Das Ende des Jahres ist auch die Zeit der Rückblicke. Wir blicken auf ein sehr gemischtes Jahr zurück. Ein Jahr mit einem super Start (Sonnenaufgang am Jenner), einem ersten Quartal mit Verletzungen (Pauls Schienbeinbruch, meine Meniskusverletzung) die unsere Bergambitionen ziemlich bremsten, aber auch viel schöner Zeit mit neuen und alten Freunden. Zwei Kletter Highlights gab es auch, beide Male mit Tommi. Im Mai kletterten wir Bear's Reach am Lake Tahoe und August die Rittlerkante am Bauernpredigtstuhl. Zu den Wanderungen mit den Kindern gesellten sich im Sommer auch noch einige Touren mit dem Mountainbike. So waren wir dieses Jahr 48550 hm in den Bergen unterwegs, davon 26660 hm mit Ski (24 Skitouren) und 5040 hm mit dem Bike (8 Touren). Jetzt bereiten wir uns aber auf unser Silvesterbiwak vor. Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch.
Dienstag, Dezember 31, 2019
Montag, Dezember 30, 2019
Zwischen den Jahren in Tirol - 27.-30.12.2019
Zwischen den Jahren waren wir wieder in Tirol bei meinen Eltern, diesmal aber mit Karin, da sie ausnahmsweise keinen Dienst hatte. Freitag war das Wetter sehr mäßig und bei leichtem Schneefall bzw. dann etwas stärkerem Regen ging ich mit Anna ihre erste Skitour. Ein paar Höhenmeter die Percher hinauf, bis sie keine Lust mehr hatte. Karin und Paul übten derweil die LVS. Ein ganz gemütlicher Tag, trotz oder gerade wegen des Sauwetters. Montag verbrachten wir mit den Kids und den Innsbruckern auf der Piste, Karin und ich beim Telemarken und die Kids mit den Ski. Samstag und Sonntag war aber wieder für die zwischen den Jahren Touren reserviert. Leider war Tommi krank, aber Bäder, Hannes, Maaf, Benz und Karin waren mit von der Partie.
2019_12_27-30_LVS+Ski |
Samstag, Wildofen (2553 m)
In der Früh trafen wir uns alle am Kolsassberg. Unser Ziel: Vorerst das Hillary Kreuz, aber im Hinterkopf schon als Idee der Wildofen. Die ersten 50 hm/10 Minuten mussten wir noch die Ski entlang der Straße tragen. Ab dann gings aber mit Ski die Forststraße zur Studlalm hinauf. Von der Alm geht es noch durch lichtes Waldgelände bis zum ersten Gratgupf des Wildofens. Auf diesem eher unscheinbaren Muggel steht das Hillary Kreuz (2½ Stunden, 1100 hm).
Die Sonne schien und der Weiterweg zum Wildofen war schon eingespurt, so beschlossen wir zumindest ein Stück weit weiter zu gehen. Kurz bevor die Sonne hinter dem Wildofen verschwand machten Karin, Benz und Maaf Pause und blieben (etwa 250 hm vor dem Gipfel) zurück. Peter, Hannes und ich stiegen noch weiter mit den Ski bis zum Gipfel des Wildofen auf (1¼ Stunden, 500 hm). Der Gipfelaufbau machte mit den Ski nur bedingt Spaß, der erste etwas offenere Hang in der Nordflanke entlohnte dann aber für den Steinslalom im oberen Teil. Vom Rastpunkt der anderen nahmen wir die Osthänge runter zur Tagetlahnalm. Eine Wahnsinnsabfahrt im besten Holländerpulver. Von der Alm führt dann eine geräumte Rodelbahn zurück zum Ausgangspunkt am Kolsassberg (1 Stunde). Eine sehr geniale Tour mit einer einmaligen Abfahrt. Der Abend verging dann wie im Fluge bei Wein, Weib und Gesang bzw. Bier, gutem Essen und Ratschen.
