Dienstag, April 23, 2024

Aprilpowder auf der Amberger Hütte - 19.-21.04.2024

Vor zwei Jahren waren wir als Familie relativ spontan auf der Lavarella Hütte im Fanes. Nun hatte dieselbe Gruppe ein Wochenende auf der Amberger Hütte geplant und wieder einen Restplatz zu vergeben. Nach einigem hin und her standen wir am Freitagabend schließlich zu viert, Max, Martin, Leo und ich, am Parkplatz in Gries und machten uns bei Schneetreiben zur Amberger Hütte auf. Trotz des Wintereinbruchs mussten wir die Ski, mit ein paar Unterbrechungen, bis über die Sulztalalm tragen (1¾ Stunde, 500 hm).

Am Samstag herrschte ähnliches Wetter, Schneefall und Nebel. Wir entschieden uns für den Aufstieg zum Schwarzenbergferner, da in dem Tal einige große Blöcke zur Orientierung herumliegen. Immer wieder wurde die Sicht etwas besser, um kurze Zeit später noch schlechter zu werden. Während uns eine Zweiergruppe überholte und weiter auf den Schwarzenbergferner zog, bogen wir zum Schwarzenbergjoch ab und stiegen den steilen Hang und das abschließende Schuttfeld bis zum Joch auf (3½ Stunden, 1100 hm). Am Joch dann die freudige Überraschung, es riss kurz auf und wir konnten über den Alpeiner Ferner bis zur Ruderhofspitze sehen, insgeheim unser Traumziel an dem Tag. Vom Joch sind es nur ein paar steinige Meter auf den Gletscher und diesem folgten wir ohne wirklichen Höhengewinn oder -verlust zur Hölltalscharte und weiter in das Gletscherbecken unter der Ruderhofspitze (1¼ Stunde, 200 hm). Der Weg zum Gipfel würde nun über die Obere Hölltalscharte auf den Grat führen, dem man dann bis zum Gipfel folgt. Wegen der schon fortgeschrittenen Stunde und dem alles andere als idealen Wetter entschieden wir uns aber zur Umkehr und fuhren bzw. gingen zurück zum Schwarzenbergjoch (1¼ Stunde, 50 hm). Hier kam das Highlight des Tages, die Abfahrt zum Schwarzenbergferner hinunter. Ein gut 35°-steiler Hang, in dem locker flauschiger Pulver lag. Es geht doch nichts über Pulver im April. Die restliche Abfahrt war dann ok, wenn auch immer wieder mit Steinkontakt und am Ende muss man die flache Sulze hinaus zur Amberger Hütte (1 Stunde, 50 hm).

An diesem Abend hatten wir uns das Abendessen, das übrigens ausgesprochen gut ist, redlich verdient und so verbrachten wir noch einen wirklich netten Abend bei Bier und Berggeschichten mit einer der Kellnerinnen.

Sonntag fiel das Aufstehen deutlich schwerer als am Tag zuvor, doch das Wetter hatte sich gebessert und so stiegen wir diesmal in Richtung Sulztalferner auf. Nach der Zwinge am Grund der Sulze bogen wir aber nach Westen ins Wannenkar bzw. zum Kuhscheibenferner ab. Unser Ziel war die Zahme Leck am oberen Ende des Ferners. Als wir die Rinne die zum Grat führt erreichten, zog es leider zu und begann wieder heftig zu schneien (4 Stunden, 1050 hm). Das hinderte uns allerdings nicht uns noch bis auf den Grat hinauf zu wühlen (¼ Stunde, 50 hm). Obwohl uns zum Gipfel nicht mehr viel gefehlt hätte (laut Karte etwa 70 Meter und 50 hm) entschieden wir umzukehren. Um ehrlich zu sein, hatte ich die Hosen gestrichen voll. Eingeschneite Platten sind anscheinend nicht mehr so ganz meins, dafür war die Freude über ein kleines Wetterfenster für die Rinne (immerhin gut 45°-steil) umso größer. Was soll ich sagen, es hat den ganzen Weg zurück zur Hütte gestaubt (1 Stunde).
So blieb uns nach Kuchen und Bier nur noch der Abstieg bzw. Abfahrt nach Gries, ich sags mal so: ich war froh den Steinski mitzuhaben.

