Donnerstag, Dezember 31, 2020

Rückblick auf ein verrücktes Jahr

Man könnte im Jahresrückblick sagen: was für ein S*****jahr, aber das wäre zu einfach gegriffen. Das Jahr hatte nämlich viel mehr als ein blödes Virus zu bieten. Neben Corona gab es einige Höhen und auch Tiefen in diesem Jahr. Die Skitourensaison am Anfang des Jahres bot einige Highlights, wie zum Beispiel das Kopftörl im Kaiser oder auch der Hundstodreibn im Steinernen Meer. Nach unserem super schönen Besuch bei Chanti und Joël bremste uns (und auch die restliche Welt) Corona aus und wir nutzten die Zeit für Bewegung in den eigenen vier Wänden.
Die eingeschränkte Bewegungsfreiheit dieses Jahr brachte uns viele schöne Wanderungen und Übernachtungen in den Voralpen, schöne Klettertage in Franken und Treffen mit neuen und alten Freunden.
Ein sommerliches Highlight war die Begehung des Nollen während wir Dani auf der Guggi besuchten. Kurze Zeit später kam der absolute Tiefpunkt in diesem Jahr, mein Stolperer an Karins Geburtstag. Dass wir an dem Tag nun gemeinsam Geburtstag feiern können, habe ich nur einer ganzen Schar an Schutzengeln zu verdanken.
So waren wir trotz aller Unwägbarkeiten doch recht viel in den (vor allem bayrischen) Bergen unterwegs (55200 hm davon 19140 hm mit Ski und 8860 hm mit dem Bike).
So bleibt uns an diesem letzten Tag des Jahres nur noch euch einen guten Rutsch in ein hoffentlich super tolles Jahr zu wünschen! Rutscht gut rüber.



Ende des Jahres im BGL - 28.-31.12.2020

In diesem Jahr ist vieles anders, so auch zwischen den Jahren. Normalerweise besuchen wir in dieser Zeit ja meine Eltern. Nach unserem Besuch am Sonntag hatte sich aber klammheimlich eine Testpflicht in die Quarantäneverordnung geschlichen. Nun hat es der Markus S. also wirklich geschafft, jetzt wird sogar uns der Aufwand für einen Abstecher in Tirol zu groß, danke dafür. Aber wir haben ja noch einen zweiten, bergnahen Stützpunkt, also ab zu Karins Eltern.
Nach einer Woche weihnachtlichem auf der faulen Haut liegen, mussten wir uns Montag bewegen. Familienskitour, weil heiß auf Schnee sind wir im Moment alle vier. Von der Mautstelle an der Rossfeldstraße stiegen wir mit den Kindern zum Rossfeld auf (1½ Stunden, 350 hm). Nicht nur dass sie beide den Aufstieg gut gemeistert hatten, auch in der Abfahrt (trotz etlicher Steine) kann man wirklich stolz auf die beiden sein. Einfach schön die Freude der Kinder an unserem Lieblings(winter)sport zu sehen. Da erwartungsgemäß mein Bewegungsdrang noch nicht gestillt war, drehte ich noch eine abendliche Runde auf den Götschen (¾ Stunde, 400 hm). Wobei aber auf der Familienabfahrt unter dem Beschneiungssee praktisch kein Schnee mehr vorhanden ist, nachdem sämtlicher Schnee am unteren Hang der FIS Abfahrt zusammengeschoben wurde. Für die Familienabfahrt darf man übrigens sogar mit seinem Steinski wenig Mitleid haben.
2020_12_28_Rossfeld

Dienstag wollten eigentlich Peter und ich zusammen etwas unternehmen. Aus familiären Gründen konnte er aber nicht, so zog ich alleine los. Nach einer spannenden Fahrt nach Hinterbrand (bei Neuschnee erweist sich unser Allrad immer als Gold wert), zog ich meine Spur über die Mittelstation und die Wasseralm zur Priesbergalm (1½ Stunden, 500 hm). Das bisschen Neuschnee, das in der Nacht gefallen war, wurde leider durch den stürmischen Wind verfrachtet. Zu beobachten war das schon unterhalb der Priesbergalm, durch die exponierte Lage war es aber an den Hohen Rossfeldern extrem. Dieser Umstand ließ mit Sicherheit auch die paar anderen Skitourengeher, die hinter mir kamen, am Unteren Rossfeld umkehren. Ich hatte aber eine Spur in den Stiergraben gesehen, die ganz passabel aussah und dafür musste ich noch ein Stück ins Obere Rossfeld. Also konnte ich auch ganz zu den Begrenzungsfelsen des Fagstein aufsteigen (1 Stunde, 450 hm). Beim Abfellen riss mich der Föhnsturm fast von den Beinen und die Abfahrt war immer ein Wechsel aus Wind(bruch)harsch, Gras und Triebschnee, also ein Traum. Kein Wunder, dass ich froh war ohne Zwischenfälle zurück an der Priesbergalm zu sein, einige Steine habe ich auf jeden Fall erwischt. Bei der Abzweigung oberhalb der Königsbachalm ins Torrener Joch fellte ich wieder auf und stieg über die Südhänge zur Jenner Bergstation auf (1 Stunde, 500 hm). Der Wind hatte sich inzwischen fast gelegt und im Gegensatz zu den Rossfeldern ist man hier fast durchgängig in der Sonne. Nach dem doch recht frischen ersten Teil der Tour konnte man sich hier wieder aufwärmen. Zum Jenner Gipfel nahm ich diesmal die Ski gar nicht erst mit, die Abfahrt ist schon bei viel Schnee wenig lohnend, bei den momentanen Bedingungen aber eher eine Kamikaze Aktion (¼ Stunde, 80 hm). Auf der Abfahrt zurück zur Mittelstation gingen sich sogar noch ein paar schöne Schwünge aus (und natürlich auch noch ein paar Steinvolltreffer) und so endete die Tour nach einem kurzen Fußmarsch wieder in Hinterbrand. Eine super 1500 hm Runde, die aber meine letzte Skitour sein dürfte, ohne deutlich Neuschnee.
Den Nachmittag verbrachten wir bei einem Spaziergang um und am zugefrorenen Hintersee und Mittwoch wanderten wir mit Claudi und ihrer Freundin zur Kneifelspitze (1¼ Stunde, 350 hm). Immer wieder eine nette Wanderung und bestens geeignet zum Ratschen wenn man sich lange nicht gesehen hat.

Und am letzten Tag des Jahres klappte es dann doch noch, Peter hatte Zeit, Matze hatte Zeit und ich auch. Unser Ziel war der Berchtesgadener Hochthron über den Klettersteig. Die Tour ist für Peter und mich auch im Winter nichts Neues, aber wie immer im Winter kann man die Bedingungen in der Wand schwer von unten einschätzen. Für alle Eventualitäten ausgerüstet stapften wir, bei deutlich mehr Schnee als auf den Rossfeldern, zum Scheibenkaser (1½ Stunden, 680 hm). Spätestens hier waren wir froh Schneeschuhe hochgeschleppt zu haben. Der Zustieg zum Steig war mit teils grundlosem Pulver zugeweht (¾ Stunde, 170 hm). Der Steig selbst ging weitgehend gut, die Steigeisen und Pickel konnten in den Rucksäcken bleiben, nur das Seil kam an zwei Stellen zum Einsatz. Und so stiegen wir knapp neben dem Gipfelkreuz über die Wechte auf den Hochkarst des Untersberg (2 Stunden, 380 hm). Im eiskalten Wind stiegen wir zum Störhaus ab (¼ Stunde), wo wir ausgedehnt Pause machten und die warme Sonne und ein Bier genossen. Der Abstieg zum Scheibenkaser (1 Stunde, ↑50 hm, ↓600 hm) war dieses Mal um einiges besser als vor drei Jahren, obwohl wir auch spuren mussten. Schnell ging es dann in der ausgetretenen Spur hinunter zu den Autos (¾ Stunde) und damit dem Feierabend entgegen. Ein super Ausklang des Jahres mit den Jungs, so machen Touren einfach Spaß, danke.

Montag, Dezember 21, 2020

Dem Nebel in München entfliehen - Skitour am Sudelfeld und Wanderung am Achensee - 19/20.12.2020

Das ganze Wochenende hing dichter Nebel in München, so war für uns klar, dass wir in die Berge und somit in die Sonne  wollten.
Samstag nutzen wir für eine Skitour am Sudelfeld, bei strahlendem Sonnenschein. Von der Waldkopfbahn stiegen wir zum Mittleren Sudelfeld auf (1 Stunde, 200 hm). Paul macht sich mit den Toureneinsätzen inzwischen ganz gut, sogar Spitzkehren funktionieren, solange er sich auf die Ski konzentriert. Und wenn ich Annas Ski und Schuhe hinauftrage, ist für sie so eine Tour sowieso kein Problem. Vor der Bergwachthütte am Mittleren Sudelfeld machten wir Pause bis die Sonne endgültig hinter den Bergen verschwand. Die Abfahrt war zwar nicht ganz so gut wie der Aufstieg, trotzdem schafften beide Kids die Abfahrt mit sichtlich Spaß.
Sonntag besuchten wir dann meine Eltern und unternahmen eine kleine Wanderung auf die Buchauer Alm (1 Stunde, 400 hm). Eine sehr schöne Wanderung und wer weiß wann sich die Ein-/Ausreisebestimmungen wieder verändern werden und damit ein Besuch wieder unmöglich wird.

