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Donnerstag, August 21, 2025

Sommer auf der Guggi - 15-17.08.2025

Alle Jahre wieder, diesmal zum 15. Mal, besuchten wir Dani auf der Guggi. Wie immer war Martina mit dabei, Carolin hatte Zeit und Chi Chi kam auch mit. Unser nettes Grüppchen traf sich am Freitag zur ersten Bahn nach Grindelwald und weiter zum Eigergletscher. Zusätzlich zu unseren Essensvorräten waren Paul und ich auch noch mit dem Eiszeug aufgepackt, weil wir uns am Nollen austoben wollten. Zu zweit zogen wir vorne weg, während die anderen sechs gemütlich hinterherzuckelten. Trotz meiner Erkältung letzte Woche und den schweren Rucksäcken lief es ganz gut und so kam ich gefühlt mit einer neuen Bestzeit an der Guggi an (1:37 Stunden, ↑700 hm, ↓220 hm). Als Paul eine ½ Stunde später ankam, war schon die Fahne gehisst und alles vorbereitet, damit er sich ums Feuer kümmern konnte.
Wie immer verbrachten wir einen Schlemmernachmittag auf der Terrasse, bis uns ein Gewitter mit Hagel in die Hütte trieb. Schon davor waren mir am Weg zum Keller die Haare zu Berge gestanden und als ich die Fahne einholte, bekam ich sogar einen Schlag. Aber pünktlich zum Sonnenuntergang zeigte sich die Sonne wieder, auch wenn Paul und ich nichts davon mitbekamen, da wir früh ins Bett gingen.

Wenn der Wecker läutet, ist das selten angenehm. Um ¾ 4 Uhr ist es allerdings ganz besonders unschön! Nach dem Eisantesten im letzten Jahr, hatten wir uns diesmal den Nollen zum Ziel gesetzt. Langsam und mühsam ging es durch die Dunkelheit hinauf zum Mönchsplateau (1 Stunde, 300 hm) und zum Firnfeld unterm Nollen (1 Stunde, 220 hm). Inzwischen war es hell und die Bedingungen sahen gar nicht so schlecht aus. Die ganze Zeit über hatte ich mir Gedanken gemacht, wie ich Paul über den Nollen hinauf und noch viel wichtiger, wieder hinunter bringe. Es ist nämlich so, wenn man das Rucksackpacken nicht überwacht, bleibt mit Sicherheit etwas wichtiges zu Hause. Die Dreilagenjacke konnten wir relativ einfach mit Karins Jacke substituieren, der vergessene Gurt war da schon schwieriger zu ersetzen. Zum Glück verstehe ich zumindest die Grundlagen der behelfsmäßigen Bergrettung und mit ein paar Bandschlingen im Rucksack, war schnell etwas gebastelt. Nicht ideal, aber auch kein Weltuntergang. Wirklich gebraucht haben wir den "Gurt" dann aber nicht. Paul hatte kurz unter dem Nollen genug (½ Stunde, 130 hm) und so kehrten wir um. Spannend war es trotzdem, beim Abstieg stolperte Paul nämlich im letzten Abschnitt des Firnfelds und obwohl das Firnfeld dort schon sehr flach ist, brauchte Paul ziemlich lange, um sich zu bremsen. Eine gute Übung für den Fall der Fälle, wenn das Gelände mal nicht so gutmütig ist. Um uns von dem Schreck zu erholen, legten wir dann eine ausgedehnte Pause ein und machten Brotzeit, bevor wir wieder zur Guggi abstiegen (1¼ Stunde). 

Den Nachmittag verbrachten wir dann wieder mit Essen, Schlafen und Ratschen. Ein ordentliches Gewitter, diesmal ohne Hagel, verhagelte uns leider den Sonnenuntergang und nach einer entspannten Nacht, einem Frühstück aus den Resten und dem Aufräumen der Hütte, hieß es wieder Lebewohl sagen. Der Abstieg mit Chi Chi gestaltete sich dann fast noch als Herausforderung. So kam sogar mein Seil noch zum Einsatz. Am Trümmelbach trafen wir uns alle wieder (2½ Stunden) und stiegen zusammen zurück zur Station Eigergletscher auf (20 Minuten, 220 hm).

Wie jedes Jahr ein super schönes Wochenende, auch wenn wir diesmal noch am Abend zurück nach München mussten, weil auf Karin und mich am Montagmorgen die Arbeit wartete.

Donnerstag, Juli 24, 2025

Ein Pause-Klassiker mit dem Tommi - Kleiner Lafatscher NO-Verschneidung - 22.07.2025

Jamie, Tommi und die Kids urlauben im Moment in Tirol, also war klar, Tommi und ich müssen uns einen Tag freinehmen, um unsere Schmach aus dem Yosemite auszubügeln. Die Idee war recht schnell geboren: Lafatscher NO-Verschneidung (10 SL, UIAA 6). Immerhin eine „Pause-Tour“ und trotz Sanierung an den Ständen, immer noch ein großes alpines Abenteuer. Alpenvereinaktiv schreibt immerhin: „Die Riesenverschneidung ist bis auf die Standplätze ganz klar das Gegenteil von Plaisir.“ Für Dienstag sah das Wetter ganz brauchbar aus, einzig war nur nicht klar, ob die Verschneidung auch trocken sein würde, da es Montag noch geschüttet hatte. Spoiler: unten wars ein wenig feucht, oben aber trocken genug.

So trafen wir uns in der Früh in Kolsass und fuhren gemeinsam zum Parkplatz Halltal. Dort starteten wir kurz nach 6 Uhr mit den Bikes durchs Halltal bis zum Issanger (1 Stunde, 870 hm, 4 km). Wir waren froh, dass Tommi sich das E-Bike seines Vaters ausgeliehen hatte. So gings mit Abschleppleine kommod hinauf, auch wenn man trotzdem ordentlich treten musste, dieses Halltal ist ganz schön steil. An der Abzweigung zum Stempeljoch ließen wir die Bikes stehen und wanderten zum Lafatscherjoch hinauf (1 Stunde, 450 hm). Von dort steigt man den Weg zum Hallerangerhaus ab und zweigt kurz vor dem Haus, unter den Felswänden zum Einstieg ab. Über Schotter und Schrofen führt ein kleines Steiglein bis direkt unter die Wand (1 Stunde, ↓350 hm, ↑190 hm). Unter dem Vorbau machten wir eine kleine Frühstückspause und mascherlten uns für die Kletterei auf.

Nachdem wir den Vorbau seilfrei gegangen waren, gings in der ersten Seillänge gleich los. Nicht schwierig, aber schlecht absicherbar und wie so oft im Karwendel, nicht überall fest, aka Sau brüchig. Nachdem wir uns im leichten Gelände etwas verlaufen hatten (es stecken ein paar alte Schlaghaken abseits der Linie und Stände lassen sich ganz gut bauen) kamen wir nach der dritten Seillänge an einem der gebohrten Stände an. Ab dort muss man dann auch richtig hingreifen. Seillänge vier ist ein lustiger Kamin mit anschließender Risskletterei. Die Nummer fünf ist die Schlüssel(riss)länge (UIAA 6) und verlangt nicht nur großes Sicherungsmittels, sondern auch die Trickkiste des alpinen Kletterers. Da war ich ganz froh, dass Tommi bei der nächsten Seillänge (SL 6, UIAA 6-) wieder an der Reihe war. Und schließlich schrubbte ich noch die letzte Risslänge (SL 7, UIAA 6-) zum Wandbuch hinauf. Tja, da muss man schon das ein oder andere mal die Arschbacken zusammenkneifen, aber es löst sich alles schön auf. Es folgt ein schottriges Band und dann die zwei Ausstiegslängen, die zwar nicht schwer aber, im Karwendelstil brüchig sind (6 Stunden, 400 hm). Am Ausstiegsstand sitzend, kam uns dann doch der ein oder andere Grinser auf die Lippen, was für eine eindrucksvolle Tour.

Der Abstieg zum Lafatscherjoch ist auch nicht zu unterschätzen. Man muss sich noch ein bisschen konzentrieren, da man die ganze Zeit im Absturzgelände spaziert. Es gibt einen neu markierten Abstieg, direkt vom Ausstieg hinunter, mit Abseilstelle (1x40m oder 2x20m?) und Fixseil, oder den „alten“, für den wir uns entschieden, ein paar Meter hinauf, dann durch eine Rinne nach Süden und auf Bändern und Schotter zur Jochreisen. Dieser ist immer wieder mit Steinmandln und verblassten Punkten markiert. Über die Jochreisen gings dann unschwierig zurück zum Lafatscherjoch (¾ Stunde, 70 hm). Jetzt ließ auch die Anspannung langsam nach und die Müdigkeit und der Hunger kamen langsam durch. Also runter in den Issanger und dann mit den Bikes aus dem Halltal raus (1¼ Stunde, 40 hm). Dabei gönnten wir uns noch ein TAB in St. Magdalena.

Was für ein genialer Tag mit Tommi, ein schön tagesfüllendes, alpines Abenteuer (insgesamt 12 Stunden und über 2000 hm). Nach so einer Tour relativiert sich dann auch der Alltagswahnsinn.

Freitag, Juni 27, 2025

New York City und Maine - Klettern und Sightseeing an der US Ostküste - 07.-21.06.2025

Eigentlich wollten wir mit Chanti, Joël und Jari zu Pfingsten in der südlichen Bretagne Surfen gehen. Leider fiel das ganze aus gesundheitlichen Gründen ins Wasser und so mussten wir uns relativ kurzfristig überlegen, was wir machen wollen. Auf 3000 Kilometer Gegurke ohne die Schweizer, hatten wir nur bedingt Lust und so entstand noch am gleichen Abend ein Alternativplan. Flüge sind ja schnell gebucht und so saßen wir drei Wochen später in einem A380 nach New York.

