Die letzten beiden Jahre verbrachten wir die Pfingstferien immer alleine und etwas weiter weg (Marokko, Fuerte). Diesmal sollte es eine Bustour werden und zwar mit unserer Portugal-Reisegruppe. Vom ursprünglichen Plan nach Nordspanien zu fahren, waren wir schon in den Faschingsferien abgekommen und entschieden uns stattdessen für Süd-Westfrankreich.
Chanit, Joël und Jari hatten eineinhalb Wochen Vorsprung und checkten schon mal die Wellen rund um La Rochelle aus, während Knirschis und wir im Dauerregen in Bayern starteten. Das Wetter besserte sich, je weiter wir nach Westen kamen und so verbrachten wir zusammen eine trockene Nacht auf einem französischen Autobahnrastplatz. Die weitere Fahrt an die Westküste war lange, aber ereignislos, bis etwas nördlich von Bordeaux eine Nachricht von Knirschis kam, Womo-Dick hat vereinzelte Zündaussetzer. Nach einem kurzen Treffen an einer Tankstelle, schien alles wieder zu laufen. Dann kurz vor Royan der Anruf, nichts geht mehr, der Motor ist aus und Womo-Dick muss auf der Autobahn abgeschleppt werden. Nach kurzer Beratung fiel die Entscheidung, wir fahren weiter und Knirschis sehen mal wohin es geht und was die Werkstatt sagt. So erreichten wir die Fähre in Royan und setzten alleine nach Le Verdon sur Mer über. Von dort war es nur noch ein Steinwurf nach Montalivet, wo Chanti, Joël und Jari mit dem neuen Dethi auf uns warteten ... und Wellen ... und eine wahnsinns Abendstimmung. Also ab ins Wasser und die Bretter und mich nass machen.
Eine telefonische Krisensitzung am nächsten Tag zeigte, der Urlaub musste ein bisschen angepasst werden. Wegen des Feiertags würde die Werkstatt noch bis Dienstag geschlossen bleiben, aber per Zug, Bus und Fähre konnten Knirschis zu uns stoßen. Zum Glück hatten wir gemeinsam genügend zugelassene Sitze, um alle (aufgeteilt auf zwei Autos, aber immerhin alle) mitzunehmen. Das Übernachtungsproblem lösten wir mit Campingplätzen, die auch Mobile Homes anbieten. Somit waren wir gemeinsam on the Road again.
Nach ein paar Tagen in Monatlivet zog es uns weiter nach Süden, nach Lacanau. Dort stoppten wir ausnahmsweise in einem Luxuscamping, mit Rutschenpark, Schwimmbad, Riesenspielplatz und Pumptrack. So sahen wir die Kids die nächsten Tage nicht mehr und hatten Zeit und Muße uns dem großen, nassen Spielplatz hinter der Düne zu widmen.
Auf dem Weg zum nächsten Stop, Biscarrosse, besuchten wir noch die Dune du Pilat. Trotz der vielen Leute ein sehr cooler Nachmittag und unbedingt einen Besuch wert. Der Stellplatz am Strand von Le Vivier befindet sich in einem Pinienwäldchen direkt hinter der Düne, ein unglaublich idyllischer Platz und, wie die anderen Plätze auch, perfekt um Surfen zu gehen. Zuvor waren die Kids zwar auch ein paar mal im Wasser, hier fand Paul aber richtig Gefallen am Surfen und zeigte Stefan und mir, wie man ins Line-up paddelt ohne gewaschen zu werden.
Nach ein paar Tagen hieß es Abschied nehmen, während Knirschis in Biscarrosse blieben und sich auf ihren Rückflug vorbereiteten (Womo-Dick wurde auf einem Autotransporter auf die Heimreise geschickt), fuhren wir noch ein Stück weiter in den Süden. Etwa 70 Kilometer vor der Spanischen Grenze, etwas nördlich von Hossegore, liegt das Surferstädchen Vieux Boucau, wo wir die letzten Tage und Wellen unseres Urlaubs genossen. Und wieder war unser Campingplatz direkt hinter der Düne, einfach eine schöne Sachen, wenn man jeden Tag zu Fuß zum Surfen gehen kann.
Nach vielen Surf-Sessions (13 von 14 Surftage), hohen und niedrigen Wellen (1 bis 7 ft), schmerzenden Schultern, viel geschlucktem Wasser und gespülten Nebenhöhlen neigte sich unser Urlaub dem Ende zu. Es hieß die Zelte abbrechen und die über 1400 Kilometer nach Hause in Angriff nehmen. Nach einer letzten Session umfuhren wir Bordeaux und spulten die Kilometer bis Genf ab. Dort trafen wir uns ein letztes Mal, um zu übernachten, bevor wir uns endgültig trennten. Der Dethi fuhr Richtung Süden in die Berge und wir über überflutete Autobahnen nach München.
Ein super schöner Urlaub, der wieder mal gezeigt hat, egal was passiert, wenn die richtigen Menschen zusammen kommen, dann wirds einfach gut. Hoffentlich wird das Womo-Dick wieder heile, damit wir bald wieder alle gemeinsam auf Reisen gehen können.