Montag, Dezember 14, 2020

Skitourenmontag mit Karin am Kolbensattel - 14.12.2020

Natürlich fiel dieses Jahr für Karin und mich auch unser Saisonauftakt in Saalbach aus. Da wir die Urlaubstage aber dennoch nehmen mussten, nutzten wir das Traumwetter am heutigen Montag für eine kleine Skitour. Sozusagen ein kleiner Urlaub, bevor am Mittwoch das Land noch weiter heruntergefahren wird. Von Oberammergau stiegen wir über die Piste zum Kolbensattel auf (1 Stunde, 400 hm). Der Weiterweg Richtung Zahn hat noch nicht genug Schnee, also machten wir eine ausgedehnte Pause an der Hütte, bevor wir abfuhren (¼ Stunde). Obwohl die Abfahrt mehr schlecht als recht war, war unser Bewegungsdrang noch lange nicht gestillt, also drehten wir noch eine zweite Runde zum Kolbensattel (55 Minuten, 400 hm). Trotz viel zu wenig Schnee, einfach ein schöner Tag mit Karin und ein bisschen Pause von den vielen schlechten Nachrichten, die jeden Tag auf uns einprasseln.

Sonntag, Dezember 13, 2020

Skitourenauftakt am Kleinen Traithen - 12.12.2020

Dass unser traditionelles Skitouren-Eingehwochenende nicht klappen würde wie in den letzten Jahren (2019, 2017 und 2013), war Peter, Vladi und mir eigentlich schon seit einiger Zeit klar. Trotzdem wollten wir uns weder Corona, noch dem fehlenden Schnee geschlagen geben. Zunächst verschoben wir das Wochenende in der Hoffnung auf mehr Schnee und nun reduzierten wir auf einen Tag, naja man nimmt inzwischen ja was man bekommen kann. Ganz zufällig trafen wir uns mit viel Abstand am Sudelfeld an der Waldkopfbahn. Der Vorteil an Skitouren ist ja, man ist an der frischen Luft und hat schon aus der Bewegung heraus einen infektionsschutzgünstigen Abstand. So wanderten wir mit unseren Ski zum Ende des Vogelsanglift (1 Stunde, 475 hm) und zu Fuß weiter zum Gipfel des Vogelsang (¼ Stunde, 50 hm). Nun stellte sich die Frage, was nun, Abfahren und mit den anderen, hinter uns kommenden Skitourengehern noch einmal aufsteigen oder eine kleine Wanderung ohne Ski machen. Die Entscheidung viel schnell und einstimmig, wandern! Über den mehrmals versicherten Steig stiegen wir zum Kleiner Traithen auf (¾ Stunde, 200 hm), schon schön und vor allem schön einsam. Nach einer kleine Pause gings den Weg wieder zurück zum Skidepot am Schlepplift (½ Stunde, 25 hm) und bei ziemlich starken Schneefall zu den Bussen (½ Stunde). Dafür, dass nicht wirklich viel Schnee liegt, war die Abfahrt gar nicht so schlecht, dank der Grundlage die die Beschneiung am Sudelfeld geliefert hatte. Und nun schauen wir mal, was denn da noch so kommen wird in den nächsten Tagen/Wochen, ganz hab ich die Skitourensaison noch nicht aufgegeben, weil a bissal was geht immer.

Sonntag, Dezember 06, 2020

Pidinger Klettersteig und a weng Schneerutschen - 05./06.12.2020

Jetzt kommt er endlich, der Winter, mit ergiebigen Niederschlägen, aber leider nur am, im Moment für uns unerreichbaren, Alpenhauptkamm. Für uns gab es dafür Föhn, na toll. So suchte ich mir für Samstag eine windgeschützte Tour, die auch mit fehlendem Tourenpartner geht. Also wieder mal an den Hochstaufen. Beim ersten Blick in die Nordwand, entschied ich die schweren Schuhe, Steigeisen und Pickel im Auto zu lassen. Schnell stieg ich zum Einstieg des Klettersteigs auf (1 Stunde, 600 hm). Meine Einschätzung von unten hatte sich bestätigt, es gab nur eine geringe Schneeauflage und der Fels selbst war trocken, nur an größeren Griffen und Tritten hatte sich etwas Pulver gesammelt. Wie erwartet war die Querung vom Pfeiler zum Schuttkessel unter dem Abschlussteil (Panoramaweg) am unangenehmsten. Zwar war auch hier nur wenig Schnee, aber im Bereich der Rinne fehlte das Seil, was ein paar Meter unangenehme Kletterei ohne Sicherung erforderte. Direkt danach ist eine glatte (und recht flache) Plattenquerung in der sich Schnee gesammelt hatte und daher rutschig war. Ab dem Schuttkessel gings dann aber wieder an trockenem Fels weiter bis zum Ausstieg und in wenigen Minuten zum Gipfel (2¾ Stunden, 740 hm). Den Aufenthalt am Gipfel beschränkte ich auf ein paar Fotos, da der Föhn eisig über den Kamm blies. Der Abstieg über die Steinernen Jäger war vor allem südseitig schön trocken, nur in den schattigen Bereichen hatte sich ein bisschen Eis gebildet. An einer windgeschützten Stelle konnte ich so meine Gipfelpause nachholen und nach dem etwas eintönigen Forststraßengehatsche kam ich wieder am Parkplatz an (1¾ Stunde, 50 hm). Immer wieder eine schöne Runde.
Am Sonntag rutschten wir dann noch ein bisschen mit den Kindern im Schnee am Götschen herum. Schön wieder ein bisschen Schnee unter den Ski zu spüren, die Schneemenge ist aber im Großen und Ganzen armselig. Es wird Zeit für einen richtigen Wintereinbruch, da hab ich aber eher meine Zweifel, dass das vor Weihnachten noch etwas wird.

Sonntag, November 29, 2020

Sundowner am Heuberg - 29.11.2020

Letzte und vorletzte Woche hatte ich jeweils mit Martin einen Nachmittagstermin, die Isartrails bei Schäftlarn. Dass man sich dort noch auf die Schnelle nach der Arbeit kaputt machen kann, zeigte jeweils ein Blick auf die Uhr, die Zuhause immerhin 700 hm / 60 km bzw. 800 hm / 65 km anzeigte.

Sonntag wollten wir endlich mal wieder als Familie eine Wanderung unternehmen. Da zäher Nebel vorhergesagt war und wir nicht wirklich aus den Federn kamen, planten wir nicht zu weit zu fahren. So stand unser Ziel schnell fest, der Heuberg (1338 m). Am frühen Nachmittag starteten wir vom Parkplatz Schweibern Richtung Daffnerwaldalm (1 Stunde, 300 hm) und weiter zum Heuberg (¾ Stunde, 300 hm). Leider noch im Nebel, gefühlt fehlen 100 hm. Drüben an der Wasserwand (1367 m) sah es etwas lichter aus, also den kurzen "Klettersteig" mit eiskalten Fingern hinauf zum Kreuz (¼ Stunde, 50 hm). Aber leider zeigte sich auch hier während unserer Pause nur über uns ein Flecken blauer Himmel.
Das Abklettern gestaltete sich noch unangenehmer als der Weg hinauf, da die Finger nicht wärmer wurden. Am Wandfuß angelangt, lichtete sich der Nebel am Gipfel, also kraxelte ich gleich nochmal hinauf. Was für ein genialer Blick, über dem Nebel kurz vor dem Sonnenuntergang. Doch auch am Heuberg wurde es heller und so konnten wir dort alle gemeinsam die letzten Sonnenstrahlen genießen (½ Stunde, 50 hm). Gleichzeitig ging am Hochries der Mond auf, was für ein Tag, da war der Abstieg im Dunkel dann auch nicht weiter schlimm (1¼ Stunde). 

Dienstag, November 24, 2020

Südwand Schmankerl mit Vladi - 22.11.2020

Dienstag war zwar klettertechnisch nicht ganz der Bringer, es hat aber Lust auf mehr gemacht. So war die Entscheidung recht einfach, als Vladi mich anrief und fragte ob ich Sonntag nicht Klettern gehen wollen würde. Natürlich wollte ich und Karin ließ mich auch.
Donnerstag und Freitag war etwas an Schnee gefallen, deshalb suchten wir uns eine etwas steilere Südwand. So wahnsinnig viele Möglichkeiten gibt es da gar nicht, wenn man nicht zu weit von München fahren will, aber der Buchstein ist immer einen Ausflug wert. So starteten wir am schattigen Parkplatz bei eisiger Kälte unseren Aufstieg zur Sonnbergalm. Zum Glück wurde es schnell warm und spätestens als wir in die Sonne kamen, konnten wir uns der dicken Jacken entledigen. Als wir die Sonnbergalm erreichten (1 Stunde, 650 hm), sahen wir nicht nur endlich die Wand, sondern auch, dass wir richtig geplant hatten. Die Sonne am Samstag hatte den Schnee auf den Bändern schmelzen lassen und das Schmelzwasser in der Wand getrocknet. Nun strahlte die Wand komplett trocken zu uns herab. Rasch stiegen wir zur Südwand auf und suchten den Einstieg unserer Tour (½ Stunde, 100 hm). Wir hatten uns das Südwand Schmankerl (5 Sl., 6-) herausgesucht, da es sich um den leichtesten Anstieg handelt. Eine super Tour um stressfreien Spaß im Fels zu haben, vor allem wenn der Kopf noch nicht ganz mitspielt. Die vier schönen Längen vergingen wie im Fluge und nach dem abschließenden Schrofengehirsche standen wir kurz unter dem Gipfel (2 Stunden, 150 hm). Kurz genossen wir die Fernsicht zu den, im Moment noch ein bisschen ferneren, Gipfel des Hauptkamms, bevor wir den Abstieg durch die Speckrinne zur Tegernseer Hütte in Angriff nahmen und den kurzen Abstecher auf den Roßstein machten (20 Minuten, 50 hm). Im Gegensatz zum Buchstein ging es hier zu wie am Stachus. Nach einem kurzen Stau im versicherten Steig, holten wir unsere Rucksäcke am Einstieg der Tour (½ Stunde) und ließen uns ein gemütliches Helles und eine Brotzeit schmecken. Das Leben kann manchmal wirklich unerfreulich sein...heute aber nicht. So machten wir uns an den Abstieg als sich die Sonne langsam im Westen senkte und ein paar Wolken aufzogen. Zurück am Auto fragte ich mich dann aber schon, warum ich meine Schneeketten im Auto gelassen hatte. An ein paar Stellen im Abstieg wären sie nämlich an meinen Schuhen schon ganz angenehm gewesen (1¼ Stunden).
Ein super schöner und entspannter Tag mit Vladi, der hoffentlich bald wiederholt wird.

