In diesem Jahr ist vieles anders, so auch zwischen den Jahren. Normalerweise besuchen wir in dieser Zeit ja meine Eltern. Nach unserem Besuch am
Sonntag hatte sich aber klammheimlich eine Testpflicht in die Quarantäneverordnung geschlichen. Nun hat es der Markus S. also wirklich geschafft, jetzt wird sogar uns der Aufwand für einen Abstecher in Tirol zu groß, danke dafür. Aber wir haben ja noch einen zweiten, bergnahen Stützpunkt, also ab zu Karins Eltern.
Nach einer Woche weihnachtlichem auf der faulen Haut liegen, mussten wir uns Montag bewegen. Familienskitour, weil heiß auf Schnee sind wir im Moment alle vier. Von der Mautstelle an der Rossfeldstraße stiegen wir mit den Kindern zum Rossfeld auf (1½ Stunden, 350 hm). Nicht nur dass sie beide den Aufstieg gut gemeistert hatten, auch in der Abfahrt (trotz etlicher Steine) kann man wirklich stolz auf die beiden sein. Einfach schön die Freude der Kinder an unserem Lieblings(winter)sport zu sehen. Da erwartungsgemäß mein Bewegungsdrang noch nicht gestillt war, drehte ich noch eine abendliche Runde auf den Götschen (¾ Stunde, 400 hm). Wobei aber auf der Familienabfahrt unter dem Beschneiungssee praktisch kein Schnee mehr vorhanden ist, nachdem sämtlicher Schnee am unteren Hang der FIS Abfahrt zusammengeschoben wurde. Für die Familienabfahrt darf man übrigens sogar mit seinem Steinski wenig Mitleid haben.
Dienstag wollten eigentlich Peter und ich zusammen etwas unternehmen. Aus familiären Gründen konnte er aber nicht, so zog ich alleine los. Nach einer spannenden Fahrt nach Hinterbrand (bei Neuschnee erweist sich unser Allrad immer als Gold wert), zog ich meine Spur über die Mittelstation und die Wasseralm zur Priesbergalm (1½ Stunden, 500 hm). Das bisschen Neuschnee, das in der Nacht gefallen war, wurde leider durch den stürmischen Wind verfrachtet. Zu beobachten war das schon unterhalb der Priesbergalm, durch die exponierte Lage war es aber an den Hohen Rossfeldern extrem. Dieser Umstand ließ mit Sicherheit auch die paar anderen Skitourengeher, die hinter mir kamen, am Unteren Rossfeld umkehren. Ich hatte aber eine Spur in den Stiergraben gesehen, die ganz passabel aussah und dafür musste ich noch ein Stück ins Obere Rossfeld. Also konnte ich auch ganz zu den Begrenzungsfelsen des Fagstein aufsteigen (1 Stunde, 450 hm). Beim Abfellen riss mich der Föhnsturm fast von den Beinen und die Abfahrt war immer ein Wechsel aus Wind(bruch)harsch, Gras und Triebschnee, also ein Traum. Kein Wunder, dass ich froh war ohne Zwischenfälle zurück an der Priesbergalm zu sein, einige Steine habe ich auf jeden Fall erwischt. Bei der Abzweigung oberhalb der Königsbachalm ins Torrener Joch fellte ich wieder auf und stieg über die Südhänge zur Jenner Bergstation auf (1 Stunde, 500 hm). Der Wind hatte sich inzwischen fast gelegt und im Gegensatz zu den Rossfeldern ist man hier fast durchgängig in der Sonne. Nach dem doch recht frischen ersten Teil der Tour konnte man sich hier wieder aufwärmen. Zum Jenner Gipfel nahm ich diesmal die Ski gar nicht erst mit, die Abfahrt ist schon bei viel Schnee wenig lohnend, bei den momentanen Bedingungen aber eher eine Kamikaze Aktion (¼ Stunde, 80 hm). Auf der Abfahrt zurück zur Mittelstation gingen sich sogar noch ein paar schöne Schwünge aus (und natürlich auch noch ein paar Steinvolltreffer) und so endete die Tour nach einem kurzen Fußmarsch wieder in Hinterbrand. Eine super 1500 hm Runde, die aber meine letzte Skitour sein dürfte, ohne deutlich Neuschnee.
Den Nachmittag verbrachten wir bei einem Spaziergang um und am zugefrorenen Hintersee und Mittwoch wanderten wir mit Claudi und ihrer Freundin zur Kneifelspitze (1¼ Stunde, 350 hm). Immer wieder eine nette Wanderung und bestens geeignet zum Ratschen wenn man sich lange nicht gesehen hat.
Und am letzten Tag des Jahres klappte es dann doch noch, Peter hatte Zeit, Matze hatte Zeit und ich auch. Unser Ziel war der
Berchtesgadener Hochthron über den Klettersteig. Die Tour ist für Peter und mich auch im
Winter nichts Neues, aber wie immer im Winter kann man die Bedingungen in der Wand schwer von unten einschätzen. Für alle Eventualitäten ausgerüstet stapften wir, bei deutlich mehr Schnee als auf den Rossfeldern, zum Scheibenkaser (1½ Stunden, 680 hm). Spätestens hier waren wir froh Schneeschuhe hochgeschleppt zu haben. Der Zustieg zum Steig war mit teils grundlosem Pulver zugeweht (¾ Stunde, 170 hm). Der Steig selbst ging weitgehend gut, die Steigeisen und Pickel konnten in den Rucksäcken bleiben, nur das Seil kam an zwei Stellen zum Einsatz. Und so stiegen wir knapp neben dem Gipfelkreuz über die Wechte auf den Hochkarst des Untersberg (2 Stunden, 380 hm). Im eiskalten Wind stiegen wir zum Störhaus ab (¼ Stunde), wo wir ausgedehnt Pause machten und die warme Sonne und ein Bier genossen. Der Abstieg zum Scheibenkaser (1 Stunde, ↑50 hm, ↓600 hm) war dieses Mal um einiges besser als vor drei Jahren, obwohl wir auch spuren mussten. Schnell ging es dann in der ausgetretenen Spur hinunter zu den Autos (¾ Stunde) und damit dem Feierabend entgegen. Ein super Ausklang des Jahres mit den Jungs, so machen Touren einfach Spaß, danke.