Sommer, Sonne, Strand und Meer und wenn es auch noch zum Klettern geht, umso besser. Sardinien war schon
Pfingsten auf unserem Plan gestanden, aber die unsichere Lage hatte uns von der Reise abgehalten. Ein zweites Mal sollte das nicht passieren!
Am Freitagabend gings in Richtung Jenbach, damit wir am Samstag aus der Pole Position starten konnten, so der Plan. Anscheinend hatten diesen Plan auch ein paar andere und so standen wir fast durchgängig vom Brenner bis Affi im Stau. Zehn Stunden statt sechs bis Livorno, na Mahlzeit. Ein Sprung ins Meer in einem überfüllten italienischen (Strand)Bad ging sich vor der Fähre aber trotzdem noch aus.
Von der Fährüberfahrt gibt es nichts zu berichten, außer dass die Nacht verdammt kurz war und abrupt endete, als uns eine Lautsprecherdurchsage aus den Kojen warf. Da half auch Batman an Deck nicht. Vom Hafen von Olbia fuhren wir das Stückchen nach Sos Alinos, direkt nördlich des Golfo Orosei. Und von dort bewegten wir uns erst mal ein paar Tage überhaupt nicht. Endlich runter kommen, verschnaufen, entspannen. Wobei, überhaupt nicht stimmt natürlich nicht. SUPen, Schnorcheln, Schwimmen und einen Ausflug zum Cala Fuili unternahmen wir schon. Und wenn man dann an der Cala Fuili schon mal ist, kann man auch Klettern, sozusagen notgedrungen. Aber erst am späteren Nachmittag, davor wird man nämlich gegrillt. Schnorcheln zu den Tropfsteinhöhlen nahe des Strands sorgt da für Erfrischung im Vorfeld. Direkt am Strand kletterten wir Zia Lilith (4c) und Spigolo Fuili (5a), zwei schöne, einfache Touren. Poro io i nuts!! (6a+), eine Route von Linn Hill, sah ich mir im Toprope an. Die würde zwar wahrscheinlich schon gehen, aber der Grad ist schon recht ehrlich.
Der Kletterei rund um Cala Gonone müssen wir definitiv noch einen Besuch abstatten (vielleicht mal im Winter?).
Uns trieb es aber etwas nach Norden, wo wir uns bei La Caletta mit Sterndl, Charlie und den Jungs trafen. Zusammen verbrachten wir noch zwei gemütlich Tage mit Strand, Essen, Trinken und Baden. Während die vier ihre Fähre erwischen mussten, führte uns unser Weg an die Westküste, mit den spektakulären Sonnenuntergängen. Am "Reiskornstrand" von Is Arutas gefiel es uns gleich so gut, dass wir zwei Tage blieben. Vor allem der Sternenhimmel dort ist einfach der Wahnsinn.
Etwas nördlich sollte es etwas zu klettern geben, das Hotel Cornus. Deshalb suchten wir uns ein Plätzchen bei S'Archittu und verliebten uns in das Camping Nurapolis. Ich vor allem deshalb, weil mich beim ersten Spaziergang durch die Dünen Wellen begrüßten. Und zwar Wellen die surfbar aussahen. Zehn Minuten später paddelte ich auf einem Leihsurfboard in den Sonnenuntergang. Die Wellen waren ungeordnet und ich hatte keinerlei Kondition fürs Paddeln, aber es machte tierisch Spaß. So viel Spaß, dass ich mir am nächsten Tag sofort wieder ein Brett leihen musste. Am Strand trafen wir auch Maria und Jochen und Anna und Jo, sozusagen die gesamte Schwägerschaft vom Bäda. Was für ein lustiger Zufall. Mit Jo ging ich einen Morgen zum Harpunenschnorcheln und hätte beinahe einen Oktopus zum Mittagessen heim gebracht, aber eben nur fast.
Von S'Archittu ist es nur etwa eine Stunde nach Bosa, wohin wir einen Ausflug unternahmen, zum sagenhaften Cane Malu. Ein Felsenstrand fast wie eine Mondlandschaft, ein Traum zum Klippenspringen und Schnorcheln. Aber eigentlich waren wir nach S'Archittu ja zum Klettern gekommen, was wir nicht schafften. Wir sahen uns zwar Hotel Cornus an, aber in der drückenden Schwüle hatte keiner Lust den Felsen anzugreifen. Vor allem, da wir ein paar Anläufe benötigten um den Zustieg zu finden. Dafür gingen wir ein bisschen DWS'en am Strand von Su Riu de Sa Ide. Wieder tolle Klippen zum Springen und Klettern.
Nach fünf Tagen hieß es für uns Abschied nehmen, vom Nurapolis und Franzi, Tobi und Frieda, die wir dort kennengelernt hatten. Wir wollten wieder nach Is Arutas. Am Weg blieben wir aber an der Falesie di Roia de Su Càntaru hängen. Eine wilde Steilküste die nur mit einem 4x4er zu erreichen ist. Die ganze Nacht konnten wir beeindruckende Gewitter rund um uns herum beobachten. Und auch in Is Arutas erwartete uns noch ein stürmischer Tag. Erst der letzte Tag an der Westküste war wieder heiß und wolkenlos, da hieß es aber auch schon Abschied nehmen.
Unser Weg führte uns wieder über einen Agritourismo, den wir vom Hinweg schon kannten, und den Strand von La Caletta zurück zum Hafen von Olbia wo Batman schon auf uns wartete. Und was soll ich zur Heimfahrt sagen, die Überfahrt war ruhig, der Platz um den Schiefen Turm von Pisa leer, die Autobahnen erträglich und somit die Heimfahrt eigentlich ganz entspannt und vor allem ohne Stau.
Was nehmen wir mit aus diesem Urlaub? Schön wars, sogar sehr schön. So schön, dass wir wieder kommen wollen....ok, das haben wir auf
Korsika auch schon gesagt und bis jetzt noch nicht geschafft, aber gute Vorsätze sind ja da um gebrochen zu werden. Und für die ganz interessierten, wir sind sieben Nächte auf Campingplätzen gestanden und sieben Nächte frei, wobei zwei Nächte auf einem Agritourismo waren bei dem wir zuvor gegessen hatten und eine auf einem Parkplatz, auf dem man 7€ für die Übernachtung einwerfen musste.