Wie fast überall in Mitteleuropa war es auch in Tirol fast unerträglich heiß, so suchten wir uns Abkühlung. Das geht bekanntlich am besten an kalten Gebirgsbächen oder bei Wanderungen die in aller Früh hoch hinaus gehen. Letztes Jahr waren wir schon durch die Tiefenbachklamm gewandert, diesmal trafen wir uns mit Hannes und Simon etwas weiter flussaufwärts, um in der Brandenberger Ache zu baden. Ein kühler Spaß für Groß und Klein.
Mittwoch hieß es früh hoch hinaus. Von der Karwendelrast ging es wie vor ein paar Jahren schon zum Fiechter Spitz (2299 m). Meine Fitness scheint wie vor fünf Jahren zu sein, die Begehungszeiten gleichen sich auf jeden Fall sehr. Über die Waldhorbalm stieg ich zum Hirschkopf auf (1½ Stunden, 1070 hm) und von dort aus, über den recht zugewachsenen Pfad, bis zum Einstieg unter der Rinne zur Fiechter Spitz (½ Stunde, 220 hm). Die Route ist immer noch gut mit Punkten markiert und beim Nachlesen des Blogbeitrags zur letzten Begehung musste ich schmunzeln, so treffend hatte ich den Weg beschrieben (¼ Stunde, 130 hm). Dieses Mal hielt ich mich am Gipfel aber nicht lange auf, sondern machte mich an den Übergang zum Mittagsspitz (2332 m). Im Gegensatz zum Aufstieg zur Fiechter Spitz ist der Weg hier an ein oder zwei Stellen nicht ganz logisch und die Punkte helfen, um nicht suchen zu müssen (20 Minuten, ↑80 hm, ↓40 hm). Der Weg weiter zum Schneekopf (2313 m) führt dann wieder direkt am Grat entlang und ist nicht zu verfehlen (½ Stunde, ↑90 hm, ↓110 hm). Am Grat würde es nun deutlich schwieriger zu den Niedernissltürmen und dem Hochnissel gehen , ich aber folgte dem (markierten) Steig hinunter zum Oberen und Unteren Bärenkopf (¾ Stunde, ↑20 hm, ↓380 hm). Dieser Steig, wie auch der Steig weiter zur Jagdhütte Adlerblick, fordern noch mal Konzentration, aber ab der Jagdhütte kann man es laufen lassen und sich dem Flow des Trails hingeben (1 Stunde, ↓1040 hm). So kehrte ich nach ziemlich genau 5 Stunden und etwas über 1600 hm und 11 km wieder zum Auto zurück und konnte entspannt den Nachmittag im Garten genießen.
Donnerstag war dann nicht mehr so heiß, dafür viel labileres Wetter. Zusammen mit Jamie und Renee besuchten wir den Alpenzoo und danach die Dombaustelle in Innsbruck. Ein bisschen Kultur muss sein, vor allem wenn es diese Jahrhundert-Change gibt, sich die Fresken aus nächster Nähe anzusehen.
Freitag schoben sich dann kalte Luftmassen von Norden unter die warmen Luftmassen von Süden und sorgten für ergiebige Regenfälle. Vormittags hatten wir aber noch ein Wetterfenster, um in Mayrhofen einen Klettersteig zu gehen. Diesmal schafften die Kids den Huterlaner, nicht "nur" den Kinderklettersteig, wie beim letzten Mal (1¾ Stunden, 250 hm). Beide Kids machten ihre Sache super und so hatten wir uns alle ein Mittagessen im GH Zimmereben verdient. Danach gings schnell runter zum Auto und im Rückreiseverkehr zurück nach München. Ein schönes Ende einer superguten Woche.