tor auf (2¼ Stunden, 880 hm). Über den Weg durch die Steinerne Rinne gings bis kurz oberhalb der Notrufsäule, wo wir in die Schrofen unter dem Goinger Halt querten und zu der gut sichtbaren Schotterterrasse aufstiegen (½ Stunde, 60 hm). Leider begann es hier wieder zu regnen. So entschieden wir nicht weiter zur Predigtstuhlscharte aufzusteigen, sondern zurück zum Ellmauer Tor zu gehen (½ Stunde, 100 hm). Ich glaube Paul war ganz froh, dass wir umkehrten, die abweisenden Wände der Fleischbank und des Predigtstuhl hatten ihn sichtlich beeindruckt. Am Ellmauer Tor trafen wir Karin, die gerade im Begriff war Richtung Goinger Halt weiterzugehen. Da ihr Knie schon wieder muckte, entschlossen die beiden abzusteigen und ich bekam die Möglichkeit mich noch ein bisschen zu bewegen.

Über den Wanderweg stieg ich zum Hinterer Goinger Halt auf (½ Stunde, 200 hm), inzwischen sah das Wetter schon gar nicht mehr so dunkel aus und auf dem Weiterweg zum Vorderer Goinger Halt kam sogar die Sonne heraus. Für den Weg zum Vorderen Halt muss man eine Portion Wegfindung mitbringen und sich ein- oder zweimal festhalten, aber im Großen und Ganzen ist er nicht wirklich schwierig (T5/6, UIAA II), trotzdem spricht er eher den Alpinisten, als den Wanderer an (½ Stunde, 140 hm). Am Gipfel traf ich sogar einen anderen Begeher, der wie ich ein kleines Abenteuer ohne Seilpartner gesucht hatte. Denselben Weg gings wieder zurück ins Ellmauer Tor (½ Stunde, 20 hm), wo es inzwischen nicht mehr so einsam wie noch vor zwei Stunden war. Die Sonne hatte doch noch einige Wanderer aus ihren Löchern gelockt. Für mich gings aber weitab des Wanderwegs (und der Massen) über die Schotterreißen hinunter bis kurz vor die Gaudeamus Hütte, wo ich auch Karin und Paul wieder einholte. So konnten wir gemeinsam zum Auto an der Wochenbrunner Alm absteigen (¾ Stunde).

Nach diesem Vormittag hatten wir uns an der Alm ein Mittagessen verdient. Am Nachmittag sprangen wir mit Anna und ein paar ihrer Freundinnen noch in den Goinger Badesee, bevor am späten Nachmittag dann das vorhergesagte Gewitter niederging. Ein sehr schöner Tag, wenn auch etwas anders als geplant.

Mittwoch, Juli 26, 2023

Nasenwand, Tristner, Pfeilspitzwand und Asteck - ein Wochenende in Ginzling - 21.-23.07.2023

Dieses Jahr verbrachte ich den ersten Teil des Diggl-Wochenendes leider ohne Karin. Sie ermöglichte Paul die Teilname an der Hortübernachtung und kam erst Samstagnachmittag nach, während ich mit Laura und Vladi am Freitagnachmittag ins Zillertal fuhr.

Nachdem das Wetter am Freitagnachmittag stabiler als vorhergesagt war, stieg ich noch in den Nasenwandklettersteig ein. Das schöne daran, man kann direkt vom Diggl zum Einstieg spazieren (¼ Stunde, 40 hm). Durch den vorausgegangenen Regen war vor allem der untere Teil, bis zum Notausstieg, relativ feucht, aber trotzdem gut machbar (½ Stunde, 170 hm). Der obere Teil war dann trocken, was gerade für die Nase ziemlich wichtig ist (20 Minuten, 90 hm). Nachdem ich wieder zum Diggl abgestiegen war (¾ Stunde, 30 hm), trudelten auch die anderen langsam ein und der gemütlich Teil mit Bier und Lagerfeuer konnte beginnen.