Wenn man das Chaos in JFK mit etwas Gleichmut nimmt, kommt man relativ entspannt öffentlich nach Manhattan. Und nachdem wir unser Gepäck im Hotel abgeladen hatten, spazierten wir noch durch Chinatown, bevor wir wie tot ins Bett fielen. Die nächsten sechs Tage waren dann ähnlich anstrengend. Wir besuchten das 9-11 Memorial, das Empire State Building, die Freiheitsstatue und Ellis Island, machten eine Rundfahrt am East- und Hutson River zum Sonnenuntergang und entspannten uns im Highline Park und beim Bouldern im Central Park (Rat Rock). Den einzigen Regentag verbrachten wir im American Museum of Natural History, dem Guggenheim und dem MoMA. Natürlich durften neben dem Empire State Building auch die Aussichtsplattformen in den Hudson Yards (The Edge) und am Rockefeller Center (Top of the Rock), so wie ein Besuch auf der Intrepid nicht fehlen.
2025_06_07-13_NYC

Nach einer Woche Großstadt flüchteten wir in die Catskill Mountains, um genau zu sein in die Shawangunks. Schon vor 16 Jahren waren Karin und ich hier Klettern und das wollten wir natürlich auch den Kids zeigen. So verbrachten wir den Freitagnachmittag bei perfektem Wetter in den Trapps (Section Überfall). Alle kletterten wir die erste Seillänge von Betty (2 SL, 5.3) und mit Paul kletterte ich diese wunderschöne Anfängertour als MSL. Zum Abschluss des Tages hängte ich noch die zwei Seillängen von Jackie (2 SL, 5.5) zusammen und seilte mich über die Stände wieder ab.
Über Nacht regnete es leider. Zwar hatte der Regen am Morgen aufgehört, aber der Fels war definitiv zu nass, um zu klettern (auch wenn einige Seilschaften am Werkeln waren). Wir entschieden uns für eine Wanderung entlang der Undercliff Road (1½ Stunde, 30 hm, 4,8 km) und über den Giants Workshop und den Humpty Dumpty Trail zum Artists Rock (¾ Stunde, 150 hm, 1 km). Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf den Mohonk Lake. Nach einer kurzen Pause machten wir uns an den Abstieg über den Giant Trail und den Giants Workshop (¾ Stunde) und über den Old Minnewaska Trail (1 Stunde, ↑50 hm, ↓130 hm, 3,7 km) zum Swimming Hole (wo Paul natürlich, trotz eisigen Temperaturen, ins Wasser sprang) und dem Shongum Path (¼ Stunde, 100 hm, 1 km) zurück zum Auto. Der Fels hatte inzwischen aufgetrocknet und so hakte ich noch Rhododendron (5.6) und Laurel (5.7) am Überfall ab. Ein ziemlich produktiver Tag.

Auch wenn die Gunks wunderschön sind, wollten wir auf dieser Reise auch etwas Neues sehen. So durchquerten wir das grüne Vermont und New Hampshire, um an die Atlantikküste und nach Maine zu gelangen. In Ogunquit legten wir einen Stopp ein, spazierten den Marginal Way und aßen am Strand unsere erste Lobster Roll. Nach einem zweiten Fahrtag erreichten wir auf Mount Desert Island den nord-östlichsten Nationalpark der USA: Acadia. Vom höchsten Berg, dem Cadillac Mountain, den man auch noch mit dem Auto erreichen kann, hat man eine tolle Übersicht über die Insel. Wir besuchten Sand Beach, wo ich eine kleine Runde zum Great Head drehte (½ Stunde, 60 hm, 2,5 km), sahen uns die Kletterrouten am Otter Cliff an und fuhren die Park Loop Road. Ein langer erster Tag im Nationalpark. Dienstagvormittag stand im Zeichen von Topropeklettern am Otter Cliff. Zum Glück hatte ich mir die möglichen Verankerungspunkte am Vortag angesehen, so hatte ich eine ungefähre Idee was ich machen wollte, mitten in den gefühlt 100 Seilschaften. Übrigens ist auch Toprope ziemlich spannend, wenn man seinen Stand selbst bastelt. Paul und ich kletterten im Sektor Ampitheater Seabreeze (5.5), Rolling Swells (5.7) und Wave Action (5.6). Danach baute ich mir noch einen Stand am Seastack für die Wiessner Route (5.9). Alles zusammen sehr schöne und lustige Kletterei.
Die Temperaturen waren ziemlich schnell gestiegen und da es im Gegensatz zu den Tagen zuvor kaum Wind gab, war es fürs Klettern fast zu heiß. Zum Glück findet man hier für jede Temperatur und jedes Wetter eine schöne Aktivität. Im Wald über dem Echo Lake stiegen wir den Beech Cliff Trail (½ Stunde, 160 hm, 1 km) zum Beech Cliff auf und wanderten über einen kleinen Loop und das Canada Cliff wieder zurück zum Echo Lake Beach (1½ Stunde, 50 hm, 2,6 km). Dort sprang Paul sogar noch ins Wasser. Was für ein Tag.

Leider neigte sich unser Urlaub dem Ende zu und so mussten wir langsam aber sicher den Rückweg in den Süden einschlagen. Dabei zeigte uns Maine auch seine neblige/regnerische Seite. In Bucksport hingen die Wolken so tief, dass wir kaum die Brücke über den Penobscot River sahen. Eine super Stimmung, um sich Fort Knox anzusehen und Karins geliebte Outlets und einige Leuchttürme zu besuchen und stolperten so auch noch aus Zufall über Eartha. Im Süden besserte sich das Wetter aber schnell wieder und so verbrachten wir noch einen Strandnachmittag in Ogunquit.

Da unser Rückflug von Boston aus ging, war klar wo unsere Reise enden würde. Auf dem Weg dorthin kamen wir aber noch in Salem vorbei. Eigentlich stoppten wir dort wegen dem Hexenwahn Ende des 17ten Jahrhunderts, aber wie so oft, fanden wir zufällig ein tolles Museum. Das „Urban Museum", bestehend aus tollen Murals im Hafenviertel.

Vor 16 Jahren hatten wir nur sehr begrenzt Zeit uns Boston anzusehen, diesmal blieben aber fast zwei Tage. Und diese nutzten wir für den Freedom Trail, der an allen historisch relevanten Orten in der Stadt vorbeiführt, sahen uns die USS Constitution und die USS Cassin Young an und verbrachten einen gemütlichen Abend in einem Irish Pub mit Livemusik. Was für eine quirlige Stadt, voller Leben. Unser letzter Stopp, vor unserem Rückflug war dann noch Camebridge. Das M.I.T. und Harvard sind definitiv einen Besuch wert.

Und so endete unser genialer Trip, ein Hopser zügig über den Atlantik und direkt vom Flughafen in die neu eröffnete Georgenschwaige.
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Samstag, Mai 03, 2025

MSFC Huntsville, Yosemite und JSC Houston - immer wieder USA - 20.04.-01.05.2025

Wie schon vor zwei Jahren, bekam ich dieses Jahr wieder die Möglichkeit einen Vortrag bei der NASA zu halten, diesmal im NASA Marshall Space Flight Center (MSFC) in Huntsville, Alabama. Als im letzten Oktober klar war, dass das ASTM Frühjahrestreffen in Huntsville stattfindet, musste ich mich nur noch auf die Suche nach einem Vortragsthema und einem Sponsor machen...mit etwas Vorlauf und genügend Durchhaltevermögen kein größeres Problem. So verbrachte ich den zweiten Teil der Osterferien in den USA, während Karin und Anna in Paris waren und Paul das BGL unsicher machte.

Trotz gewisser Befürchtungen, war die Einreise in Houston unkompliziert und so kam ich spät am Abend in Huntsville, Alabama an. Um nicht total gejetlagged beim ASTM Treffen anzukommen, hatte ich die Reise in die Feiertage gelegt und so blieb mir ein bisschen Zeit mich anzupassen. Mein Mittel der Wahl für die Zeitverschiebung ist Bewegung an der frischen Luft, so ging ich im Monte Sano State Park wandern. Erst folgte ich dem Arrowhead Trail (1¾ Stunde, ↑70 hm, ↓200 hm, 7,5 km), vorbei an ziemlich coolen Felsformation (nur zum Bouldern hatte ich keine Motivation), um entlang des McKay Hollow Trail auf das Plateau zu gelangen und dem South Plateau Loop und dem Rocky Nightmare Trail wieder am Ende des Arrowhead Trails anzugelangen (1¾ Stunde, ↑250 hm, ↓230 hm, 8 km). Über den Natural Well Trail gelangte ich dann schlussendlich wieder zum Auto (1 Stunde, ↑210 hm, ↓100 hm, 4,5 km), gerade rechtzeitig bevor es zu regnen begann. Den Nachmittag verbrachte ich noch im US Space & Rocket Center, mit ganz viel Raumfahrtgeschichte.
Das weitere Wetter gestaltete sich als etwas launisch, aber leichter Regen ist bekanntlich kein schlechtes Wetter und so entschied ich mich noch für einen kleinen Spaziergang am Rainbow Mountain. Nach der Runde über den Rainbow und JaMooKo Loop Trail (1¼ Stunden, 160 hm, 4,5 km) hatte der Regen sich gelegt und ich folgte dem Balance Rock Trail bis zum Felsabbruch, um zum Fuß der Felsen und den meisten Bouldern in dem Gebiet zu gelangen. Mit The Artist (V3) konnte ich einen der einfacheren Boulder in wenigen Versuchen lösen (ohne Ausstieg, da dieser komplett nass war).

