Donnerstag, November 27, 2025

Erster Schnee am Spitzing, die Saison ist eröffnet - 26.11.2025

In den höheren Lagen liegt schon länger Schnee und wenn man bereit ist etwas weiter zu fahren, gehen auch Skitouren schon ganz passabel. Jetzt hat es aber endlich auch in den Bayrischen Voralpen geschneit. Ein perfekter Start für meine Mittwoche, nur blöderweise steht unser Bus immer noch mit einem Kupplungsschaden in der Werkstatt. Der Spitzingsee ist aber öffentlich überraschend gut zu erreichen und so radelte ich am Mittwochmorgen bei Nieselregen zum HBF. Als ich in Schliersee in den Bus umstiegt, begrüßten mich 15 Zentimeter Neuschnee am Bahnsteig und starker Schneefall. Spätestens bei der Busfahrt durch die verschneite, tief winterliche Landschaft, stieg ein wohlig warmes Gefühl aus meiner Bauchgegend auf. Hier bin ich genau richtig! Frei nach den Ärzten: Diese eine Liebe wird nie vorübergehen, wann werd ich sie wiedersehen. Das ist nicht nur ein Hobby oder Zeitvertreib, das ist Verbundenheit ... ja, Liebe.

Spitzing zeigte sich tief winterlich. Von der Kirche zur Stümpflingbahn musste ich meine Ski noch kurz tragen (¼ Stunden, 20 hm), dann aber konnte ich die Ski, nach acht Monaten Pause, endlich wieder an meine Füßen schnallen. Schnell stellte sich der alte Rhythmus ein und so ging’s freudig staunend durch die verschneite Landschaft. Am Roßkopf fellte ich ab (¾ Stunde, 480 hm) und genoss den fluffigen Pulver hinunter zum Sutten. Von dort ging's zurück auf den Stümpfling (1 Stunde, 550 hm) und wieder, mit Pulver bis zu den Knien, hinunter zum Kurvenlift. Nun folgte der letzte Aufstieg des Tages, bis zur Talstation des Roßkopflifts (½ Stunde, 310 hm). Hier war meine Umkehrzeit erreicht, damit ich ohne Stress den Bus an der Kirche erwischte und rechtzeitig zu einer Nachmittagsbesprechung und unserer Weihnachtsfeier in Pullach sein konnte.

Was für ein schöner Start in die Saison und der Beweis, kein Auto ist keine Ausrede.
2025_11_26_Spitzing

Donnerstag, November 06, 2025

Unschönes Ende der Bikesaison - Bike mit Paul am Geißkopf - 03.-05.11.2025

Die Mädels verbrachten die Herbstferien in Berlin, so hatten Paul und ich Zeit Biken zu gehen. Die meisten Bikeparks in den Alpen haben schon zu, deshalb gings wieder in den Bayerischen Wald. Den Geißkopf kennen wir inzwischen nicht nur recht gut, sondern auch das Campen am Parkplatz ist einfach gemütlich. Also gings Montagvormittag nach Bischofsmais. Der Nachmittag war eine Schlammschlacht, trotzdem sehr lustig (4 Stunden, 45 km, 2750 hm, 10 Runden: Flow Country, Geißkopf Flow, Enduro 1 und Mallet). Dabei lernten wir Emanuele kennen, der die zweite Hälfte des Nachmittags mit uns shreddete. Am Abend gabs dann wie immer Lagerfeuer, auch wenn wir uns früh im Bus verkrochen, weil es ohne Sonne empfindlich kalt wurde.

Dienstag begrüßte uns endlich gutes Wetter. Die Trails waren zwar noch etwas feucht, aber es lief deutlich weniger matschig ab als am Montag (3 Stunden, 30 km, 1920 hm, 7 Runden: Geißkopf Flow, Enduro 1 + 2, Timber Coaster + Transformers und Downhill). Da ich Nachmittag arbeiten musste, drehten die Jungs noch 9 Runden alleine, bevor wir den Grill und das Lagerfeuer wieder anwarfen.

