Mittwoch, Dezember 30, 2015

Untersberg Südwand Barthkamin und einen guten Rutsch - 30.12.2015

Heute sollte noch eine Jahresabschlusstour her. Der Blick von der Kneifelspitze gestern hatte definitiv Lust auf den Untersberg gemacht. Wir haben zwar am Gamsalmkopf noch zwei Rechnungen offen, dass aber die Querungen zu den Touren am Gamsalmkopf wegen Schnees nicht wirklich nett sein würden, sahen wir gestern auch. Also entschieden wir uns für die Südwand des Untersberg, kein Schnee und viel Sonne, den ganzen Tag über. Das letzte Mal, dass ich am 30. Dezember eine Mehrseillängentour geklettert bin, war in Spanien, damals am Peñon de Ifach, heute wars mindestens genau so schön und noch dazu mit Karin. Wir stiegen vom Parkplatz in Ettenberg über den Scheibenkaser gemütlich zum Einstieg der Südwand auf (2 Stunden, 1030 hm). Vor uns waren noch zwei Kletterer in der ersten SL der Südwand, weshalb wir noch etwas warten mussten, die Sonnen genießen konnten und einen Gänsegeier beobachteten. Um zum Barthkamin (IV+, 4 SL) zu gelangen, klettert man zuerst die ersten 4 SL der Südwand (III+, sehr abgespeckt), dabei kommt man in den Genuß von einfacher aber netter Kletterei (inklusive des Nudelwalkers) und quert dann über ein Band zu einer Höhle, dort beginnt der Kamin. Der Barthkamin zieht sich durch die oberen 2/3 der Wand und ist auch vom Tal aus gut zu sehen. Die Kletterei ist durchwegs in festem Fels und macht richtig Spaß. Vor allem die erste SL (es ist auch die schwerste) ist ein wahrer Genuss. Diese Seillänge weist ein paar Bohrhaken auf, während die restlichen SL meist nur einen oder zwei Zwischenhaken besitzen, ein Satz Friends oder Keile steigert die Moral erheblich. Die Route endet knapp unterhalb (etwas östlich) des Gipfels (3¾ Stunden, 170 hm), welchen wir wegen der vorgerückten Stunde links liegen ließen und durchs Mittagsloch zum Scheibenkaser abstiegen (1¼ Stunden). Im letzten Licht erreichten wir das Auto (¾ Stunde) etwa 8½ Stunden nach unserem Aufbruch. Eine super Jahresabschlusstour!
2015_12_30_Barthkamin

Wie jedes Jahr gibts eine kleine Zusammenfassung: Dieses Jahr war vor allem durch unsere Europa-Süd-Ost Reise und meinen Indienaufenthalt geprägt. Dennoch haben wir 41725 hm, davon 20630 hm mit Skiern, gemacht. Der schöne Herbst und Frühwinter bescherte uns zwar kein Skivergnügen, dafür aber mehr Mehrseillängenklettertouren als in den letzten 4 Jahren zusammen. Karin will ich für die gemeinsamen Touren und für die Zeit die sie mir in den Bergen (auch mit anderen Partnern) geschenkt hat danken.

Wir wünschen allen ein gutes und gesundes Jahr 2016 und viele schöne Bergerlebnisse.

Dienstag, Dezember 29, 2015

Kneifelspitze - 29.12.2015

Ein Tag wandern mit den Kindern. Diesmal nicht von der Kirche Maria Gern sondern vom oberen Wandererparkplatz auf die Kneifelspitze (50 Minuten, 350 hm). Den Abstieg bewältigte Paul diesmal sogar ganz alleine.
2015_12_29_Kneifelspitze