Das Treffen und mein Vortag im NASA Marshall Space Flight Center waren dann ein voller Erfolg und wir bekamen die Möglichkeit uns Raketenteststände, die Entwicklung der ISS Lebenserhaltungssysteme und das ISS Payload Operations Center anzusehen. Manchmal zahlt sich ein bisschen Hartnäckigkeit definitiv aus.
2025_04_21-25_NASA-MSFC

Bevor ich in der zweiten Woche noch einen Abstecher in unsere Niederlassung in The Woodlands in Texas machte, nutzte ich das Wochenende für einen Besuch bei Jamie und Tommi, vor allem bei Tommi. Spät abends kamen wir im Yosemite Valley an und suchten uns ein Plätzchen im Camp 4, wie zwei richtige Climbing Dirtbags. Nachdem die ganze Woche die Sonne schien, hatte sich nun das Wetter massiv verschlechtert ... naja probieren kann man`s ja mal, schlimmsten falls dreht man halt um. So starteten wir im Morgengrauen zum El Cap. Bei The Nose trafen wir auf die Wand und folgten ihr von dort, entlang an viel Klettergeschichte, bis zur East Buttres (5.10b) (1¼ Stunden, 330 hm). Dass das Wetterfenster an diesem Tag nicht für die gesamte Route reichen würde, war uns klar, aber der Rückzug ist in den ersten paar Seillängen noch relativ einfach. Im Kamin der ersten Länge kam mir schon mal das große Kotzen, selbst als ich meinen Rucksack an einer Schlinge nachzog. Also Zwischenstand gemacht und Tommi vorgeschickt, der war nämlich genauso heiß aufs Klettern wie ich. Während er sich hocharbeitete, verschlechterte sich das Wetter zusehends und aus ziehendem Nebel wurde Regen und dann sogar Schneefall. Gemütlich ist etwas anderes, ab wie schon Tommy Caldwell so schön sagte: I don't know what's wrong with me, but I love this shit!
Der Fels wurde immer nässer, mir wurde immer kälter und Tommi legte einen sauberen Abgang im letzten Teil des Kamins hin. Jetzt war auch sein Mut aufgebraucht und ich musste nochmal ran. Das müsste doch gehen, weit ist es ja nicht mehr bis zum Stand. Kurzer Spoiler, nein es ging nicht, aber man kann zumindest den Rückzug relativ „kostengünstig" gestalten. Obwohl der Kamin im gesamten eigentlich ganz gut ging und ich mich mit ein paar „Stem-Moves" über Tommis Umkehrpunkt hinaufgearbeitet, sah ich für die letzten 2 oder 3 Meter (einen sich öffnenden, runden Riss, zu schmal für die Schulter, zu breit für die Faust) keinen Auftrag. Das rinnende Wasser und gefrorene Finger taten ihr übriges und so platzierte ich einen bombigen Keil, hängte meinen ältesten Karabiner dran und baute die restliche Route ab. Der Umkehrpunkt war perfekt, denn mit Seildehnung reichten die 70 Meter von Tommi genau bis zum Einstieg. Schön faszinierend, wie lange man für eigentlich einfache Kletterei brauchen kann (2½ Stunden).
Wie zwei getretene Hunde, mit einem guten Knick im Ego, traten wir den Abstieg an. Diesmal ließen wir uns noch mehr Zeit als beim Zustieg, um die Steilheit und die Dimensionen dieser Wand auf uns wirken zu lassen (1 Stunde, 40 hm). Der Vorteil von einer frühen Rückkehr vom Klettern ist, dass man noch viel vom Tag hat. Zum einen, um sich Burger reinzustopfen, aber auch, um im Camp 4 noch Bouldern zu gehen. Der Regen hatte aufgehört und überall wo es steil genug war, war es sogar relativ trocken geblieben. Je später der Tag (und dann auch der Abend) wurde, desto mehr trocknete es ab und unser Plan für den nächsten Tag entstand, zumindest die erste und zweite Seillänge nochmal zu probieren.
Da machte uns aber das Wetter einen gehörigen Strich durch die Rechnung. In der Nacht begann es wieder in Strömen zu regnen und so machten wir nur noch einen kleinen Spaziergang vom Curry Village zum Mirrow Lake (2 Stunden, 100 hm, 7,5 km). Nicht nur, dass der Regen den Loop Trail überflutet hatte und wir den See nicht komplett umrunden konnten, sondern als sich die Wolken etwas lichteten, sah man, dass es fast bis in den Grund des Valley geschneit hatte.
Nun gut, ein Erlebnis war es allemal und wir haben eine super Ausrede wieder zu kommen. Spaß hat es auf jeden Fall gemacht und wir haben ein gutes Gefühl für die Bewertungen im Valley bekommen.
2025_04_26-27_Yosemitey

Der letzte Stopp meines Tripps war Houston bzw. The Woodlands, wo ich eine unserer Niederlassungen besuchte. Bevor es aber wieder heim ging, machte ich noch einen Abstecher im Visitor Center des Lindon B. Johnson Space Center (JSC). Die Tour durch das Astronauts Training Center ist definitiv empfehlenswert und auch der Rest ist ein Muss für Raumfahrtenthusiasten. So ging eine spannende, aber auch ganz schön anstrengende Reise zu Ende. Ich bin ja neugierig, ob und wann ich es wieder zur NASA schaffe. Tommi sehe ich auf jeden Fall im Sommer in den Tiroler Bergen, das hilft unserem Ego hoffentlch wieder.
2025_04_30_JSC

Dienstag, Dezember 31, 2024

Zwischen den Jahren in Tirol 27.-30.12.2024

Karin hatte dieses Jahr wirklich jeden möglichen Feiertagsdienst über Weihnachten ausgefasst, dafür aber ausnahmsweise zu Silvester frei. Deshalb konnten wir alle gemeinsam zwischen den Jahren meine Eltern besuchen und natürlich Skitouren gehen. 

Freitag, Seekarlspitz
Nach einem gemütlichen Frühstück ging’s zu Mittag nach Maurach. Die Kids bekamen ihre Tickets für die Rofanseilbahn und Karin und ich stiegen mit den Ski zu den Ruinen der Buchauer Alm auf (1 Stunde, 400 hm). Wobei mit Ski etwas übertrieben ist, da wir den Sommerweg gewählt hatten, mussten wir die Ski fast den ganzen Weg tragen. Südseitig hat die Sonne dem wenigen Schnee von vor Weihnachten ganz schön zugesetzt. Weiter über die alte Abfahrt ist mit Ski kein Problem, auch wenn sie offiziell gesperrt und nicht präpariert ist (¾ Stunde, 430 hm). Auf der Erfurter Hütte trafen sich Karin und die Kids, während ich noch nach Norden abbog, um eine kleine Runde aufs Seekarl zu drehen (1 Stunde, 500 hm). Der Aufstieg war herrlich einsam und nur am Gipfel begegnete ich zwei Gleitschirmfliegern. Für eine gute Abfahrt liegt leider viel zu wenig Schnee und so zieren meinen Steinski ein paar neue Löcher. Auf der Sonnenterrasse der Erfurter Hütte genossen wir noch zu viert den Sonnenuntergang (wo zufälligerweise auch noch ein Arbeitskollege am Nachbartisch saß), bevor wir die überraschend gute Piste und Talabfahrt zurück zum Bus abfuhren.

Samstag hatten wir nur Zeit für einen kleinen Spaziergang nach Fischl (½ Stunde, 200 hm), um Mittagessen zu gehen. Dafür konnte ich endlich mein Bachbrett wieder flott machen. Ein bisschen Schleifen, ein bisschen Harzen und schon ist es wieder wie neu und wartet auf seinen nächsten Einsatz.

Sonntag, Sonnjoch/Großer Beil
Schon seit vielen Jahren haben wir eine Tradition, unsere Zwischen-den-Jahren-Skitour. So trafen wir uns diesmal in relativ kleiner Runde (Huhn, Bäda, Maaf und ich) in Inneralpbach. Über die Rodelbahn stiegen wir zur Faulbaumgarten Alm und weiter durch die Steinbergalm zum Joch in den Märzengrund auf (2 Stunden, 810hm). Beim Aufstieg zum Sonnjoch blieb Marv etwas zurück, für die erste Skitour hatten wir uns dann doch ein ganz schönes Brett herausgesucht (¾ Stunde, 360 hm). Während Maaf noch zum Gipfel Aufstieg, fuhren wir anderen Richtung Wildschönau ab. Für den wenigen Schnee ziemlich gut, aber natürlich nicht annähernd Bedingungen wie beim letzten Mal (2017). Im Graben der Wildschönauer Ache, etwas oberhalb der Gressenstein Alm fellten wir wieder auf und stiegen zum Großen Beil auf (¾ Stunde, 450 hm). Nach einem Steinslalom bei der Einfahrt, belohnt die Westflanke mit ganz passablen Bedingungen, zumindest im oberen Teil. Unten warteten schließlich steile Staudenhänge auf uns. Durch den wenigen Schnee noch nicht wirklich eingeschneit, fanden wir trotzdem unseren Weg zurück zur Faulbaumgarten Alm, wo Maaf auf uns wartete.
Was für eine schöne Tour. Und Karin hatte mit den Kids einen super schönen Tag am Hüttegg.

Montag, Bärenkopf
Das Wetter war immer noch wolkenlos blau, leider hatte ich keinen Tourenpartner. Also entschloss ich mich für meine Haustour am Achensee, den Bärenkopf. Bei frostig Temperaturen, wie die letzten Tage herrschte Inversion, zog ich gemütlich zur Bärenbadalm hinauf (¾ Stunde, 500 hm). Die Spur in der Ostflanke war teilweise unangenehm vereist und im oberen Teil ist viel zu wenig Schnee. Das Queren der Latschenfelder war teilweise ein Kampf gegen Windmühlen, immer mit einer erfrischenden Note Duftbaum Tannengrün in der Nase. Selbst den Gipfel konnte man nicht direkt erreichen, sondern musste dem Sommerweg folgen (1¼ Stunde, 600 hm). Nach dem Kampf retour durch die Latschen, entschied ich mich gegen die Ostflanke und für die Nordrinne. Und siehe da, richtige Entscheidung: flauschiger, konservierter Pulver, so wie am Tag zuvor vom Sonnjoch bzw. Beil runter. Obwohl ich länger nicht in der Rinne war, fand ich den richtigen Weg auf Anhieb und bis auf die letzten Meter zum Forstweg war auch alles gut fahrbar, ohne größere Steine.
Der Vorteil von einer kurzen Tour, man hat den gesamten Nachmittag Zeit für andere Aktivitäten. Also gingen wir noch Eislaufen. Leider mit einem Abschluss in einer Bereitschaftspraxis. Karin holte sich bei einem Sturz eine Platzwunde am Kopf, die genäht werden musste.

