Ich bin bekennender A-Team Fan. Vor allem Hannibals: "Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert." hatte es mir immer angetan. Die
Runde mit den Kindern am Sonntag war schön, machte aber vor allem Lust auf eine richtige Tour. So war ein Plan geboren. Mittwoch hatte ich dann etwas Luft in der Arbeit und damit Zeit um den Plan umzusetzen. Und am Mittwoch Abend konnte ich dann grinsend Hannibals Spruch herauslassen, aber eins nach dem anderen:
Als ich um kurz vor 6 Uhr in Hammersbach startete, schüttete es in Strömen. In Regenklamotten spurtete ich durch die Höllentalklamm zur Höllentalangerhütte (1¼ Stunde, ↑630 hm). Der Regen hatte inzwischen aufgehört, ich nahm mir aber das ¼ Stündchen, um einen Frühstückskaffee zu trinken.
Trotz der Pause hatte ich schnell alle Wanderer, die von der Höllentalangerhütte gestartet waren, eingeholt und damit den Weg frei über Leiter und Brett zum Höllentalferner (1½ Stunden, ↑900 hm). Am Gletscher liegt noch gut Trittfirn und so konnten meine Grödel im Rucksack bleiben. Am Einstieg des Klettersteigs (¼ Stunde, ↑170 hm) begann es dann gleich wieder zu gießen. Naja auch gut, ein wenig Feuchtigkeit zur guten Sicht im Nebel. Der Weiterweg ist aber kaum zu übersehen und obwohl der Fels im Regen ganz schön seifig war, wusste ich vom
letzten Mal, dass das wohl kein Problem werden würde. Zum Gipfel war es dann unspektakulär aber dennoch zum Aufpassen, weil ein wenig rutschig war es schon (1 Stunde, ↑500 hm). Die viel gerühmte Weitsicht hielt sich dann nebeltechnisch in Grenzen, also beschloss ich mich im Münchener Haus aufzuwärmen und zu Frühstücken, es war ja gerade erst 10 Uhr und für die 2200 hm hatte ich 4 Stunden gebraucht.
Während meiner Pause trafen drei Bergsteiger ein, die vom Jubiläumsgrat kamen. Am Dienstag hatten sie ihn schon gemacht, sich aber im Nebel kurz vor der Grieskarscharte verfranst (Spoiler: im Nebel ist die Stelle wirklich ganz schön knifflig). Um nicht in Absturzgelände zu geraten, kehrten sie um und übernachteten in der Biwakschachtel. Der Nebel verzog sich nicht und so kamen sie zur Zugspitze zurück.
Da sich der Nebel nach 1½ Stunden Pause noch nicht gelichtet hatte, beschloss ich mich auf den Weg zu machen. Am Gerüst von der Terrasse hinunter traf ich eine der Bergsteigerinnen die ich im Höllental überholt hatte. Sie hatte auch vor den Jubiläumsgrat zu machen und so fiel schnell die Entscheidung, dass Anja und ich zusammen weiter gehen würden.
Die Zeit verging im Fluge und während einem netten Ratsch überkletterten wir alle Schwierigkeiten ohne sie zu bemerken. Kurz vor der Inneren Höllentalspitze bemerkte Anja, dass sie dringend etwas zu Essen benötigte und so machten wir eine ¼ Stunde Pause bei der Abzweigung zur Knorrhütte zwischen Innerer und Mittlerer Höllentalspitze (2¼ Stunden, ↑330 hm, ↓620 hm). Anja regenerierte sich zwar, aber sie entschied sich ihren ursprünglichen Plan umzusetzen und in der Biwakschachtel zu übernachten (¾ Stunde, ↑140 hm, ↓110 hm).
Der Weg weiter bis zum Ende des Grates ist bis auf die Vollkarspitze unspektakulär und so erreichte ich ziemlich schnell die Abzweigung zur Grieskarscharte bzw. dem Hochblassen (1 Stunde, ↑220 hm, ↓270 hm). Der Weg runter zur Grieskarscharte ist eigentlich unschwierig, im Nebel verfranste ich mich aber an der selben Stelle wie die Drei gestern und erst nach einigem Suchen fand ich fast direkt am Grat ein Steinmandl und damit den Weg in die Grieskarscharte (½ Stunde, ↑70 hm, ↓230 hm). Nun gings aber wirklich nur noch um die Pflicht nach der Kür. Das
letzte Mal stieg ich über die Alpspitze ab, also entschied ich mich diesmal fürs Mathaisenkar hinunter zur Höllentalangerhütte (1½ Stunden, ↑30 hm, ↓1100 hm). Hier legte ich wieder eine kurze Pause ein, diesmal für eine Suppe, bevor ich den letzten Rest zum Parkplatz in Hammersbach hinter mich brachte (1 Stunde, ↓630 hm).
Insgesamt eine sehr schöne Tour mit gut ↑↓3000 hm und 27,5 km in 11 Stunden reiner Gehzeit. Einfach schön wenn der Kopf und die Beine passen und es einfach ein schöner Tag wird. Grödel, Gurt, Schlinge und Karabiner hätte ich eigentlich zu Hause lassen können, aber als Trainingsgewicht haben sie allemal getaugt. Wieder mal danke an Karin und Matthias für den freien Tag. Danke auch an Anja für die netten drei Stunden am Grat, ich hoffe dein Abschluss heute war genau so gut wie meiner gestern.