2019_12_28_Wildofen |
Sonntag, Malgrübler (2749 m)
Am Abend kam dann auch die Idee für die zweite Tour. Vom Volderberg (genauer von Volderwildbad) sollte es ins hintere Voldertal gehen. Der Talhatscher ist wirklich recht lange, aber auch gemütlich, da man auf der Forststraße zur Vorbergalm nebeneinander gehen und ratschen kann (1¾ Stunden, 600 hm). Nach der Alm zieht man nach Osten und das Gelände steilt sich auf. Durch einen Waldgürtel ging es hinauf auf etwa 2100 m, wo sich der Wald lichtet und die Sicht auf die Abfahrtshänge freigibt. Benz und Karin blieben hier zurück und Hannes, Bäder und ich stiegen die letzten (unendlichen) 600 hm zum Gipfel des Malgrübler auf (2¾ Stunden, 1100 hm). Die Sonne, vor allem aber der Wind hatte den Schnee hier ziemlich zugesetzt und so erinnerte der erste Teil der Abfahrt eher an eine Irrfahrt durch ein Sharklabyrinth. Ein paar gute Hänge fanden wir dann aber doch noch und vor allem der Teil von Karins und Benzs Umkehrpunkt zur Vorbergalm konnte sich sehen lassen. Das beim Aufstieg so endlos lange Tal, lässt sich in der Abfahrt praktisch durchgängig fahren und so kamen wir Ruck Zuck zurück zum Auto (1 Stunde). Wie schon am Vortag eine wunderschöne Tour, zwar mit einem Talhatscher und etwas weniger (und weniger gutem) Schnee wie am Tag zuvor, dafür aber vollkommen einsam.
2019_12_29_Malgruebler |
Die Tage waren ein sehr schöner Abschluss für das Jahr und wir freuen uns schon aufs nächste.
Dienstag, Dezember 17, 2019
Drei Eingehtouren mit Karin in Saalbach - 13.-15.12.2019
Karin und ich hatten es dieses Jahr wieder geschafft, ein verlängertes Wochenende in Saalbach. Wie letztes Jahr und vor vier Jahren nutzten wir das Wochenende, um ein bisschen fit für die Skitourensaison zu werden. Die Vorzeichen waren aber recht schlecht. Wir hatten uns beide irgend einen Virus eingefangen und so stiegen wir am Freitag ziemlich geschwächt zum Kohlmaiskopf auf (2 Stunden, 800 hm). Am Gipfel, im Montana Royal, gab es guten Sound und so machte die ausgedehnte Pause noch mehr Spaß. Bei der Abfahrt, die überraschend gut war, machten wir wie immer einen Abstecher auf der Hinterhagalm, bevor es abends in die Clubs des Ortes ging.
Samstag begrüßte uns das Wetter entgegen der Vorhersage mit Sonnenschein. Nach dem Frühstück stiegen wir über eine Schneise und einen Sommerweg zur Mittelstation der Schattbergbahn und weiter über die Piste zum Gipfel des Schattbergs auf (3 Stunden, 1020 hm). Leider war das Wetter während des Aufstiegs ziemlich schlecht geworden. So war nichts mit Party am Gipfel, stattdessen verbrachten wir unsere Pause bei Sturm in der Bergstation und fuhren dann bei ziemlich guten Bedingungen zur Mittelstation ab. Gemeinerweise war nur der Gipfel des Schattberg in Wolken und Sturm, die Nordseite des Glemmtals aber strahlte im Sonnenschein. Deshalb fellten wir im Tal wieder auf und verbrachten den Rest des Nachmittags wieder auf der Hinterhagalm (¼ Stunde, 100 hm).
Der Sonntag hielt dann was der Wetterbericht versprach, Frühlingsbedingungen. Wir stiegen noch ein zweites Mal, diesmal etwas flotter als am Donnerstag, zum Kohlmaiskopf auf (1¾ Stunden, 800 hm) und beendeten so ein super schönes Wochenende.
2019_12_13-15_ROS |
Sonntag, Dezember 08, 2019
Bouldercup und Surfen - 07.12.2019
Gestern war der alljährliche IG Adventsbouldercup. Für mich der Achte und wegen der Heavens Gate Schließung, mein erster im Eddys. Trotz schlechtem Trainingsstand (ok trotz null Training) ein sehr lustiger Cup. Und eine sehr lustige Party und überhaupt ein sehr lustiger Nachmittag mit Vladi und Steffen und ganz vielen Altnasen aus dem Gate. Dass ich ein wenig zu spät kam, war nur meiner vormittäglichen Surfsession geschuldet und dem Umstand, dass ich mich gestern auch noch auf der "richtigen" Eisbachwelle versuchte. Schon eine ganz ordentliche Nummer, aber ich habs ohne Verletzungen geschafft immerhin bis in die Mitte der Welle zu kommen.
Heute gings dann wieder auf die E2, um einen freien Kopf zu bekommen, weil das letzte Bier gestern wohl schlecht gewesen sein muss.
