Da Karin wieder arbeiten musste, besuchte ich mit den Kindern meine Eltern. Den Stress noch am Sonntag vom Berner Oberland nach Tirol zu fahren tat ich mir, auch wegen der miserablen Wettervorhersage, nicht an. So kamen wir erst Montagabend an.
Dienstag zeigte sich das Wetter eher durchwachsen. Alle zusammen fuhren wir mit der neuen Glungezerbahn nach Halsmarter und streiften durch den
Kugelwald. Ein kleines Zirbenwäldchen in dem lauter Kugelbahnen aufgebaut sind und in diesem kann man Zirbenkugeln rollen lassen. Den Abschluss bildete eine Wanderung hinunter nach Tulfes (1½ Stunden, ↓600 hm).
Mittwoch besserte sich das Wetter im Laufe des Tages und wir stiegen von der Gramai zur Lamsenjochhütte auf (2½ Stunden, 700 hm). Da wir dort übernachteten, hatten Paul und ich noch genügend Zeit vor dem Abendessen den
Brudertunnel zu begehen (1 Stunde, 200 hm). Das ist übrigens der erste Klettersteig, den meine Eltern vor über 30 Jahren mit mir begangen sind. Damals wie heute zieht sich der Weg nach dem Brudertunnel zur Lamsenscharte ein wenig. Das letzte Stück zur Hütte zurück, über die Schotterreißen macht aber immer noch genau so viel Spaß wie damals (1 Stunde, ↑130 hm, ↓330 hm).
Der eigentliche Grund für unseren Besuch war aber eine kleine aber feine Tour am
Donnerstag mit meinem Vater, die
Lamsenspitze NO-Kante. Der Tag begrüßte uns wolkenlos und nach einem kurzen Frühstück stiegen wir zum Einstieg auf (½ Stunde, 250 hm). Kurz aufgerödelt und schon konnten wir über die Einstiegsplatte in den Spaß starten. Dieses Mal leistete ich mir keinen Verhauer und mein Vater hatte auch niemanden zum Ratschen an den Ständen, wie damals meine Mutter, und so gewannen wir schnell an Höhe. Und ehe man sich versieht ist die Tour am Vorgipfel schon wieder zu Ende, eigentlich schade. Das Schrofengelände rüber zum Gipfel brachten wir auch recht schnell hinter uns und so konnten wir am Hauptgipfel das ausgezeichnete Panorama genießen (3 Stunden, 350 hm). Die Pause am Gipfel hatte sich mein Vater redlich verdient und nach einer ½ Stunde brachen wir nur deshalb auf, da es sich langsam einzutrüben begann und der Wetterbericht Regen am frühen Nachmittag vorausgesagt hatte. Die Seilversicherung zum Lamsenspitz ist nicht nur komplett erneuert sondern hat auch eine neue Führung, sodass man nicht mehr durch die steinschlaggefährdete Rinne im unteren Teil muss. Der Abstieg hat sich dadurch ziemlich verbessert. Wie schon am Mittwoch gings noch über die Lamsenscharte hinunter zu den Schotterreißen, wo uns Paul schon entgegen kam, um mit uns zusammen zur Hütte zu laufen (50 Minuten). 5 Stunden nach unserem Start ließen wir uns auf der Sonnenterrasse nieder, bestellten Mittagessen und beobachteten ein paar Seilschaften in NO-Kante und O-Wand. Dass einige der Kletterer noch nass werden würden war uns fast klar. Beim Abstieg zur Gramai (1½ Stunden, ↓700hm) riss es noch ein letztes mal auf und die Sonne brannte herunter, bevor es pünktlich am Auto wie aus Kübeln zu schütten begann.
Ein paar schöne Tag mit meinen Eltern auch wenn das Wetter eher durchwachsen war. Die Klettertour mit meinem Vater war wie schon
letztes Jahr mit meiner Mutter eine Riesengaudi und hat uns beiden viel Spaß gemacht.