Sonntag, August 29, 2010

Karwendelmarsch Laufwertung - 28.08.2010

...oder welche Regenarten gibt es?
Nachdem Karin und ich letztes Jahr nach 11 Stunden ins Ziel kamen, war für mich klar dieses Jahr ein bisschen mehr Gas zu geben. Angepeilt war eine Zeit besser als 10 Stunden, vielleicht sogar eine gute 9 Stunden Zeit. Und es wurde......[Trommelwirbel].....keine 9er Zeit und auch keine 8er sondern....7 Stunden 1 Minute und 54 Sekunden, damit bin ich 129. in der Gesamtwertung und 19. in meiner Gruppenwertung. Gabs kam mit 6:54:26 als 120. ins Ziel.
Begonnen hatte der Tag recht früh (3:30 Uhr Tagwache) damit wir um 5 Uhr in Scharnitz unsere Startnummern holen konnten. Pünktlich zum Start um 6 Uhr begann es dann auch zu regnen. Dieser Regen sollte nicht mehr auf hören bis ins Ziel. So waren wir schon in der Larchet bis auf die Unterwäsche nass, was den Vorteil hatte, dass wir ab da nicht mehr nässer werden konnten. Geradeaus und bergab liefen (mit ca. 10-12km/h) und bergauf gingen (mit ca. 6-7km/h) Gabs und ich, dadurch sparten wir uns genug Kräfte für den unangenehmen letzten Anstieg auf den Binssattel (1902m, von der Eng in einem Zug 700hm hinauf auf den höchsten Punkt der Tour). Wie der Abstieg vom Hohljoch in die Eng, war auch der Abstieg vom Binssattel zum Gramai Niederleger ziemlich schwierig, da die Wege sich durch den Dauerregen in Bäche verwandelt hatten (aber wie vorher beschrieben konnten wir eh nicht mehr nässer werden). In der Gramai trennten sich Gabs und ich und wir machten uns alleine an die letzten 9 Kilometer. Unterbrochen von ein paar Gehpassagen joggte ich in 50 Minuten nach Pertisau wo ich heilfroh war nicht mehr laufen zu müssen.
Trotz schlechten Wetters ein super Lauf der sicher noch ein bisschen mehr von allen Beteiligten abverlangte als normal. Mein Dank gilt vor allem Gabs für das gute Tempo mit dem er mich "mitgezogen" hat, allen Helfern die diesen Lauf ermöglicht haben und der Karin, dass sie mich trotz nachfolgender Hochzeit auf der wir eingeladen waren den Karwendelmarsch laufen lies (ja wir waren noch auf der Hochzeit und ja ich war ziemlich fertig als wir um 01:30 Uhr heim kamen). Ein paar Fotos gibts auch wieder von mir, vom Karwendelmarschteam und in der TT einen ganz netten Artikel.
2010_08_28_Karwendelmarsch2010

Montag, August 09, 2010

Mönch über den Nollen - 07./08.08.2010

Nach meiner neu erworbenen Felsaversion (seit der Zinne) war der Weg frei für eine länger geplante Eistour. Karin, Tommi und ich fuhren Freitag Abend bei Regenwetter nach Grindelwald um Samstag auf die Guggi-Hütte zu steigen und Sonntag (nur Tom und ich) dann den Mönch über den Nollen zu packen.

Nach einer Fahrt auf die Kleine Scheidegg sahen wir zum ersten Mal unser Ziel für die nächsten 2 Tage. Der Hüttenzustieg sah, vor allem durch den Neuschnee, relativ ungut aus, der Nollen selbst leuchtete blank herunter, aber sonst schien der Schnee unseren Plan zu begünstigen. Der Weg zur Hütte stellte sich dann als einfach und sehr logisch heraus (außerdem ist er bestens markiert, 880 hm und 3 1/2 Stunden von der Kleinen Scheidegg). Als Tom und ich unseren Weg zum Mönchsplateau spurten kamen noch Gustavo und Dani (der Hüttenwart für dieses Wochenende) zur Hütte und etwas später Michael und Douglas (beide auch Nollenaspiranten). Dani bereitete mit unserem mitgebrachten Essen ein Wahnsinns Abendmahl (er teilte sogar sein Fleisch damit wir alle ein Stück bekamen) und nach dem Sonnenuntergang gings für uns ins Bett.