Ein rundum gelungenes Wochenende in einer super Tourengruppe, gerne wieder Jungs.

Samstag, April 13, 2024

Summer Mode On - Samerberg und Isartrails - 07./08.04.2024

Der Sommer hatte Einzug gehalten in Mitteleuropa. Temperaturen knapp unter 30°C ließen im Voralpenland den guten und ziemlich schneereichen Winter vergessen.
Samstag war für unsere Bierprobe bei Camba in Seeon reserviert. Dass an dem Tag zufällig auch noch Brauereifest war, war sozusagen noch die Kirsche auf der Sahne….oder der zusätzliche Hopfen im Bier. So war es auch ganz gut, dass ich mich erst Mittag mit Paul traf, der aus dem Berchtesgadener Land kam. Am Samerberg stellten wir uns in die Schlange an der Hochriesbahn, um im Bikepark unsere Runden zu drehen. Nachdem wir zwei Runden mit jeweils einer ¾ Stunde Anstehen gedreht hatten, entschied ich mich Paul Liftfahren zu lassen und selbst hoch zu strampeln (20 Minuten, 200 hm). Ein sehr cooler Tag mit Paul und ein ganz netter Start in die Bikesaison (3¼ Stunden, 600 hm, 13 km).
Montag wollten es dann Martin und ich wissen. Für mich heißt das, am Morgen Isartrails in die Arbeit (1¼ Stunden, 160 hm, 20 km) und Nachmittag dann nach Schäftlarn, dort ein paar Downhillrunden und zurück nach München (3½ Stunden, 550 hm, 42 km). So muss ein Arbeitstag aussehen und so kann’s von mir aus auch weitergehen, wobei jetzt erst mal Genua ansteht, dann Hochzeit in Franken und dann Annas Schullandheim. Ich bin neugierig.

Montag, April 01, 2024

Bergtriathlon im Berchtesgadener Land - 30.03.-01.04.2024

Ich mag den Frühling, das ist die Zeit des Bergtriathlons: mit dem Rad so weit es geht und dann zu Fuß weiter, bis man endlich auf Ski umsteigen kann. Ob man die Ski allerdings wirklich zum weiteren Aufsteigen nutzen kann, ist nicht immer gewährt.

Samstag war starker Föhn angesagt, gleichzeitig war die Sicht recht eingeschränkt, da jede Menge Saharastaub in der Luft lag. Gut, wegen der Aussicht mache ich's ja sowieso nicht und nordseitig ist man auch vor dem Wind geschützt. So nahm ich mir das Rad und strampelte nach Bayerisch Gmain in den Alpgartengraben (½ Stunde, 180 hm, 11 km). Am Ende der Forststraße schulterte ich die Ski und stieg bis in die Alpgartenrinne auf (1 Stunde, 630 hm). Dass der Schnee erst über der Querung in die Rinne anfängt, hatte ich bis jetzt auch noch nie, dafür war durchgängig guter Trittfirn vorhanden und so beließ ich die Ski am Rucksack und stapfte bis zum Ausstieg (1 Stunde, 370 hm). Gut, dass ich nicht Aufgefellt hatte. Am Ausstieg erwartete mich zwar Sonne, aber auch der vorhergesagte Föhn, also keine lange Pause. Gleichzeitig war die Sicht so schlecht, dass man den Watzmann vom Lattengebirge aus nicht sehen konnte. Die Abfahrt war überraschend gut, nicht hartgefroren, aber auch kein grundloser Sulz und keine Lawinenboller. Schade, dass ich so bald die Ski wieder Schultern musste, um zum Fahrrad zu kommen (1¼ Stunde). Und mit dem gings wieder zurück nach Hause (¾ Stunde, 200 hm, 11 km).