Obwohl der Abend recht lange dauerte, stand ich am Samstag schon vor Sonnenaufgang auf, um eine Runde auf den Tristner (2767 m) zu drehen. Gemütlich gings durch den Wald zum Wandeck hinauf (1½ Stunden, 820 hm), wo der Wald sich lichtet und grasigem Schrofengelände weicht. Der Weg zum Gipfel ist nie schwierig, aber stolpern braucht man auch nicht (1½ Stunden, 940 hm). Trotz des etwas instabilen Wetters hatte ich eine wunderbare Aussicht auf die Gipfel der Zillertaler Alpen. Den Abstieg nahm ich dann im Laufschritt. Gerade der untere Teil ist ein super Flowtrail, nur auf den Almgebieten musste man wegen des hohen Grases höllisch aufpassen. Es sorgte nicht nur für nasse Füße, sondern verdeckt auch Löcher und Steine (1¾ Stunden, 30 hm).
Ab Mittag war dann der vorhergesagte Regen da, den wir aber gut im Boulderraum bzw. der Sauna und dem Hot Tub überbrückten, nun auch endlich mit Karin. Und der Abend war wieder trocken genug für das nächste Lagerfeuer.

Auf dem Heimweg legten Karin und ich dann noch einen Zwischenstopp in Mayrhofen ein. Im Zustieg zur Pfeilspitzwand waren leider zwei Holländerinnen vor uns und so stiegen die beiden auch vor uns in den Steig ein (¼ Stunde, 50 hm). Trotz langem Warten vor dem Einsteigen liefen wir fast direkt wieder auf die beiden auf. Zum Glück konnten wir uns aber am Kathedralendach an den beiden vorbeischummeln.....was soll ich sagen, da hat sich wohl jemand etwas überschätzt. Nach einer kurzen Pause in der Liebesgrotte, überholten wir noch ein Paar an der Glocke und so konnten wir den oberen Teil in unserem Tempo machen (1 Stunde, 230 hm). Während Karin zum Auto abstieg, sah ich mir noch den Astegg Steig an (25 Minuten, 210 hm). Wobei ich den Steig, bis auf die D/E Stelle, so uninteressant fand, dass ich ihn sicher nicht nochmal gehen werde. Zurück am Bus (½ Stunde), hieß es nur noch Zeug sortieren, die Kids in Jenbach abholen und uns in den Stau nach München stellen.

Wieder mal ein sehr schönes Wochenende im Zillertal, hat sehr viel Spaß gemacht zusammen zu sitzen und zu ratschen, aber auch sich ein bisschen auszupowern.

Dienstag, Juli 04, 2023

Jörgens Reisegruppe am Buron - 01./02.07.2023

Wie schon letzten Herbst, traf sich Jörgens Reisegruppe auch diesmal wieder im schönen Allgäu. Judith hatte den Stellplatz am Buron direkt am schönen Grüntensee herausgesucht. Auch wenn das Wetter nicht super schön war, es regnete immer wieder zum Teil ziemlich stark, war es einfach schön alle wieder zu sehen. Die Kids hatten eine super Zeit im Kinderpark, wir grillten am Abend zusammen und Sonntag umrundeten wir alle gemeinsam den See (2½ Stunden, 60 hm, 9,4 km). 

