Mittwoch, Februar 26, 2025

Westliche Hochgrubachspitze übers Schönwetterfensterl - Skitour im Griesnerkar - 26.02.2025

Nachdem wir am Wochenende das frühlingshafte Wetter in München genossen hatten, kam der Wetterumschwung Anfang der Woche. Als ich am Dienstagabend aus Italien zurückkehrte, begrüßte mich schon der erste Regenschauer. Der Vorteil: In höheren Lagen sollte der Niederschlag immerhin in brauchbarem Aggregatzustand ankommen.
So waren die Randbedingungen für meine Mittwochstour gesteckt: Nicht zu weit zu fahren, aber relativ hoher Startpunkt, durch die immer noch günstige Lawinenlage durfte es auch ein bisschen steiler sein und am besten irgendwo, wo ich mich ein bisschen auskenne, damit ich mich nicht sofort verlaufe. Also ab ins Griesnerkar.

Die Fahrt zur Griesner Alm war ziemlich ernüchternd, der Frühling hat in den Voralpen zugeschlagen und erst kurz vor der Alm ließen sich die ersten Schneereste blicken. Dazu regnete es. Im Gegensatz zum letzten Mal konnte ich die Ski direkt an der Alm anschnallen, nur durch den Wald musste ich etwa 10 Minuten tragen. Im Kar angekommen (½ Stunde, 250 hm) hatte sich der Regen in Schneefall verwandelt, nur die Sicht ließ zu wünschen übrig. Trotzdem lichtete sich der Nebel und die Wolken immer wieder und gaben kurz den Blick auf die spektakuläre Kulisse des Kaisers frei. Entlang des Sommerwegs stieg ich zur Fritz Pflaum Hütte auf (1¼ Stunde, 620 hm). Von hier aus sah ich kurz mein Ziel, die Rinne zum Schönwetterfensterl. Im folgenden Nebel durchquerte ich tastend  das Griesnerkar und stieg bis zum unteren Ende der Rinne auf (½ Stunde, 180 hm). Hier wechselten die Ski von den Füßen auf den Rucksack und stapfend ging es weiter die, teilweise sacksteile (>45°), Rinne hinauf. Gut 10 bis 20 Zentimeter Neuschnee hatten sich in der Rinne gesammelt und machten den Aufstieg stellenweise recht anstrengend. Nur die steile Engstelle im oberen Teil war blank und zwar Blankeis. Hier hätte ich mir zum ersten Mal an diesem Tag Steigeisen gewünscht. So wich ich nahe an die Felsen aus und zitterte mich hinauf. Am Schönwetterfensterl erwartete mich leider kein schönes Wetter, sondern der Sturm mit voller Stärke (¾ Stunde, 200 hm). Zu einer Rast lud dies wirklich nicht ein und so blieben Ski und Rucksack zurück und ich wühlte mich Richtung Normalweg zur Westlichen Hochgrubachspitze. In dem schrofigen Gelände und spätestens am Grat zum Gipfel, hätte ich mir ein zweites Mal Steigeisen gewünscht, naja aber im Wohnzimmer liegen sie auch gut (20 Minuten, 80 hm). Der Abstieg ins Schönwetterfensterl wurde nicht schöner (wie gesagt, meinem persönlichen Sicherheitsbedürfnis hätten Steigeisen relativ gut getan) und die unzähligen Spinndrifts, speziell im unteren Teil, erinnerten fast an ein richtiges alpines Abenteuer (½ Stunde). Dafür stand nun der anspruchsvolle Teil an, die Abfahrt ins Kar. Den vereisten Teil wagte ich nicht mit den Ski abzufahren, so stieg ich das erste Stück zu Fuß ab und legte dann in der windgeschützten Rinne endlich eine kleine Trinkpause ein. Die folgende Abfahrt war der absolute Wahnsinn. Der flauschige Pulver ließ sich super fahren und viel zu schnell war ich wieder zurück im Griesnerkar (½ Stunde). Nun hieß es noch einmal kurz auffellen und zur Fritz Pflaum Hütte aufsteigen (5 Minuten, 30 hm). Den Windschatten der Hütte nutzte ich, um endlich mein Brot zu essen und meinen Tee zu trinken. Darauf hatte ich mich schon das ganze Rinnengestapfe über gefreut. Hier sah ich auch noch eine andere Skitourengeherin, die hinter mir aufgestiegen war und nun vom Kleinen Törl kam. Ihre Abfahrtsspur nutzte ich, um bei der Abfahrt irgendeine Kontur zur Orientierung zu haben. Nach dem Waldstück holte ich sie ein und sie erzählte mir, dass sie kurz vor dem Kleinen Törl umgekehrt war, da ihr die Bedingungen zu heikel waren. Zusammen fuhren wir noch das letzte Stück zur Griesner Alm ab und beendeten damit beide eine jeweils ziemlich coole Tour (½ Stunde).

