Für Samstag war ein Geburtstagsausflug mit Jamie geplant. Vollbepackt gings zur
Ambergerhütte (Karin und ich mit Rädern und einem Anhänger samt Jamie, alle anderen zu Fuß). Auf der Hütte genossen wir die Sonne und die super Bewirtung von Lydia und Serafin und ihrem Team. Nach dem Abendessen und einem Gläschen Wein hieß es aber Schlafengehen, da der Sonntag früh beginnen und lange dauern sollte.
Weil das Wetter für Sonntag Nachmittag weniger gut angesagt war, standen wir um 4 Uhr auf und eine Stunde später starteten wir Richtung Wilde Leck. In 2 Stunden gings über einen Wanderweg zur Gletscherzunge des Sulztalferners und über diesen und dem Wilde-Leck-Ferner in einer weiteren Stunde zu den Gletscherschliffplatten am Fuße der Wilden Leck. Die Steigeisen wurden gegen Helm und Gurt getauscht und eine 1/2 Stunde später standen wir nach etwas Schottergewühle auf dem Ostgrat (3 1/2 Stunden, 1000 hm). Drei Innsbrucker die hinter uns gestartet waren, schlossen hier zu uns auf. Der Grat ist zu erst nur Gehgelände, ab den Platten vor dem ersten Gendarmen hieß es dann zupacken. Hier holten wir auch unser Seil heraus. Der weitere Grat ist durchgängig Kletterei im II-III Grad, mit Einzelstellen IV (Rissverschneidung), teilweise schön luftig. 2 Stunden dauerte die Kletterei, die von mir aus noch länger dauern hätte dürfen.
Nach einer kurzen Rast am Gipfel gings über den Normalweg zum Wilde-Leck-Ferner hinunter (Stellen II, schottrige Bänder, rote Markierungen). Das Gelände lag Karin nicht wirklich (da war der Mut dann aufgebraucht). Ziemlich langsam, nach 1 1/2 Stunden, erreichten wir den Gletscher und nach einem Verhauer, der uns direkt in den kleinen Bruch leitete, 45 Minuten später die Gletscherzunge wo wir Pause machten und unser Gerödel verräumten. Der restliche Abstieg zur Ambergerhütte war nur noch die Pflicht nach der Kür und so konnten wir uns 1 1/4 Stunden später ein Schnitzel schmecken lassen. Nach Gries gings dann mit den Rädern wesentlich schneller und erst als wir Ötz erreichten, begann es zu regnen.
Eine tolle Tour, leider etwas langer Zustieg für die kurze Kletterei. Diese ist allerdings wirklich sehr schön, an perfektem Fels, zum Absichern reichen ein paar Schlingen und ein oder zwei Camelots 0,75-1.