Dienstag, Februar 18, 2020

Eckerleiten und Hundstodreibn - 15./16.02.2020

Nach dem durchwachsenen Wetter während der letzten Woche, lachte am Wochenende die Sonne. Sonntag war für eine größere Aktion mit Lena reserviert, Samstag hatten wir aber Zeit für Unternehmungen als Familie bzw. als Paar. Vormittags gings zum Telemarken und Skifahren mit den Kindern am Götschen und nachmittags auf eine Skitour mit Karin. Von der Buchenhöhe stiegen wir (bei sehr wenig Schnee) durch den Wald zur Enzianhütte und weiter über die Eckerleiten zum Purtschellerhaus und dem Eckerfirst auf (2 Stunden, 800 hm). Die Abfahrt war bis zur Enzianhütte ziemlich gut, man musste nur die abgeblasenen Stellen meiden. Erst im Waldstück gab es eine Tragepassage, wobei dieser Teil der Abfahrt bei viel Schnee schon unschön ist.
Ein sehr schöner Tag und ein bisschen Bewegung, um für Sonntag warm zu werden.
2020_02_15_Eckerleiten

Wie gesagt, der Sonntag war für Lena reserviert. Im Gegensatz zur letzten, gemütlichen Tour, hatten wir uns dieses Mal ein richtiges Brett heraus gesucht. 30 Kilometer, 3000 Höhenmeter, 10 Stunden, das sind die Fakten aus der Tourenbeschreibung der Hundstodreibn. Gezielt hatten wir uns für die längere Variante über das Seehorn entschieden, um dem Hatsch und dem Getrage durchs Wimbachtal zu entgehen.
Am Parkplatz in Hintertal standen schon drei Autos, als wir aufs Seehorn starteten. Ein Pärchen holten wir schnell ein, die vier anderen Jungs trafen wir dann am Gipfel bzw. immer wieder den ganzen Tag über. Gemütlich ratschend stiegen wir über die Forststraße, den Waldgürtel, den Karst und die Westflanke zum Gipfel auf (2½ Stunden, ↑1350 hm). Man würde gar nicht meinen wie viele Gesprächsthemen sich so bieten. Nach einer kurzen Pause war mit Gesprächen aber erst mal Ende. Über die Kematenschneid gings, zum Teil abgeblasen und vereist in die Wimbachscharte (¼ Stunde, ↑50 hm, ↓315 hm). Dort wartete die erste Überraschung, Pulver, wie geil ist das denn? Unsere Variante bietet schon zu Beginn die beste Abfahrt, den Loferer Seilergraben. 40°-steil und weil nordseitig mit gut konserviertem Pulver, ein wahres Schmankerl (½ Stunde, ↓720 hm). Im Wimbachgries hieß es wieder auffellen, es geht zuerst flach bis in den Talgrund und dann dem Sommerweg entlang zur Trischübel Alm (1 Stunde, ↑450 hm). Dort gönnten wir uns noch eine kurze Pause bevor es über die Hundstodgruabn zum Hundstodgatterl ging (1 Stunde, ↑470 hm, ↓50 hm). Definitiv das schönste Fleckchen der Tour, mit einem unbeschreiblichen Blick ins Steinerne Meer. Das Wetter hatte inzwischen aufgerissen und die Sonne brannte vom strahlend blauen Himmel, während wir ein Stück abfuhren und weiter zum Dießbacheck aufstiegen (½ Stunde, ↑180 hm, ↓150 hm). Den Gipfelanstieg des Hundstod ließen wir (wie auch alle anderen) links (bzw. rechts) liegen und genossen dafür den Blick auf den Dießbachstausee und das Seehorn. Nun lag der letzte Abschnitt unserer Tour vor uns, die Abfahrt in die Hochwies (½ Stunde, ↓360 hm). Obwohl hier der Schnee schon etwas gelitten hatte, war die Abfahrt gar nicht so schlecht und so gings mit dem letzten Schwung wieder zur Kematenschneid und dem Seehorn hinauf (1 Stunde, ↑425 hm, ↓20 hm). Auf dem Abschnitt hatte ich langsam keine Lust mehr. Warme, feuchte Felle auf kaltem Triebschnee, ist ein Grund wahrer Freude. Wer kennt das nicht, wenn die Ski plötzlich das fünffache Gewicht haben, weil sie von vorne bis hinten stollen. Nur das letzte, vereiste Stück, bei dem wir die Ski schulterten, machte wieder Spaß. Nun stand zum Ende nur noch die Pflicht nach der Kür an, die Abfahrt zum Auto (¾ Stunde, ↓1350 hm). Wobei die Nord-West-Rinne zwar schon recht zerfahren war und ziemlich schweren Schnee hatte, aber trotz schwerer Beine war sie noch ganz passabel zum Fahren. Unterhalb war es dann, wie erwartet, eher Kategorie zwei Spaß, grundloser Sulz. Aber wir erwischten zumindest die Abfahrt durch den Wald an der Aufstiegsspur und sparten uns somit den unangenehmen Wiederaufstieg zur Kallbrunner Alm.
Eine sehr coole Runde wobei Touren mit Lena bis jetzt sowieso noch jedes Mal Spaß gemacht haben, anscheinend haben wir einen ähnlichen Tourengeschmack.
2020_02_16_Hundstodreibn