Montag, Oktober 30, 2023

Zu viert der Hexe auf die Nase - abendlicher Großer Rotofenturm und Rauher Kopf Runde - 28.29.10.2023

Im September war Anna mit mir schon auf dem Signalkopf (Brust der Hexe). Damals hatten wir ein paar Kletterer auf der Nase gesehen und Anna hatte von sich aus den Wunsch geäußert das nächste Mal auch dort hinauf zu klettern. Gesagt getan, aber warum nicht als Familie? So brachen wir zu viert vom Parkplatz in Hallthurm auf. Da Paul und Karin das kleine Steiglein hinter dem Sozialpädagogischen Zentrum noch nicht kannten, stiegen wir über dieses zum Rotofensattel auf (1¾ Stunde, 600 hm). Nach einer kurzen Pause gings zum Einstieg der Berchtesgadener Rinne (¼ Stunde, 50 hm) und über diese in zwei Seillängen auf den Gipfel (1¼ Stunden, 70 hm).
Da wir ziemlich spät gestartet waren, ging nun langsam die Sonne unter und für uns hieß es schnell abseilen, so lange es noch hell war (1¼ Stunden). So ging es im letzten Licht zurück über den Rotofensattel (¼ Stunde, 50 hm) und im Stockfinsteren den Normalweg zum Parkplatz hinunter (1 Stunde).

Sonntagnachmittag drehte ich dann noch eine kleine Runde auf den Rauhen Kopf (1:18:46, 1020 hm, nur knapp langsamer als meine „Bestzeit“). Von Karins Eltern über den Blitzweg zur Kastensteiner Wand (18 Minuten, 170 hm), weiter zum Blaues Kastl (24 Minuten, 375 hm), auf den Grat (29 Minuten, 380 hm) und zum Gipfel (7 Minuten, 95 hm).
Im Abstieg besuchte ich noch den Kleiner Rauher Kopf (¼ Stunde, 20 hm), bevor es wieder nach Hause ging (¾ Stunde, 50 hm). Wie immer eine lustige kleine Runde und der Blick über das herbstlich, bunte BGL ist einfach schön.

Samstag, Oktober 28, 2023

Kleiner Lagazuoi und Hexenstein - ein Wochenende am Falzarego- und Valparolapass - 21./22.10.2023

Nach der Neffe-Onkel-Tour Ende September auf den Lagazuoi war klar, hierher müssen Paul und Anna auch. Da wir aber nach der Wiesn ein wenig kränkelten, warteten wir noch zwei Wochenenden, bis es nun, Ende Oktober, so weit war. Am Samstagmorgen starteten wir zu nächtlicher Stunde, um dem Verkehr am Brenner zu entgehen und genug Zeit am Berg beziehungsweise im Freilichtmuseum zu haben.
Wie schon mit Jamie, parkten wir am Falzaregopass und stiegen über den Kaiserjägersteig zum Gipfel des Kleinen Lagazuoi auf (3½ Stunden, 710 hm). Diesmal erkundeten wir aber nicht nur die Stollen im Steig, sondern auch die Vonbank-Stellungen, wie auch die Vonbank-Stollen am Fuß der Südwand. Die ziehenden Nebel und der immer wieder einsetzende leichte Schneefall tat das übrige, um eine beeindruckende und beklemmende Stimmung zu erzeugen. Da das Wetter, im Gegensatz zum letzten Mal, nicht zu einer Pause am Gipfel einlud und auch die Hütte bereits geschlossen hatte, stiegen wir direkt zum Einstieg des italienischen Stollen auf der Vorkuppe ab. Durch diesen, mit all seinen Abzweigen, Stellungen und Räumen, gelangten wir auf den Beginn des Martini-Bands, dem wir bis zu den ausgebauten Mannschaftsunterkünften folgten (2 Stunden, 100 hm). Anna und Karin legten hier, im Windschutz des Bandes, eine Pause ein, während Paul und ich noch den italienischen Gegenminenstollen erkundeten. Nun hatten wir aber wirklich jeden Winkel des Berges erkundet und so konnten wir endlich den Abstieg zum Pass antreten. Dass wir inzwischen alle etwas müde waren, zeigte sich, weil keiner mehr Lust hatte, kurz vor dem Pass, ein paar Meter neben dem Weg zu den Öllacher-Stellungen aufzusteigen, um diese zu erkunden (1¾ Stunden, 100 hm).
Müde und durchgefroren wärmten wir uns bei einem Abendessen im Rifugio Valparola auf, bevor wir uns ein gemütliches Schlafplätzchen mit dem Bus suchten.