Dienstag, Februar 25, 2025

Ein Kunstwochenende und eine Runde mit dem Bike an der Isar - 23.02.2025

Freitag auf Samstag übernachteten die Kids mit der IG Jugendabteilung im Gate. Abenteuer pur, mit den Hängematten in den Silos. Außerdem traf sich das gut, da wir Samstag in den Kunstpunker wollten. Im MUCA wird nämlich gerade Girl Without Balloon ausgestellt. So holten wir die Kids nach der aufregenden Nacht ab und bummelten durch München. Selten genug, dass wir das machen.
Sonntag holten wir dann unsere Bikes raus und drehten eine Runde zum Poschinger Weiher. Dabei konnte Paul Karins Bike ausgiebig auf den Nordtrails testen (4½ Stunden, 24,5 km, 100 hm). Im Anschluss besuchten wir noch das Kunstlabor im ehemaligen Gesundheitsamt und beendeten so ein Kunstwochenende in München.
2025_02_23_RadtourIsar

Mittwoch, Februar 19, 2025

Garteln in den Voralpen - Wandertag am Jochberg - 19.02.2025

Nach den letzten paar eisigen Tagen und den Infos von letzter Woche, dass im Eis immer noch etwas geht, hatte auch ich ausnahmsweise wieder mal Lust meine Eisgeräte auszumotten. Und da JJ diesmal sogar Zeit und nicht nur Bock hatte, starteten wir bei frostigen -10°C an der Kesselbergstraße und stiegen durch das Bachbett bis zum Einstieg der Via Classica auf (½ Stunde, 180 hm). Leider zeigte sich hier schon: viel Eis ist nicht da und drunter gluckert fröhlich das Wasser. Aber wenn wir schon mal da sind, können wir auch ein bisschen schauen, ob es nicht doch geht. So viel sei vorweggenommen, Schrauben habe ich heute keine gebraucht, hätte auch nirgends dick genuges Eis gefunden, damit sie gehalten hätten. Mit mehr oder weniger vorsichtigen Schlägen konnten wir uns die kleinen Stufen hocharbeiten. An der letzten Stufe vor dem Amphitheater warfen wir allerdings das Handtuch (1 Stunde, 100 hm). Der Blick ins Amphitheater verhieß leider keine Besserung und so seilten wir ab (½ Stunde). Nach unserem frostigen Start, waren die Temperaturen deutlich gestiegen und so war sogar die Pause im Schatten sehr gemütlich, bevor wir zur Straße zurück abstiegen (¼ Stunde).

Nette kleine Wanderung mit ein wenig Eiskratzen. Da Schnee immer noch Mangelware ist, keine wirklich schlechte Alternative zur Steinskitour, auch wenn wir trotz wolkenlosem Himmel keine Sonne gesehen haben.

