Seit ewigen Zeiten hatten wir es endlich wieder nach Franken geschafft. Nicht nur für unsere Verwandtschaftsbesuche, sondern auch um mit den Kindern ein wenig in der herbstlichen Fränkischen Schweiz wandern zu gehen. Unser Plan war es den Norissteig von Hirschbach aus zu begehen. Kurz nach dem Parkplatz trafen wir auf die Mittelbergwand welche die Kinder am Seil gesichert schnell meisterten. Nun stellte sich die Frage, den Steig in umgekehrter Richtung begehen oder eine etwas andere Runde machen und den Steig am Rückweg mitnehmen. Die Entscheidung fiel auf zweiteres und wir überquerten Felder und kleine Wäldchen am Weg zu Cäciliengrotte. Von dort ist es nur ein Katzensprung zum Höhenglück und am Einstieg des Höhenglücksteigs befindet sich der Via Ferrata Piccolo und der Via Ferrata Bambini. Den Via Ferrata Piccolo (etwa 1 Meter über dem Boden) ließen wir im wahrsten Sinne des Wortes links liegen und Paul und ich stiegen in den Bambini ein. Ein sehr netter (Kinder-)Klettersteig, der vor allem von Kursen (nicht nur Kindern) genutzt wird. Paul stellte sich so gut an, dass ich ihn ohne Bedenken ohne zusätzliches Sicherungsseil gehen lassen konnte. Sogar seine Einschätzung, wann und wie er seine Sicherungen umhängen kann, ist besser als bei vielen Erwachsenen. Das Baumklettern im Anschluss bescherte Paul dann eine aufgeplatzte Lippe und einen etwas angeknacksten Klettererstolz. Der Weg zum Noris-Törl führte uns wieder durch herbstliche Wälder. Der Norissteig ist eigentlich ein Wanderweg, der gelegentlich durch Felspassagen unterbrochen wird. Paul hatte nach seiner Baumsturzeinlage aber nur noch minder Lust zu kraxeln und Anna und Karin waren vom Warten am Via Ferrata Bambini durchgefroren. So umgingen wir das Noris-Brettl und den Sprungstein und am Franke-Kamin schauten wir nur über die gut 20-30 Meter abfallende Wand hinunter, um sie dann zu umgehen. Und siehe da, schon standen wir wieder an der Mittelbergwand, unserem Ausgangspunkt. Es dämmerte langsam und in wenigen Minuten waren wir wieder am Auto, froh die Runde (5 Stunden, 400 hm, 9 km) noch vor Einbruch der Dunkelheit beendet zu haben.
Als Fazit bleibt, dass so eine Wanderung im herbstlichen Franke einfach nur schön ist. Der Via Ferrata Bambini eignet sich sehr gut, um mit Kindern das Klettersteiggehen zu trainieren (im Via Ferrata Piccolo hätte sich Paul mit Sicherheit gelangweilt). Ob man Teile des Höhenglücksteigs dranhängen kann wissen wir nicht, weil ich mich nicht mehr erinnern kann wie hoch das Seil im Steig angebracht war (also ob es sich mit geringer Körpergröße gut halten und umhängen lässt). Der Norissteig ist eher ein Wanderweg mit Kraxeleinlagen, für Kinder benötigt man aber definitiv eine zusätzliche Sicherung.
2017_10_28_Norissteig |
Sonntag zog dann das Orkantief Grischa durch und brachte Sturm und starken Regen. Am Nachmittag lockerte es aber so weit auf, dass wir mit Lukas und Manuel den Bankerlweg und eine Höhle am Wegesrand begehen konnten (1¾ Stunde, 100 hm, 4 km). Eine schöne kleine Wanderung mit den drei Kindern.
2017_10_29_Bankerlweg |
Montag war dann mit dem Besuch im Playmobilland definitiv der anstrengendste Tag und so gabs am Dienstag als entspannenden Ausgleich Vormittag eine kleine Bouldersession an der Mühlwand (Beach). Ich hatte schon ganz vergessen wie kleingriffig die Touren dort sind. Nach einem ausgiebigen Mittagessen ließen wir unseren Frankenbesuch noch an der Hartensteiner Wand beim Klettern ausklingen. Für die Kinder hängte ich den Kurzen Riss (4) ein und durfte mich dann noch im Hummelstaner Weg (5+) und der 101 Jährigen (6) vergnügen. Trotz recht frischen Temperaturen ein sehr schöner Nachmittag an der menschenleeren Wand.
2017_10_31_Hartenstein |