Montag, Dezember 28, 2015

Kleiner und Großer Rotofenturm - 28.12.2015

Über Weihnachten hatte uns eine Erkältung niedergestreckt, doch nach ein paar Tagen Abstinenz bei perfektem Wetter mussten wir einfach hinaus. Was bietet sich Besseres an, als einfache Kletterei in schönem alpinen Ambiente mit kurzem Zustieg? Deshalb wieder Mal das Kinn und die Nase der Schlafenden Hexe. Bei relativ zapfigen Temperaturen gings zum Rotofensattel (1¼ Stunde, 600 hm) und von dort kletternd auf den Kleinen Rotofenturm. Diesmal kletterte ich nicht rechts an dem Bäuchlein sondern etwas links direkt, was sich als ganz schön brüchig und gar nicht so ganz leicht herausstellte (ganz schön harte III+). Dafür rochen wir heute am Gipfel nicht nach Duftbaum "Latschengrün". Das Abseilen in die Scharte ist wie immer sehr luftig, dafür der Weiterweg auf die Nase eher ein Radweg als Kletterei (1½ Stunden, 100 hm, ein Steinadlerpärchen umkreiste uns am Grat, wirklich schöne Tiere). Das warme, sonnige Wetter lud zu einer ausgiebigen Rast am Gipfel ein und im Gegensatz zum Massenandrang am Signalkopf waren wir alleine. Wie die letzten Male auch schon kletterten wir in die Scharte ab, nur seilten wir uns heute über die Reichenhaller Rinne ab (1 Stunde). Ganz schön schwere, steile Kletterei dort und das in wenig festem Fels (ziemlich beeindruckend, ein Block so groß wie ich, der nur noch recht locker hängt). Am Rotofensattel trafen wir noch Claudia und ihren Bruder David  und nach einem kurzen Ratscher brachten wir noch die Pflicht nach der Kür hinunter zum Auto hinter uns (¾ Stunde). Ein super schöner Tag und man würde nie meinen es ist Ende Dezember.
2015_12_28_SchlafendeHexe

Dienstag, Dezember 22, 2015

Martinswand Auckenthaler - 21.12.2015

Und weils so schön warm war und mit dem Skifahren sowieso noch nichts ist, sind wir in der Martinswand klettern gewesen. Kurzer Tag, also früh los. Wobei wenn man bei mir zu Hause noch Kaffee trinkt und beim Tommi auch, dann kommt man erst um 10 Uhr zum Klettern. Der Zustieg durch die Vorbauschrofen zum Einstieg der Auckenthaler (¾ Stunde, 240 hm) ist weniger schlimm als gedacht und weil gut markiert, auch nicht schwer zu finden. Die Tour selbst ist schön, um nicht zu sagen wunderschön und folgt der logischen Linie einem Riss entlang durch die Hauptwand (3½ Stunden, 140 hm). Peter stieg alles vor und obwohl wir als Dreierseilschaft unterwegs waren, liefs halbwegs schnell. Vom Wandbuch (wir waren die 40. Begehung dieses Jahr) folgten wir den kleinen roten Punkten durch den Schotter, zum Teil sehr luftig, ans Ende der Wand (½ Stunde, 150). Den Pfad den wir am Ausstieg fanden, folgten wir nach Nord-Westen, um dann durch die Ehnbachklamm abzusteigen (1¾ Stunden, 250 hm). Das ist zwar nicht der normale Abstieg (nach Osten zur Gallerie), aber eine nette Wanderung.
Alles in allem eine sehr schöne Tour, der Zu- und vor allem der Abstieg (weiterer Aufstieg zum Wandende) fordern Trittsicherheit und freies Klettern bis in den III Grad. Das Tourabschlussbier haben wir uns definitiv verdient, als wir 7 Stunden nach unserem Aufbruch wieder am Auto ankamen und wer nimmt schon an, dass man knapp 800 hm macht bei einer Kletterei in der Martinswand.
2015_12_21_Auckenthaler

Sonntag, Dezember 20, 2015

Pidinger Klettersteig / Steinerne Jäger - 20.12.2015

Was macht man rund um die Wintersonnenwende? Genau, Klettersteig gehen! Zumindest dieses Jahr, weil Winter will sich ja immer noch nicht einstellen und so hat man fast im gesamten Steig keine Schneeberührung (im Gegensatz zu unserer letzten Begehung). Im Dunkeln stieg ich von Urwies zum Einstieg (1 Stunde, 600 hm) und obwohl der Steig nordseitig ausgerichtet ist, konnte ich den Sonnenaufgang im Steig beobachten und kam bei frühlingshaften Temperaturen am Gipfel an (2 Stunden, 740 hm). Die warme Sonne hätte zwar zum Verweilen eingeladen, aber heute pressierte es ein wenig und so brach ich nach ¼ Stunde wieder auf. Der Abstieg führte mich diesmal über die Stoanernen Jaga zurück zum Wandererparkplatz in Urwies (1½ Stunden, 50 hm). Eine wunderschöne Runde mit knapp 1400 hm und wenn man bedenkt, dass der Staufen mit 4 Stunden angeschrieben steht, ist eine Gesamtzeit von 4¾ Stunden gar nicht so ganz schlecht.
2015_12_20_Staufen