Der Sonntag begann mit dem Weckerläuten um 3 Uhr. Tom und ich starteten um 3:30 Uhr und stiegen zügig zum Mönchsplateau (ca. 1 Stunde). In einer weiteren Stunde überwanden wir die zwei Felsstufen und standen im Firnfeld unter dem Nollen. Michael und Douglas waren nach uns gestartet, doch nach kurzer Zeit sahen wir sie nicht mehr. Noch im Dunkeln kam aber ein Hubschrauber herauf und suchte unsere Spur mit einem Suchscheinwerfer ab. Da machte sich schon ein schlechtes Gefühl breit, als der Hubschrauber dann aber wieder abdrehte und zur Kleinen Scheidegg flog, stiegen wir ohne weitere Gedanken weiter. Als es unter dem Nollen langsam heller wurde kam der Hubschrauber dann wieder und flog immer wieder unter dem Mönchsplateau an. Was wir nicht wussten, Michale war ausgerutscht und über eine der Stufen gestürzt dabei hatte er sich Schien- und Wadenbein gebrochen. Beide wurden ausgeflogen und die Bergung von Karin von der Hütte aus fotografisch dokumentiert. Ich wünsche Michael gute Besserung und viel Erfolg falls er den Nollen noch mal probiert. Ich kletterte die erste, steile Seillänge des Nollen bis zu einer kleinen Abflachung und holte dann Tom nach. Die weitere Seillänge stiegen wir dann am laufenden Seil wobei ich ca. alle 25 Meter das Eis für einen Schrauben frei hackte und nach gut 50 Metern einen T-Block zur Rücklaufsicherung anbrachte. So erreichten wir den flachen Scheitel des Nollen um ca. 8 Uhr nach 2 Stunden. Das Wetter hatte sich nun wirklich massiv verschlechtert und so konnten wir den Weiterweg zum Grat nur erahnen. Ein nicht tragfähiger Harschdeckel machte uns zudem das Leben schwer (danke Tom fürs takte Spuren). Ab der Randspalte wurde der Schnee aber wieder fester und so konnten wir dem Schneefeld (Firn zu sagen wäre übertrieben) seilfrei bis zum Grat folgen. Am Grat fanden wir zum Glück Spuren von einem SW-Grat Begeher und so konnten wir trotz Nebels (3 Meter Sicht war viel) den Gipfel gefahrlos in 30 Minuten erreichen. Um 10:15 Uhr nach 6:45 Stunden Aufstieg standen wir also am Höchsten Punkt (4099m) und tranken eine Tasse Tee, dabei öffnete sich plötzlich der Vorhang nach Norden und gab uns einen super Blick hinunter zur Kleinen Scheidegg (wo Karin gerade mit Dani angekommen war und uns in dem Augenblick auch sah) frei. Der obere SO-Grat war dann durch den Nebel und eingewehten Schnee recht unangenehm, ab der Flanke mit den Sicherungsstangen dann aber unschwierig und nur die Massen aufsteigender Bergsteiger (und anderen Spezies) bremsten uns ein wenig. Nach 1 1/2 Stunden erreichten wir das Jungfraufirn und 1/2 Stunde später den Sphinxstollen. Eine super 9 Stunden Tour die wir uns auch nicht durch die 50€ (pro Person) zur Kleinen Scheidegg für die Jungfraubahn vermiesen ließen.

Meine Fotos von der Tour:
2010_08_08_Nollen

Karins Fotos vom Hütten Zu- und Abstieg:
2010_08_08_Guggihuette

Sonntag, August 01, 2010

Der ganz normal Klettersteigwahnsinn - 31.07.2010

Dies ist eine kleine Geschichte über den Irrsinn moderner Klettersteiganlagen, fliegende Bananenschalen und einem schönen Ende ohne den Tourismusverband Achensee.
Der eigentliche Plan war eine Familienwanderung über den 5 Gipfel Klettersteig im Rofan. Vroni, Mama, Papa, Karin und ich ließen die Haidachstellwand (und damit den ersten Gipfel des Steiges) rechts liegen und stiegen in weniger als einer Stunde zur Südwand des Rosskopfs zu. Die Menschenschlange die wir auf der Haidachstellwand schon gesehen hatten schlängelte sich auch hier durch die Wand. Leider ist die ganze Wand ziemlich lose und so löste ein vor uns kletternder Münchner beträchtlichen Steinschlag aus, als er seine Füße etwas unbedacht neben das Seil setzte. Genau dieser Münchner schaffte es auch noch etwas später den lautstarken Unmut meiner Mutter auf sich zu ziehen (bist du eigentlich total wahnsinnig) als er seine Bananenschale einfach über die Wand hinunter warf.
Auf das Seekarl, Spieljoch und Hochiss gingen nur Karin und ich weiter. Die Steige sind weniger brüchig als auf den Rosskopf aber auch wesentlich unspektakulärer. Der schönste Teil der Wanderung war dann der Weg vom Hochiss auf den Rotspitz über den Dalfazer Kamm. Fünf Minuten vor Betriebsschluss erreichten wir dann nach 6 Stunden 10 Minuten und 1040 hm die Rofanseilbahn und waren froh nicht noch 800 hm nach Maurach absteigen zu müssen.
Bei dem 5 Gipfel Klettersteig sei dem TVB wirklich gedankt, er zeigt damit wirklch eindrucksvoll, dass jede Gemeinde ihren eigenen besch***** Klettersteig haben muss. Der Steig ist brüchig und nicht empfehenswert. Im Rofan ist es besser Wandern oder richtig Klettern zu gehen.
2010_07_31_5GipfelRofan