Seit unserer
Wellnesstour, also seit fast einem Monat, waren wir nun abstinent. Ein paar Mal mit den Kindern Skifahren, vor der Arbeit Bouldern und die kleine Wanderung auf die Galaun, das wars aber schon. Nun stand aber wieder unser Reschenwochenende an und so mussten auch ohne guter Wettervorhersage ein paar Touren her. Ole hatte im Vorfeld den Piz Sesvenna in die Runde geworfen. Das Wetter schien zwar nicht mitzumachen, aber bei einem frühen Start am Samstag könnte man sich ja die Rasassspitze ansehen. Ole checkte für uns dann noch ab, dass wir unser Frühstück schon eine Stunde früher bekamen und schon konnten wir (Karin, Peter, Dieter, Ole und ich) von Schlinig aus zur zur Sesvenna Hütte aufsteigen (1½ Stunden, 500 hm). Selbst das heikle Stück an der Schwarzen Wand war unproblematisch, da in den steilen südseitigen Rinnen praktisch kein Schnee mehr lag. Der Aufstieg über die Südhänge zum Rasassspitz sah gar nicht so verlockend aus und so beschlossen wir nach einer Pause in der Hütte (bei welcher wir gleich mit dem Wirt Schnaps trinken mussten) den Weg nach Süden, zur Sesvenna Scharte, einzuschlagen. Bei immer schlechter werdendem Wetter überholte uns zuerst der Kellner von der Sesvenna Hütte, bevor wir eine Gruppe mit Bergführer einholten. Das Rätsel, warum der Großteil der Gruppe Gurte anhatte, konnten wir leider nicht lösen, den letzten Gletscher dürfte es auf dem Weg zur Sesvenna Scharte aber während der letzten Eiszeit gegeben haben. An der Scharte angekommen (1¼ Stunden, 600 hm) montierte ich meine Ski auf den Rucksack und kämpfte mich im Wind auf dem Grat Richtung Fernerspitz durch. Die anderen fuhren bereits ab, während ich nach einer kurzen Abfahrt in eine Scharte den Fernerspitz erreichte (½ Stunde, 200 hm). Nicht nur der starke Wind machte die ganze Sache zum Kategorie 2 Spaß sondern vor allem die schlechte Sicht im diffusen Licht bei der Abfahrt zur Hütte (½ Stunde). Nur der letzte Hang vor der Hütte machte noch tierisch Spaß. Nach einer Mittagspause und unserem zweiten Schnaps an dem Morgen fuhren wir in mäßigem Regen zum Auto ab (20 Minuten).
Auch wenn wir bei der Tour mäßiges bis schlechtes Wetter hatten, war sie es wegen der netten Hütte (und dem noch netteren Hüttenwirt) auf jeden Fall wert. Und 1300 hm habe ich dabei gerade mal so nebenbei gesammelt.
Die Sesvenna Hütte war zwar sehr nett, aber mit Weißbier und Sauna konnte sie dann doch nicht konkurieren. Und so waren wir nicht ganz unfroh, dass das Wetter für Sonntag eher am Nachmittag besser vorhergesagt war. Erst kurz vor 10 Uhr starteten wir von Rojen durch das Skigebiet Schöneben Richtung Zehnerkopf. Hier lernten wir von einem freundlichen Carabinieri, dass der Aufstieg in einem italienischen Skigebiet nicht erlaubt ist. Also setzten wir unseren Aufstieg abseits der Pisten fort (1 Stunde, 450 hm). Überhalb des Skigebiets gings dann zu einer kleinen Scharte zwischen Zehnerkopf und Grubenkopf und durch eine "eigenartige" Grube (ja im Skitourenführer Österreich Süd steht wirklich eigenartige Grube) zu einer Scharte neben den Zwischenöpf (1 Stunde, 300 hm). Den Weiterweg konnten wir im Nebel nicht mal mehr erahnen und so fiel die Entscheidung die Elferspitze einfach mal Elferspitze sein zu lassen und umzukehren. Vladi und ich stiegen am Rückweg noch zum Gipfel des Zehnerkopfs auf (½ Stunde, 150 hm), während Peter und Karin zum Auto abfuhren. Die steile Flanke vom Gipfel machte richtig Spaß, es hatte zwar nicht aufgefirnt, aber trotz fehlender Abstrahlung in der Nacht, waren nur die obersten paar Zentimeter durchfeuchtet. Bei Sonnenschein hätte ich mich nicht mehr in diese ostseitige Flanke getraut, so aber erinnerte die Abfahrt zumindest an Firn. Die Hänge überhalb des Skigebiets waren dann ähnlich gut zu befahren und nur die Pistenbedingungen im unteren Teil der Abfahrt ließen etwas zu wünschen über (½ Stunde).
Wieder Mal ein sehr schönes Wochenende mit den Kletterern. Jetzt freuen wir uns aber auf den Frühling, das Bouldern und alles was diese Saison noch so kommt.