Geniale vier Tage, außer dem Abschluss, mit perfektem Wetter, nur sollte nun langsam neuer Schnee kommen.
2024_12_27-30_Tirol

Freitag, November 29, 2024

Ein Aprilscherz Ende November - 27.11.2024

Das Wetter erinnert im Moment eher an April, als November, sozusagen ein Aprilscherz. Vom Schnee der letzten Woche hat der Föhn leider nichts mehr über gelassen und so musste ich mir an meinem ersten freien Mittwoch etwas anderes überlegen. Kein Schnee = keine Skitour. Dafür fand ich mit JJ einen willigen Kletterpartner, der noch dazu Zeit hatte. So machten wir uns auf, zur sonnigen Südwand des Leonhardsteins.

Um den Zu- bzw. später den Abstieg etwas zu verkürzen, hatten wir unsere Bikes mitgebracht. Was wir dabei nicht bedacht hatten, der Weg in die Winterstube ist ein wahres Schnee- und Kälteloch, aber mit etwas Vorsicht kamen wir ohne Stürze bis zum Abzweig des steilen Forstwegs. Dieser war dann schneefrei, aber immer noch zu steil um ihn zu fahren (¾ Stunde, 350 hm). Nach dem Schieben, war der restliche Zustieg zur Südwand eine wahre Freude (¼ Stunde, 110 hm) und so standen wir schnell am Einstieg des Aprilscherz (5 SL, 7). Nur die Sonne hatte sich noch nicht blicken lassen und so war der Fels eisig kalt. Ob ich allerdings mit warmen Fingern über die Platte in der ersten Seillänge ohne beherzten Griff in die Exe gekommen wäre, wage ich eher zu bezweifeln. Naja, ist der Punkt erst ruiniert, nullt's sich dann ganz ungeniert. Was ich sowohl in der dritten als auch vierten Seillänge jeweils an einer Stelle brauchte. In der fünften stürzte ich dann, nachdem ich aus einem Tritt gerutscht war, aber zumindest konnte ich diese Länge frei gehen. So wie es aussieht, müssen wir noch mal herkommen. Die Gutti Plagiat (1 SL, 6) ging dann zumindest ohne größere Probleme und der Ausstieg (6) von Fahrt ins Blaue (6 SL, 7) ist nicht nur super pumpig, sondern auch super schön (3¼ Stunden, 200 hm). Am Gipfel genossen wir die Sonne, den Ausblick und unsere Brotzeit, bevor wir über den Normalweg abstiegen. Da sich nordseitig noch Schnee gehalten hatte, war der immer etwas rutschige Abstieg noch ein wenig unangenehmer. Dafür warteten am Ende unsere Bikes auf uns und wir konnten gemütlich zum Parkplatz rollen (¾ Stunde).

Was für ein genialer Tag, klettern mit JJ macht definitiv Spaß und da ist es doch ganz gut, dass wir nochmal herkommen müssen, um die Tour auch noch frei zu gehen.

Samstag, November 16, 2024

Nachmittagsrunde am Spitzing - Brecherspitz Ostgrat mit Paul - 16.11.2024

Die Woche über lies das Wetter nicht nur in München zu wünschen über, was meinen Einsatz auf einer Anlage in der Ostslowakei nur mäßig lustig gestaltete. Aber pünktlich zum Wochenende war Sonne satt angesagt. Anna und Karin hatten Karten für die Oper und fuhren im Anschluss an die Isar, während sich Paul und ich auf den Weg zum Spitzing machten.
Wie immer wenn man erst gegen Mittag ankommt, war der Parkplatz am Spitzingsattel brechend voll, also parkten wir ein Stück die Straße runter und stiegen zu Fuß zum Sattel auf (¼ Stunde, 120 hm). Von hier zweigt der Weg über den Ostgrat zum Brecherspitz ab. Der Weg ist zwar nicht markiert, weitgehend aber so ausgetreten, dass wir keine Probleme hatten ihn zu finden. An der Schlüsselstelle, einem kleinen felsigen Aufschwung an dem man ein bisschen die Hände zur Hilfe nehmen muss, trafen wir andere Wanderer. Mit zwei teilten wir unser Wasser, da ihre Wasserflasche ausgelaufen war und die anderen zwei fragten uns, ob sie auf dem richtigen Weg sind und ob es noch schwieriger werden würde. Nach diesem kurzen Intermezzo spazierten wir recht zügig weiter zum Gipfel (1 Stunde, 560 hm).
So warm es am windstillen Grat war, so frisch blies nun der Wind am Gipfel und so hielten wir unsere Pause relativ kurz, bevor wir über den Westgrat abstiegen. Der weitere Abstieg folgt in etwa der Skitour, nur kurz vor der Oberen Firstalm kann man schon auf die Rodelbahn zurück zum Spitzingsattel abbiegen (¾ Stunde, 35 hm). Von dort dann noch ein paar Minuten an der Straße entlang und schon waren wir wieder zurück am Auto (10 Minuten).
Eine super nette Nachmittagsrunde mit Paul und trotz des regen Betriebs im Spitzinggebiet und dem Brecherspitz im Speziellen, ist man am Ostgrat weitgehend alleine.

Sonntag, November 10, 2024

Dem Münchner Nebel entfliehen - Wanderung aufs Ettaler Manndl - 10.11.2024

Gefühlt hängt seit Wochen der Nebel in München, dafür sind die Berge diesen Herbst mit besonders gutem Wetter gesegnet. Also hieß es für uns, nach dem Wetterdesaster in den Herbstferien, wieder mal Sonne tanken. Ganz gemütlich fuhren wir kurz vor Mittag nach Ettal, um aufs Ettaler Manndl zu wandern.
Vom Parkplatz am Kloster gings ratschend rauf bis unter den Gipfelaufbau (1½ Stunden, 690 hm). Schon auf dem Weg waren uns einige Wanderer mit Helm und Gurt am Rucksack begegnet, nun sahen wir auch warum. Den letzten Teil des Wegs auf den Gipfel beging ein Großteil der Wanderer mit einem Klettersteigset. Nur genauer hinsehen darf man meist nicht, wobei einem im Stau kaum etwas anderes übrig bleibt. Am Ende ist der Steig (A/B) nicht mehr als ein Schrofenhang an dem ein Seil gespannt ist. Der Fels rund um das Seil hat beinahe den Glanz von Carrara Marmor und bei Nässe ist er sicher etwas unangenehm, bei Bedingungen wie heute konnten wir aber ohne Probleme auf ein Klettersteigset verzichten (10 Minuten, 70 hm). Wer sich aber nicht wirklich sicher ist was er tut, sollte definitiv ein KS-Set mitbringen, weil ein Sturz tödlich wäre.
Nach einer sehr ausgedehnten Pause reihten wir uns wieder in den Gipfelaufbaustau (¼ Stunde) und stiegen schnellen Schrittes wieder zum Kloster ab, sodass wir die Kneipanlage mit den letzten paar Sonnenstrahlen hinter der Notkarspitze erreichten (¾ Stunde).
Ein sehr schöner Sonntag als Familie und sogar Karins Knie hatte mitgemacht.

Mittwoch, September 11, 2024

Bretagne - 19.08-08.09.2024

Auch dieses Mal fiel es uns schwer, von Dani aufzubrechen, aber da es weiter ans Meer gehen sollte und nicht zurück in die Arbeit, ging’s etwas leichter. Unsere erste Etappe führte uns zunächst über Oberhofen nach Thun. Letztes Jahr lernte ich am Bach ein paar Tuner kennen die meinten, dass ich die Welle an der Mühlenschleuse auch unbedingt mal ausprobieren muss. Gesagt getan! Was soll ich sagen, schönes Ambiente, nette Welle, schwer in die Welle zu kommen und anstrengende Paddel um wieder ins Kehrwasser zu kommen. Alles in allem ein sehr cooler Nachmittag. Zum Übernachten fuhren wir noch bis Annecy. Wir standen auf einem Parkplatz fast direkt am See nur 10 Minuten von der Altstadt mit den Bikes.
Unser nächster Stopp war Bleau. Diesmal testeten wir den Camping Musadiere. Ein Riesenvorteil, man kann alle Trois Pignon Gebiete mit dem Bike reichen. Aber zunächst begrüßte uns Bleau mit einem verregneten Abend. Im folgenden guten Wetter, trocknete es aber schnell ab und wir boulderten einen Tag im Rocher des Potets und einen Tag am Cul de Chien. So vergingen die ersten Tage unserer Reise, aber wir wollten ja weiter in den Westen, zum Meer. Auf dieses trafen wir in der Normandie, um genau zu sein in Le Mont Saint Michel. Vor zwei Jahren hatten Paul und ich hier einen Teil der Herbstferien verbracht und die zauberhafte Stimmung in dem mittelalterlichen Städtchen wollten wir natürlich auch den Mädels zeigen. Wie schon damals entschieden wir uns für einen Besuch am Abend, wenn die Touristen weniger werden und die Gässchen im Lichtschein noch ein bisschen mystischer werden. Man fühlt sich fast wie in einer Kulisse. Dass wir auf der Heimfahrt komplett eingeweicht wurden, ist eine andere Geschichte. Am nächsten Morgen, querten wir die Brücke auf die Insel erneut, um die Abtei zu besichtigen. Wirklich beeindruckend, wie der Berg erweitert wurde, um für die Kirche Platz zu schaffen. Da wir es ja schon gewöhnt waren, wurden wir auf dem Heimweg gleich noch ein zweites Mal nass. Eine weniger schöne Konstante. In Saint-Malo, einer ehemaligen Korsarenstadt, konnten wir aber alles wieder trocknen. Auch hier übernachteten wir wieder auf einem Parkplatz und fuhren mit den Bikes sehr komfortabel in die Innenstadt. Diese war aber noch überlaufener als Saint Michel. Ob der Entzündung des Para-Olympischen-Feuers oder weil die Stadt ein Touristenmagnet ist, weiß ich nicht. Als wir weiter ziehen wollten, dann der Schreck. Der Bus machte keinen Mucks. Nach einigem hin und her und schließlich und endlich mit Starthilfe zeigte sich, es ist nur die Starterbatterie. Den Motor jetzt bloß nicht abwürgen! Eine längere Fahrt sollte eigentlich Abhilfe schaffen, aber beim einchecken am Camping in Perros-Guirec sprang er auch nicht an, also war die Batterie wohl wirklich tot. Eine weitere Starthilfe brachte uns auf unseren Platz und am nächsten Tag legten Paul und ich eine Radtour zur Werkstatt des Ortes ein. Die Wartezeit auf die neue Batterie nutzen wir mit einer Surfsession, gar nicht mal so schlecht, diese bretonische Nordküste. Nachdem wir die Batterie abgeholt und eingebaut hatten, wanderten wir zur Cote de Granit Rose, wegen der wir eigentlich gekommen waren. Eine wunderschöne Wanderung vom Tourismushafen im Perros-Guirec entlang der Steilküste und den Granittürmen der Ploumanoc‘h bis nach Saint Guirec (1¼ Stunden, 100 hm, 5 km). Dort gab es Moules Frits, bevor wir wieder zurück wanderten, weil der letzte Bus schon weg war (¾ Stunde, 70 hm, 3,5 km). Weil die Surfsession Lust auf mehr gemacht hatte, blieben wir noch einen Tag am Plage Trestraou, bevor wir zum Plage Amiets, knapp westlich von Roscoff, fuhren. Im Camping in den Dünen bekamen wir ein Plätzchen in der ersten Reihe, direkt vor den Füßen der Strand. Der Swell hatte zwar von Tag zu Tag abgenommen, aber Chanti und Joël hatten uns in Biscarrosse schon gezeigt, dass man auch mit 1-2 ft sehr viel Spaß haben kann. Das gleiche galt, auch für unseren nächsten Zwischenstopp, Kerlouan. Eigentlich machten wir den Abstecher, um Bouldern zu gehen (Sektor Le Petit Paradis). Da der Fels aber so rau ist, dass die Haut an den Fingern nicht mehr als ein paar wenige Versuche zulässt, sprang ich direkt noch ein bisschen in den Shorebreak. meine Erkenntnis: bei kleinen, steilen Wellen macht das 6ft Softtop echt Spaß und wenn ich dann auch noch die Leash weglasse, dann bekomme ich (fast) jede Welle.