Freitag, Februar 14, 2025

Mittwoch geh ma steil, am Kleinen Galtenberg - 12.02.2025

Mit Martin hatte ich dieses Jahr noch keine Skitour geschafft, da er diese Woche aber im Zillertal auf Skiurlaub war, bot sich ein Treffen für eine Mittwochstour im Unterland an. Daniela hatte ich mit der Tour ins Winkelkar nicht abgeschreckt, so kam sie auch mit und wir trafen uns in Jenbach, um gemeinsam ins Alpbachtal zu fahren.
Die geringe Schneelage schränkt die Tourenwahl immer noch etwas ein, dafür erlaubt die Lawinengefahr im Moment auch etwas steilere Touren. Der Plan war erstmal bis zur Greitalm aufzusteigen und dann zu entscheiden, ob es auf den Kleinen Galtenberg oder den Gamskopf geht. Der steile Hang zwischen Großen und Kleinen Galtenberg sah nicht schlecht aus und so fiel die Entscheidung relativ leicht, den Galtenberg zu versuchen. Ab der Farmkehralm lag dann leider eine leichte Grieselschicht auf der Altschneedecke und so stollten die Felle ganz erbärmlich, zumindest die von Martin und mir. Durch mehrere Buckel, Gräben und Steilstufen gelangten wir in die Farmkehrpfanne, dem weiten Kar zwischen dem Großen und dem Kleinen Galtenberg. Und ab da wird es dann richtig steil. Für den gut 35°-steilen Hang, der im Mittelteil deutlich steiler wird, benötigt man nicht nur eine grundsolide Spitzkehrentechnik (ja Martin ich weiß, sie heißen Spitzkehren nicht Rechter-Winkel-Kehren), sondern auch etwas Vertrauen in die Kante (in den abgewehten Bereichen) bzw. den Schneedeckenaufbau (in den eingewehten Bereichen). Dafür steht direkt an dem Joch zwischen den Galtenbergen (hier würde auch der Sommerweg verlaufen) eine Bank, auf der man, schön windgeschützt und mit ein paar Sonnenstrahlen im Gesicht, Pause machen konnte (3¾ Stunden, 1200 hm). Während der Pause stieg ich noch den Grat entlangt zum Gipfel des Kleinen Galtenberg auf und fuhr über die Südflanke mit einer folgenden Querung zurück in in das Joch ab (¼ Stunde, ↑↓50 hm).
Nach der ausgedehnten Rast, begann der spaßige Teil....und um Daniela zurück im Kar zu zitieren: „Na, also so schlecht wie gedacht, war das ja jetzt eh nicht." Bis zur Farmkehralm war die Abfahrt auf jeden Fall spannend. Man wusste nie ob der nächste Schwung eingeweht und damit pulvrig sein würde, pickelhart oder Bruchharsch, sozusagen die Wundertüte für den Tourengeher. Ab der Farmkehralm hatten wir dann Sulz, was sich in den stark eingefahrenen Hängen (vor allem vom Gamskopf her) aber richtig nett fuhr. Und am Ende hat die Rodelbahn noch Schnee bis zum Parkplatz, also alles richtig gemacht.

Ob unsere Variante die gängige ist, weiß ich nicht, auf jeden Fall beschreibt der Panico Führer Kitzbüheler Alpen den Aufstieg so. In den meisten Tourenplattformen wird der Aufstieg in das Dristenjoch mit anschließendem Westgrat auf den Gipfel beschrieben. So oder so benötigt man absolut stabile Lawinenverhältnisse, um den Kleinen Galtenberg gehen zu können. Auch wenn der Hang zum Joch teilweise Kategorie 2 Spaß war, war die Tour ziemlich cool und der Tag hat richtig Spaß gemacht.

Montag, Februar 10, 2025

Skitour am Hochzeiger - Familienbesuch in Innsbruck - 08./09.02.2025

Karin war dieses Wochenende mit ihren ehemaligen Mitbewohnerinnen unterwegs und dadurch ergab sich für den Rest von uns seit langer Zeit wieder mal ein Wochenende in Innsbruck.