Montag, Juni 19, 2023

Heumödern Trails und eine Huckepackfahrt - 17.06.2023

Die Woche nach unserem Urlaub war unglaublich anstrengend. Nicht nur die späte Heimkehr aus Fuerte, vor allem Arbeitsveranstaltungen an jedem Abend gaben mir den Rest. Nur Montag hatte ich Zeit mit Martin eine Runde über die Isartrails zu drehen. In Buchenhain stieg ich prompt über den Lenker ab, ein guter Start in die Woche.
So entschieden wir uns erst Samstagfrüh nach Treuchtlingen zum Biken zu fahren. Zum ersten Mal probierten wir den Parkplatz am Eulenhof.....und zum letzten Mal, aber einen Versuch war es Wert. Am Ende des Tage noch einmal zum Auto hochfahren zu müssen, ist kein wirklich angenehmer Abschluss. Alles in allem ein sehr cooler Tag (6 Stunden, 650 hm, 25 km), außer zwischenzeitlich Schlauch reparieren, weil Paul einen Platten hatte und auch der Ersatzschlauch durchlöchert war. Zum Glück hatte ich ein Flickset im Rucksack. Den Abend verbrachten wir wieder mal bei Evi, Uwe und den Jungs, was wie immer super nett war und am nächsten Tag gings weiter zu Sonjas Geburtstagsfeier in Velden.
Die Heimfahrt war dann Kategorie zwei Spaß. Am Kreuz Nürnberg blieben wir mit überhitztem Motor liegen. Long Story Short, Karin und die Kids fuhren mit Karins Eltern nach Hause und ich machten mit dem Abschlepper einen Zwischenstopp in Nürnberg, wo ich wenig später einen Transport nach München bekam und so fünf Stunden später auch zu Hause ankam. Was am Bus fehlt? Schauen wir mal, jetzt muss ich erst mal einen Werkstatttermin bekomme.
Trotz allem ein sehr schönes Wochenende.
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Mittwoch, Juni 14, 2023

Pfingstferien - Surfen und Wandern in Fuerteventura - 04.-11.06.2023

Es war endlich wieder Zeit für eine Reise. Letztes Jahr hatte ich Karin eigentlich versprochen eine Woche All-Inclusive-Urlaub zu machen, gelandet waren wir in Marokko mit einem Wohnmobil und hatten eine Wahnsinnszeit. Damit war klar, diesmal muss es den All-Inclusive-Urlaub geben....wieder nicht, sondern eine Ferienwohnung im Norden Fuerteventuras...und wieder haben wir es nicht bereut.

Nach unserer relativ stressfreien Ankunft und dem Abholen des Mietautos, konnten wir bei der Fahrt nach Lajares ein ganz gutes Gefühl für den Norden der Insel bekommen. Der Pool wollte natürlich sofort getestet werden und trotzdem blieb genug Zeit noch zum Sonnenuntergang in Cotillo Essen zu gehen. Da Paul und mein Surfkurs erst Mittwoch startete, wanderten wir am Montag auf den Calderón Hondo (2½ Stunden,↑↓300 hm, 5 km). Die dort lebenden Atlashörnchen waren natürlich der Renner, nicht nur bei den Kids. Da es erst Mittag war als wir zurückkamen, fuhren wir noch nach Ajuy. Die kurze Wanderung zu den Höhlen in der Caleta Negra ist ganz nett und wenn man dann weiter zur Peña Horada wandert, ist man nicht nur alleine, sondern hat dort bei dem Felsbogen auch ein sehr schönes Fleckchen Erde.
Dienstag holten wir erst ein Surfboard in Cotillo ab und dann besuchten wir die Strände rund um Majanicho zum Baden und Surfen. Der Popcornstrand nahe Corralejos ist dabei auf jeden Fall einmalig, auch wenn er landschaftlich definitiv einer der weniger schönen Strände ist. Mittwoch gings dann aber endlich für Paul und mich bei FreshSurf in Cotillo los. Drei Tage Surfkurs und dazu noch ein ganz ordentlicher Swell. So ordentlich, dass ich nur Donnerstagnachmittag noch zusätzlich Surfen ging, an den anderen Tagen reichte mir der Shoulder Burn auch so.
Donnerstag wanderten Karin und ich noch vor dem Surfen zum Sonnenaufgang auf den Calderón Hondo (2½ Stunden,↑↓200 hm, 5,5 km). Auch schön, in so einem Urlaub mal etwas als Paar ganz ohne Kids zu unternehmen. Am Samstag erkundeten wir den Süden der Insel. Die Wanderung mit Anna auf den Pico de la Zarza (4 Stunden, ↑750 hm, ↓860 hm, 15 km), dem höchsten Berg der Insel, mit Abstieg direkt an den Strand zu Karin und Paul war hier definitiv ein Highlight. Vor allem der Ausblick über die steilen Nordabrüche nach Cofete ist schon toll, ob ich die Wanderung allerdings ein zweites Mal unternehmen müsste... ich weiß nicht. Ganz generell waren wir aber froh uns für den Norden der Insel entschieden zu haben. Die Hotelbunker im Süden sind einfach nicht unsere Welt.
Und Sonntagabend gings nach einem Badetag wieder zurück nach München. Es war zwar nur eine Woche, hat aber Lust auf mehr Zeit auf der Insel gemacht. Ein sehr schöner Urlaub, auch wenn ich jetzt erstmal Zeit zum Ausruhen benötige.

