Gleich vorne weg, mit Ruhm habe ich mich nicht bekleckert, aber Spaß hats trotzdem gemacht. Bombenwetter an einem Mittwoch, da kann man einfach nicht arbeiten und so nahmen Josef und ich kurzerhand frei. Unser Ziel war die Nordwand der Benediktenwand. Zu- und Abstieg könnte man mit dem Radl ganz gut verkürzen, leider passen in so einen Golf keine zwei Radl, also dann halt zu Fuß und dafür schon um 6 Uhr los in Bendiktbeuern. An der Tutzinger Hütte machten wir noch kurz für einen Kaffee halt (1 Stunde 50 Minuten, 750 hm, 8 km) und dann gings schon zum Einstieg der Tour (10 Minuten, 60 hm).
Der Kaltstart war an mir und so kämpfte ich mich die erste Länge (6+, 48 m) hoch. Ganz schön steil und auch gar nicht so einfach. Für mein Wohlbefinden wäre auch ein Keilsatz ganz nett gewesen, da ich zwischendrin auch einfach mal in die falsche Richtung geklettert bin. Aber zum Glück kämpft auch Josef ein wenig im Nachstieg. Noch mehr kämpfen muss er (und ich dann auch) in der zweiten Länge (6+, 25 m). Ob dort, wo es nach einem frischen Ausbruch aussieht, mal ein guter Griff hing weiß ich nicht. Die dritte Länge (7-, 15 m) fällt etwas leichter aus, meine Psyche ist aber seit der Ersten sowieso durch den Wind und so muss Josef wieder ran. Die Längen werden immer schöner und die vierte Seillänge (7-, 35 m) macht eigentlich ziemlich viel Spaß. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass ich selbst im Nachstieg eine Schnecke bin und viele Pausen brauche. Naja, wer hätte es gedacht, dass die Kondition unter meiner Kletterabstinenz leidet. Weiter würde es unschwierig gehen und erst im oberen Wandteil kämen noch zwei anspruchsvolle Längen. Die Zeit ist aber schon fortgeschritten und ich muss spätestens um 17 Uhr zu Hause sein damit Karin los kann, also fällt die Entscheidung die Routen ein andermal ohne Zeitdruck zu klettern. Abgeseilt ist schnell, wobei ich mit meinem Achter und den dünnen Halbseilen vom Josef schon ein wenig zupacken musste. Mehr als meinen Achter, zwei HMS, meinen Skihochtourengurt und meinen Skihelm hatte ich an Ausrüstung nicht dabei, weil diese bei Karin im Bus in Niederbayern gelegen war.
An der Tutzinger Hütte gabs noch etwas zu Essen und dann eilten wir den ewigen Weg zurück nach Benediktbeuern (1½ Stunden). Mit ein wenig Abstand zur Tour war die Absicherung gar nicht so schlecht und wenn man ein wenig nachdenkt/schaut beim Klettern, würde man auch den Weg leichter finden. Um meine Kondition ein wenig aufzubessern legte ich aber auf jeden Fall gleich noch eine Buchenhainsession und Klettern/Bouldern vor meinen Kombikursen ein. Mal sehen ob mir das eine Lehre war.
2016_08_24_LebeDeinenTraum |