Sonntag, Dezember 13, 2015

Saalbach Wochenende - 12./13.12.2015

Dieses Wochenende war endlich Karin und mein Skitourensaisonauftakt, in Saalbach, bei Rave on Snow. Schneetechnisch siehts auch in Saalbach traurig aus, selbst auf den Pisten hat man nur sehr begrenzte Auswahl, aber für ein bisschen Bewegung hat es dann doch gereicht. Am Samstag auf den Kohlmaiskopf (1¾ Stunden, 800 hm). Bei dieser Tour liehen wir dann auch noch unsere Jacken einem verletzten Skifahrer, bis er ausgeflogen wurde. Sonntag gings auf den Bernkogel (1½ Stunden, 730 hm). Hier war die Abfahrt im Gegensatz zum Tag zuvor überraschend gut, etwas firnig, fast wie im Frühjahr.
2015_12_1213_RoS

Sonntag, Dezember 06, 2015

Kleiner Rauher Kopf und Achenkopf-Westwand - 05./06.12.2015

Nikolaus-Wochenende in Berchtesgaden, die Temperaturen und das Wetter erinnern aber eher an Frühling oder Frühsommer. Also ideal um eine kleine Wanderung über die Kastensteinerwand (½ Stunde, 170 hm) und das Blaue Kastl (½ Stunde, 350 hm) auf den Kleinen Rauhen Kopf (½ Stunden, 430 hm, gesamt:↑1½ Stunden, 950 hm, ↓¾ Stunde) zu machen, bevor es zum Nikolausauszug in die Strub ging.

Ich habe mir sagen lassen, dass mache Leute Anfang Dezember Skitouren gehen, wir nicht, Bäda und ich waren Sonntags in der Achenkopf-Westwand. Die Tour Unt eini, om ausi (11 SL, 6/6+) sollte aber besser Unten Gras und oben Bruch heißen und wird definitiv von uns nicht noch einmal gemacht. Aber alles der Reihe nach. Den Einstieg fanden wir trotz eines Verhauers problemlos (1 Stunde, 450 hm). Allerdings hätte uns der neue Ausbruch direkt neben dem ersten Haken schon sagen sollen was es in der Tour spielt. Die leider nicht wirklich logische Linie verläuft vor allem im Gras (welches es in der Wand zur Genüge gibt) und dort wo der Fels berührt wird ist dieser brüchig. Die eigentlichen Kletterlängen in der Mitte der Tour sind bevorzugt Plattenkletterei auf teilweise wasserzerfressenem Kalk. Einzig die letzte Länge ist ordentlich zum Hinlangen. Nachdem ich für die Einstiegsplatte in die letzte Länge aber keine wirkliche Lösung fand, durfte/musste sowieso Peter ran. Als wir endlich aus der Route ausstiegen (4¾ Stunden, 250 hm) waren wir beide froh, dieses senkrechte Gartln hinter uns gebracht zu haben. Vom Ausstieg gings dann teilweise durch Schnee und Gehölz zur Achenwiese (½ Stunde, 170 hm) und über einen markierten Steig zum Zehnkaser (½ Stunde, 50 hm). Von dort stiegen wir den Almsteig ab, zum Glück war an den unangenehmen Passagen kein Schnee mehr, sonst hätten wir wohl wenig Freude gehabt (1 Stunde, 20 hm). Eine doch relativ lange Tour für die kurzen Dezembertage (gesamt: 7¾ Stunden, 940 hm), die Kletterei an der Gurrwand wird uns aber eher nicht nochmal sehen.
2015_12_0506_KleinerRauherKopfAchenkopfWest