Die Nacht zum Sonntag war besonders kurz, erst kamen wir nach einem lustigen Abend von Martina und Max relativ spät heim, dann war Zeitumstellung und zu guter Letzt, wollte ich um 6 Uhr an der Hirschbichlstraße starten, damit ich es rechtzeitig zum Mittagessen schaffe. Kleiner Spoiler, das Mittagessen habe ich nicht rechtzeitig geschafft. Müde stolperte ich in der Dämmerung Richtung Ofental. An einer der ersten Kehren ließ ich mich durch einen kleinen Pfad dazu verleiten viel zu tief ins Steintal abzubiegen. Auch hier ein kleiner Spoiler, es war deutlich zu früh und bescherte mir einen Kampf durch die Latschen, bis ich eine schneeige Rinne am Südende des Steintal erreichte (2½ Stunden 680 hm). Die Rinne war ganz gut zu stapfen und so erreichte ich endlich das Steintal (½ Stunde, 120 hm). Das hätte man auch einfacher haben können.
Von hier aus war der Weg in die Steintalscharte ziemlich straight forward (1¼ Stunde, 750 hm). In der Scharte erwartete mich zwar ein eisiger Wind, da die Böen aber nicht zu stark waren, entschied ich mich auch das letzte Stück zum Ofentalhörndl hinauf zu stapfen (¼ Stunde, 150 hm). Was für eine Aussicht, im Gegensatz zu gestern hatte sich der Saharastaub gelegt und das Wetter zeigte sich von seiner besten Seite. Da ich am Anfang der Tour ziemlich langsam war, war die Zeit schon recht fortgeschritten und ich sah zu, zu meinen Ski zurück zu kommen und durch das Hochtal abzufahren (½ Stunde). Gar nicht schlecht, oben etwas hart, in der Mitte ziemlich schöner fester Schnee, nur im lichten Wald musste man etwas aufpassen, um nicht im faulen Schnee in ein Latschenloch zu fallen. Nach dem Abschnallen der Ski, verpasste ich leider den Abzweig des Steintalsteigleins und so startete ich in Runde 2 meines Latschenkampfs. Wie schon im Aufstieg, hätte ich das definitv einfacher (und schneller) haben können. Trotzdem war ich irgendwann aus den Latschen wieder raus und konnte schnellen Schrittes zurück zur Hirschbichlstraße joggen (1½ Stunden). Das half leider alles nichts, zum Mittagessen kam ich eine Stunde zu spät....also sozusagen genau um die Zeitumstellung.

Ob der Ostermontag der Abschluss der Skisaison ist, weiß ich noch nicht, aber wie so oft am Ende der Saison fand ich mich in Hinterbrand wieder. Bis zur oberen Steilstufe musste ich tragen (½ Stunde, 300 hm), dann ging es aber in gut tragfähiger Schneeauflage in die Umgäng hinauf. Schon unter denen blies ein kräftiger Wind, so kräftig, dass er, als ich meine Windjacke anziehen wollte, einfach meinen Rucksack wegblies. Ein beherzter Sprung verhinderte, dass er wieder zu den Steilstufen hinunterrutschte. Dieser Wind schwoll in den Umgäng zu einem regelrechter Sturm an (laut Messstation am Funtenseetauern 50 km/h mit Böen von 100 km/h). Bis in den hinteren Teil, wo es wieder steiler wird, ging ich noch, als ich dann aber auch noch von fliegendem Schnee gesandstrahlt wurde und mich mit aller Kraft gegen die Böen stemmen musste, warf ich den Hut drauf und fellte ab (1¾ Stunde, 700 hm). Gar nicht so einfach, wenn man Angst haben muss, dass nicht nur das Fell sondern auch der Ski weggeweht wird bzw. man sich schwer tut überhaupt zu stehen. Der Vorteil, man kann sich vom Wind den flachen Teil der Umgäng einfach hinauswehen lassen und spart sich das Schieben. Ansonsten, die Abfahrt war noch halbwegs passabel und für den kurzen Abstieg hatte ich sogar meine Turnschuhe deponiert (1 Stunde). Das Wetter hatte relativ schnell umgeschlagen und so klatschten die ersten Regentropfen auf die Windschutzscheiben als ich die Tür zuwarf. Ich würde sagen, alles richtig gemacht.

Ein ziemlich ausgiebiges Wochenende und realistisch gesehen wahrscheinlich auch der Abschluss einer ziemlich guten Saison (aktualisiert am 22.04.24: 34 Skitouren (36750 hm), 4 Ski- und 3 Snowboardtage).