Da wir Mittwoch nach Hause fahren wollten, kauften wir nur mehr eine 3-Stunden-Karte. Die inzwischen trockenen Trails machten richtig Spaß. Auf dem Enduro 1 und dem Mallet gab es kein Rutschen mehr. So gings gleich ein zweites Mal in den Mallet Trail. Paul wollte unbedingt den Mega-Drop relativ am Anfang springen. Er hatte sich die Anfahrt bei der Runde zuvor schon angesehen, machte aber noch zwei Testanläufe, um zu sehen, wie schnell er sein musste. Was soll ich sagen, leider hat der Schwung letztendlich nicht gereicht und er schlug mitten in der Landezone ein. Zum Glück weder mit Kopf noch Rücken, aber der Arm war ab, das stand direkt fest. Die alarmierte Bergwacht war innerhalb weniger Minuten da und versorgte ihn. Wegen seiner Schmerzen wurde ein Notarzt nachgefordert und der kam mit dem Christoph 15 aus Straubing. Paul bekam einen verordneten Vollrausch und wurde direkt aus dem Wald aufgewinscht und nach Deggendorf geflogen. Ich kümmerte mich noch um das Organisatorische mit der Bergwacht, rollte zurück zum Auto und machte mich auf den Weg nach Deggendorf (2 Stunden, 21 km, 1330 hm, 5 Runden: Flow Country, Geißkopf Flow, Enduro 1, Mallet).
Dort wartete Paul schon ganz sehnsüchtig in der Notaufnahme auf mich. Distale Radius- und Ulnafraktur mit Dislokation. Nach der Aufklärung vom Unfallchirurgen und dem Anästhesisten schaute die Helicrew noch kurz herein und wünschte Paul viel Glück. Wir wechselten in den OP, wo wir noch eine Not-OP abwarten mussten, bevor es los ging. Hier musste ich Paul kurz alleine lassen, aber im Aufwachraum durfte ich auf ihn warten. Nachdem alles gut verlaufen war, konnten wir ziemlich genau sieben Stunden nach seinem Aufschlag mit Schmerzmitteln, etwas Metall im Körper und einem angekratzten Ego nach Hause fahren. Nicht wie wir uns das Ende der Saison vorgestellt hatten, aber es hätte auch viel blöder ausgehen können.
Auf jeden Fall einen herzlichen Dank an die Bergwacht Deggendorf, die Mannschaft vom Christoph 15, dem Team der Notaufnahme, des OPs und des Aufwachraums im Klinikum Deggendorf. Ihr alle wart der Wahnsinn und habt es Paul damit viel erträglicher gemacht, danke.

Sonntag, November 02, 2025

Finstere Isartrails, heller Götschen und ein wenig die Hosen voll auf der Reiteralm - 29.10./01.-02.11.2025

Mittwoch drehten Martin und ich eine Runde auf den Isartrails. Da es inzwischen recht früh dunkel wird, mussten wir relativ schnell die Lampen auspacken. Nach ein paar Metern machte Martins Lampe aber schlapp und so standen wir bzw. Martin im finsteren Wald. So hieß es für ihn den Schäftlarner Downhill runterschieben, für den Isarradweg zurück in die Stadt reichte dann auch nur eine Lampe. Bewegung wars trotzdem und Spaß hats auch gemacht (2½ Stunden, 300 hm, 38 km).

Zum Wochenende gings wieder mal ins BGL, Herbstwetter ausnützen. Allerheiligen half Karin zunächst noch am Grab, während ich an ihrem bzw. Pauls Bike schraubte. Mit frisch eingestellter Schaltung, strampelten wir dann am Nachmittag zum Götschen hoch (1½ Stunden, 650 hm, 5,5 km). Runter gings durch den Wald zum Silberg und weiter die altbekannten Trails von Loipl nach Bischofswiesen (1 Stunde, 50 hm, 7,5 km). Karin hatte nun genug, ich drehte aber noch zwei Runden zur Kastensteinerwand. Den Blitzweg kann ich immer noch nicht durchgängig fahren, die Kehren, bei denen ich den Fuß zur Hilfe nehme, werden aber weniger (1 Stunde, 370 hm, 6,5 km). 