Donnerstag, Juni 01, 2023

Firmung von Jamie und Renee - Pfingstwochenende in Tirol - 27.-29.05.2023

Über Pfingsten besuchten wir die Innsbrucker, um bei Jamies und Renees Firmung dabei zu sein. Diesmal hatte ich daran gedacht das Surfskate einzupacken, weshalb wir einen guten Teil des Samstags am Landhausplatz verbrachten. Sonntag angelten wir dann unser Essen in Stams selbst. Und nach dem Grillen bei meinen Eltern spazierten Anna und ich noch über die Kienbergmadonna zum Oberen Wasserschloss (1 Stunde, 400 hm, Abstieg ¾ Stunde).
Nach diesen zwei exzessiven Ess- und Trinktagen musste ich mich Montag etwas bewegen. Im ersten Licht wanderte ich übers Wasserschloss zum Kienbergkreuz (1¼ Stunden, 670 hm). Von dort querte ich direkt auf der Südseite zur Jöchlalm (¾ Stunde, 310 hm) und folgte dem Weg zum Stanserjoch (1 Stunde, 590 hm). Hier liegt noch einiges an Schnee, warum ich mich gegen den Weiterweg Richtung Rappenspitze entschied und zum Weißenbachsattel (½ Stunde, 20 hm) abstieg. Der nordseitige Schnee machte die Passage definitiv spannend. Nach der ersten, sehr steilen Querung war der Schnee aber weich genug, um Spaß beim Abfahren zu haben. Wenn man jetzt schon mal da ist, kann man natürlich auch noch den Bärenkopf mitnehmen (½ Stunde, 300 hm). Von dort stieg ich wieder zum Weißenbachsattel ab und folgte der Forststraße aus dem Tal hinaus, bis zur neuen Forststraße Richtung Halsl (1¼ Stunde, 260 hm). Am Halsl kamen ganz viele Jugenderinnerungen hoch, hier hatte ich mit meinen Geschwistern vor über 30 Jahren die Sommer verbracht. Der Weg ins Tal hat sich seit dieser Zeit praktisch nicht verändert, nur dass es für mich diesmal nicht zur Rodelhütte ging, sondern direkt runter zum Kasbach und den Branterweg nach Fischl (1¼ Stunde, 60 hm). Mein Mittagessen beim Rieder hatte ich mir redlich verdient und am Ende war ich nicht ganz unglücklich darüber, dass Karin mich nach diesen 6¾ Stunden, 2210 hm und 22 km mit dem Auto nach Hause fuhr.
Ein schönes Wochenende im Kreise der Familie.

Dienstag, Mai 16, 2023

Muttertag im Berchtesgadenerland - Surfen am Almkanal und ein Spaziergang auf den Götschen - 13./14.05.2023

Seit meiner Rückkehr aus New Mexico ließen wir es ganz gemütlich angehen. Zum einen ist Karin immer noch außer Gefecht mit ihrem Knie, zum anderen hatte Anna am Wochenende Geburtstag. Trotzdem schaffte ich es, ein paar Runden mit dem Bike zu drehen und ein wenig auf der Welle(n) zu surfen. Zum Muttertag waren wir wiedermal im BGL und Samstag besuchte Anna mit ihrer Patentante eine Pferdeshow in Salzburg. Natürlich die perfekte Gelegenheit für Paul und mich am Almkanal Surfen zu gehen.
Sonntag drehte ich dann eine "Blumenpflückrunde" auf den Götschen (↑↓650 hm, ↑1 Stunde, ↓¾ Stunde), bevor es zum obligatorischen Muttertagsessen ging. So gabs doch ein wenig Bewegung an diesem Wochenende, schön wars.

