Endlich hatten wir unseren Bus wieder. Da wir immer noch auf Sommerreifen fahren und Karin dieses Wochenende beschäftigt war, wollte ich ursprünglich ins BGL, um unserem Bus seine Winterschuhe anzuziehen und damit Karins Eltern ihre Enkel mal wieder sehen. Diesen Plan durchkreuzte aber das fiese Virus bzw. der Lockdown im BGL. Also war ein Alternativprogramm angesagt. Da wir schon im Frühjahr sehr schöne Wochenenden am Sylvenstein verbracht hatten (kleine Fluchten, verlängertes Radwochenende), war mein Ziel schnell klar.
Im strömenden Regen steuerte ich am Samstag das Oberland an. Und siehe da, an der Staumauer angekommen, hörte der Regen auf und wir konnten von der Walchenklamm aus eine wunderschöne, einsame Wanderung auf den Hühnerberg (1397 m) unternehmen. Während wir Geschichten erzählend aufstiegen, besserte sich das Wetter immer weiter und so erwischten uns sogar ein paar Sonnenstrahlen (2½ Stunden, 650 hm). Da es aufgrund des Regen recht rutschig war, benötigten wir für den Abstieg einige Zeit (1¾ Stunden, 30 hm) und so wurde es bereits dunkel als wir den Parkplatz in Fall anfuhren, um einen Übernachtungsplatz zu finden. Dass wir einen schönen Platz fanden, war ein wenig Glück, eine halbe Stunde später war der Parkplatz nämlich ganz schon voll (fast wie im Frühjahr).
Nach einem gemütlichen Frühstück, gings am Sonntag in die Eng. Dass diese Idee nicht nur wir haben werden, war eigentlich klar und so war es ähnlich voll wie letztes Jahr mit der Portugal-Crew. Die Farben am herbstlichen Ahornboden waren der Wahnsinn, bis auf die Ahorne, die hatten nämlich ausnahmslos keine Blätter mehr, naja Baumgerippe haben auch etwas. Da sich über die Wege zur Binsalm und zum Hohljoch (1794 m) Menschenmassen schoben, zweigten wir in das Kar Richtung Gumpenjöchl ab und stiegen dort relativ einsam auf (2½ Stunden, 600 hm). Unterhalb des Gumpenjöchls konnten wir große Herden von Gämsen beobachten und statt weiter zum Jöchl aufzusteigen (über das der Weg zum Gamsjoch führen würde) wanderten wir Richtung Süden zum Laliders Hochleger und dem Hohljoch (1 Stunde, 100 hm). Dort warteten zwar wieder deutlich mehr Leute auf uns, aber da die Sonne schon hinter den Zacken des Karwendels verschwunden war, waren es nicht mehr so viele wie am Vormittag. Nach eine Pause mit Schneeballschlacht und Schneemannbau stiegen wir zur Eng ab (1 Stunde) und machten uns auf den (verkehrsbedingt) langen Rückweg nach Hause.
Ein rundum schönes Wochenende mit den Kindern, auch wenn es als komplette Familie noch schöner gewesen wäre, aber Karin durfte dafür mit ihren Mädels zu den Lainbach Wasserfällen und auf den Heimgarten.