Dienstag, November 17, 2020

Leonhardstein mit dem Bäda - 17.11.2020

Dieser Spätherbst liefert und liefert, einen Hammertag nach dem anderen. Da wäre es ja eine Schande, so ein Wetter vor dem Rechner zu vergeuden. Eine kurze Anfrage beim Bäda und schon stand der Plan, klettern am Leonhardstein, die Touren in der warmen Südwand sind prädestiniert für den Herbst (z.B. die Flora Bohra). Diesmal versuchten wir einen neuen Zustieg, von Kreuth stiegen wir, an der Duslaualm vorbei, zum Ende eines Forstweges auf (¾ Stunde, 350 hm). Und von dort weiter mehr oder weniger querfeldein durch ein Blockfeld, um wenig später die Südwand (östlicher Teil) zu erreichen (½ Stunde, 130 hm). So in der Nähe der Wand hielt sich meine Klettermotivation plötzlich ziemlich in Grenzen, aber von alleine wird der Kopf ja nicht besser, also stieg Peter in die El zu 1 (6, 25 m) ein. Ein ziemliches Grasgeschrubbe an nicht immer ganz festem Fels. Selbst im Nachstieg fluchte ich inbrünstig. So macht Klettern definitiv keinen Spaß! Die einzige für uns kletterbare Tour von hieraus ist A Hund (6, 25 m), welche im Gegensatz zur Einstiegslänge zwar steil, aber wirklich nett aussah. Also frisch ans Werk und siehe da, so eine Verschneidung mit guten Griffen macht ja doch Spaß. Leider muss man am oberen Ende in die Platten der Nachbartour (immerhin eine 8-) queren, die weiteren Haken von A Hund, die es laut Topo geben müsste, habe ich leider nicht gefunden. Die Platten waren für mich heute nicht vorstellbar (ich hoffe mein Kopf bessert sich wieder) und so opferte ich einen Karabiner und kehrte zu Peter zurück an den Stand. Irgendwie war das heute nicht so erfolgreich, wir seilten ab und genehmigten uns eine gemütliche Halbe. Wobei so gemütlich war die gar nicht, weil ein bisschen Bewegung wollten wir beide noch und wenn man nicht klettern kann, dann kann man ja zumindest wandern. Also wurde eine Presshalbe daraus und schon spurteten wir unter der Südwand zum Normalweg (20 Minuten, ↑70 hm, ↓120 hm) und weiter über diesen zum Gipfel (20 Minuten, 260 hm). Da Peter rechtzeitig zurück sein musste, genossen wir die Sonne und das Panorama ... nicht! Sondern machten uns nach ein paar Minuten auf den Heimweg (1 Stunde, ↓690 hm). Nach genau 7 Stunden erreichten wir den Bus und waren rechtzeitig zum Kinderabholen wieder zurück in München. Trotz unserer grottenschlechten Kletterperformance ein super cooler Tag mit dem Bäda.

Montag, November 16, 2020

Schildenstein über die Wolfsschlucht - 14.11.2020

Das Herbstwetter zeigte sich immer noch von seiner besten Seite nur leider fiel Karin wegen einer zahnbedingten dicken Backe aus. Da traf es sich umso besser, dass Knirschs gerne mit uns noch einen Womo Abend verbringen und wandern gehen wollten. Gesagt getan und so trafen wir uns Freitagabend in Kreuth, Kinder spielend, Eltern biertrinkend.
Nach einer kalten aber geruhsamen Nacht und einem herzhaften Frühstück starteten wir in Richtung Siebenhütten. Die Wanderung kannten wir schon vom Sommer, als wir mit Annas Kindergartenfreunden hierhin eine Wanderung unternommen hatten. Diesmal wanderten wir an den Almen vorbei und folgten dem Tal weiter bis zur Wolfsschlucht (1½ Stunde, 200 hm). Nun änderte sich der Charakter der Wanderung grundlegend, von flachem spazieren neben dem Bach zu einem seilversicherten Steig durch die steilen Schrofenhänge am Talende. Wie vier junge Gämsen sprangen die Kids Richtung Sonne, das ist nämlich der einzige Wermutstropfen der Tour, im Herbst ist es in dem tief eingeschnittenen Tal ziemlich schattig. Als wir das Almgelände zwischen Blaubergalm und Schildenstein erreichten (1½ Stunden, 450 hm) konnten wir endlich Sonne tanken und eine ausgedehnte Rast einlegen.
Nach der Rast gings über das liebliche Gelände hinüber zum Sattel unterhalb des Schildenstein und ein wenig steiler hinauf zum Gipfel (½ Stunde, 200 hm). Spätestens hier bemerkte man das gute Wetter, wirklich alleine waren wir zwar ohnehin nie, aber die Menge der Wanderer am Weg zum Gipfel war dann schon beeindruckend. Als Abstieg hatten wir uns für den Weg über das Graßeck und die Geißalm entschieden. Den Weg kannten wir schon mit dem Bike. Mit den Kindern machte es aber fast genau so viel Spaß und so waren wir nach einem kurzweiligen Abstieg bald wieder am Bus (2 Stunden).
Eine superschöne Wanderung mit Knirschis, wo sich wieder mal gezeigt hat, wie schnell und stressfrei die Kinder gehen, wenn sie mit anderen Kindern gehen können. 

Montag, November 09, 2020

Herbstferien in drei Akten - 31.10.-08.11.2020

Es waren Herbstferien und da wir schon zu Ostern nicht nach Bleau fahren konnten, wollten wir eigentlich in den Herbstferien hin. Dass das nicht funktionieren würde, war schon Ende des Sommers klar, also war Finale unser Ausweichplan. Der wurde von den steigenden Infektionszahlen in Ligurien durchkreuzt. Also zum Gardasee, was Mitte Oktober durch die Risikogebietseinstufung des RKI vereitelt wurde. Zum Beginn der Ferien war klar, es geht nirgends hin und selbst in Bayern würden mehr als Tagesausflüge schwierig. Aber ganz geschlagen geben wollten wir uns nicht und so teilten wir die Ferienwoche etwas auf.

Erster Akt, Halloween am Sylvenstein:
Nach einer verregneten Woche wurde das Wetter zum Samstag endlich gut und so wanderten wir von Vorderriß zum Rißsattel (1½ Stunde, 440 hm). Eine wunderschöne, kurzweilige Wanderung mit unglaublich schönen Ausblicken auf den Rißbach. Während unserer Wanderung waren Laura und Vladi zum Sylvenstein gekommen und so trafen wir uns nach dem Abstieg (¾ Stunde), um ihr traditionelles Halloween SUPen zu zelebrieren. Trotz eisigem Wasser ein sehr schöner Ausklang des Tages.
Sonntag zog dann die nächste Regenfront durch, aber für ein Lagerfeuer am See reichte es. Montag zeigte sich das Wetter dann wieder von seiner Schokoladenseite, weshalb Laura und Vladi zu einer Wanderung weiterzogen und wir mit den Outdoorpassionists, die zufällig auch ihr Wochenende am Sylvenstein verbrachten, Radln  gingen. Zusammen mit ihren Kids ging es zum Isarzufluss (1½ Stunde, 5 km). Trotz relativ instabilem Wetter ein sehr schönes Wochenende.
2020_10_31_SylvebnsteinHalloween


Zweiter Akt, Franken:
Dienstag schüttete es wie aus Eimern, weshalb wir erst am Mittwochmorgen Richtung Norden aufbrachen. Unser erster Stopp war in Treuchtlingen, bei den Heumödern Trails. Nachdem wir zweimal den Julian (1¼ Stunden, 150 hm, 7 km) und einmal den Eulenhof Trail (1 Stunde, 100 hm, 4 km) gefahren waren, beendeten wir die Schlammschlacht und fuhren weiter in die Fränkische.
Ab Donnerstag schien zwar die Sonne, es hatte aber deutlich abgefrischt, fürs Bouldern aber gar nicht so schlecht. Nicht dass in dem Schwierigkeitsbereich in dem wir unterwegs sind die Temperaturen einen Einfluss hätten. So verbrachten wir einen super schönen Tag in der Steinernen Stadt und im Fietzparcours mit Bouldern, Wandern und Bucheckern Sammeln/Essen.
Freitag zogen wir weiter ins Hirschbachtal, um den Norissteig zu gehen. Vor drei Jahren waren wir schon Teile des Steigs mit den Kindern begangen, diesmal wollten wir ihn aber komplett machen. Der Steig ist wie Ostereier suchen, man wandert durch den Wald und sucht Felsen über die man kraxeln kann. Von der Knechthöhle und den Klettergrat gings zum Noristörl. Dort liefen wir auf eine kleine Gruppe auf, die sich mit einer "Wäscheleine" abließen. Ich habe ja schon viel gesehen, da wollte ich aber möglichst schnell weg, man muss den Kindern nicht zwangsläufig zeigen wie man sich umbringt. Am Norisbrettl und dem Sprungstein gehts dann relativ ausgesetzt durch die Wand und ein etwas längeres Stück durch den Wald zum Franke-Kamin. Diesen hinunter und weiter zur Mittelbergwand, die nicht nur der Abschluss des Steiges ist, sondern auch noch in der Sonne stand. Vom Kreuz der Mittelbergwand waren wir dann in wenigen Minuten zurück am Bus (4½ Stunden, 300 hm, 6,8 km). Ein schöner Tag im raschelnden Herbstwald.
2020_11_04-06_Franken