Sonntag sollte dann eine Front durchziehen, aber erst ab Mittag, somit hatten Bäda und ich genug Zeit noch an der Eisberg Südostwand (Reiteralm) Klettern zu gehen. Der Wecker ist um 5 Uhr zwar ein A$§%&loch, aber der Sonnenaufgang im Zustieg war dafür gigantisch (1¼ Stunden, 520 hm). In der Morgensonne sah unser Ziel, die Route Zick Zack (6 SL., UIAA 7+, meist 6/6+) ziemlich cool aus, viel kompakte, steile Wand und der logische (klassische) Weg durch diese. Aufgemaschlt stieg ich in die leichte, erste Seillänge ein und bekam sofort einen Vorgeschmack darauf, was hier gefordert ist, nämlich viel Plattenstehen und manchmal ein etwas seltsames Verständnis, wo man am besten einen Haken setzt. Nicht mit meinem Kopf, da musste der Bäda ran, was er dann auch tat und ich den Rest der Tour den Belay Bunny bzw. das Nachsteigerlein machte. Was soll ich sagen, sehr rauer, zerfressener Fels, im oberen Teil relativ steile Kletterei und drei ziemlich spektakuläre Quergänge (3 Stunden, 150 hm). Die 7. (laut Führer unlohnende) Seillänge ließen wir sein, da die Abseilpiste direkt am Stand nach der 6. Seillänge beginnt. In zwei langen, freihängenden Abseilfahrten (40 m + 60 m) kamen wir bis zum Vorbau und dem ersten Stand von Eisbergfieber. Von dort gings dann mit einem Halbseilstrang zurück zu unseren Rucksäcken (¾ Stunde). Das Wetter hatte inzwischen eingetrübt, aber es hielt noch für unser TAB am Wandfuß und erst im Abstieg begann es zu tröpfeln (½ Stunde). Das Wetterfenster perfekt ausgenützt und noch dazu rechtzeitig zum Mittagessen wieder zu Hause, was will man mehr.

Wieder mal eine coole Tour mit Bäda, irgendwie brauch ich aber immer neue Windeln nach unseren gemeinsamen Unternehmungen.
2025_11_02_Eisberg+Goetschen

Sonntag, Oktober 19, 2025

Mit der Bahn zum Berg - Blankenstein und Risserkogel mit Paul - 17./18.10.2025

Verena und Max feierten gemeinsam ihren Geburtstag mit einer Übernachtung auf der Blankensteinhütte. Das war eine super Gelegenheit einen mir noch unbekannten Fleck der Bayrischen Voralpen zu erkunden. Da Karin und Anna mit dem Bus im Bayrischen Wald unterwegs waren, fuhren Paul und ich mit der BRB nach Tegernsee. Vom Bahnhof gings mit den Bikes weiter nach Rottach-Egern und hinauf zur Kistenwinterstube (1 Stunde, 260 hm, 10 km). War es hierhin schon steil, wurde die Straße Richtung Altem Wallberghaus noch steiler. Erst nach dem Sibli-Wasserfall legte sich die Straße wieder etwas zurück und nach der Abzweigung zur Blankensteinalm gings sogar kurz abwärts. Die letzten Meter zur Blankensteinhütte (wo auch der erste, versteckte Wegweiser steht) sind dann ein kleiner, unscheinbarer Pfad durch den Wald und plötzlich steht man auf der Lichtung mit der modernen, hellen Hütte (1 Stunde, 280 hm, 3,5 km).

Der Abend war dann super nett, wenn auch dunkel, weil die PV Anlage der Hütte nicht funktionierte. Störte uns aber nicht weiter und die einzigen anderen Gäste neben uns, eine Familie mit vier kleinen Kindern, auch nicht. Nach einer Nacht auf unseren Iso-Matten (ja, Matratzen oder Decken gibts auf der Hütte nämlich auch nicht), weckte uns die Sonne durch die bodentiefen Fenster.

Während die anderen den Wanderweg hinter der Hütte loswanderten, strampelten Paul und ich die Forststraße zur Blankensteinalm hinauf ( 20 Minuten, 120 hm). Hier trafen wir uns wieder und spazierten gemeinsam zum Riederecksee. Dort kehrten Verena und Amelie um, während wir anderen an der Südwand des Blankenstein entlang zum Blankensteinsattel aufstiegen (1 Stunde, 430 hm). Für Paul und mich gings kraxelnd weiter zum Gipfel des Blankenstein, wo wir kurz Pause machten, aber dann direkt wieder zum Sattel abstiegen (½ Stunde, 90 hm, UIAA 2). Hier trennten wir uns endgültig von Max, Quirin und Markus. Sie stiegen über die Rötenstein Alm ab, Paul machte eine Pause und stieg dann direkt zum Riederecksattel ab, während ich den kleinen Umweg über den Risserkogel nahm (¼ Stunde, 130 hm). Zurück an der Blankensteinalm (¾ Stunde) wechselten wir wieder auf die Bikes und fuhren die Trails an der Hütte vorbei hinunter zur Kistenwinterstube (½ Stunde, 3 km). Diesmal nahmen wir nicht die Valepp-Straße sondern den Fußweg, womit wir den Verkehr auf der Valepp-Straße umgingen und definitiv mehr Spaß als auf der Asphaltstraße hatten. Am See angelangt, hieß es nur noch zum Bahnhof Tegernsee zurückstrampeln (½ Stunde, 80 hm, 10,5 km), wo wir sogar ohne Wartezeit einen Zug nach München erwischten.

