Mittwoch, März 09, 2022

Eine Woche in Surcolm - 26.02.-05.03.2022

Es war unser letzter Urlaub, direkt bevor der ganze Coronawahnsinn begann. Karin fuhr damals mit lauter hustenden Italienern mit dem Flixbus nach München zurück um ihre Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Letztes Jahr fielen die Faschingsferien dann wegen Corona komplett aus. Unser Besuch bei Chanti und Joël in der Surselva.
Zusammen mit Knirschis kamen wir am Freitagabend bei Schneesturm in Surcolm an. Was für ein Riesenhallo, ratschen, trinken, lachen und Pläne für die nächsten Tage schmieden.

Samstag begrüßte uns nicht nur mit Neuschnee, sondern auch mit wolkenlosem Himmel (wie die gesamte folgende Woche). Ich packte meine Telemarker aus und mit den Kids genossen wir den Neuschnee am Piz Mundaun. Paul fuhr mit mir sogar die direkte Abfahrt unter dem Sessellift. Sonntag wechselte ich dann auf die Freerider. Ich mag zwar meine "freie Ferse", aber eine fette, feste Latte ist mir dann in den steilen und teilweise engen Rinnen am Piz Mundaun doch lieber. Montag begannen die Kinder ihren Snowboardkurs und so konnten wir Erwachsenen noch mehr Powder frönen. Selbst am dritten Tag nach dem Neuschnee fanden wir nicht nur perfekten Pulver, sondern auch unverspurte Hänge. Wir fuhren nicht nur die Badewanne, sondern spurten auch das Kanonenröhrli am Piz Mundaun ein. Außerdem widmeten wir uns noch einer spannenden Ostrinne vom Hitzeggen Richtung Vella.
2022_02_26-03_05_Freeride

Nach so vielen beinermüdenden Tagen entschlossen wir am Dienstag, zur aktiven Regeneration, eine Skitour zum Piz Titschal (2550 m) zu unternehmen. Von St. Martin stiegen wir über das flache Almgelände und einen kurzen Waldgürtel zur Vorderalp auf (1¾ Stunden, 700 hm). Durch das flache Gelände, das genug Luft zum Ratschen lässt, verging die Zeit wie im Fluge. Weiter ging es durch das kupierte Gelände, mit unendlichen Möglichkeiten zur Abfahrt, zum Gipfel des Titschal (1¼ Stunden, 550 hm). Während die anderen bei Windstille (und Sonne) eine Rast einlegten, stieg ich noch auf den Nachbargipfel, den Piz Lad (2665 m). Nach einer kurzen Fellabfahrt ging es über etwas steilere Hänge zum Gipfel (20 Minuten, ↓50 hm, ↑160 hm). Dieser kleine Ausflug zahlte sich definitiv aus und wurde mit einer traumhaften Pulverabfahrt vor dem Rückanstieg zum Titschal belohnt (½ Stunde, ↓200 hm, ↑100 hm). Aber auch die Abfahrt zur Vorderalp konnte sich sehen lassen, jede Menge Hänge mit gutem Pulver die auf uns warteten. Und das Gelände ist weitläufig genug, um viel unverspurten Schnee zu finden.

Mittwoch halfen Stefan und ich Joël mit dem Schneemobil Getränke und Essen zur Bar bzw. dem Gasthaus in Cuolm Sura zu transportieren. Ganz schön anstrengend, aber auch sehr lustig mit dem richtigen Werkzeug (= PS-starkes Schneemobil). Währenddessen kam Karin mit den Tourenski herauf und am Nachmittag konnten wir noch zusammen bis unter die Felsen des Piz Mundaun aufsteigen (700 hm). Donnerstag war dann wieder Telemarken angesagt und am Nachmittag das Skirennen der Kids. Wobei wir Großen auch wieder teilnehmen "durften". Bei der Wertung nutzen wir die gesamte Spanne aus, Karin gewann die Damenwertung und ich wurde Letzter. Sozusagen Gold und Knackwurst in einer Familie. Knirschis verabschiedeten sich nach dem Rennen und wir besuchten eine Freundin, die seit ein paar Jahren um die Ecke als Kantonsärztin gearbeitet hatte.

Für Freitag wechselten wir die Talseite, um eine Frühjahresskitour auf den Crap Surtscheins (2568 m) zu gehen. Von Andiast konnten wir noch bis Pattadiras fahren, wo wir parkten. Dem Winterwanderweg folgten wir in den Talgrund leicht fallend zum Camartgrin. Von dort ging es die gefrorenen Hänge zur Alp Miez hinauf (1½ Stunden, ↓30 hm, ↑550 hm). Die folgenden Südhänge hatten schon ein bisschen aufgefirnt und an der kleinen Hütte unter den Felsen des Gipfelaufbaus legten wir eine kurze Pause ein (1 Stunde, 400 hm). Hier oben wehte ein eisiger Wind und so legten wir das steile Stück über der Hütte und den Gipfelhang so schnell wie möglich zurück. Wobei schnell an diesem Tag wirklich langsam war, die Woche war doch nicht spurlos an unseren Beinen vorüber gegangen. Dennoch kamen wir irgendwann am Crap Surtscheins an (1 Stunde, 400 hm). Die Abfahrt war leider nicht ganz so schön wie erhofft. Der Gipfelhang hatte nämlich wegen des eisigen Winds und ein paar Schleierwolken nicht aufgefirnt und belohnte unsere Mühen mit Bruchharsch. Weiter unten ging es dann aber deutlich besser und Firn, Bruchharsch und Sulz wechselten sich ab. An der Alp Sut folgten wir einer Schneeschuhgeherspur und erreichten so ohne Wiederaufstieg unseren Bus in Pattadiras.

Unseren Urlaub endete am Samstag, mit einer kleinen Skitour nach Cuolm Sura (1 Stunde, 300 hm). Zusammen mit den Kids gings entlang der Rodelbahn bis zur Bar, an der Bad Sin bei der Rock im Schnee Party spielte. Ein wirklich gelungener Urlaub mit sehr guten Freunden. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste gemeinsame Treffen.