Über Nacht hatte es die umliegenden Gipfel ein wenig angezuckert, was bei Sonnenaufgang eine noch schönere Stimmung zauberte. Nach dem Frühstück sahen wir uns das Museum im Werk Tre Sassi an, bevor wir durch den Goinger-Stollen zu den Goinger-Stellungen am Südostgipfel des Hexensteins gelangten (1¼ Stunden, 160 hm). Auch hier gab es für die Kids wieder jede Menge zu erkunden (¼ Stunde, 30 hm). Als die Neugierde gestillt war, stiegen wir entlang der Südwand des Hexensteins zum Einstieg der Ferrata Sottotenente Fusetti ab (½ Stunde, ↑20 hm, ↓130 hm). Ein wirklich netter, einfacher Steig (B/C) der von einer Einheit der Alpini-Brigade erschlossen wurde, auf der Suche nach den Überresten des Unterleutnant Mario Fusetti, der mit einem Trupp über diesen Weg den Gipfel des Hexensteins, zumindest kurz, erobert hatte (1 Stunde, 150 hm). Da Karins Knie sich wieder meldete, trennten wir uns hier. Karin stieg zum Bus ab, während wir anderen drei durch die Laufgräben und Stellungen zum Gipfel des Hexensteins (Sasso di Stria) aufstiegen (¾ Stunde, 150 hm). Wir vertilgten die Reste unserer Brotzeit und genossen die Sonne, die durch den Nebel spitzte. Und dann hieß es nur noch durch die Gräben zum Bus absteigen (½ Stunde), wo Karin schon auf uns wartete.

Ein super spannendes und schönes Wochenende, wieder mal ein kleines Abenteuer als Familie. Auf dem Heimweg besuchten wir noch kurz die Innsbrucker und ich konnte mir meinen Preis als Tagessieger bei der Hang-Challenge im Base-Five abholen, bei der ich letztes Wochenende ganz zufällig beim Base-Five-Festival teilgenommen hatte.