2019_12_07_Advendsbouldercup |
Montag, Dezember 02, 2019
Skitourenauftakt mit Peter und Vladi im Sellrain - 30.11/01.12.2019
Unsere Planung für den Skitourenauftakt begann schon im Juli, beim Petersilienfest. Lose hatte ich mit Peter das erste Dezemberwochenende (oder letztes Novemberwochenende, wie man es sehen will) ausgemacht. Vladi war nach kurzer Nachfrage auch Feuer und Flamme und so hieß es in der Woche vor unserer Tour nur noch ein Ziel zu finden. Wegen dem Schnee in höheren Lagen und den beinahe unendlichen Tourenmöglichkeiten fiel unsere Wahl aufs Sellrain. Um genau zu sein das Gleirschtal und dem Winterraum der Pforzheimer Hütte.
Freitagabend machten wir uns noch auf ins Sellrain und bei einem gemütlichen Abendessen und ein paar Bier verging die Zeit wie im Fluge und so kuschelten wir uns am Ende in unsere Schlafsäcke und warteten was uns der Morgen so bringen würde. Nach Wetterbesserung sah der Morgen noch nicht aus, aber das bisschen Zucker auf dem guten halben Meter Schnee in Sankt Sigmund sah schon nicht ganz schlecht aus. So schulterten wir unsere Rucksäcke und wanderten das Gleirschtal im Nebel bis kurz vor die Materialseilbahn der Hütte. Dort riss es auf und die Bergwelt der Nördlichen Stubaier zeigte sich in voller Pracht. Die letzte Steilstufe war schnell geschafft und so erreichten wir die Hütte noch Mittag (2½ Stunden, 800 hm). Weit und breit niemand und der Winterraum, nachdem wir in ausgeschaufelt hatten (ok, so wahnsinnig viel Schnee war es noch nicht), zeigte sich sauber und gemütlich. Nur etwas wenig Holz für den Anfang der Saison, wenn aber alle sparsam sind sollte es schon irgendwie bis Februar reichen.
Weil die Sonne so herunter lachte und die Beine noch nicht ganz müde waren, hieß es wieder Ski anschnallen und ein Stückchen weiter. Wir spurten in weitem Bogen durch das Roßkar zum Samerschlag (1½ Stunden, 530 hm). Bis auf die letzten zwei Hänge eine unschwierige, aber schöne Tour. Erst zum Schluss steilen sich die Hänge etwas über 35° auf. Am Gipfel legten wir trotz eisigem Wind eine ½ Stunde Pause ein bevor es rasant durch perfekten Pulver zur Hütte zurück ging (¼ Stunde). Im Winterraum erwarteten uns schon drei Regensburger, die wir schon am Parkplatz beim Starten gesehen hatten. Was folgte war ein sehr lustiger Abend, ob die drei das auch so sahen weiß ich nicht, oder ob sie sich eher auf einen romantischen Abend in Dreisamkeit gefreut hätten. Die Nacht war auf jeden Fall bei sternenklarem Himmel bitter kalt.
So erwartete uns am Sonntag noch ein besonderes Schmankerl, der Zwieselbacher Rosskogel, nur eben diesmal nicht von der viel begangenen Nordseite, sondern von Süd-Osten, steil und geil. Von der Hütte gings bei mäßigem bis schlechtem Wetter in das Rotgrubenkar und von dort über eine gut 40° steile Rinne auf den Grat (2½ Stunden, 620 hm). Dachten wir zumindest. Der Grat den wir erreichten war leider nicht der Übergang zum Kraspesferner sonder "nur" ins Walfeskar, also weiteres Rinnengehirsche, diesmal ohne Ski dafür mit Stapfen und Fluchen und Knie anhauen (½ Stunde, 60 hm). Dafür war dieser Übergang so gut, dass ich ohne Höhenverlust auf die normale Aufstiegsroute zum Gipfel kam (½ Stunde, 130 hm). Wie beim letzten Mal lud das Wetter nicht zum langen verweilen ein und so machte ich mich schnellst möglich an die Abfahrt, unter anderem auch um die anderen beiden wieder zu erwischen (1 Stunde, 20 hm). Wie beim letzten Mal empfand ich die zwei Zwingen eher mäßig schön zu befahren und im Gegensatz zum Vortag konnten die breiten Hänge (außer ganz oben) nicht mit Pulver glänzen.
Ein super schönes Wochenende mit den Jungs. Ich bin jedes Mal dankbar und froh Freunde zu haben mit denen man solche kleinen Abenteuer erleben kann.
2019_11_30-12_01_Sellrain |
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