...oder warum man in Indonesien immer eine Daunenjacke dabei haben sollte.
Geplant war der ganze Urlaub als Besuch bei Anne und Simon in Jakarta. Nachdem Jakarta aber nicht wahnsinnig viele Sehenswürdigkeiten hat und Simon leider nach Deutschland musste gings für uns nach einem Tag Jakarta (und zwei wahnsinnig genialen Nächten im
Kempinski) mit dem Zug nach Yogyakarta (Yogya). Eine kleine Pension (Lucys Losmen) wurde unser Ausgangspunkt für unsere Erkundungstouren nach Borobudur und der Altstadt von Yogya. Weiter gings dann im Minibus (12 Stunden und die Javanesen fahren wie die Henker) Richtung Bromo-Tengger-Semeru Nationalpark um dort den Sonnenaufgang am Bromo (2329m, Vulkan) zu erleben. Eine wirklich schöne Wanderung mit sehr netten Leuten (Solveig, Raoul, Uta, Jonny und Marlene) von denen wir uns leider trennen mussten, weil wir weiter aufs Ijen-Platteau wollten. Dort erwischten wir dann auch das gammeligste Zimmer unseres ganzen Urlaubs. Am Kawah Ijen beobachteten wir die Schwefelträger (direkt am Kratersee wird Schwefel abgebaut und von dort in Körben zum Kraterrand (ca. 30 Minuten) und dann weiter zur nächsten Straße (ca. 1 Stunde) getragen). Nach einer wirklichen Höllenfahrt über mehr Löcher als Straße wurden wir in Ketapang raus geworfen wo wir die Fähre nach Gilimanuk auf Bali nahmen und mit dem Local-Bus (an zwei kleinen Tempeln wurde noch angehalten um ein Opfer für eine gute Fahrt zu erbringen) nach Denpasar bzw. Sanur (wunderschöne Livemusik zum Abendessen am Strand) fuhren. Weiter gings über Padangbai und dann mit der Fähre nach Lempar auf Lombok und per Minibus (ja schon wieder, die Lombokianer fahren aber wesentlich gechillter als die Javanesen) nach Sengiggi wo wir uns in den
Qunci Villas einmieteten und ein Trekking zum Rinjani organisierten.
Ausgangspunkt unserer Tour war Senaru (601 m) nördlich des Rinjanis. Dort trafen wir auf die anderen unserer Gruppe (Maarten (Holland), Bianca (Australierin, die erst bei der Position 3 mit unserem Guide auf uns stieß),
Anja und Chris (sehr nettes deutsches Paar)), unsere drei Porter und unseren Guide Ismael (die waren übrigens alle mit Flip-Flops unterwegs). Bei bestem Wetter gings durch den drückend heißen Urwald zur Position 2 die wir nach ca. zwei Stunden erreichten. Nachdem unsere Träger nachgekommen waren wurde uns ein Mittagessen gezaubert, (das wie auch alle anderen Mahlzeiten wirklich ausgezeichnet war) dabei begann es zu regnen und zum ersten Mal waren wir froh um unsere warme Kleidung (den schlotternden, bis auf die Haut nassen Trägern gaben wir unsere 3-Lagenjacken ab und Anja und Chris bekamen meine Daunenjacke). In einer Regenpause starteten wir Richtung Position 3 (2150 m), die wir natürlich nicht trocken in etwas mehr als einer Stunde erreichten. Den restlichen Nachmittag/Abend verbrachten wir damit, unsere Kleidung zu trocknen, uns aufzuwärmen und auf unseren Guide zu warten. Als es dunkel wurde verkrochen wir uns in unsere Zelte, da wir am nächsten Morgen zum Sonnenaufgang am Kraterrand sein wollten. Um kurz vor 4:30 Uhr starteten wir los und konnten die 500 hm zum Kraterrand rechzeitig zurücklegen um den wunderschönen Sonnenaufgang um 5:45 Uhr zu bewundern. Hier hieß es von Anja und Chris Abschied nehmen da die beiden wieder nach Senaru abstiegen während wir zum Kratersee und den heißen Quellen (1950 m, 1 1/2 Stunden) aufbrachen. Um es gleich vorweg zu sagen, auf der ganzen Tour lag viel Müll herum, aber was uns an den heißen Quellen erwartete, übertraf einfach alles. Es wäre so schön bei den Quellen und am See aber statt dessen fühlt man sich wie auf einem Müllberg (alte Klamotten, Verpackungen, Dosen, Flaschen und ganz viel Scheiße). Nach dem Mitagessen gings dann wieder 700 hm im Regen hinauf zum Kraterand wo sich unser zweites Camp befand (ca. 2 Stunden). Bei leichtem Nieselregen verkrochen wir uns wieder früh im Zelt, da für den nächsten Tag um 2:30 Uhr aufstehen für die Tour auf dne Gipfel angesagt war. Die Nacht wurde sternenklar und schweinekalt und so froren wir vor allem in unseren nassen Schuhen am Weg zum Gipfel. Erst die letzten 300 hm waren durch das lose Geröll wirklich unangenehm zu gehen, aber nach 2:40 Stunden konnten Karin und ich als erste Hand in Hand am Gunung Rinjani (3726 m) stehen. Der Sonnenaufgang war fenomenal, wenn auch nicht ganz so schön wie am Kraterrand tags zuvor. Dank unserer Daunenjacken mussten wir nicht ganz so frieren wie alle anderen (siehe erster Satz!) weil kalt war es allemal. So kalt, dass am Gipfel ein steifgefrorener Affe lag den wir ins Camp trugen und unser Guide dort verscharrte. So unangenehm das lose Material beim Aufstieg war, so schnell und entspannt ging der Abstieg (allerdings auch nur für uns) und wir erreichten das Camp in 1:10 Stunden. Nach Bananapancakes zum Frühstück stiegen wir nach Sembalun (1100 m) in etwas mehr als 3 Stunden ab (1:10 Stunden zum C3, 30 Minuten zum C2 und 1:30 in den Ort). Eine schöne Tour, die vielleicht noch etwas schöner gewesen wäre wenn die Indonesier nicht immer alles wegwerfen müssten und die Organisation nicht das pure Chaos gewesen wäre. Hut ab vor den Trägern und dem Guide, die alles in Flip-Flops gemacht haben und teilweise gefroren haben wie die Schneider (Karin hat ihre 3-Lagenjake und die Fleecejake den Trägern geschenkt).
Nach unserer Rückkehr in die "Zivilisation" hieß es für uns noch ab auf die Gillis wobei uns Maarten und ein Deutsch/Schweizerisches Paar begleitete. So erreichten wir im letzten Licht mit einem kleinen gecharterten Boot Gilli Air, die kleinste der drei Gillis. Dort verbrachten wir bei schnorcheln,(mit Korallen, Fischen, Schildkröten und allem), schwimmen und im Schatten liegen noch 1 1/2 Tage bevor wir zurück nach Materam mussten, um unseren Flug nach Jakarta zu erwischen. Einen Abend später gings dann schon wieder zurück ins kalte, verregnete Deutschland.
Wie immer gibts eine kleine Fotoauswahl zu unserem Urlaub.