Dienstag, Oktober 03, 2023

Arzler Alm Trail, Kleiner Lagazuoi und Katzenkopf - 29.09.-01.10.2023

Zum Geburtstag hatte ich Jamie eine Wanderung auf den Spuren der Alpenfront des 1. Weltkriegs geschenkt. An diesem Wochenende sollte es so weit sein und da Karin und Anna unterwegs waren, fuhren Paul und ich schon Freitagnachmittag nach Innsbruck und nutzten das gute Wetter, um den Arzler Alm Trail zu shredden. Das erste Stück, aus der Stadt hinaus, kürzten wir mit der Hungerburgbahn ab, danach hieß es aber selber treten. Wobei die Steigung über die Forststraße zur Arzler Alm relativ moderat ist und man schnell zu seinem wohlverdienten Augustiner kommt (½ Stunde, ↑200 hm, 3 km). Der Arzler Alm Trail selbst ist ziemlich cool, nie zu schwer, aber trotzdem mit einigen technischen Passagen. Die Sprünge kann man immer umfahren. So leitet der Trail über Wurzeln und Steine in zig Anliegern direkt hinunter nach Mühlau (½ Stunde, ↓500 hm, 5 km), von wo aus man in 10 Minuten zurück in der Stadt ist. Eine wirklich spaßige Abendrunde und Paul haut sich inzwischen ohne Rücksicht auf Verluste auch die steilsten Passagen hinunter.
Samstag gehörte dann dem Neffen-Onkel Gespann. In aller Frühe ging es auf den Falzaregopass (2105 m), wo die Wanderung auf den Kleinen Lagazuoi (2778 m) startet. Direkt vom Parkplatz führt der Weg der Skipiste entlang zum Lagazuoi. Nach wenigen Minuten zweigt der Zustieg zum sogenannten Kaiserjäger Steig ab, ein einfacher Klettersteig, der im 1. Weltkrieg als Versorgungsweg für die österreichischen Stellungen diente. Über die ausgedehnten Schuttfelder unter den Südwänden des Lagazuoi (von den vier österreichischen Minensprengungen) steigt man bis zum Einstieg des eigentlichen Steigs auf (¾ Stunden, 350 hm). Trotz der Höhe, waren wir froh so früh gestartet zu sein, denn schon nach wenigen Minuten stand uns der Scheiß auf der Stirn, da die Sonne von keinem Wölkchen verdeckt wurde. Der Steig ist ein klassischer Dolomiten-Ferrata, ein etwas ausgesetzter Weg mit einigen Seilversicherungen und einer Hängebrücke über eine Schlucht. Immer wieder trifft man auf Stollen und Stellungen, bevor man den Grat wenige Minuten westlich des Gipfels des Kleinen Lagazuoi erreicht (1¼ Stunden, 350 hm). Hier auf dem Gipfel hatte sich Jamie eine Pause verdient und da es erst 10 Uhr war, hatten wir reichlich Zeit die umgebenden Berge zu betrachten, zu jausnen und uns auszuruhen. Vom Gipfel erreicht man in wenigen Minuten die Bergstation der Seilbahn und den Abzweig unseres Abstiegs, den italienischen Minenstollensteig (¼ Stunden, ↓50 hm). Dabei durchquert man ein Schuttfeld, das durch eine italienische Minensprengung entstanden ist und in dem sich noch österreichische Stellungen befinden. Durch den (Schulter)Stollen erreicht man die Vorkuppe mit den italienischen Stellungen. Hier kann man sich viele der Kavernen und Stollen ansehen und ein gutes Gefühl für das harte Leben an der Gebirgsfront bekommen. Der Schulterstollen mündet weiter unten wieder in den Spiralstollen (den man auch zum Abstieg nutzen kann). Dort zweigt auch das Martini-Band ab (¾ Stunden, ↑30 hm, ↓350 hm). Auf diesem Band, etwa in der Mitte der Südwand, hatten sich die italienischen Alpini eingegraben und bekämpften die österreichischen Kaiserjäger am Valparolapass (Vonbank-Stellungen) und am Hexenstein (Goinger-Stollen). Die vier Minensprengungen der Kaiserjäger sollten dies unterbinden, allerdings erfolglos. Jamie legte eine Pause ein, während ich das Martini-Band und den Gegenminenstollen erkundete (¾ Stunden, ↑150 hm). Vom Beginn des Martini-Bandes sind es nur noch ein paar kurze Stollenpassagen bis hinunter zum Normalweg, über den man wieder zum Falzarego absteigt (¾ Stunden).

Da Jamie etwas müde war, legte er sich im Bus am Valparolapass (2168 m) hin und ich drehte noch eine kleine Runde auf den Hexenstein (2477 m). Der Hexenstein (Sasso di Stria) und vor allem der Südsattel dienten den Kaiserjägern als Bollwerk, um ein Durchkommen der italienischen Truppen am Falzarego und über die Dolomitenstraße zu unterbinden. Von den harten Kämpfen zeugen die vielen Lauf- und Schützengräben, sowie Stollen und Stellungsanlagen in und auf dem Berg. Der Weg führt vom Parkplatz am Valparola, direkt hinter dem Museum Festung Tre Sassi, über und durch die Befestigungsanlagen hinauf auf den Gipfel des Hexensteins (35 Minuten, 300 hm). Von dort hat man einen Wahnsinnsausblick zum Lagazuoi, aber auch nach Cortina, den Cinque Torri, der Dolomitenstraße, dem Col di Lana, der Marmolata und dem Sellastock. Es wird schnell klar, warum die österreichischen Kaiserjäger diese Aussichtskanzel so verbissen verteidigt haben. Als ich wieder am Bus ankam (20 Minuten), gabs noch einen Kaffee und wir besuchten das Museum im Forte Tre Sassi, bevor wir wieder nach Innsbruck zurückfuhren.

Sonntag ließen wir das Wochenende alle gemeinsam im Bikepark Katzenkopf in der Leutasch ausklingen (6x, ca 1400 hm). Genau wie der Rest des Wochenendes: sehr cool, auch wenn wir Pauls Reifen flicken mussten und Paul und ich am Ende das letzte Stück unseren letzten Trails runterschieben mussten, weil Pauls Reifen schon wieder platt war.