Von Kerlouan machten wir einen großen Sprung ans Cap Sizun, an die Pointe du Raz. Am Parkplatz kann man über Nacht stehen und so kletterten wir zum Sonnenuntergang bis ans „Ende der Welt“. Selten wird man an diesem Touristenmagneten so einsam sein wie wir. Zwischen Pointe du Raz und Pointe du Van befindet sich die Baie des Trepasses. Und was macht der liebe Flo(h), wenn er an einem Strand mit Wellen vorbei kommt? Genau! Danach gab’s Moules Frits in einer Bar am Pointe du Van, bei der wir am Vorabend schon gegessen hatten.
Die Kommune Penmach am südlichsten West- Kap der Bretagne hat einiges zu bieten. In Saint Guénolé kann man wunderschön Bouldern und der Pointe de la Torche ist ein Weltklasse Surf-Spot. Direkt am Pointe de la Torche gibt es einen Stellplatz und mit dem Bike ist man in einer ¼ Stunde an den Blöcken von Saint Guénolé. Im Gegensatz zu Kerlouan ist der Fels weniger scharf und ein Fehlgriff führt nicht sofort zum Ende der Session. Hier erreichte uns aber auch das etwas wechselhafte Wetter, für das die Bretagne bekannt ist. Strahlender Sonnenschein wechselte mit Nebel oder Sprühregen fast im Minutentakt. Das relativ schlechte Wetter hat aber bekanntlich auch etwas Gutes: ein Mega-Swell. Eine Session paddelten Paul und ich noch in La Torche, dann wechselten wir aber zu dem etwas geschützterem Pors Carn, der noch dazu etwas weniger überlaufen ist. Und sind wir uns ehrlich, 4-6 ft sind mir bei Weitem genug, was soll ich mit 6+ ft anfangen. Sogar Anna testete ihren neuen Neo mit meinem alten 6er Brett und Paul hatte eine helle Freude mit unserem neuen 5.6er Fish. Nachdem wir den Phare d'Eckmühl besichtigt hatten, brachen wir unsere Zelte in Pors Carn ab und traten unsere Reise Richtung Osten an. Bevor wir die Finistére allerdings verließen, machten wir noch einen kurzen Stop in Clohars-Carnoët. Der Strand von Kérou ist der erste Surfspot östlich von La Torche und gleichzeitig der letzte in der Finistére. Der Swell war zwar wirklich klein, dafür aber sauber und so war ich nicht der einzige Surfer zum Sonnenuntergang.
Eine frühmorgendliche Session beendete dann meinen Surf Urlaub. Paul wollte sich schon nur noch im Skatepark austoben und Anna entfaltete sich lieber kreativ beim Aquarellmalen am Campingplatz. In diesem Mindset stoppten wir das letzte Mal am Meer, im Gavras südlich von Lorient. Karin und ich fuhren mit dem Taxiboot nach Port Louis, während Paul sein Anglerglück am Hafen versuchte und Anna sich in ihre Bücher vergrub. Auch schön, etwas Paarzeit zu haben. Und am Abend trafen wir uns alle wieder auf unsere letzten Moules Frits.

Die Heimfahrt ist dann leider ein ganz schönes Stück. Um sie etwas zu teilen, fuhren wir im ersten Rutsch an Paris vorbei bis Verdun, wo wir eine Übernachtung einlegten. Bevor wir weiter Richtung Osten aufbrachen, besuchten wir noch das Beinhaus von Dauoumont, ein wirklich aufwühlendes Erlebnis. Erschreckend, was der Mensch bereit ist, seinesgleichen anzutun.
Unseren letzten Stopp legten wir noch am Arlberg ein, da Moschti uns eingeladen hatte, am Sonntagvormittag in der Area 47 Wakeboarden zu gehen. Ein Riesenspaß für alle und die Kids haben sich super gut angestellt. Am Heimweg angelten wir uns in Stams noch ein paar Forellen, tranken mit meinen Eltern einen Kaffee und stellten uns schließlich mit dem Rest von Bayern in den Stau nach München.

Was für ein schöner Urlaub. 25 Tage waren wir unterwegs und haben 4441 km herunter gerissen. Freunde besucht, gewandert, viel Fahrrad gefahren und Surfen gewesen. Jetzt heißt es aber zurück ins Hamsterrad, bis die nächsten Abenteuer rufen.
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Sonntag, August 18, 2024

Guggi - 15.-18.08.2024

Unser Guggiwochenende mit Dani fiel diesmal an den Anfang unserer Ferien. Voll aufgepackt besuchten wir zuerst Gerlinde, Hans und Chica und verbrachten einen super schönen Abend mit ihnen. Der Weiterweg führte uns am Testturm von TKE in Rottweil und an der Blackforestline in Todtnau vorbei. In Basel schwammen wir eine Runde im Rhein und besuchten das Museum Tinguely, mit Liveaction nach dem Museum wegen eines Fahrzeugbrandes, bevor wir spätabends bei Dani aufschlugen.

Nach einer sehr kurzen Nacht trafen wir Marcel in Terminal und wanderten zu sechst vom Eigergletscher zur Guggi hinauf (2 Stunden, ↑700 hm, ↓225 hm). Es folgte wieder Mal ein super Hüttennachmittag und -abend. Was für ein lustiger Trupp.
Samstag nutzten Paul und ich das letzte bisschen gutes Wetter für ein Training im Eis. Über das Mönchsplateau stiegen wir zum Firnfeld unter dem Nollen auf. Das Eis sieht ziemlich traurig aus. Fürs Gehen üben auf Steigeisen reichte es aber. Allerding schoss uns beim Eindrehen der Schrauben für einen Stand im steileren Eis ein Wildbach entgegen. Kurz unter dem Nollen drehten wir um und kehrten zur Guggi zurück (5 Stunden, 650 hm). Zeitgleich mit Laura und Vladi kamen wir an der Hütte an und konnten mit ihnen und Martina den nächsten netten Nachmittag und Abend verbringen. Da störte auch der Regen nicht.
Sonntag nutzen wir ein kurzes Regenfenster, um fast trocken zurück zur Station Eigergletscher zu kommen (1½ Stunden, 225 hm).
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Dienstag, August 13, 2024

Großer Donnerkogel Klettersteig mit Paul - 10.08.2024

Mit Paul wollte ich schon länger einen etwas spektakuläreren Klettersteig gehen, den Steig auf den Großen Donnerkogel. Rechtzeitig zur ersten Bergfahrt der Gosaukammbahn trafen wir am Vorderen Gosausee ein und ein paar Minuten später standen wir schon an der Bergstation und konnten unsere Tour starten. Schon auf dem Weg zum Einstieg merkten wir, dass wir nicht nur nicht alleine sind, sondern schon einiges vor uns los war (¼ Stunde, 120 hm). So stellten wir uns vor der Kaiserverschneidung das erste Mal in den Stau. Paul war gar nicht so begeistert, da die Sonne ziemlich unbarmherzig in den ostseitigen Steig brannte. An der Verschneidung musste er dann auch ganz ordentlich hinlangen, aber kein wirkliches Problem für ihn. An den Bändern des Kleinen Donnerkogels war dann zum Glück auch etwas Schatten, so konnte er wieder etwas regenerieren. Nach dem Ende der Sektion 1 und 2, dem Einstieg Himmelsleiter (2 Stunden, 340 hm) hieß es wieder warten. Zum Glück im Schatten, aber trotzdem etwas nervig, aber wir konnten die Zeit zumindest mit einer kleinen Brotzeit nutzen (½ Stunde).
Ob sich das Warten lohnt, muss jeder für sich selbst entscheiden, Paul hatte auf jeden Fall Spaß bei einem Klimmzug in der Mitte der Leiter. Das quittierte ein Bergführer hinter uns mit den Worten: "gewaltig Kleiner, super gemacht!"
Der Weiterweg über den Nordgrat des Großen Donnerkogels (Sektion 3 und 4, eigentlich eine Preuß-Tour) ist dann deutlich ausgesetzer als der erste Teil des Steigs, aber auch nicht wirklich schwierig. Und so steht man nach einer letzten Gehpassage am Gipfel (¾ Stunde, 175 hm). Der Ausblick zum Dachstein(gletscher) während unserer Pause ist schon schön, dennoch machten wir uns rasch an den Abstieg, da wir noch ein Treffen am Nachmittag hatten. Über Serpentinen und immer wieder drahtseilversichert gelangt man westseitig zurück zum Einstieg und dann in wenigen Minuten zur Bergstation (1¼ Stunde, 25 hm).
Ein netter halber Tag mit Paul, wenn auch ziemlich voll und unglaublich heiß. Nach der Tour kühlten wir uns noch mit einem Sprung in den Vorderen Gosausee und einem Eis ab, bevor es im Stau (ja die mistige A10) zurück ins BGL ging.