Montag, Mai 01, 2023

Zwei arbeitsreiche Wochen in den USA - LTC Tonawanda und NASA White Sands - 17.-29.04.2023

Direkt nach unserer Rückkehr aus Bleau, hieß es für mich neu packen. Ich reiste nämlich weiter in die USA. Zum einen, um meine Kollegen im LTC in Tonawanda, New York, zu besuchen und zum anderen, um an einem Workshop in den Labors der NASA WSTF in Las Cruces, New Mexico, teilzunehmen. Zwei sehr anstrengende und arbeitsreiche Wochen, in denen aber dennoch ein bisschen Zeit für Freizeitaktivitäten blieb.

Tonawanda liegt in direkter Nachbarschaft zu den Niagara Fällen. Durch die räumliche Nähe bot sich mehrmals die Möglichkeit diese am Abend zu besuchen. Von der amerikanischen Seite in Niagara Falls und Goat Island, aber auch von der kanadischen Seite. Zusätzlich ist die Schlucht flussabwärts der Fälle ein schönes Naherholungsgebiet, in dem man schnell aus dem hektischen Arbeitsalltag ausbrechen kann. Persönlich hat mir der Whirlpool Trail (1½ Stunden, 200 hm, 7 km) am besten gefallen, aber auch der Art Park Trail (½ Stunde, 80 hm, 2 km) und Devils Hole Trail (½ Stunde, 120 hm, 1 km) sind nette kleine Spaziergänge, auf denen ich weitgehend alleine war.

Von Upstate New York ging es weiter ins südliche New Mexico, nach Las Cruces. Über diesen Reiseabschnitt will ich mich lieber ausschweigen, nur so viel: Flugverspätungen, Umbuchungen und total bekifftes Hotelpersonal können sehr anstrengend sein und aus einer 8 Stunden Reise schnell mehr als 20 Stunden werden lassen.

Trotz all dieser Widrigkeiten hatte ich doch noch zwei Tage Zeit mir die Umgebung von Las Cruces etwas genauer anzusehen. Zum einen bei einer Wanderung/Bergtour in den Organ Mountains und bei einem Spaziergang im White Sands National Park.
Die Organ Mountains sind der südlichste Teil der San Andres Mountain Range, felsige Nadeln die sich aus der Wüste erheben. Meine Wanderung auf die Organ Needle (2738 m) führte mich von La Cueva über den Fillmore Fall steil hinauf zum Juniper Saddle (1¾ Stunden, 740 hm, 4,5 km). Anstatt am Sattel eine Pause zu machen, stieg ich noch auf einen kleinen Gipfel nebenan, um die Aussicht und vor allem meine Rast alleine zu genießen (¼ Stunde). Vom Juniper Saddle führt der immer schmaler werdende Steig steil hinauf zu den Westwänden der Needle und weiter zum Hummingbird Saddle südlich des Gipfels (¾ Stunde, 360 hm, 1,2 km). In der Tourenbeschreibung hatte ich schon gelesen, dass hier Ingraham's Gully (easy YDS 5th, ~UIAA 2-3) abzweigen soll. Eine wirklich schöne und lustige Kraxelei in bestem Fels. Der Gully, mit einer kurzen Wandstelle nach einer kurze Querung, führt in logischer Linie direkt zum Gipfel (¼ Stunde, 50 hm). Dabei war ich dann auch noch gleich die große Show für eine Wandergruppe, die von der Normalroute (YDS 3rd-4th) gerade zum Sattel zurück kam. Am Gipfel angekommen waren noch zwei Jungs dort, denen ich am Weg schon mehrmals begegnet war und deshalb die längere Pause am Juniper Saddle gemacht hatte. Sie verabschiedeten sich aber ziemlich schnell und so hatte ich den Großteil meiner ½ Stunde Pause für mich allein.
Der Abstieg führte mich über den Normalweg (sogar mit einem kurzen Fixseil gesichert) zurück zum Hummingbird Saddle (übrigens konnte ich dort wirklich einen Kolibri beobachten) und dann den bekannten Steig hinunter zum Fillmore Fall (1¼ Stunde). Hier entschied ich mich einen kleinen Umweg nach Dripping Springs zu machen (½ Stunde, 70 km, 2,5 km), um mir das Visitor Center (¼ Stunde Pause) und am Rückweg zum Auto noch La Cueva (½ Stunde, 30 hm, 2 km) anzusehen. Nach dieser doch recht ausgedehnten Runde (6 Stunden, 1300 hm, 13,5 km), war ich froh in den kühlen Pool zu springen und dann nur noch an meinem Kissen zu lauschen.