Dritter Akt, BGL:
Da wir immer noch keine Winterreifen am Bus hatten, ging es von Franken direkt ins BGL. Neben dem Reifenwechsel und jeder Menge kleiner Arbeiten am Bus, hatten wir am Samstag auch Zeit mit Karins Vater zur Kothalm zu wandern. Am Rückweg erkundete ich mit Paul ein kleines, verfallenes Steiglein zum Bankl am Ende der Forststraße und alle gemeinsam stiegen wir noch zur Brandlhütte auf (1 Stunde, 250 hm). Während Karin mit den Kids und ihrem Vater eine kleine Pause machten, sprintete ich noch ins Törl (½ Stunde, 320 hm) und weiter auf den Törlkopf (10 Minuten, 180 hm). Zurück gings im Laufschritt und so traf ich gleichzeitig mit den Anderen am Auto ein (½ Stunde).
Sonntag hatten Karin und ich dann einen kinderfreien Tag. Zusammen wiederholten wir eine Runde die ich letztes Jahr im ersten Schnee durch das nördliche Lattengebirge gedreht hatte. Von Halthurm ging es über den Rotofensattel (1¼ Stunden, 600 hm) zur Steinerne Agnes (¾ Stunde, ↑↓100 hm) und weiter südseitig auf den Dreisesselberg (1¼ Stunden, 430 hm). Dort genossen wir die Sonne und Wärme bei einer ½ Stunde Pause bevor wir den Abstieg auf der Nordseite in Angriff nahmen. Nach dem schattigen Abstieg legten wir noch eine kurze Pause am Lattenbergstoa ein (1¼ Stunden, ↑30 hm, ↓630 hm) bis auch dort die Sonne hinter dem Predigtstuhl verschwand. Der Weg querte nordseitig den Weißbach- und den Speikbachgraben bevor es einen letzten steilen Anstieg zum Lattenberg zu überwinden gab (1 Stunde, ↑150 hm, ↓330 hm). Von dort ging es noch einmal steil in den Felsenbachgraben hinunter zum Maximiliansreitweg und über diesen zurück zum Parkplatz in Halthurm (¾ Stunde, ↑80 hm, ↓280 hm). Mit dieser knapp 1400 hm Runde ging nicht nur ein schönes Herbstwochenende, sondern auch ziemlich gut genutzte Ferien zu Ende. Mit ein bisschen Einfallsreichtum kann man auch trotz Coronabeschränkungen jede Menge Spaß (in der Natur) haben.
2020_11_07-07_BGL

Mittwoch, Oktober 28, 2020

Hühnerberg und Hohljoch - 24./25.10.2020

Endlich hatten wir unseren Bus wieder. Da wir immer noch auf Sommerreifen fahren und Karin dieses Wochenende beschäftigt war, wollte ich ursprünglich ins BGL, um unserem Bus seine Winterschuhe anzuziehen und damit Karins Eltern ihre Enkel mal wieder sehen. Diesen Plan durchkreuzte aber das fiese Virus bzw. der Lockdown im BGL. Also war ein Alternativprogramm angesagt. Da wir schon im Frühjahr sehr schöne Wochenenden am Sylvenstein verbracht hatten (kleine Fluchten, verlängertes Radwochenende), war mein Ziel schnell klar.
Im strömenden Regen steuerte ich am Samstag das Oberland an. Und siehe da, an der Staumauer angekommen, hörte der Regen auf und wir konnten von der Walchenklamm aus eine wunderschöne, einsame Wanderung auf den Hühnerberg (1397 m) unternehmen. Während wir Geschichten erzählend aufstiegen, besserte sich das Wetter immer weiter und so erwischten uns sogar ein paar Sonnenstrahlen (2½ Stunden, 650 hm). Da es aufgrund des Regen recht rutschig war, benötigten wir für den Abstieg einige Zeit (1¾ Stunden, 30 hm) und so wurde es bereits dunkel als wir den Parkplatz in Fall anfuhren, um einen Übernachtungsplatz zu finden. Dass wir einen schönen Platz fanden, war ein wenig Glück, eine halbe Stunde später war der Parkplatz nämlich ganz schon voll (fast wie im Frühjahr).
Nach einem gemütlichen Frühstück, gings am Sonntag in die Eng. Dass diese Idee nicht nur wir haben werden, war eigentlich klar und so war es ähnlich voll wie letztes Jahr mit der Portugal-Crew. Die Farben am herbstlichen Ahornboden waren der Wahnsinn, bis auf die Ahorne, die hatten nämlich ausnahmslos keine Blätter mehr, naja Baumgerippe haben auch etwas. Da sich über die Wege zur Binsalm und zum Hohljoch (1794 m) Menschenmassen schoben, zweigten wir in das Kar Richtung Gumpenjöchl ab und stiegen dort relativ einsam auf (2½ Stunden, 600 hm). Unterhalb des Gumpenjöchls konnten wir große Herden von Gämsen beobachten und statt weiter zum Jöchl aufzusteigen (über das der Weg zum Gamsjoch führen würde) wanderten wir Richtung Süden zum Laliders Hochleger und dem Hohljoch (1 Stunde, 100 hm). Dort warteten zwar wieder deutlich mehr Leute auf uns, aber da die Sonne schon hinter den Zacken des Karwendels verschwunden war, waren es nicht mehr so viele wie am Vormittag. Nach eine Pause mit Schneeballschlacht und Schneemannbau stiegen wir zur Eng ab (1 Stunde) und machten uns auf den (verkehrsbedingt) langen Rückweg nach Hause.
Ein rundum schönes Wochenende mit den Kindern, auch wenn es als komplette Familie noch schöner gewesen wäre, aber Karin durfte dafür mit ihren Mädels zu den Lainbach Wasserfällen und auf den Heimgarten.

Sonntag, September 27, 2020

Rauher Kopf - 27.09.2020

Dieses Wochenende stand ein Besuch bei Karins Eltern an, unser Bus steht aber immer noch in der Werkstatt, so hieß es mit dem Zug ins BGL reisen. Auch nicht schlecht, ohne A8, Verkehr und Stau. Entgegen der schlechten Wettervorhersage wurde der Sonntag strahlen schön. Mit angezuckerten Bergen. Grund genug eine kleine Wanderung zu unternehmen. So stiegen Karin und ich auf den Rauhen Kopf (2½ Stunden, 1050 hm), ein Traum in weiß, zumindest oben. Der Abstieg war dann durch den schmelzenden Schnee ganz schön rutschig und überraschenderweise war ich deutlich langsamer als Karin (1½ Stunden). Ob das noch Nachwehen von der Alpspitze sind? Wer weiß, die kleine Wanderung hat auf jeden Fall unglaublich Spaß gemacht und ich habe definitiv wieder Lust auf Berge.

Mittwoch, September 16, 2020

Berlin und Mecklenburgische Seeplatte - 30.08.-06.09.2020

Eigentlich hatten wir den Plan in der letzten Ferienwoche Richtung Norden aufzubrechen schon ziemlich lange, nach der Aktion an der Alpspitze war es aber noch passender ein wenig Abstand zwischen mich und die Berge zu bringen.
So besuchten wir zuerst Christian in Berlin. Schon viel zu lange hatten wir uns nicht mehr gesehen. Zwei Tage lang machten wir die Stadt mit den Rädern unsicher. Die Radinfrastruktur ist nicht perfekt, aber München kann sich definitiv noch viel von Berlin abschauen. 
Den Rest des Urlaubs verbrachten wir an der Mecklenburgische Seenplatte. Vom Gobenowsee aus unternahmen wir SUP-Touren (Gobenowsee - Drosedower Bek - Rätzsee und zurück (~7 km) / Gobenowsee - Dollbeck - Labussee - Canower Schleuse und zurück (~6,5 km)), einer Radtour nach Wustow (mit Panne auf dem einzigen Straßenstück der Runde (12 km, 200 hm)) und einer Wanderung zur Brücke übers Drosedower Bek.
Auch wenn das Wetter nicht ganz perfekt war, waren es ein paar schöne, entspannte Tage bevor für uns wieder der Schulwahnsinn begann.

Mittwoch, August 26, 2020

Geburtstagsbiwak, Blassengrat Versuch und viel Glück im Unglück - 19./20.08.2020

Es gibt Geschichten, die gut beginnen und schlecht enden. Diese ist nicht so eine Geschichte, sonst würde ich diese Zeilen nicht schreiben. Aber zwischendurch war uns beiden das Lachen vergangen und zwar gründlich.