Freitag, August 09, 2024

Hosen voll in den Dolos - 02.-04.07.2024

Wenn man sich in unserer Wohlstandsgesellschaft mal so richtig gruseln will, fährt man Geisterbahn...oder man geht Alpinklettern in den Dolomiten. Ihr dürft raten für was wir uns entschieden haben.
Matze, Bäda und ich konnten uns relativ kurzfristig Freitag freinehmen und so trafen wir uns in aller frühe in Rosenheim, um möglichst schnell über den Brenner zu kommen. Und siehe da, kurz vor Mittag waren wir schon am Valparola. Schnell ein paar Friends und die Gurte in den Rucksäcken verstaut und schon stiegen wir durch den Goinger Stollen zum Einstieg (½ Stunde, 150 hm) der Hexenstein Südkante (7 SL, UIAA 5-). Die Route ist wirklich nett für den Schwierigkeitsgrat und die Stände sind sogar mit jeweils einem zementierten Ring ausgerüstet. Dass uns am vierten Stand ein Hagelschauer überraschte, trübte die Stimmung nur geringfügig, zumal wir auf dem Gipfel (1¾ Stunden, 150 hm) die nassen Sachen schon wieder trocknen konnten. Nach einer gemütlichen Pause stiegen wir durch die Stellungen (wie mit den Kids letzten Herbst) wieder zum Parkplatz am Werk Tre Sassi ab (½ Stunde).
Eine gemütliche, kleine Runde an so einem Nachmittag. Wir hatten aber Blut geleckt und der Plan für den nächsten Tag nahm, bei Bier und Nudeln immer mehr Gestalt an. Und so suchten wir uns einen gemütlichen Schlafplatz nahe dem Rifugio Dibona.

Samstag ging es nämlich im ersten Licht für uns an den 2. Tofana-Pfeiler. Die berühmt-berüchtigte Pilastro trauten wir uns (zu Recht) nicht zu, aber für die Pfeiler Kante (14 SL, UIAA 6-) sollten wir das Rüstzeug schon haben. Der Zustieg über den Wanderweg und ein Band am unteren Ende der Wand (¾ Stunde, 280 hm), ist noch recht lieblich, aber schon in der ersten Seillänge geht es zur Sache. Und es wird nicht leichter. Mich hatte der Start schon ziemlich eingeschüchtert und so war ich froh, dass Bäda am scharfen Ende unserer Halbseile unterwegs war. Die Krux der Tour, ein brüchiger 6- Quergang mit unglaublich viel Luft unter den Sohlen, ist wirklich beeindruckend. Und auch darüber ist die Ausgesetztheit gewaltig. Noch dazu sind die Stände dolomitentypisch, also mehr oder minder gute Schlaghaken und einige davon sind Hängestände. Wie viel Spaß es macht an so einem zu dritt zu hängen, kann jeder für sich selbst entscheiden. Aber jeder Spaß geht irgendwann zu Ende und so stiegen wir über die letzten, etwas leichteren Meter auf den Pfeiler aus (8 Stunden, 500 hm). Die Pause hatten wir uns redlich verdient und so vernichteten wir endlich unsere Brotzeit, bevor wir auf einem kleinen, ausgesetzten Militärsteig aus dem 1. Weltkrieg zum Rifugio Giusanni abstiegen (½ Stunde, 20 hm). Das Bier, obwohl ein italienisches, schmeckte unglaublich gut und so war der Abstieg zum Rifugio Dibona auch nur noch halb so schlimm (½ Stunde).
Nach den 800 hm und 11 Stunden (mit Pausen), hatten wir uns an diesem Abend Bier und Pizza in Cortina verdient, bevor wir uns ein Schlafplätzchen nahe dem Passo Tre Croci suchten, um die Anfahrt für den nächsten Tag zu verkürzen.

Auch Sonntag starteten wir wieder im Morgengrauen, diesmal aber mit einer Autofahrt zur Auronzo Hütte. Unser Ziel für diesen Tag war nämlich die Große Zinne Westwand Dülfer (8 SL, UIAA 5+). Der Zustieg zog sich deutlich mehr als gedacht und ist, vor allem im oberen Bereich, relativ unangenehmes Geschottere (¾ Stunde, 360 hm). Zusammen mit einer Unterlandler Seilschafft kamen wir an der Tour an. Die beiden ließen uns aber den Vortritt und so stieg Bäda bis zum ersten Stand vor. Recht kompakt, aber auch unglaublich steil für den Grat. Die folgende Riesenverschneidung tropfte aber vor Nässe. Also entschieden wir uns Abzuseilen und zum Einstieg zurück zu kehren (1. SL + Abseilen; 1 Stunde, 40 hm). Durch die Rinne, über die wir schon zugestiegen waren, traten wir unseren Abstieg an (½ Stunde). Am unteren Ende der Rinne querten wir aber nach Osten, um zum Normalweg (UIAA 3+) auf die Zinne zu gelangen (½ Stunde, 150 hm). Der Normalweg ist relativ einfach zu finden. Hie und da glänzt ein Abseilhaken oder ein Steinmadl weißt den Weg über die Rinnen, Kamine und Bänder zum Gipfel (1½ Stunden, 450 hm). Auch wenn wir den Aufstieg seilfrei absolvierten, so waren wir doch froh das Seil für den Abstieg zu haben. Im oberen Bereich folgten wir der Aufstiegsroute, bis zum unteren Terrassenband. Über dieses gibt es Steigspuren nach Westen bis zu einem Köpfchen, dort kann man entweder eine steile Rinne in die Rinne zwischen Großer und Kleiner Zinne absteigen, oder an nigelnagelneuen Abseilständen über die Süd-Ostwand vier- bzw. zweimal abseilen (2 Stunden). Somit gelangten wir fast direkt an den Punkt, an dem wir ein paar Stunden vorher zur Dülfer zu- bzw. abgestiegen waren. Von hier aus sind auch die letzten paar Hundert Meter zurück zum Auto nicht mehr der Rede wert (¼ Stunde). Durch unseren kleinen Abstecher an der Westwand hatten wir an diesem Tag dann doch 1000 hm in 7 Stunden (mit Pausen) gesammelt.

Was für ein Wochenende, viel steiler, brüchiger Fels, viel Angst und am Ende jeder Tour unglaublich viel Erleichterung und Freude. Ob wir drei wirkliche Dolomitenfreunde werden, ich weiß nicht, aber hie und da gruseln in unserer Wohlstandswelt, warum nicht. Jungs, das Wochenende mit euch war mir ein Volksfest.

Mittwoch, Juni 12, 2024

Tonawanda und Las Vegas - 03.-12.06.2024

Manchmal können Dienstreisen wirklich gut werden, zum Beispiel wenn man mit den richtigen Kollegen unterwegs ist oder wenn man ein paar Urlaubstage dran hängen kann, um mit einem guten Freund Zeit zu verbringen. Dieses Mal trat beides ein, was für eine coole Reise.

Es stand wieder mal ein Besuch in Tonawanda, Upstate New York, an. Dieses mal aber nicht alleine, sondern zusammen mit Sebastian. Da er ziemlich ähnlich tickt wie ich, war die Abendgestaltung gesichert. Am Weg von Toronto nach Buffalo besuchten wir aber erst mal die Canadian Falls, um das Sightseeing abzuhandeln.

Die Abende verbrachten wir dann bei Spaziergängen zur Eternal Flame (1¾ Stunden, 160 hm, 4,5 km) und anschließendem Schwimmen im Lake Erie, dem Wirlpool und Devils Hole Trail (3 Stunden, 240 hm, 10,5 km) und einem Ausflug zum Stony Brooks State Park und dem Letchworth State Park. In Letchworth stolperten wir nicht nur beinahe über eine Schlange, sondern wurden auch gleich von einer Rangerin erwischt, wie wir über eine Trailabsperrung kraxelten....die Touris halt wieder. Alles in allem eine sehr vollgepackte und arbeitsreiche Woche. So hatte ich mir ein paar Urlaubstage zusammen mit Tommi redlich verdient.
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Während sich Sebastian auf den Weg zurück nach Toronto machte, flog ich nach Vegas, um mit Tommi im Red Rock Canyon Klettern zu gehen. Den Wahnsinn dieses Plans realisierten wir erst, als wir bei über 40°C den Flughafen verließen. So leicht ließen wir uns aber nicht abschrecken und ein netter Verkäufer bei REI empfahl uns noch ein paar Routenklassiker im Schatten. Die suchten wir dann auch gleich auf. Vom Pine Creek Canyon Parkplatz wanderten wir zur Nordwand des Mescalito (¾ Stunde, 100 hm, 2,5 km). In der Hitze wäre ich beinahe umgekippt. Am Wandfuß dann aber Schatten, ein kleines Bächlein und eine Wahnsinnslinie durch die schattige Wand: Dark Shadow (4P/5.8/Trad). Die ersten zwei Längen hängte ich zusammen, mit einer ziemlich coolen glatten Verschneidung. Die dritte Länge lag bei Tommi, der die steile Verschneidung bis unter ein weit ausladendes Dach meisterte. So blieb mir noch ein Risssystem auf den Pfeiler Kopf, von dem aus Abgeseilt wurde. Was für eine schöne Kletterei. Die Stände und Abseilstände mit zwei Bohrhaken abgesichert, so musste man nicht übermäßig viel Angst haben. Als die Sonne tiefer stand, sank auch die Temperatur etwas, was den Abstieg etwas erträglicher machte.