Am nächsten Tag unternahm ich einen Ausflug in den White Sands Nationalpark. Dort gibt es mehrere Trails (Playa Trail (¼ Stunde, 0,6 km), Dune Life Trail (½ Stunde, 1,6 km) und Alkali Flat Trail (2 Stunden, 200 hm, 8 km)) von denen mir der letzte am besten gefallen hat. Er führt, mit ein paar Stangen markiert, direkt durch das Herz der Dünenlandschaft. Der weiße (Gips-)Sand war angenehm kühl in der sonst brennend heißen Wüste. Die Dünen werden auch zum Rodeln verwendet, was ziemlich lustig aussah.
Auf dem Weg zurück nach Las Cruces besichtigte ich noch den Missile Ground im White Sands Missile Range, nicht ganz einfach als Ausländer da rein zu kommen, mit etwas Hartnäckigkeit aber auch kein Problem. Und danach genoss ich noch den frühen Abend, bei den Aquirre Boulder in den Organ Mountains. In der Kühle der Berge, an einem kleinen Bach, konnte ich ein bisschen zur Ruhe kommen und Energie tanken.

Für die folgenden Tage benötigte ich diese Energie. Zwei Tage Workshop und zwei Tage Task Group Meeting der ASTM G04 bei der NASA WSTF in Las Cruces. So etwas cooles hab ich noch nicht erlebt, so viel Raumfahrtgeschichte auf einen Haufen und ich mittendrin, aber anstrengend war es auf jeden Fall.

In WSTF lernte ich Jon kennen, begeisterter Kletterer, dessen zweite Heimat die Organs sind. Er brachte mich auf die Idee, am Heimweg noch einen kleinen Abstecher in den Hueco Tanks zu machen. Wer konnte auch ahnen, dass die nur ½ Stunde vom Flughafen El Paso entfernt sind. Was soll ich sagen, WOW. Es begann zwar etwas holprig, da ich keine Permit-Reservierung bekam, aber weil ich direkt bei Parköffnung auf der Matte stand, erhielt ich eines der Permits, die nicht reservierbar sind. Und so hatte ich um ½ 9 Uhr meine "Orientation" absolviert und war frei mich am North Mountain zu bewegen. Der Chains Trail brachte mich direkt hinauf zur Grenade, wo ich mich kurz an Man of Leisure (V0-) aufwärmte, bevor ich mich an Nobody Here Gets Out Alive (V2) probierte. Ein bisschen nervös war ich schon, aber vollkommen unbegründet. Nach meinem Flash musste ich diese "beste V2 in der Welt" gleich noch zweimal machen, für Fotos und Videos. Und es machte Spaß, jedes Mal. Nun hatte ich getan, wofür ich gekommen war, die Sonne stieg höher in den Himmel und langsam kamen andere Boulderer, so kletterte ich noch über die Begrenzung der Fern Wall zum Gipfel und wanderte kreuz und quer über den North Mountain. Dabei besuchte ich unter anderem Cave Kiva, North Mountain Summit und Upper/Lower Site 17. Während dieser Wanderung kam ich wieder an der Rotten Potato vorbei. Für Woman of Leisure (V1) musste ich sogar die Kletterschuhe aus dem Rucksack holen, Eye Gouger (V0-) machte ich dann aber zum Abschluss barfuß. Nach etwa 4 Stunden (200 hm, 5 km) musste ich den Huecos den Rücken kehren, um meinen Rückflug nicht zu verpassen.

Was für zwei aufregende Wochen. Unglaublich viel Input, sowohl Intellektuell, wie auch für meine Bergsteigerseele. Danke Karin, dass du das alles mit den Kids so gut schaffst, damit ich so coole Sachen machen kann. Jetzt freue ich mich aber wieder auf zu Hause, auf Karin und die Kids.