An Karins Geburtstag war richtig gutes und vor allem stabiles Wetter vorhergesagt wie schon seit Jahren nicht mehr. So war für uns beide klar, eine größere Tour musste her, am besten mit Biwak. So begann der Plan zu reifen, den Blassengrat zu begehen, der kleine, aber wildere Bruder des Jubi. Vorgenommen hatte ich mir die Tour schon ewig, gepasst hatte es noch nie. Gesagt getan, am Mittwochnachmittag ging es los nach Garmisch und mit der Alpspitzseilbahn hinauf zum Osterfelderkopf. Schnell entflohen wir den Massen in Richtung Nordwandsteig. Unschwierig aber unendlich langsam, wegen der Hitze und dem schweren Gepäck, wanderten wir zum Bernadeinkopf und hinunter zum Stuibensee. Im Gegensatz zu dem Biwak mit den Kindern vor zwei Jahren stiegen wir noch fast bis zum Ostgrat des Hohen Gaif auf, um dort einen wunderbaren Biwakplatz zu finden (2½ Stunden, ↑400 hm, ↓310 hm). Eine schöne Abendstimmung ließ uns in eine gute klare Biwaknacht gleiten und der Sonnenaufgang weckte uns mit seiner ganzen Pracht.
Leider zog nach dem prächtigen Sonnenaufgang das Wetter etwas herum, so war das aber nicht vorhergesagt! Und der Ostgrat auf den Hohen Gaif stellte sich als wesentlich ausgesetzter heraus als gedacht. Immer wieder sicherte ich Karin gestuft und als ich in einer steilen Rinne ziemlich am Anfang des Grates einen Stein los trat und dieser genau Karin am Helm und hinterm Ohr traf, dachte ich eigentlich schon die Tour sei zu Ende. Langsam waren wir und wir sicherten viel, einen langen Grat begehen sieht eigentlich anders aus. Am Gipfel des Hohen Gaif (1 Stunde, ↑150 hm) glaubten wir schon beide nicht mehr an die Tour, dennoch stiegen wir noch in die erste große Scharte vor den Schlüsselstellen ab (¾ Stunde, ↓80 hm). Dort fiel dann die endgültige Entscheidung, Umkehr bevor ein Rückzug schwierig wird. Wenn der Kopf nicht passt, kommt einem das Wetter manchmal zugute und so tröpfelte es immer wieder kurz auf unserem Weg zurück zum Gipfel und hinunter zu unserem Biwakplatz. Am Ende des Grates trafen wir noch eine Seilschaft, die trotz des einsetzenden Regens einstieg, wir verkrochen uns in den trockenen Biwaksack. Als der Regen nachgelassen hatte, hieß es zusammenpacken und hinunter zum Stuibensee und auf der anderen Seite wieder zum Bernateinkopf hinauf (1 Stunde, ↑150 hm, ↓180 hm). Bevor wir aber auf die Massen auf den Wanderwegen trafen, genossen wir noch eine ruhige und fast einsame Pause.

Nun könnte diese Geschichte zu Ende sein, nur noch die ½ Stunde zurück zur Alpspitzbahn über den Nordwandsteig, aber es kam anders und zwar ganz anders als wir uns das vorgestellt hatten. Direkt nach der versicherten Rinne des Steigs überholten wir zwei Klettersteiggeher und ich spurtete wie gewohnt über den breiten Weg. Kurz vor einem Absatz mit Trittsprossen musste ich zurück auf den ausgetretenen Teil des Weges und registrierte noch das Glänzen der abgetretenen Felsen. Ok, kein Problem, rutschig, keine schnellen Richtungswechsel, kein abruptes Bremsen, nur ein schneller Schritt drüber. Ich weiß nicht warum mein Fuß weggerutscht ist und noch weniger weiß ich wo mein zweiter Fuß hängen geblieben war, aber bevor ich reagieren konnte, stürzte ich auch schon kopfüber in die Nordwand der Alpspitze. Ein unschönes Gefühl, so einen Wandfuß auf sich zukommen zu sehen. Und wenn sich jemand gefragt hat, ob der Körper in so einem Moment genug Adrenalin ausschüttet um einen Aufschlag nicht zu spüren....nein. Der erste Aufschlag tat definitiv weh. Instinktiv hatte ich mich ein bisschen zur Seite gedreht und so schlug ich auf Hüfte und Ellbogen auf, krallte mich an Felsen fest und überschlug mich. Und der Flug ging weiter. Wie oft ich mich überschlagen habe weiß ich nicht, gefühlt drehte sich alles um mich herum und mit jedem Aufprall versuchte ich hektisch irgendwie den Sturz zu bremsen. Auf einem Schotterband/Rinne blieb ich dann liegen. Mein ganzer Körper schmerzte und sowohl an mir, wie auch an den umliegenden Steinen glänzte mein Blut (also ich nehme an, dass es meines war, weil mehrere Leute werden ja nicht so dämlich sein an der gleichen Stelle hinunter zu knallen). Schnell war ich auf den Beinen, einer Wandererin, die zu mir absteigen wollte, rief ich noch entgegen, dass alles in Ordnung sei (wobei glaube ich auch mehrmals das Wort Scheiße und Aua fiel) und stieg wieder zum Weg auf. Karin kam hinter mir über die Trittsprossen herunter gestiegen, ganz schön blass um die Nase, half mir die letzten Schritte zum Weg und legte mich auf unsere Rucksäcke. Sie hatte nur meinen Schrei gehört und meinen Kopf/Helm plötzlich aus ihrem Blickfeld verschwinden gesehen. Als sie um die Ecke gebogen kam, war ich schon wieder auf meinen Beinen, aber eben deutlich unter dem Weg. Auf unseren Rucksäcken, quer über den Weg liegend, machten wir erst mal Pause, bei der ich vor mich hin blutete, versuchte meinen Kreislauf weiter im Kreis laufen zu lassen und dabei nicht den guten Inhalt unserer Brotzeit zu verlieren. Karin untersuchte die Stellen, die mir am meisten weh taten, auf grobe knöcherne Verletzungen. Kaputt schien nichts zu sein, also machten wir uns auf den Weg und stiegen zur Bahn ab. Mehrmals musste ich ziemlich irre lachen. Auch wenn ich es ungern zugab, mehr noch als körperlich, hatte mich der Abflug psychisch mitgenommen. Als wir endlich aus dem steilen Geländer heraus waren und ich mich auf weichem Gras hinlegen konnte, schluchzte ich hemmungslos los. Ich konnte nichts dagegen tun, ich heulte wie ein Schlosshund und mit den Tränen fiel auch die Anspannung der letzen Stunde von mir ab. Was für eine Scheiß Schlagzeile wäre das denn gewesen:"38-jähriger stürzt auf Wanderweg aus ungeklärte Ursache in den Tod".
Humpelnd erreichten wir die Bahn (1¼ Stunden, ↑100 hm, ↓160 hm) und fuhren, unter den kritischen Blicken einiger Wanderer, zu unserem Auto zurück. Karin hatte mir das Versprechen abgenötigt, dass ich mich im Krankenhaus untersuchen lasse, oder zumindest zum Arzt gehe. Im Gegenzug bestand ich darauf, dies in München zu tun, um gleich wieder nach Hause humpeln zu können. In der Notaufnahme der Schön Klinik Harlaching (ich hatte ja schließlich Hüfte, Elbogen, Knie und Ferse, deshalb ab zur Orthopädie) sagte man mir, man könne mich nicht adäquat versorgen und ich solle doch ein Haus mit Maximalversorgung aufsuchen, hier könne man nämlich keine inneren Blutungen oder Organschäden ausschließen. Für diese Aussage musste die Schwester auch erst einen Arzt fragen, der sich übrigens nicht blicken ließ. Aus Angst vor meinen inneren Blutungen hatte man übrigens auch keinen Rettungswagen für einen Weitertransport gerufen, aber dafür meine Versichertenkarte eingelesen. Ziemlich geladen humpelte ich wieder zum Auto. Ok, dann am Heimweg noch im Schwabinger vorbeischauen, aber gleich mit der Anweisung an Karin, dass sie in der Nähe parken soll, weil ich auf langes Warten keinen Bock mehr hatte und deshalb eigentlich nach Hause wollte. An der Anmeldung der Notaufnahme schilderte ich kurz den Unfall, als ein Rettungswagen mit Notarzt ankam. Die Dame telefonierte und sagte irgend etwas von Triage in der Zwei und Polytrauma und schickte mich mit der Anweisung an das Ende des Ganges, dort an der Glastür zu läuten, bis mir jemand aufmacht. Also wieder weiter humpeln, das Schild an der Klingel:"nur für Rettungsdienst" und der volle Warteraum nebenan, kamen mir allerdings schon etwas seltsam vor. Als sich die Tür öffnete, machte ich mich schon auf Anschiss gefasst und wollte erklären, dass die Dame an der Anmeldung doch gesagt hatte, dass ich läuten soll und zwar bis mir aufgemacht wir. Aber nichts mit Anschiss....ich wurde auf eine Liege gelegt und dann ging alles ganz ganz schnell. Mit dem Polytrauma am Telefon war wohl nicht der Patient des Rettungsdienstes gemein. Die nette Ärztin erzählte mir auch, dass man nach einem Sturz wie ich ihn hatte normalerweise nicht selbst absteigt, sondern man in ein Krankenhaus geflogen wird (so weit kommts noch) und, was die Dame noch sympatischer machte, sie erklärte mir etwas von Sturzenergie (da geht dem Ingenieur natürlich das Herz auf, wenn es noch Ärzte gibt die dir etwas von Energieerhaltung erzählen). Was ich weniger schön fand war ihre Meinung dazu, wohin die Sturzenergie wirkt, nämlich nicht nur in den Stellen, die mir weh taten, sondern vor allem in meinen Bauchraum. Ok, zugegebenermaßen, tat mir inzwischen alles oberhalb der Hüfte bis unter den Rippenbogen auch weh, aber das konnte ja viele Gründe haben. Bei der Auswahl Traumaspirale (CT von Kopf bis Fuß) oder gezielte Röntgens der betroffenen Bereiche plus Ultraschall aller Organe, ließ sie noch mit sich reden, bei meiner Anmerkung, dass eine stationäre Aufnahme überhaupt nicht nötig sein, weil ja eh alles gut ist, nicht mehr. Zehn Röntgen, ein großes Ultraschall, Wundversorgung und einem Coronatest später bezog ich mein Zimmer und Karin durfte mich kurz besuchen.