Was für ein schönes, kleines Abenteuer. Öffentlich in die Berge zu fahren, erweitert das Abenteuer um eine Dimension, aber wenn es so ganz ohne Probleme klappt, ist es einfach cool.

Mittwoch, Oktober 15, 2025

Mit Jörgens Reisegruppe am Bodensee - 11./12.11.2025

Herbsttreffen mit Jörgens Reisegruppe, wie in den letzten Jahren auf halbem Weg für alle, diesmal in Tunau am Bodensee. Ein lustiges Wochenende mit viel Lachen, Biertrinken, Biken (auf der Dirtline in Kressbronn und dem Bodenseeradweg über Langenargen nach Eriskirch) und einem Besuch in Friedrichshafen. Was für ein schöner Umstand, dass wir uns damals in Portugal getroffen haben, manchmal gibt es im Leben einfach super Zufälle.
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Dienstag, Oktober 07, 2025

Klettern und Biken am Gardasee - Tag der Deutschen Einheit im Valle di Bondo - 03.-05.10.2025

Schon ewig liegt mir Karin in den Ohren, mit einem kleinen Häuschen im Valle di Bondo am Gardasee. Unsere Ferien waren aber immer wieder anderweitig verplant, doch das verlängerte Wochenende zum Tag der Deutschen Einheit bot sich an, diesen kleinen Traum am „Ende der Welt" zu besuchen.

Nach einem Stopp bei meinen Eltern, gings zusammen mit den ersten Lastwagen über den Brenner. Früh genug wie sich herausstellte, denn ohne Stau konnten wir in Arco frühstücken. Gut gestärkt fuhren wir Richtung Ledro See, um im Klettergarten Regina del Lago klettern zu gehen. Der Zustieg zum Gebiet ist zwar nicht lang, aber am Anfang der Straße entlang, was nur mäßig Spaß macht (½ Stunde, 150 hm). Wir genossen die Sonne in Sektor B und kletterten Sopra und Sassicaia (beide 5c, ca. 10 m) so wie Flebo (6a+, 32 m), alles schöne Genussplatten. An Eros (6b+, 20 m) blieb es bei einem Versuch, an der Schlüsselstelle waren mir zu kräftige Züge an zu schlechten Griffen, beim nächsten Mal. Am Rückweg nahmen wir einen kleinen Umweg zum Bach hinunter und zur Pregasina-Straße, geringfügig länger, aber definitiv angenehmer als an der Val-di-Ledro-Straße entlangzugehen (¼ Stunde, 50 hm). Um den Tag abzuschließen, gabs noch einen Kaffee in Pregasina, bevor wir nach Tremosine hinauffuhren und unser kleines Häuschen im Valle di Bondo bezogen.

Den Samstag ließen wir dann ganz gemütlich angehen und nach einem späten Frühstück drehten Karin und ich eine Bikerunde auf den Passo Nota (1½ Stunde, 560 hm). Nach einem großen Teller Nudeln fuhren wir die alte Militärstraße zum Bocca di Faigole weiter (½ Stunde, 130 hm), wo wir die Räder kurz abstellten und zum Cima Traversole (1440 m) hinaufstiegen (¼ Stunde, 130 hm). Der unscheinbare Gipfel bietet einen wunderbaren Ausblick auf den See. Weiter gings durch mehrere Tunnels die, immer schmäler werdende, Militärstraße vom Passo Nota entlang, die schließlich zu einem Wanderweg wird (S1). Leider ist diese Passage relativ kurz und man trifft bald auf die Militärstraße die von Vesio heraufführt. Im oberen Teil mussten wir noch etwas aufpassen, wegen losem Schotter und einigen größeren Steinen, bald schon konnten wir es aber einfach laufen lassen. Am Ende der Straße bogen wir wieder ins Val di Bono ab und kurbelten kurz zurück zu unserer Unterkunft (1 Stunde, 30 hm). Was für eine schöne Kaffeerunde, nicht zu anstrengend und nie technisch anspruchsvoll, allerdings könnte ein Sturz an vielen Stellen eher unschön ausgehen. Bemerkenswert ist auch, dass wir inzwischen fast die einzigen mit Biobikes waren. Für die 850 hm und 22 km brauchten wir insgesamt mit Pausen 4¾ Stunden.

