Dieses Wochenende war eine kleine Eistour mit Claudi und Peter geplant. Eigentlich wollten wir über die Nordwand der Weißseespitze auf diese und dann zum Brandenburgerhaus. Dort übernachten und weiter zum Fluchtkogel und zurück zur Weißseespitze. Ein schöner, gemütlicher Plan um die beiden ans Gehen im Eis zu gewöhnen. Leider machte uns das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Nach viel zu warmen Tagen, regnete es den ganzen Freitag und am Samstagmorgen hing dicker Nebel am gesamten Weißseeferner. Auch gegen Mittag riss es immer noch nicht auf und wir marschierten Richtung Falgin Joch los. Die Wand sahen wir kein einziges Mal und so versuchten wir vom Joch aus den ersten Teil des Westgrates. Durch die sehr warmen Bedingungen war aber das Vorankommen ohne Schi teilweise etwas mühsam. Auf etwa 3250 m (ja es waren wirklich nur 500hm die wir an dem Tag gemacht hatten) kehrten wir um und fuhren wieder zum Bus ab. Der neue Plan war schnell gefasst. Im Bus schlafen und auf besseres Wetter am Sonntag hoffen. Und siehe da, gegen 16 Uhr lichtete sich der Nebel und es wurde eine strahlende Nach, was die Bedingungen in der Wand massiv verbesserte.
Am Sonntag starteten wir um kurz nach 6 Uhr und zogen zügig Richtung Wand. Schon im untersten Teil tauschten wir die Schi gegen Steigeisen und wühlten uns zusammen mit zwei anderen Seilschaften durch den zum Teil grundlosen Schnee. Eine Tourengruppe hinter uns stieg etwas weiter westlich mit Schiern auf und umging damit das Schneegewühle. Nach 3 1/2 Stunden standen wir dann am Gipfel und konnten das grandiose Panorama bei bester Fernsicht genießen. Mit den Schi gings dann etwas östlich der Weißseespitze (vor dem Zahn) in die Nordhänge (kurzzeitig sogar mit traumhaftem Pulver) und hinunter zum Nörderschartl. Von dort konnten wir die Pisten zurück zum Auto nutzen. Eine schöne, relativ kurze Tour die für Eisnovizen bestens geeignet ist (Achtung Spalten, Lawinen usw.) und bei der wir wieder mal unsere Ausrüstung nur spazieren trugen.
2011_05_28_Weissseespitze |