Das war das Ende eines Scheißgeburtstags für Karin. Und der Tag an dem ich in Zukunft auch Geburtstag feiern kann. Ich hatte verdammtes Glück, außer ein paar Prellungen, jeder Menge blauer Flecken und Abschürfungen ist mir nichts passiert. Ein paar Meter früher oder später hätte die Geschichte ganz anders ausgesehen, liegenbleiben eher unwahrscheinlich. Ob ich wieder ohne ein blödes Gefühl in die Berge kann? Ich weiß es nicht, im Moment fühlt sich auf jeden Fall nur der Gedanke an Berge unangenehm an.

Montag, August 17, 2020

Ein paar Tage in Tirol und ein Wochenende am Berghof - 12.-16.08.2020

Nach unserem schönen verlängerten Wochenende in Interlaken musste Karin, so wie auch die letzten Jahre schon, zurück nach München, während ich mit den Kindern meine Eltern in Tirol besuchte. Das gute Wetter nutzen wir zum Schwimmen und um am Achensee SUP zu fahren. Mit Hannes war ich einen Abend Klettern in Rotholz. Dadurch lernte ich ein für mich neues Klettergebiet kennen und hatte vor allem endlich wieder mal Zeit mit ihm ausgiebig zu ratschen. Die Kühle am Donnerstagmorgen nutzten meine Mutter und ich, um den Klettersteig am Dalfazer Wasserfall zu begehen (Zustieg: ½ Stunde, 220 hm; Steig: D, 20 Minuten, 100 hm; Abstieg: ¾ Stunde). Der Steig wurde inzwischen durch mehrere Eisenklammern etwas entschärft, für eine Begehung nur am Fels muss man aber immer noch ganz ordentlich hinlangen. Für meine Mutter ein Testpiece um wieder etwas Vertrauen in ihre Kraft und Ausdauer zu sammeln.
Bevor ich mit Anna Richtung Bayern aufbrach, nutze ich noch den relativ trockenen Freitagvormittag für eine Begehung des Dristenkopfs (2005 m). Wenn man weiß wo der Weg los geht, dann findet sich der Aufstieg relativ leicht (1¾ Stunden, 1010 hm). Das letzte Mal, dass ich auf diesem Gipfel stand, muss über 25 Jahre her sein. Wie die Zeit vergeht und die Gipfel stehen immer noch, irgendwie beruhigend. Nach dem Abstieg (1¼ Stunden) sprang ich noch in den Achensee, bevor es zu Hause ein spätes Frühstück bzw. frühes Mittagessen gab.

Weil Anna (bzw. alle Vorschulkinder in unserem Kindergarten) diese Jahr coronabedingt um ihre Kindergarten Berghoffahrt umgefallen war, organisierten ein paar Eltern ein gemeinsames Wochenende am Berghof in Agatharied. Und wir mit dabei. Es war ein unglaublich nettes Wochenende mit ganz viel Action für Klein und Groß. Von Lagerfeuer am Freitag und Samstag, über einen Besuch in einem Kletterwald, einer Sommerrodelbahn und einer Flusswanderung am Samstag und Wandern und Tretbootfahren am Spitzing am Sonntag. Liebe Leute, vielen Dank fürs organisieren und die schöne Zeit mit euch.

Mittwoch, August 12, 2020

10-jähriges Guggijubiläum und Nollen-Solo - 07.-09.08.2020

Unser Besuch bei Dani auf der Guggihütte ist inzwischen eine liebe Familientradition. Begonnen hat diese Tradition mit der Nollenbegehung von Tommi und mir vor 10 Jahren. Dieses Jahr stiegen wir sozusagen zu unserem 10-jährigem Jubiläum mit Dani, Olga und Martina am Freitagmorgen von der Kleinen Scheidegg aus zur Guggi auf. Zum ersten Mal trugen beide Kinder ihre eigenen Rucksäcke und Seil und Gurt benötigten wir für die beiden auch nicht mehr (3½ Stunden, ↑880 hm, ↓160 hm). Da wir früh gestartet waren und nur eine Brotzeit unter dem Überhang vor der ersten Kraxelstelle gemacht hatten, blieb uns ein langer Nachmittag mit Wein und allen kulinarischen Köstlichkeiten, die wir hinauf geschleift hatten.
Der Schlechtwettereinbruch am vergangenen Wochenende hatte Neuschnee gebracht und so spurte ich noch den Weg zum Mönchsplateau hinauf, bevor ich mich ganz dem Wein auf der Terrasse hingab (35 Minuten, 350 hm). Schließlich wollte ich mir ein aktuelles Bild der Bedingungen am Nollen machen und außerdem hilft ein bestehende Spur am Morgen bei einem Kaltstart ungemein.
2020_08_07_GuggiBlog

Und so startete ich am Samstag, nach einer kurzen Nacht, um ½5 Uhr. Ums verrecken hatte ich keinen Partner für eine Tour auf der Nordseite des Mönchs gefunden, dann eben alleine, dafür eine Tour die ich schon kenne. Bis zum Nollen hat man ja immer die Möglichkeit ohne große Schwierigkeiten umzukehren. So zog ich langsam meine Spur durch die Dunkelheit zum Mönchsplateau (¾ Stunde, 350 hm) und weiter über die beiden Steilstufen und das Firnfeld bis unter den Nollen (1½ Stunden, 420 hm). Bis hierhin gab es weitgehend Schneeüberdeckung, die noch dazu tragfähig war. Der Nollen selbst war nun blank. Aber wie so oft auf solchen Touren, sobald die Sonne aufgeht und die Dunkelheit verscheucht, verschwinden auch die schlechten Gedanken und man kann sich wieder ganz und gar auf das konzentrieren was man kann. Im Gegensatz zum letzten Mal sah die linke Seite des Nollen recht verlockend aus und war nur etwa 60-65° steil. So pickelte ich mich mehr oder minder schnell bis auf den Nollen (½ Stunde, 100 hm). Hier hatte ich das erste Mal Muse für eine "richtige" Pause und eine kleine Nachricht an Karin, dass alles gut läuft. Auch die weitere Flanke hinauf zum Süd-West-Grat hatte nur kurze blanke Stellen worüber ich und meine Waden doch recht froh waren (1¼ Stunde, 410 hm). Am Grat stand ich zum ersten Mal in der Sonne und in eisigem Wind. Die Wahnsinns-Fernsicht und mein schwerer Atem ließen mich verweilen und den Blick ins Wallis und bis in die Mont Blanc Gruppe schweifen. Die restlichen Meter zum Gipfel brachte ich dann noch schnell hinter mich (¼ Stunde, 60 hm) und konnte nach 4¾ Stunden (4¼ Stunden Gehzeit) ein paar Minuten alleine am Gipfel verbringen. Bald schon kam eine Pinzgauer Gruppe herauf, mit denen ich kurz ratschte und die bereitwillig ein Foto von mir machten.
Der erste Teil des Abstiegs über den Süd-Ost-Grat ist recht spektakulär, sobald man aber den Firngrat hinter sich hat, geht es unschwierig (max UIAA II) hinunter aufs Jungfraufirn (1 Stunde, ↓500 hm). Im Abstiegsstau hatte ich noch genügend Zeit mit dem ein oder anderen Führer (die waren in der Regel wesentlich entspannter als ihre Gäste) zu ratschen und mich ein wenig über die Bedingungen an den Gipfel der näheren Umgebung zu informieren. Am Jungfraufirn reite ich mich dann in die Ameisenstraße zum Jungfraujoch ein (¼ Stunde, ↓150 hm) und ließ den Kommerz-Kitsch-Rummel an der Bahnstation nach genau 6 Stunden recht konzentrierten Gehens auf mich wirken. Nach diesem Tag konnten nicht mal die 74 Franken für die Talfahrt oder die Wartezeit auf die Bahn im dunklen Tunnel meine gute Laune trüben.
An der Station Eigergletscher hieß es für mich noch einmal den Rucksack schultern und zum Trümmelbach absteigen (¼ Stunde, 200 hm). Dort deponierte ich den Großteil meiner Ausrüstung und genoss die Sonne und das kühle Wasser, bevor ich meine Beine in die Hand nahm und den letzten Anstieg des Tage zur Guggi hinter mich brachte (1¼ Stunde, ↑700 hm).
Was für ein Tag, da hatte ich mir Wein, Melone und Schinken auf der Guggi redlich verdient. An dem Abend kamen noch zwei Seilschaften um die perfekten Bedingungen am Nollen zu nutzen. 
Sonntag blieb dann nur noch die Hütte aufzuräumen und den Abstieg anzutreten. Dabei machten wir wieder einen Abstecher bei der Alte Guggi (1 Stunde, ↓400 hm) und eine ausgedehnten Pause am Trümmelbach (½ Stunde, ↓300 hm). Und selbst der eher langweilige Abstieg zur Kleinen Scheidegg (¾ Stunde, ↑160 hm, ↓180 hm) fiel keinem mehr all zu schwer.
Wieder ein unglaublich schönes Wochenende mit guten Freunden, netten Gesprächen und viel gutem Wein.