Der Sonntag begrüßte uns mit strahlend blauem Himmel. So gingen wir noch eine Runde Klettern im Gebiet Valle di Bondo nur ein paar Minuten von unserem Haus weg. Die Felsqualität ist zwar nicht so überragend wie in den meisten anderen Gebieten rund um Arco, dafür waren wir aber auch allein. Nachdem wir alle Supersonica (5c, 20 m) geklettert hatten, fuhren wir runter nach Limone und nahmen die Strada della Forra, die "James Bond"-Straße, um nach Pieve di Tremosine zu gelangen. Dort aßen wir noch auf der Terrazza del Brivido, bevor wir uns, zusammen mit halb München, in den Stau gegen Norden stellten. Was für ein schönes Wochenende.

Dienstag, September 23, 2025

Untersberg Südwand mit Paul und Sonnenaufgang mit Karin am Rauhen Kopf- 20./21.09.2025

Nach den kühlen drei Wochen auf Island, begrüßte uns Bayern mit einem wunderschönen Spätsommer/Frühherbst. Das erste Wochenenede zurück verbrachten wir zu Walters Geburtstag im BGL. Bei diesem Wetter eine perfekte Gelegenheit mit dem Junior auf große Tour zu gehen, Klettern in der Untersberg Südwand (11 SL, UIAA 4-).

Von Ettenberg stiegen wir über den kleinen Waldweg zum Scheibenkaser auf (1½ Stunden, ↑650 hm). An den Hängen war ein massiver Windwurf, weshalb der Weg praktisch nicht mehr begehbar ist. Nach einer kurzen Pause im Schatten des Scheibenkasers gings weiter (mit einer weiteren Pause) zum Einstieg über ein Band links der Gelben Mauer (¾ Stunde, ↑300 hm). Hier pausierten wir nochmal ausgedehnt, da wir schon im Zustieg einer seeeehhhhr langsamen Seilschaft zugesehen hatten. Durch dieses Pause vermieden wir es praktisch die ganze Tour über auf diese Seilschaft aufzulaufen (wenn auch nur knapp). Die Kletterei in der (alte) Südwand ist dann einfach schön (die ersten Seillängen kannte ich schon vom Barthkamin mit Karin). Wobei ich mir im Nudelwalker, am Ende der ersten Seillänge, kurz überlegte, ob es so schlau war die Kletterschuhe zu Hause zu lassen. Am Ende waren sie definitiv nicht notwendig. Immer wieder wechseln sich in der Tour schöne feste Kletterstellen mit Bändern und Schrofen ab. Mehrere Seillängen ließen sich einfach zusammenhängen und so kamen wir relativ schnell an der Schlüssellänge, einem steilen Kamin, an. Dieser war dann so eng, dass ich mit dem Rucksack (ok, und auch mit meiner Hüfte) feststeckte. Nach umständlichem Rucksack Heruntergefummel, nachziehen und wieder Hinaufgefummle, war aber auch diese Länge purer Genuss. Die letzten Längen schossen wir das Seil dann auf und legten die Schrofen zum Gipfel frei zurück (2¾ Stunde, ↑250 hm). Was für ein schöner Nachmittag und zwischen drin wurden wir auch noch vom Rettungshubschrauber unterhalten, der in der Süd-Ost Wand jemanden mit dem Tau barg.

Nach den obligatorischen Fotos vor dem Kreuz, stiegen wir zum Stöhrhaus ab (¼ Stunde), wo wir eine ausgedehnte Pause mit Kuchen und Spezi in den Liegestühlen einlegten. Leider wird durch so eine Pause der Abstieg nicht kürzer und so mussten wir wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und uns auf den Weg zum Scheibenkaser machen. Da wir beide schon etwas müde waren, entschieden wir uns für den Weg übers Stöhrgatterl (¾ Stunde, ↑50 hm, ↓440 hm) und dann gings direkt weiter (diesmal über den normalen Weg) zum Parkplatz (½ Stunden, ↓630 hm).
Was für ein cooler Tag mit Paul, schön mit ihm inzwischen richtige Touren gehen zu können.

Sonntag gings dann mit Karin zum Sonnenaufgang auf den Rauhen Kopf. Um 5 Uhr starteten wir von der Kastensteinerwand übers Blaue Kastl und schafften es als Punktlandung zusammen mit der Sonne auf den Gipfel (1¾ Stunde, ↑830 hm). Beim Abstieg nahmen wir noch den Kleinen Rauhen Kopf mit (¼ Stunde, ↑20 hm), auf dem inzwischen ein schönes, kleines Kreuz (Marterl) steht und begegneten erst kurz vor dem Auto (1 Stunde) den ersten paar anderen Wanderern.
Schöne Einsamkeit auf unserer Seite des BGL, am Hocheck hatten wir nämlich die Stirnlampenkaravane vom Watzmann Haus hinauf gesehen.