Sonntag, April 28, 2019

Bleau - 19.-27.04.2019

Nachdem letztes Jahr Ostern sehr früh war und wir alleine in Bleau gefroren hatten, war dieses Jahr wieder eine kleine aber feine Gemeinschaftsreise geplant. Laura und Vladi, Claudi, Peter mit Kids und wir trafen uns schon auf dem Weg nach Frankreich. Spätestens beim Zelt/Bus aufbauen am Camping waren wir alle im Urlaubsmodus und nur Laura und Vladi zog es am Nachmittag noch zu Karo und Marco in ein Gebiet.
Für uns anderen begann das Bouldern erst am nächsten Tag. Da es zu Ostern traditionell sehr voll ist, suchten wir uns wenig frequentierte Gebiete. Mit Apremont Désert am Samstag und Apremont Bizons am Sonntag lernten wir gleich zwei, für uns neue, Gebiete kennen. Beide sehr schön, mit guten/schönen Parcours und etlichen Einzelproblemen. Wie zu erwarten ging bei mir wenig bis gar nichts, aber gemeinsam in der Natur zu sein war ja schon mehr als genug. Montag wagten wir dann einen Besuch in Canche aux Merciers, dort trafen wir auch Wiebke mit Familie. Trotz Feiertag war es nur unwesentlich voller als normalerweise. Wie jedes Jahr hängte ich mich in Jeu de Jambes (fb 6a) und siehe da, es lief, gleich beim ersten Versuch. Und das wichtigste, mein Knie hatte nichts gegen das wilde Gehooke, sollte vielleicht doch noch was am Fels gehen? Der Dienstag in J.A. Martin brachte mich dann wieder zurück auf den Boden der Tatsachen. Für schwereres Zeug fehlt mir nicht nur die Kraft/Ausdauer, sondern auch der restliche Bewegungsumfang meines Knies. Mittwoch in Rocher Canon boulderten wir zwar wieder nicht schwer, dafür zog ich hier den gelben Parcours komplett mit allen Zusatzbouldern, eine wirklich empfehlenswerte Vormittagsbeschäftigung. An diesem Tag erwischte uns auch der erste Regenguss und es kühlte deutlich ab. Beim Einkauf im Carrefour konnten wir eine Wetterbesserung abwarten und so machten wir am späten Nachmittag noch einen Abstecher in Bas Cuvier. Die Marie-Rose (fb 6a) zickte ganz schön und so musste ich mir keine Gedanken über den  bescheidenen Abstieg von dem Bock machen.
Wie schon vom Wetterbericht vorhergesagt, hatte es deutlich abgekühlt und Donnerstag war an Bouldern nicht zu denken. In den Regenpausen konnten wir trotzdem eine kleine Wanderung südlich des Schlosses unternehmen, nicht nur schön, sondern auch einsam.
Freitag besserte sich das Wetter und in Rocher de la Reine konnte ich mit Le Vol du Bourdon (fb 6a+) und Néron (fb 6a+) zwei sehr schöne Probleme abhaken. Bouldern dürfte sehr gut werden, wenn ich die volle Beugung meines Knies wieder schaffe. Von unserem Plan, bei der Abreise noch in einem Gebiet vorbei zu sehen, nahmen wir bei einem Regen/Hagelschauer beim Abbauen schnell Abstand. So kamen wir dieses Jahr nur auf sechs Bouldertage, die aber besser als erwartet waren.
2019_04_19-27_Bleau

Montag, April 01, 2019

Der Weg zurück - 14.-31.03.2019

Egal wie gut eine OP verläuft, die eigentliche Arbeit beginnt danach. Jörg hatte sehr gute Arbeit geleistet, nun lag es aber an mir wieder auf die Beine zu kommen. Dieser Beitrag ist eine kleine Hommage an die drei Frauen, die mir dabei helfen.
Als erstes natürlich Karin. Sie hält nicht nur meine Launen und mein Gejammer aus, sondern macht mir auch jeden Tag eine Lymphdrainage. Außerdem kann sie ziemlich ehrlich sein, wenn ich meine Übungen nicht sauber oder viel zu selten mache.
Katharina ist meine Physiotherapeutin in der Manufactur. Neben kräftigenden Übungen für den Wiederaufbau meiner Muskulatur (vor allem der Quadriceps hatte etwas gelitten), arbeitet sie vor allem mit mir daran, meinen vollen Bewegungsumfang wiederzuerlangen.
Zu guter Letzt noch Juliane Zeller, meine Osteopathin. Sie sorgt für ein reibungsloses Zusammenspiel von Knie, Hüfte und unterem Rücken. Außerdem sorgt sie für etwas Ruhe in der Unordnung in meinem Knie und gibt mir zu Verstehen, dass etwas kürzer treten manchmal auch ein Schritt nach vorne sein kann.