Die erste Nacht wollten wir in Red Rock übernachten, so wanderten wir kurz vor Sonnenuntergang noch von Willow Springs in die Rainbow Mountain Wilderness. Ein passendes Plätzchen war bald gefunden, nur mit unserem Zelt hatten wir etwas weniger Glück,. Wir wollten nur das Innenzelt mitnehmen, um Gewicht zu sparen. Leider blieb der falsche Teil im Auto....naja Biwak ist auch schön und zuviel Getier sollte es ja hoffentlich auch nicht geben. Nach einer relativ erholsamen Nacht, weckte uns ein Kolibri und die Sonne und damit stiegen auch die Temperaturen wieder. Für diesen Tag hatten wir uns eine kleine Wand zum Sportklettern herausgesucht, die Hidden Falls Wall im Lost Creek Canyon (10 Minuten). Um es vorweg zu nehmen, mein Mut war bei der Tour am Vortag aufgebraucht, so stieg ich nur Camel Doe (5.9/Sport) vor. Von dort aus topropten wir noch Bigfoot/Sole Slasher (5.10a/Sport). Der Kopf war aber nicht wirklich bei der Sache, also gings rein ins Vergnügen von Vegas. Wir stiegen im The Venetian ab und verbrachten den Nachmittag am Pool und  am Abend erkundeten wir den Strip.

Der Kulturschock setzte uns so zu, dass wir kurzentschlossen am nächsten Tag wieder in die Red Rocks fuhren, Angst hin oder her, das war Verlockender als der Wahnsinn in Vegas. Im Icebox Canyon stiegen wir zur Necromancer Wall zu (½ Stunde, 110 hm, 1,5 km). Diese Wand ist im Sommer zumindest am Vormittag im Schatten und bietet darum ganz gute Bedingungen. Mit der Hop Route (2P/5.7/Trad) findet man eine leichte Tour, super abzusichern und im bombigen Fels. Das machte alles vergessen und brachte pures Vergnügen. Zurück im Hotel hatte sich auch der Wochenendtrubel etwas gelegt und so funktionierte das abendliche Entspannen auch etwas besser.

Was für ein absolut gewaltiger Trip mit Tommi. Schön, wie viel Spaß man mit einem guten Freund auch (oder vor allem) abseits der Vergnügungsmeile am Strip haben kann.

Dienstag, Mai 14, 2024

Himmelfahrt am Untersberg und Sonnenuntergang/Polarlichter am Starnberger See - 09/11.05.2024

Seit meiner letzten Tour auf die Amberger Hütte waren die Wochen ziemlich vollgepackt mit Arbeit und die Wochenenden blieben wir in München. Unter anderem auch, weil Karins Knie inzwischen die nächste OP hinter sich gebracht hatte.
Christi Himmelfahrt besuchten wir dann doch noch für einen Tag Karins Eltern. Grund genug für mich den Vormittag für eine kleine Runde zu nutzen. Über die Kastensteiner Wand und das Blaue Kastl (1 Stunde, 540 hm) gings wieder mal auf den Rauhen Kopf (¾ Stunde, 480 hm). Weil es den ganzen Aufstieg über geregnet hatte, war es nicht nur empfindlich kalt, sondern der Weg weiter über den Bannkopf zum Stöhr Gatterl auch ziemlich rutschig (1¼ Stunde, 260 hm). Damit fiel mir die Entscheidung, den Hochthronsteig nicht zu gehen, ziemlich leicht, zeitlich wäre es sowieso schwierig geworden. Der normale Weg zum Gipfel ist ja auch ganz nett und man ist deutlich schneller am Untersberg (½ Stunde, 320 hm). Das letzte Mal hatte ich mich beim Stöhrhauslauf hier rauf gequält.
Am Gipfel riss es sogar etwas auf, dennoch stieg ich schnell zum Stöhrhaus ab (10 Minuten) und legte eine Kaffee- und Rhabarberkuchenpause ein. Lustiges Detail am Rande, neben den neuen Wirtsleuten, traf ich auch einen Studienkollegen und wir ratschten ein bisschen über alte Zeiten.
Nach der Pause, die deutlich länger gedauert hatte als geplant, hieß es Gas geben, um zum Mittagessen in die Gern zu kommen. Durchs Mittagsloch, wie immer super rutschig, gings unendlich langsam zum  Scheibenkaser hinunter (¾ Stunde). Von dort aus probierte ich einen, für mich, neuen Steig in den Auergraben aus, um direkt zum Dürrlehen zu gelangen (1 Stunde, 160 hm). Ziemlich cool, leider kam ich dann doch wieder mal zu spät, obwohl ich vom oberen Ende der Almbachklamm fast durchgängig gelaufen war.

Für bayrische Schüler gibt es natürlich keinen Brückentag, also wieder zurück nach München. Das Wochenende verbrachten die Kids mit der IG am Brauneck beim Klettern, was uns ein Wochenende als Paar bescherte. Sightseeing in München (auch mal ganz witzig) und Sonnenuntergang und Polarlichter am Starnberger See. So können Wochenenden auch ganz schön sein.

Montag, April 01, 2024

Bergtriathlon im Berchtesgadener Land - 30.03.-01.04.2024

Ich mag den Frühling, das ist die Zeit des Bergtriathlons: mit dem Rad so weit es geht und dann zu Fuß weiter, bis man endlich auf Ski umsteigen kann. Ob man die Ski allerdings wirklich zum weiteren Aufsteigen nutzen kann, ist nicht immer gewährt.

Samstag war starker Föhn angesagt, gleichzeitig war die Sicht recht eingeschränkt, da jede Menge Saharastaub in der Luft lag. Gut, wegen der Aussicht mache ich's ja sowieso nicht und nordseitig ist man auch vor dem Wind geschützt. So nahm ich mir das Rad und strampelte nach Bayerisch Gmain in den Alpgartengraben (½ Stunde, 180 hm, 11 km). Am Ende der Forststraße schulterte ich die Ski und stieg bis in die Alpgartenrinne auf (1 Stunde, 630 hm). Dass der Schnee erst über der Querung in die Rinne anfängt, hatte ich bis jetzt auch noch nie, dafür war durchgängig guter Trittfirn vorhanden und so beließ ich die Ski am Rucksack und stapfte bis zum Ausstieg (1 Stunde, 370 hm). Gut, dass ich nicht Aufgefellt hatte. Am Ausstieg erwartete mich zwar Sonne, aber auch der vorhergesagte Föhn, also keine lange Pause. Gleichzeitig war die Sicht so schlecht, dass man den Watzmann vom Lattengebirge aus nicht sehen konnte. Die Abfahrt war überraschend gut, nicht hartgefroren, aber auch kein grundloser Sulz und keine Lawinenboller. Schade, dass ich so bald die Ski wieder Schultern musste, um zum Fahrrad zu kommen (1¼ Stunde). Und mit dem gings wieder zurück nach Hause (¾ Stunde, 200 hm, 11 km).

Die Nacht zum Sonntag war besonders kurz, erst kamen wir nach einem lustigen Abend von Martina und Max relativ spät heim, dann war Zeitumstellung und zu guter Letzt, wollte ich um 6 Uhr an der Hirschbichlstraße starten, damit ich es rechtzeitig zum Mittagessen schaffe. Kleiner Spoiler, das Mittagessen habe ich nicht rechtzeitig geschafft. Müde stolperte ich in der Dämmerung Richtung Ofental. An einer der ersten Kehren ließ ich mich durch einen kleinen Pfad dazu verleiten viel zu tief ins Steintal abzubiegen. Auch hier ein kleiner Spoiler, es war deutlich zu früh und bescherte mir einen Kampf durch die Latschen, bis ich eine schneeige Rinne am Südende des Steintal erreichte (2½ Stunden 680 hm). Die Rinne war ganz gut zu stapfen und so erreichte ich endlich das Steintal (½ Stunde, 120 hm). Das hätte man auch einfacher haben können.
Von hier aus war der Weg in die Steintalscharte ziemlich straight forward (1¼ Stunde, 750 hm). In der Scharte erwartete mich zwar ein eisiger Wind, da die Böen aber nicht zu stark waren, entschied ich mich auch das letzte Stück zum Ofentalhörndl hinauf zu stapfen (¼ Stunde, 150 hm). Was für eine Aussicht, im Gegensatz zu gestern hatte sich der Saharastaub gelegt und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Da ich am Anfang der Tour ziemlich langsam war, war die Zeit schon recht fortgeschritten und ich sah zu, zu meinen Ski zurück zu kommen und durch das Hochtal abzufahren (½ Stunde). Gar nicht schlecht, oben etwas hart, in der Mitte ziemlich schöner fester Schnee, nur im lichten Wald musste man etwas aufpassen, um nicht im faulen Schnee in ein Latschenloch zu fallen. Nach dem Abschnallen der Ski, verpasste ich leider den Abzweig des Steintalsteigleins und so startete ich in Runde 2 meines Latschenkampfs. Wie schon im Aufstieg, hätte ich das definitv einfacher (und schneller) haben können. Trotzdem war ich irgendwann aus den Latschen wieder raus und konnte schnellen Schrittes zurück zur Hirschbichlstraße joggen (1½ Stunden). Das half leider alles nichts, zum Mittagessen kam ich eine Stunde zu spät....also sozusagen genau um die Zeitumstellung.

