Donnerstag: Georgenberg über die Wolfsklamm
Verlängertes Wochenende in Tirol und gutes Wetter und Vatertag, das klingt nach Aktion in den Bergen. Donnerstag war noch der schlechteste Tag, aber nach dem Regen in der Nacht, war es zumindest trocken. Nach einem späten Frühstück ergatterten wir einen Parkplatz in Stans an der Wolfsklamm und nachdem wir am Mauthäuschen den Eintritt entrichtet hatten, konnten wir eintauchen in die wilde Wasserwelt. So eine Klamm mit Wasserfällen, Brücken, Stegen und Treppen zusammen mit einem Seil um den Bauch ist für die Kinder Motivation pur und so gestaltete sich der Aufstieg durch die Klamm als sehr kurzweilig (1 Stunde, 200 hm). Eine lange Pause am Bach oberhalb der Klamm war noch ein zusätzlicher Lohn. Der weitere Weg nach Georgenberg stellte sich dann motivatorisch als eher anspruchsvoll dar. Wenn man selbst Forstwege nicht mag, ist es relativ schwierig Freude bei den Kindern dafür zu wecken. Aber spätestens bei der Hohen Brücke erwachten die Geschichten, über Raubritter die die Mönche überfallen wollen, zum Leben (¾ Stunde, 150 hm). Unsere Raubritter bekamen ein Eis und im Sauseschritt gings zur und durch die Klamm zum Auto (1 Stunde) zurück.
Eine sehr nette Wanderung mit Kindern (2¾ Stunden, 350 hm, 6 km), die durch spielen (vor allem am Bach oberhalb der Klamm) leicht zu einer Tageswanderung ausgedehnt werden kann.
2017_05_25_Wolfsklamm |
Freitag: Hirsch Kopf und Fiechter Spitz / Pioniersteig Pill
Um 4 Uhr steht es sich immer schlecht auf, diesmal aber besonders. Trotzdem stellte ich kurz darauf den Bus am GH Karwendelrast in Vomperberg ab und machte mich auf den Weg zur Waldhorbalm (1 Stunde, 700 hm). Der Weg ist ganz nach meinem Geschmack, er zieht, bis auf kurze Unterbrechungen, steil berauf und gibt sich nicht mit unnötiger Strecke ab. In gleicher Manier gings weiter auf den Hirsch Kopf (½ Stunde, 390 hm). Nun stand ich früher als geplant am Gipfel und überlegte, was ich mit der gewonnen Zeit anfangen könnte. Zum Glück fällt einem beim Blick nach Westen sofort etwas ein, der Fiechterspitz. Bis zum Beginn der Kletterei folgt man einfach einem Gamssteig (mit roten Punkten markiert) (¼ Stunde, 200 hm). Der Weg durch den abweisenden Gipfelaufbau führt zunächst durch eine Rinne (roter Pfeil und am weiteren Weg vereinzelte rote Punkte). Die Schlüsselstelle stellt dabei der Einstieg in die Rinne dar (III- / zwei oder drei Stellen). Nach der Rinne steigt man leicht links empor bis man auf eine Rampe trifft. Dieser Rampe folgt man bis zur Hälfte und quert dann nach links auf einen Grat, dem man bis auf den Gipfel folgt (½ Stunde, 130 hm). Die Wegfindung ist vor allem wegen der roten Punkte einfach, solange gute Sicht herrscht. Versteigen ist wie so oft eher keine gute Idee, es handelt sich definitiv ab dem Einstieg um Absturzgelände. Der Fels ist überwiegend karwendeluntypisch fest, nur in der Rampe liegt etwas Schotter auf den man aufpassen muss. Der Weiterweg zur Mittagsspitze sieht ähnlich gut aus. Für mich stand aber fest, dass ich jetzt nach Hause musste, wenn ich das Brot zum Frühstück mitbringen wollte (erst zu Hause sah ich, dass mich der Abstieg über Mittagsspitze, Schneekopf und Bärenkopf wahrscheinlich nicht viel mehr Zeit gekostet hätte).
Der Abstieg ist dann mindestens genauso fordernd wie der Aufstieg, aber alle unangenehmen Stellen lösten sich schön auf (½ Stunde). Auch auf den steilen Grashängen zum Hirsch Kopf muss man ein bisschen Aufpassen, ein Fehltritt wäre auch dort ungut (¼ Stunde). Ab dem Hirsch Kopf konnte ich dann aber wieder Gas geben. Im Laufschritt gings über die Walhornalm (20 Minuten) zurück zum Auto (½ Stunde). Nach den 1400 hm schmeckte das Frühstück zu Hause natürlich besonders gut.
2017_05_26_Fiechterspitz |
Am Nachmittag drehten wir mit den Kindern noch eine Runde über den Pioniersteig in Pill (2 Stunden, 170 hm, 4 km). Wenn man im Grafenwald richtig abzweigt (nicht markiert), kommt man wieder am "Mausa Wiesl" heraus und man spart sich ein gutes Stück Forstweg und Asphaltstraße durch den Ort (wir haben am Müllplatz geparkt). Am "Mausa Wiesl" lädt übrigens nicht nur der Bach und das Kleintiergehege zum Verweilen ein, sondern auch ein paar Hängematten direkt am Bach.
2017_05_26_Pioniersteig |
Samstag: Wanderung Richtung Loassattel
Beim Frühstück donnerte schon der erste Hubschrauber direkt übers Dach. Immer wieder landete er bei der Feuerwehr in Außerberg. Als wir zu unserer Wanderung Richtung Loassattel aufbrachen, sahen wir auch warum, die Grubenwehr hatte Übung. Immer zwei zusammen mit einem Flugretter wurden an der Longline zum Hüttegg geflogen. Das Zusehen machte nicht nur den Kindern Spaß. Die nächste Station war ein Wasserrad und ein Fischteich am Wegesrand. Leider führte der restliche Weg bis zur Tramwaldhütte ausschließlich über Forststraßen (3½ Stunden, 350 hm, 4 km). Das fanden nicht nur die Kinder langweilig und so zog sich auch der Rückweg ganz gewaltig (2¼ Stunden, 50 hm, 4 km).
2017_05_27_WegZurLoas |
Sonntag: Kleiner und Großer Gamsstein
Sonntagfrüh bot sich noch für eine kleine Laufrunde an. