Tommi ist auf Heimaturlaub und Maaf ist wegen der Steirischen Semesterferien in Tirol, ein sehr guter Grund mich an meinem freien Mittwoch auf den Weg nach Tirol zu machen. Da leider auch in Tirol die Schneelage nur in hohen Lagen akzeptabel ist, entschieden wir uns für eine Tour in der Wattener Lizum.
Als wir mit dem Taxi Richtung Lizumer Hütte losfuhren, der große Schreck, die Lagekarte im Lager Walchen leuchtete fast vollständig rot. Also Scharfschießen, nicht nur im Mölstal sondern auch am Lizumer Boden und damit im gesamten südlichen und westlichen Teil des Truppenübungsplatzes. Der ursprüngliche Plan, den Geier bzw. den Lizumer Recken oder die Sonnenspitze zu gehen, konnten wir uns somit abschminken. Aber zum Glück gibts ja auch im nordöstlichen Teil des Tals noch einige Ziele. So disponierten wir kurzfristig auf die Torspitze (2663 m) um, da alles nördlich des Torjochs freigegeben war.
Zunächst stiegen wir Richtung Graue Wand (2594 m) auf. Die Hänge oberhalb der Stefansquelle sahen dabei so vielversprechend aus, dass wir sie gleich für eine kleine Zwischenabfahrt nutzten (1 Stunde, 340 hm). Was soll ich sagen, die erste Pulverabfahrt des Tages, aber es sollten noch mehr werden (¼ Stunde). Der weitere Aufstieg zur Grauen Wand löste sich überraschend gut auf und so mussten wir unsere Ski nur die letzten Meter zum Gipfel tragen (1 Stunde, 420 hm). Im eisigen Wind verging uns schnell die Lust an einer Pause, weshalb wir uns für die Abfahrt in die Nordhänge der Grauen Wand fertig machten. Diese Abfahrt war der absolute Wahnsinn, ein Pulvertraum von der Einfahrt am Grat bis zum Abschwingen bei der Aufstiegsspur zur Torspitze (¼ Stunde).
Also wieder Felle drauf und der Spur zum Gipfel der Torspitze folgen (¾ Stunde, 360 hm). Hier fanden wir ein schönes, windgeschütztes Plätzchen an einem sonnigen Fels, damit wir ein gemütliches Bier und unsere Brotzeit genießen konnten (¾ Stunde).
Wenn man ein bisschen schaut, dann findet man eine ziemlich schöne Abfahrt in der felsigen Westflanke der Torspitze. Diese bescherte uns die dritte Pulverabfahrt an diesem Tag und das dritte mal die ersten Spuren. Erst weiter unten im Wald über der Melangalm wurde der Schnee, wie zu erwarten, ziemlich schwer und die restliche Abfahrt über die Melang nach Walchen zur Pflicht nach der Kür (1 Stunde, ↓1270 hm). Wobei, lieber schlecht gefahren als gut gegangen, Ski tragen mussten wir nämlich nur die letzten fünf Minuten bzw. drei kurze Stücke am Forstweg unter der Melang.
Was für ein schöner Tag, auch wenn der ursprüngliche Plan nicht funktionierte und die gesamte Tour hinterlegt war mit Maschinengewehr- und Granatwerferfeuer.