Montag, November 09, 2020

Herbstferien in drei Akten - 31.10.-08.11.2020

Es waren Herbstferien und da wir schon zu Ostern nicht nach Bleau fahren konnten, wollten wir eigentlich in den Herbstferien hin. Dass das nicht funktionieren würde, war schon Ende des Sommers klar, also war Finale unser Ausweichplan. Der wurde von den steigenden Infektionszahlen in Ligurien durchkreuzt. Also zum Gardasee, was Mitte Oktober durch die Risikogebietseinstufung des RKI vereitelt wurde. Zum Beginn der Ferien war klar, es geht nirgends hin und selbst in Bayern würden mehr als Tagesausflüge schwierig. Aber ganz geschlagen geben wollten wir uns nicht und so teilten wir die Ferienwoche etwas auf.

Erster Akt, Halloween am Sylvenstein:
Nach einer verregneten Woche wurde das Wetter zum Samstag endlich gut und so wanderten wir von Vorderriß zum Rißsattel (1½ Stunde, 440 hm). Eine wunderschöne, kurzweilige Wanderung mit unglaublich schönen Ausblicken auf den Rißbach. Während unserer Wanderung waren Laura und Vladi zum Sylvenstein gekommen und so trafen wir uns nach dem Abstieg (¾ Stunde), um ihr traditionelles Halloween SUPen zu zelebrieren. Trotz eisigem Wasser ein sehr schöner Ausklang des Tages.
Sonntag zog dann die nächste Regenfront durch, aber für ein Lagerfeuer am See reichte es. Montag zeigte sich das Wetter dann wieder von seiner Schokoladenseite, weshalb Laura und Vladi zu einer Wanderung weiterzogen und wir mit den Outdoorpassionists, die zufällig auch ihr Wochenende am Sylvenstein verbrachten, Radln  gingen. Zusammen mit ihren Kids ging es zum Isarzufluss (1½ Stunde, 5 km). Trotz relativ instabilem Wetter ein sehr schönes Wochenende.
2020_10_31_SylvebnsteinHalloween


Zweiter Akt, Franken:
Dienstag schüttete es wie aus Eimern, weshalb wir erst am Mittwochmorgen Richtung Norden aufbrachen. Unser erster Stopp war in Treuchtlingen, bei den Heumödern Trails. Nachdem wir zweimal den Julian (1¼ Stunden, 150 hm, 7 km) und einmal den Eulenhof Trail (1 Stunde, 100 hm, 4 km) gefahren waren, beendeten wir die Schlammschlacht und fuhren weiter in die Fränkische.
Ab Donnerstag schien zwar die Sonne, es hatte aber deutlich abgefrischt, fürs Bouldern aber gar nicht so schlecht. Nicht dass in dem Schwierigkeitsbereich in dem wir unterwegs sind die Temperaturen einen Einfluss hätten. So verbrachten wir einen super schönen Tag in der Steinernen Stadt und im Fietzparcours mit Bouldern, Wandern und Bucheckern Sammeln/Essen.
Freitag zogen wir weiter ins Hirschbachtal, um den Norissteig zu gehen. Vor drei Jahren waren wir schon Teile des Steigs mit den Kindern begangen, diesmal wollten wir ihn aber komplett machen. Der Steig ist wie Ostereier suchen, man wandert durch den Wald und sucht Felsen über die man kraxeln kann. Von der Knechthöhle und den Klettergrat gings zum Noristörl. Dort liefen wir auf eine kleine Gruppe auf, die sich mit einer "Wäscheleine" abließen. Ich habe ja schon viel gesehen, da wollte ich aber möglichst schnell weg, man muss den Kindern nicht zwangsläufig zeigen wie man sich umbringt. Am Norisbrettl und dem Sprungstein gehts dann relativ ausgesetzt durch die Wand und ein etwas längeres Stück durch den Wald zum Franke-Kamin. Diesen hinunter und weiter zur Mittelbergwand, die nicht nur der Abschluss des Steiges ist, sondern auch noch in der Sonne stand. Vom Kreuz der Mittelbergwand waren wir dann in wenigen Minuten zurück am Bus (4½ Stunden, 300 hm, 6,8 km). Ein schöner Tag im raschelnden Herbstwald.
2020_11_04-06_Franken


Dritter Akt, BGL:
Da wir immer noch keine Winterreifen am Bus hatten, ging es von Franken direkt ins BGL. Neben dem Reifenwechsel und jeder Menge kleiner Arbeiten am Bus, hatten wir am Samstag auch Zeit mit Karins Vater zur Kothalm zu wandern. Am Rückweg erkundete ich mit Paul ein kleines, verfallenes Steiglein zum Bankl am Ende der Forststraße und alle gemeinsam stiegen wir noch zur Brandlhütte auf (1 Stunde, 250 hm). Während Karin mit den Kids und ihrem Vater eine kleine Pause machten, sprintete ich noch ins Törl (½ Stunde, 320 hm) und weiter auf den Törlkopf (10 Minuten, 180 hm). Zurück gings im Laufschritt und so traf ich gleichzeitig mit den Anderen am Auto ein (½ Stunde).
Sonntag hatten Karin und ich dann einen kinderfreien Tag. Zusammen wiederholten wir eine Runde die ich letztes Jahr im ersten Schnee durch das nördliche Lattengebirge gedreht hatte. Von Halthurm ging es über den Rotofensattel (1¼ Stunden, 600 hm) zur Steinerne Agnes (¾ Stunde, ↑↓100 hm) und weiter südseitig auf den Dreisesselberg (1¼ Stunden, 430 hm). Dort genossen wir die Sonne und Wärme bei einer ½ Stunde Pause bevor wir den Abstieg auf der Nordseite in Angriff nahmen. Nach dem schattigen Abstieg legten wir noch eine kurze Pause am Lattenbergstoa ein (1¼ Stunden, ↑30 hm, ↓630 hm) bis auch dort die Sonne hinter dem Predigtstuhl verschwand. Der Weg querte nordseitig den Weißbach- und den Speikbachgraben bevor es einen letzten steilen Anstieg zum Lattenberg zu überwinden gab (1 Stunde, ↑150 hm, ↓330 hm). Von dort ging es noch einmal steil in den Felsenbachgraben hinunter zum Maximiliansreitweg und über diesen zurück zum Parkplatz in Halthurm (¾ Stunde, ↑80 hm, ↓280 hm). Mit dieser knapp 1400 hm Runde ging nicht nur ein schönes Herbstwochenende, sondern auch ziemlich gut genutzte Ferien zu Ende. Mit ein bisschen Einfallsreichtum kann man auch trotz Coronabeschränkungen jede Menge Spaß (in der Natur) haben.
2020_11_07-07_BGL