Nach unserem verlängerten Wochenende in der Schweiz fuhren wir, wie auch schon in den letzten Jahren, zu meinen Eltern nach Tirol. Der gesperrte Arlbergtunnel erschwerte die Fahrt zwar ein wenig, eine Übernachtung am Arlbergpass teilte die Fahrt aber in gut machbare Abschnitte. Während Karin mit dem Zug nach München weiterfuhr, besuchte ich mit den Kindern das Schwimmbad meiner Jugend, jedes Mal wieder sehr lustig.
Um der Hitze des Tages zu entfliehen, drehten wir mit meinen Eltern in aller Frühe eine kleine Runde über das Zeiselegg. Meine Eltern stiegen wieder ab und die Kids und ich stiegen weiter zum Wasserschloss auf (1½ Stunden, 415 hm). Am Rückweg machten wir noch einen Abstecher an der Kienbergmadonna, bevor zu Hause ein Frühstück auf uns wartete (1 Stunde). Den Nachmittag verbrachten wir, wie schon letztes Jahr, mit Hannes an der Brandenberger Ache. Eine herrliche Abkühlung bei den hochsommerlichen Temperaturen.
Donnerstag stand ich noch einmal früh auf. Gemächlich ging es über den Kreuzweg nach Eben (¾ Stunde, 400 hm) und weiter auf die Astenau (¾ Stunde, 500 hm). Von hier aus folgte ich dem kleinen Steiglein bis an den Ostgrat des Ebner Jochs, wo der Schützensteig in die Schicht hinunter führt. Den nun weglosen Abstieg in die Einschartung vor dem Martlspitz kannte ich schon, nur den weiteren Verlauf des Grats hatte ich nicht mehr so ausgesetzt und brüchig in Erinnerung. Wie auch beim letzten Mal hatte ich kein Vertrauen in das Fixseil und erst nach einem Blick um die Ecke und auf die Verankerung zog ich mich daran die letzten Zentimeter auf das Podest hoch. Nach den letzten brüchigen Metern stand ich endlich am Gipfel der Martlspitze (½ Stunde, ↑170 hm, ↓80 hm). Eigentlich kein großes Ding, für mich heute aber definitiv etwas außerhalb meiner Komfortzone. Den Abstieg brachte ich ähnlich vorsichtig (und mit einem beherzten Griff in das Fixseil) hinter mich und stand wenig später wieder an der Astenau (½ Stunde, ↑80 hm, ↓170 hm). Weil sich der Ostgrat des Ebner Jochs als komplett latschenverwachsen gezeigt hatte, stieg ich über den Normalweg aufs Ebner Joch (¾ Stunde, 450 hm). Einsam und alleine konnte ich das Panorama genießen, bis schließlich eine der Wandererinnen, die ich überholt hatte, am Gipfel ankam. Als immer mehr der Überholten eintrudelten, schulterte ich wieder meinen Rucksack und joggte zurück nach Jenbach (1 Stunde). Nach dieser Runde hatte ich mir nicht nur eine Dusche, sondern auch noch Schwimmen bei Hannes im Teich redlich verdient.
So endeten ein paar schöne Tage in Tirol, bei drückender Hitze. Nun heißt es aber zusammenpacken für unsere Tour in den Norden, morgen gehts nämlich los.