Samstag begleiteten wir Renee zum  Skitraining ins Skigebiet Hochzeiger im Pitztal. Nachdem ich am Mittwoch bei bestem Wetter die Skiwelt Wilder Kaiser im Zuge unseres Abteilungsskitag unsicher gemacht hatten, drückte ich den Kids diesmal nur Skipässe in die Hand und stieg selbst zu Fuß auf. Es gibt drei ausgeschilderte Aufstiegsrouten im Gebiet, alle etwas abseits der Pisten. So stieg ich zuerst zum Sechszeiger über die Aufstiegsroute 1 bzw. 2 auf (1¾ Stunde, 920 hm). Dort trafen wir uns und fuhren gemeinsam zur Mittelstation ab (½ Stunde). Dass es mich dabei ordentlich zerlegte, hatte ich vor allem meiner tollen Dynafit Bindung zu verdanken, die an diesem Tag mehrmals spontan auslöste. An der Mittelstation waren die Kids für eine Mittagspause und ich für eine zweite Runde bereit, diesmal zum Hochzeiger hinauf. Auf dieser Seite des Skigebiets sind zwar keine ausgeschilderte Aufstiegsrouten, man kann aber praktisch ohne Pistenberührung bis zum Hochzeiger aufstiegen. Wobei der steile Nordhang zum Gipfel recht interessant war, spätestens dann bei der Abfahrt im Bruchharsch (1 Stunde, 550 hm). Da am Nachmittag noch die Geburtstagsfeier von Ruby anstand, hielt ich mich nicht lange auf und fuhr in einem Zug bis zum Parkplatz ab (¼ Stunde), wo die anderen schon auf mich warteten.
 
Am Nachmittag gingen Anna und Paul mit Ruby und ihren Freunden Bowlen, während Jamie und ich die Zeit beim Bouldern im Ki verbrachten. Mein erster Besuch in der Halle und der erste Eindruck: sehr cool! Der Boulderbereich ist vergleichbar mit den großen Boulderhallen in München und die Kletterhalle selbst ist sehr hell und weitläufig. Sollten wir definitiv wieder mal herkommen.

Sonntag ließen wir es dann ruhig angehen. Renee war wieder beim Training und wir schliefen aus, frühstückten und gingen dann Eislaufen auf der Außenbahn beim Tivoli. Am Heimweg besuchten wir noch meine Eltern und hatten so einen netten Abschluss für das Wochenende. Wieder mal ziemlich cool und das nächste Mal nehmen wir auch Karin wieder mit.

Montag, Februar 03, 2025

Familienskitour zum Taubensteinsattel - 01.02.2025

Über Oberbayern hielt sich eine zähe Nebeldecke, aber die Webcam am Spitzing zeigte, oben lacht die Sonne. Stress hatten wir keinen und so starteten erst gegen Mittag aus München raus. Der Lochgraben hat, wie Mittwoch schon, immer noch genug Schnee, nur die Südhänge untern den Wilden Fräulein sind inzwischen wieder aper. Ratschend gings zum Taubensteinsattel hinauf (2 Stunden, 500 hm). Dass ich heute keinen Begleiter mehr für die letzten 10 Minuten zum Gipfel finden würde, war relativ früh klar, so konnte ich auch mit den anderen am Sattel bleiben und in der Sonne eine ausgedehnte Rast einlegen. Zur Abfahrt fanden dann aber doch alle wieder ihre Energie. Und siehe da, am Waldrand fanden wir noch ein bisschen gut konservierten Pulver und dieser war gar nicht mal total verspurt. Dann wie immer viel Geschiebe und ein eisiger unterer Lochgraben, aber alles in allem ziemlich spaßig (½ Stunde).

Wenn man den Nebel im Flachland sieht, weiß man einfach: Alles richtig gemacht. Auch wenn so eine Familienskitour einen vor ganz ordentliche motivatorische Herausforderungen stellen kann. Schön wars trotzdem.