Sonntag, Juli 26, 2020

Martlspitze und Klettern am Plateau - 24.-26.07.2020

Vroni mit Kids auf Heimaturlaub, das heißt natürlich für uns ein Kurzbesuch bei meinen Eltern. Obwohl Freitag Regenwetter vorhergesagt war, hielt das Wetter und so drehte ich am Abend noch eine kleine Runde. Von Astenberg stieg ich über den Weg zur Alpiglalm zur Schicht auf und von dort weiter über ein Jägersteigl in eine Scharte am Ostgrat des Ebner Jochs (1¼ Stunden, 820 hm). Mein Ziel lag etwas tiefer am Ostgrat, die Martlspitze (1574 m). Durch Latschen und Wiese stieg ich bis zur Einschartung westlich der Martlspitze ab, bevor es in leichter Kletterei, etwas brüchig zum Gipfel ging (½ Stunde, 40 hm). Bei Nässe muss man sich das nicht unbedingt antun und für den Bergsteiger mit etwas mehr Sicherheitsbedürfnis sei ein Seil empfohlen, ein paar passende Bohrhaken sind vorhanden. Dem Fixseil im Steilaufschwung traute ich erst im Abstieg, nach genauer Kontrolle, da war es dann aber auch ganz praktisch (½ Stunde, 60 hm). Zurück auf dem Jägersteig stieg ich zur Astenau und weiter über die Kanzelkehre nach Astenberg ab (1 Stunde). Eine super Wanderung auf einem einsamen Gipfel im Rofan (laut Gipfelbuch war meine die 7. Begehung in diesem Jahr).

Samstag gingen dann Vroni und ich mit den Kindern Klettern am Plateau. Die Routen vom AV-Jenbach sind einfach schön und im Gegensatz zu letzter Woche stieg Paul die Routen ohne Probleme vor. Beim Um- und Abbauen der Routen im gesicherten Solo wäre mir dann aber beinahe ein kleines Missgeschick passiert (wobei so ein kleines Missgeschick ja schon beim ein oder anderen im Rollstuhl oder Grab geendet hat). Beim Abseilen am Fixstrang bemerkte ich erst bei der letzten Kontrolle, dass ich mich im Strang getäuscht hatte und beinahe ungesicherte 10-15 Meter hinuntergerauscht wäre. Da war ich dann schon einigermaßen froh, alles immer doppelt zu kontrollieren.

Das geplante Klettern mit Hannes am Sonntag fiel dann leider dem Regen zum Opfer. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben und das nächste Mal passt das Wetter sicher wieder und Karin hat dann sicher auch keinen Samstagsdienst.

Donnerstag, Juli 23, 2020

Stefans Geburtstag in Franken und Surfbesuch aus der Schweiz - 18./19./22.07.2020

Jeder wird älter...auch Stefan. Zu unserem Glück war der Geburtstag rund und so luden Knirschis zum Feiern nach Franken. Chanti und Joël kamen auch und so wurde es nach unserem gemeinsamen Skiurlaub wieder ein Portugal-Revival-Wochenende.
Samstag ließen wir es ruhig angehen, nachdem ich am Freitag gleich einen Vorabendpunkt gemacht hatte. Gemeinsam mit Knirschis und Chanti und Joël fuhren wir mit den Rädern ins Wiesenttal, um Klettern zu gehen. Aus dem Kletterngehen wurde ein Felsensuchen und aus dem Felsenssuchen ein 3er-Routen-Einhängen für die Kinder. Denen hat es auf jeden Fall Spaß gemacht und das ist schließlich das wichtigste. Am Rückweg sprangen Joël und ich noch in die Wiesent, bevor wir bei Kaffee und Kuchen, Grillerei und Lagerfeuer Stefan feierten. Bei der Feier (eigentlich beim Klettern) lernten wir Kathy und Peter mit ihren Kindern kennen. Paul verstand sich mit Nora (der Älteren) auf Anhieb, was bei ihm nicht ganz selbstverständlich ist und so war es für uns ein ziemlich entspanntes Wochenende. Die Vier waren eigentlich für ein Jahr mit ihrem Geländewagen in Südamerika unterwegs, da hatte ihnen aber Corona einen Strich durch die Rechnung gemacht und so hatten wir das Glück sie kennen zu lernen. Ihre super spannenden Geschichten gibt es auf ihrem Blog Outdoorpashionists (Peek of the Week). Hoffentlich geht sich bald mal zusammen eine Tour, Übernachtung oder sonstige Aktivität aus.

Chanti und Joël hatten noch Urlaub und so besuchten sie uns auf dem Rückweg von Franken für eine verlängerte Mittagspause auf der E2. Ich liebe Chantis 7ft-MF Board, Wahnsinn was so ein bisschen mehr Volumen ausmacht, gemütliches Cruisen durch die Welle, sogar mit meinem Kampfgewicht.

Sonntag, Juli 12, 2020

Der Agnes auf den Hut steigen - 12.07.2020

Nach dem weltuntergangsgleichem Regen der letzten eineinhalb Tage, kam pünktlich zum Sonntag wieder die Sonne heraus. Mit den Kindern stiegen wir von Hallthurm zum Rotofensattel auf (1½ Stunden, 600 hm). Von dort gings weiter zur Steinernen Agnes (¾ Stunde, 100 hm), weil wir der lieben Agnes auf den Hut steigen wollten. Die Mädels lehnten dankend ab und ließen uns Jungs den Vortritt. Sie nutzten die Zeit und Sonne für eine ausgiebige Pause, während Paul und ich zuerst auf die Schulter und dann weiter auf den Hut kraxelten.
Nach diesem Intermezzo stiegen wir ein kleines (und für uns noch unbekanntes) Steiglein zum Weißbach ab (1 Stunde). Teilweise ist der Steig sogar seilversichert. Da wir wesentlich weiter südlich vom Auto heraus kamen als geplant, lief ich vor, um die Runde zum Frechenbach, Bichllehen, Eisenrichterberg und dem Parkplatz fertig zum machen (¾ Stunde, 125 hm) und die anderen am Landthal abzuholen.
Was für eine schöne Runde, vor allem der Abstieg. Und Hut ab, dass ich auf die Agnes auch schon ohne Seil geklettert war, bzw. Karin dort irgendwie hinauf geschleift hatte. Wir waren halt auch mal jung.

Donnerstag, Juli 09, 2020

Kienberg mit Papa und Walchenklamm mit den Kindern - 05.07.2020

Am Wochenende musste ich auf ein Begräbnis nach Jenbach. Und da wir schon mal da waren, das Wetter ein Traum war und mein Vater sich ausnahmsweise nicht vor Bewegung mit mir drückte, beschlossen wir aufs Kienbergkreuz über die Weiße Wand zu gehen. Obwohl die Sonne schon aufgegangen war, war es noch angenehm kühl, als mir mein Vater einen (mir noch unbekannten) Steig aufs Wasserschloss zeigte (¾ Stunde, 350 hm). Ab dem Wasserschloss war es dann an mir ihm den Weiterweg zum Kienbergkreuz zu zeigen (¾ Stunde, 320 hm). 1992 hatte er mich zum ersten Mal hier hinauf mitgenommen und so blätterten wir durch das Gipfelbuch, immer auf der Suche nach allen unseren Einträgen. Wie viele Gipfel haben schon seit 30 Jahren das gleiche Gipfelbuch, welches noch dazu nur halb gefüllt ist? Nach dieser ausgiebigen Pause spazierten wir hinüber aufs Brandköpfl (10 Minuten, 70 hm) und von dort weiter übers Kohlplatzl und die Rodelhütte nach Hause (1½ Stunden, 60 hm). Einfach eine schöne Runde mit meinem Vater.
Den Nachmittag verbrachten wir am Sylvenstein. Mit den SUPs fuhren wir in die Walchenklamm, schwammen im See und lasen Geschichten. Ein durch und durch gemütlicher Nachmittag am Weg nach Hause.

Montag, Juni 29, 2020

Trainerfortbildung Alpine Grate - Schrofengehirsche im Koasa - 26./27.06.2020

Um meinen Trainerschein bei der IG weiter aufrecht zu halten, suche ich mir meist eine Fortbildung mit Christoph, weil wenn man sich fortbildet, kann man ja auch Spaß dabei haben. So war diesmal der Titel: Alpine Grate. Gut, nicht wirklich neu, aber die Möglichkeit sich von einem Profi auf die Finger schauen zu lassen und endlich Fehler auszumerzen.
Lange war nicht klar ob Übernachtungen auf Hütte überhaupt möglich sein werden und unsicheres Wetter mit Christoph kenne ich sowieso schon. Aber dann schien wirklich alles zu passen und wir trafen uns Freitag auf der Wochenbrunneralm. Wir, das waren in diesem Fall Anna, Hauke, Jens, Johannes, ich und natürlich Christoph. Als Stützpunkt diente uns die Gaudeamushütte, bringt zwar im Zustieg nichts (20 Minuten, 200 hm), ist aber trotzdem nett und außerdem ist der Gamsfelsen für ein bisschen Theorie direkt um die Ecke. Und so verbrachten wir den Freitag beim Wiederholen aller nötigen Basics für einen alpinen Grat.
Samstag gings dann hinauf zum Ellmauer Tor (1½ Stunden, 700 hm) und weiter ein Stück die Steinerne Rinne hinunter, um auf die Schotter Terrasse unter der Predigtstuhl Scharte zu gelangen (¾ Stunde, 50 hm). Ab dort wurde es dann endlich interessant. Über Schrofen, Rinnen und kleine Absätze kraxelten wir hinauf in die Predigtstuhl Scharte, von wo aus der Nordgrat des Hinteren Goinger Halts beginnt (1 Stunde, 200 hm). Kurz vor der Scharte überholte uns eine Seilschaft. Schnell, schnell ist aber selten eine gute Idee und so waren die beiden zwar vor uns, verfransten sich aber in den ersten Seillängen gehörig. Zusätzlich war es zugezogen und ein Donnergrollen war im Hintergrund zu hören. Wir diskutierten zwar noch kurz, aber eigentlich war die Entscheidung klar. Sicher ist sicher und drei Seilschaften hinter dem Chaotentrupp mit einem Gewitter im Nacken will ja wirklich keiner. So traten wir den geordneten Rückzug an. Abseilen, Abklettern und Absteigen bis wir wieder auf der Schotter Terrasse ankamen. Nicht jeder in der Gruppe fühlte sich in dem Gelände wohl, dafür war der Lerneffekt für alle enorm da Christoph uns alle Entscheidungen treffen ließ (2½ Stunden). Auf der Terrasse trafen wir Kathi und Vali, die eine Tour am Predigtstuhl gemacht hatten. Auch sie waren froh am Gipfel zu stehen und abzuseilen. Sie hatten den Donner auch gehört, waren sich aber nicht sicher ob es nicht abrutschende Altschneefelder in der Steinernen Rinne waren. Abschließend klären konnten wir es nicht, das Wetter hatte sich auf jeden Fall wieder verzogen und strahlend blauer Himmel zeigte uns die metaphorische Zunge. So traten wir wieder den Rückweg zum Ellmauer Tor (¼ Stunde, 100 hm) und der Gaudeamushütte an (1 Stunde). Dort konnten wir den Ablauf der Tour besprechen und noch viel wichtiger, ein TAB trinken.
Eine gelungene Schulung, durch den Rückzug sicher noch lehrreicher als wenn wir einfach den Grat gegangen wären. Mit Christoph unterwegs zu sein macht sowieso immer Spaß aber in dieser Gruppe war die Fortbildung gleich doppelt lustig. Liebe Leute, danke für die zwei schönen Tage.

Sonntag, Juni 21, 2020

Ebner Joch - 21.06.2020

Das Wetter für die Herz-Jesu-Feuer in Tirol war dieses Wochenende denkbar schlecht, aber Samstagabend riss es auf und wir konnten die Berge brennen sehen. Fast ärgerte ich mich nicht selbst am Berg zu sein. Dafür stand ich Sonntag früh auf, um mir den Sonnenaufgang am Ebner Joch anzusehen. Jetzt ist natürlich ein Problem, dass man als Nicht-Frühaufsteher eine gewisse masochistische Neigung haben muss, um rechtzeitig für den Sonnenaufgang am längsten Tag des Jahres aufzustehen. Aber immerhin schaffte ich es bis 5 Uhr (und damit den Sonnenaufgang) zur Astenau (¾ Stunde, 500 hm). Am Gipfel (¾ Stunde, 500 hm) machte ich eine kurze Pause und sah mir den Bergsturz in der Schicht (vom Heidachstellwand Südgrat ausgehend) an, beeindruckend wie viel Gestein sich da Richtung Tal verabschiedet hat. Über den Huber Steig und die Buchauer Alm stieg ich wieder zurück zum Auto ab (1½ Stunden), genau rechtzeitig um mich noch kurz hinzulegen und dann mit Karin, den Kindern und meinen Eltern zu frühstücken.

Mittwoch, Juni 17, 2020

Fronleichnam im Kleinziegenfelder Tal - 11.-14.06.2020

Da Bleau ausgefallen war, beschlossen wir zumindest das verlängerte Wochenende mit Klettern und Camping zu verbringen. Unser Ziel war Franken, um genau zu sein das Kleinziegenfelder Tal. Nach dem Regen Anfang der Woche kam am Donnerstag die Sonne heraus und wir vergnügten uns mit Biken durch das Kleinziegenfelder- und Bärental (2 Stunden, 250 hm, 24 km) und mit Biertrinken am Campingplatz.
Freitag ging es dann zum ersten Mal in dieser Saison zum Klettern. Am Steinfelder Turm war jede Menge Trubel und so wechselten wir zum Steinfelder Wändchen, was uns, gerade auch wegen der Kürze der Routen, sehr entgegen kam. Mit Butterfly (6) und Kleine Lena (7-) konnte ich zwei nette Routen punkten. Papi ohne Zeit (7) ist nach dem zweiten Haken etwas unübersichtlich und schmutzig, was mir dann auch das Onsight kostete. 
Samstag war es dann noch heißer als am Freitag und wir suchten uns eine nahe, schattige Wand. Mit den Rädern fuhren wir an die Altbabawand. Während die Kinder am Bach spielten, kletterten Bäda, Laura, Vladi und ich kurz + super (5) und die Didaktische Jahresplanung (5+). Bei der Didaktischen Jahresplanung hatte ich mich schon hinauf gezittert, Way of Schwuchtel (7-) probierte ich dann nur noch im Toprope. An der Schlüsselstelle (vor dem zweiten Haken) kann man in der Tour am Einstieg aufklatschen, dafür hatte ich weder den Kopf noch die nötige Fingerkraft für das Fingerloch an der Schlüsselstelle.
In der Nacht zum Sonntag begann es wieder zu regnen und das Wetter gestaltete sich wieder landestypisch. So packten wir in einer Regenpause unsere Siebensachen und brachen alle Richtung Heimat auf. Wir machten noch eine Pause mit einer kleinen Wanderung im Felsengarten Sanspareil. Ein wunderschöner Landschaftsgarten in einem Wäldchen mit verschiedenen Felsformationen.
Ein schöner Kurzurlaub unserer Bleau-Gruppe im entspannten Franken. Zwar kein Ersatz für Bleau, aber trotzdem einfach schöne, wertvolle Zeit zusammen (vor allem nach der langen Zeit ohne soziale Kontakte).
2020_06_11-14_Kleinziegenfeld

Dienstag, Juni 09, 2020

Götschen, Büchsen und Göll - 05.-07.06.2020

Trotz schlechter Wettervorhersage beschlossen wir ein paar Tage im Berchtesgadener Land zu verbringen. Nachdem ich mein Homeoffice am Freitag hinter mich gebracht hatte, fuhren wir mit den Kindern am Nachmittag in den Pumppark nach Viehofen, wieder geöffnete Grenzen machen es möglich. Vor dem Dunkelwerden strampelten Karin und ich noch eine Runde auf den Götschen, inklusive netter Trailabfahrt (2½ Stunden, 700 hm, 13 km).

Samstag besuchten wir mit den Kindern Franz auf der Büchsenalm. Vorgenommen haben wir uns diesen Besuch schon seit Jahren, aber erst jetzt klappte es. Von Hinterbrand radelten wir die Forststraße am Beschneiungssee vorbei zur Königsbachalm und weiter zur Büchsenalm (1¼ Stunden, 250 hm, 6 km). Nach einer Brotzeit, Sonnenbaden und Mankei-Jagen machten wir uns wieder auf den Rückweg, diesmal über den "Wanderweg" und die Mittelstation (50 Minuten, 150 hm, 5,5 km). Ein schöner Ausflug bei sonnigem, heißem Wetter, viel besser als vorhergesagt.

Sonntag hatte dann leider Peter keine Zeit für mich, ich wollte das Vormittagswetterfenster aber trotzdem nutzen um (für mich) neue Steige zu erkunden. Das Jagawiesl in der Göll Westwand kann man auf so einem (mir noch unbekannten) Steig erreichen. Ich verzichte hier auf die Beschreibung der Wegführung, da der Weg im AV-Führer Berchtesgaden und an mehreren Stellen im Internet beschrieben ist. Trittsicherheit und eine gehörige Portion alpine Wegfindung sollte man allerdings schon mitbringen, dann findet man den Weg über Bänder, Rinnen und Schrofen aber eigentlich ganz gut. Trotz Regens in der Nacht war der Weg nicht übertrieben rutschig und Schnee lag nur im Schuttkessel unter dem Jagawiesl. Aus diesem Grund nahm ich auch vom Kamin (Schlüsselstelle, III) Abstand und erreichte das Jagawiesl ohne Schneeberührung direkt über die nassen, brüchigen Schrofen neben dem Kamin (Scharitzkehl zum Jagawiesl: 3 Stunden, ↑850 hm, ↓↓60 hm). Am Weg weiter zur Gölleiten musste ich noch hie und da einen Durchschlupf durch die Latschen finden, die Schwierigkeiten lagen aber hinter mir und so erreichte ich problemlos den Abzweig zum Schustersteig (1 Stunde, ↑450 hm). Von dort ist der Weg zum Gipfel nur noch Formsache (½ Stunde, ↑210 hm) und so konnte ich bald eine ausgedehnte, sonnige Rast am Gipfel machen. Der Abstieg Richtung Mannlgrat gestaltete sich dann aber recht interessant. Bei dem seilversicherten Abschwung/Kamin kurz vor der Mannlscharte war (wie beim letzten Mal auch) ein dickes, steiles Schneefeld. Das Abklettern war die unangenehmste Stelle der ganzen Tour, vor allem mit dem Wissen, dass vier Tage zuvor auf der Schusterroute ein Bergsteiger in einem Altschneefeld tödlich abgestürzt war. Beim Abklettern verschluckte mich dann der aufziehende Nebel und so brachte ich das Auf und Ab am Grat möglichst schnell hinter mich (1¾ Stunden, ↑100 hm, ↓750 hm). Trotz dichtem Nebel fand ich die Abzweigung zum Steften Steig ohne Probleme, was ich über den Steig selbst nicht sagen konnte. Nach einem Verhauer und ziemlich vorsichtigem Absteigen, da es nass und rutschig war, kam ich im Endstal an. Die Abzweigung in den Jagawieslsteig, die ich sieben Stunden zuvor genommen hatte, konnte ich beim besten Willen in dieser Suppe nicht mehr finden. Und so war ich froh heil am Auto angekommen zu sein, bevor es endgültig zu schütten begann (1½ Stunden, ↓800 hm). Eine sehr coole Tour, wobei ich mir den Jagawieslsteig als Abstieg von einer der Westwandtouren als eher unangenehm vorstelle.