Nun aber eine kleine Chronologie meiner Genesung (so weit):
Tag 0: Donnerstag, Tag der (ambulanten) OP; nach 4 Stunden konnte ich nach Hause. Auffällig war, dass ich das Knie sofort teilbelasten konnte, der Schmerz war weg.
Tag 1: Freitag, die Drainage wurde gezogen und Jörg besprach mit mir den Verlauf der OP (ich wusste nicht, dass gut 20 cm Schlauch in meinem Knie Platz haben). Öffentlich in die Praxis zu fahren, war an Tag 1 möglicherweise bis jetzt nicht die hellste meiner Ideen.
Tag 2/3: Wochenende, das Gehen, auch kurze Strecken in der Wohnung, ging nur mit Stützen und im Großen und Ganzen hieß es vor allem das Bein hochlegen und kühlen.
Tag 4: Montag, erster Physiotherapietermin; ich war begeistert da das Knie schon wieder zwischen 10° und 90° funktionierte.
Tag 5: Dienstag, für kurze Strecken (in der Wohnung) konnte ich inzwischen schon die Stützen weglassen.
Tag 6: Mittwoch, Physiotherapie; diesmal arbeiteten wir (bzw. Katharina) primär an meiner Streckung. Mein Quadrizeps ließ sich wieder ansteuern... was für ein Gefühl wieder Kontrolle über seinen Körper zu haben.
Tag 7: Donnerstag, Osteopathie; Juliane Zeller brachte wieder etwas Ruhe in mein Knie, vielleicht hatte ich es die Tage zuvor doch etwas übertrieben. Die letzten zwei Nächte waren auf jeden Fall gar nicht so gut und obwohl die Schwellung zurück gegangen war, war das Knie noch deutlich dicker als das andere.
Tag 8-10: Wochenende mit Anna; mit den Stützen war ich inzwischen ziemlich mobil, aber regelmäßige Pausen waren noch dringend nötig. Was ich dabei nicht bedacht hatte, war der Muskelkater in Schultern und HWS wegen der Stützen den ich spätestens am Montag hatte.
Tag 11: Montag, Physiotherapie und leichtes Radfahren; außerdem entschied ich mich auf die Stützen zu verzichten, meine Schultern würden es mir danken. Das Knie war bis jetzt schmerzfrei, wenn ich es aber übertrieb, konnte es schon ein wenig Zwicken, vor allem wenn ich abends/nachts zur Ruhe kam.
Tag 13: Mittwoch, Physiotherapie; ja Herrschaftszeiten, es ging gerade gar nichts weiter und das Humpeln ging mir auch langsam auf die Nerven. Ich steckte irgendwo in den letzten 2° meiner Streckung und bei etwa 110° Beugung fest.
Tag 15: Freitag, Osteopathie; neben dem Stagnieren meines Fortschritts schwoll das Knie jetzt auch wieder an. Vielleicht ein Zeichen des Universums, dass es nicht nur nach meinem Willen geht.
Tag 16/17: Wochenende; leichtes Radfahren, Schwimmen, Biergarten und Sonne. Ein bisschen langsamer machen wirkte wahre Wunder, dem Knie ging es besser und ich lerne nun anscheinend, dass ich nicht an einem Tag wieder fit werden muss.
Tag 18: Montag, wieder in die Arbeit; nach der Physio gings zum Fäden ziehen. Jörg war zufrieden mit dem Knie und ich auch. Der Tag in der Arbeit gestaltete sich zwar stressig, aber es lief besser als gedacht. Scheint ja doch alles gut zu werden.
2019_03_14-31_Reha


Noch bevor mein Knie gemuckt hatte, habe ich einen kleinen Beitrag zu einem Artikel für Gregor von Jäger der Berge geschrieben. Dieser ist nun online und ich freue mich, dass Gregor mich in so einem illustrem Umfeld (z.B. Benedikt Böhm oder Flo Neuschwandtner) auch nach meinem Lieblingstrailschuh gefragt hat. Leider steht meine Trailrunningzukunft in den Sternen, mit wenig Hoffnung auf positiven Ausgang.