Ob der Ostermontag der Abschluss der Skisaison ist, weiß ich noch nicht, aber wie so oft am Ende der Saison fand ich mich in Hinterbrand wieder. Bis zur oberen Steilstufe musste ich tragen (½ Stunde, 300 hm), dann ging es aber in gut tragfähiger Schneeauflage in die Umgäng hinauf. Schon unter denen blies ein kräftiger Wind, so kräftig, dass er, als ich meine Windjacke anziehen wollte, einfach meinen Rucksack wegblies. Ein beherzter Sprung verhinderte, dass er wieder zu den Steilstufen hinunterrutschte. Dieser Wind schwoll in den Umgäng zu einem regelrechter Sturm an (laut Messstation am Funtenseetauern 50 km/h mit Böen von 100 km/h). Bis in den hinteren Teil, wo es wieder steiler wird, ging ich noch, als ich dann aber auch noch von fliegendem Schnee gesandstrahlt wurde und mich mit aller Kraft gegen die Böen stemmen musste, warf ich den Hut drauf und fellte ab (1¾ Stunde, 700 hm). Gar nicht so einfach, wenn man Angst haben muss, dass nicht nur das Fell sondern auch der Ski weggeweht wird bzw. man sich schwer tut überhaupt zu stehen. Der Vorteil, man kann sich vom Wind den flachen Teil der Umgäng einfach hinauswehen lassen und spart sich das Schieben. Ansonsten, die Abfahrt war noch halbwegs passabel und für den kurzen Abstieg hatte ich sogar meine Turnschuhe deponiert (1 Stunde). Das Wetter hatte relativ schnell umgeschlagen und so klatschten die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheiben als ich die Tür zuwarf. Ich würde sagen, alles richtig gemacht.

Ein ziemlich ausgiebiges Wochenende und realistisch gesehen wahrscheinlich auch der Abschluss einer ziemlich guten Saison (aktualisiert am 22.04.24: 34 Skitouren (36750 hm), 4 Ski- und 3 Snowboardtage).

Montag, Februar 05, 2024

Ein Mittwoch auf den Isartrails und mit den Kids auf den Jochberg - 31.01./03.02.2024

Nachdem ich nach dem Wochenende mit den Jungs krank im Bett gelegen bin, Karin am Wochenende Dienst hatte und wir auf ein Begräbnis musste, der Schnee definitiv Nachschub benötigt und der Bus schon wieder in der Werkstatt stand, gings Mittwoch mit dem Bike auf die Isartrails. Im Gesamten eine 6 Stunden Runde (600 hm, 66 km). Zuerst fuhr ich auf der Ostseite bis südlich von Grünwald, dann zurück über die Grünwalderbrücke und zum Baierbrunner Downhill. Schließlich legte ich eine Mittagspause in der Arbeit ein und fuhr anschließen auf der Westseite zur Thalkirchner Brücke. Dort traf ich mich mit Max für eine zweite Runde. Diese nun in umgekehrter Richtung. Ein ziemlich cooler erster Trailtag, die Trails sind weitgehend frei, nur Richtung Schäftlarn liegen unglaublich viele Bäume.
Für das Wochenende hatten sich Karin mit Laura und Claudi zum gemütlichen Wandern im Allgäu verabredet (Arlberg im letzten Jahr) und die Kids und ich machten eine Wanderung auf den Jochberg. Von Urfeld gings gemütlich durch den Wald zum Gipfel hinauf (1¾ Stunden, 730 hm). Wirklich schön warm in der Sonne, nur der Wind im oberen Drittel war eisig. Auf der Wiese unterhalb des Gipfels ließ es sich aber in der Sonne aushalten und so machten wir eine ausgiebige Pause, bevor wir wieder zum Bus abstiegen (1 Stunde).
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Sonntag, Dezember 31, 2023

Ende des Jahres am Rauhen Kopf - 31.12.2023

Wie die letzten Jahre landeten wir für Silvester im Berchtesgadener Land. Auch hier ist die Schneelage eher bescheiden, deshalb ließ ich für die Jahresabschlussrunde die Ski im Bus und stieg zu Fuß auf den Rauhen Kopf (1¾ Stunde, 1020 hm). Und wie beim letzten Mal, schaffte ich es gerade so wieder runter, bevor es stockdunkel war (1 Stunde, 50 hm).

Irgendwie war dieses Jahr wieder etwas krankheits- und verletzungsgeprägt. Inzwischen kommt es mir vor, solche Jahre häufen sich, umso älter wir werden. Anfang des Jahres (bzw. Ende letzten Jahres, deshalb gab es da auch keine Jahreszusammenfassung) lag ich fast einen Monat mit einer Lungenentzündung flach und direkt danach erwischte ich noch COVID. Im Februar passierte Karin ein Missgeschick mit ihrem Knie, dann im Oktober die klassische Wiesngrippe und nun Ende des Jahres liegen Karin und Anna noch mit Influenza flach. Jetzt reichts dann aber auch. Für die Berge blieb aber nicht nur wegen der gesundheitlichen Einschränkungen weniger Zeit als sonst, mich spannte die Arbeit recht gut ein. Auch wenn mir die zwei USA Reisen viele coole Möglichkeiten boten (NASA und Hueco Tanks, Niagara und Eternal Flame), so waren sie doch vor allem anstrengend. Auch unsere Urlaube waren dieses Jahr fern der Berge (Fuerte und Dänemark), trotzdem gab es ein paar schöne Wanderungen in der Schweiz oder den Dolomiten und mit der Ostwand im September gelang mir ein ganz besonderes Berchtesgadener Schmankerl. Alles in allem waren wir 48120 hm in den Bergen unterwegs, davon 20035 hm mit den Ski und 3300 hm mit dem Bike.

Wir wünschen euch allen von Herzen ein gutes und gesundes neues Jahr und vielleicht treffen wir uns ja irgendwo in den Bergen.


Sonntag, November 12, 2023

Eine Woche in Tonawanda - Eternal Flame, Delaware Park, Niagara und Toronto - 06.-10.11.2023

Nach unseren sehr gemütlichen Herbstferien zu Hause, hieß es für mich wieder ein paar Tage meine Kollegen in Upstate New York besuchen. Wie auch beim letzten Mal, im Frühjahr, nutzte ich die Feierabende, um die Umgebung zu erkunden und ein paar nette Wanderungen zu unternehmen.
Die herbstliche Stimmung konnte ich im Chestnut Ridge Park bei einer Wanderung zum Eternal Flame Fall genießen. Über den Eternal Flame, Boy Scout und Ward Hill Trail drehte ich dabei eine schöne, einsame Runde durch den herbstlich gefärbten Wald (1½ Stunden, 130 hm, 7 km).
Einen Abend verbrachte ich bei strömendem Regen im Delaware Park, mit einer Runde um den Hoyt Lake (¾ Stunde, 4 km), bevor ich mich im Buffalo History Museum wieder trocknete und aufwärmte.
Und am Ende besuchte ich natürlich auch wieder die Niagara Fälle, diesmal sogar bei Tageslicht. Im Niagara Falls State Park unternahm ich einen kleinen Spaziergang von Goat Island über Luna Island und Green Island zum Prospect Point und zurück (1 Stunde, 4 km). Auf der kanadischen Seite sah ich noch am Morgen meiner Heimreise vorbei, bevor ich Peter in Toronto traf. Dort lieh er mir sein Rad, damit ich eine kleine Sightseeing Tour durch die Stadt drehen konnte. Das erweitert den Sightseeingradius doch ungemein und so sah ich das ROM, das Hart House (University of Toronto), Dundas Square und Kensington Market (2 Stunden, 15 km). Eine coole Stadt, in der wir das letzte Mal noch vor den Kids waren.

Wieder mal eine recht anstrengende, aber auch coole Woche bei meinen amerikanischen Kollegen.

Montag, Oktober 30, 2023

Zu viert der Hexe auf die Nase - abendlicher Großer Rotofenturm und Rauher Kopf Runde - 28.29.10.2023

Im September war Anna mit mir schon auf dem Signalkopf (Brust der Hexe). Damals hatten wir ein paar Kletterer auf der Nase gesehen und Anna hatte von sich aus den Wunsch geäußert das nächste Mal auch dort hinauf zu klettern. Gesagt getan, aber warum nicht als Familie? So brachen wir zu viert vom Parkplatz in Hallthurm auf. Da Paul und Karin das kleine Steiglein hinter dem Sozialpädagogischen Zentrum noch nicht kannten, stiegen wir über dieses zum Rotofensattel auf (1¾ Stunde, 600 hm). Nach einer kurzen Pause gings zum Einstieg der Berchtesgadener Rinne (¼ Stunde, 50 hm) und über diese in zwei Seillängen auf den Gipfel (1¼ Stunden, 70 hm).
Da wir ziemlich spät gestartet waren, ging nun langsam die Sonne unter und für uns hieß es schnell abseilen, so lange es noch hell war (1¼ Stunden). So ging es im letzten Licht zurück über den Rotofensattel (¼ Stunde, 50 hm) und im Stockfinsteren den Normalweg zum Parkplatz hinunter (1 Stunde).

Sonntagnachmittag drehte ich dann noch eine kleine Runde auf den Rauhen Kopf (1:18:46, 1020 hm, nur knapp langsamer als meine „Bestzeit“). Von Karins Eltern über den Blitzweg zur Kastensteiner Wand (18 Minuten, 170 hm), weiter zum Blaues Kastl (24 Minuten, 375 hm), auf den Grat (29 Minuten, 380 hm) und zum Gipfel (7 Minuten, 95 hm).
Im Abstieg besuchte ich noch den Kleiner Rauher Kopf (¼ Stunde, 20 hm), bevor es wieder nach Hause ging (¾ Stunde, 50 hm). Wie immer eine lustige kleine Runde und der Blick über das herbstlich, bunte BGL ist einfach schön.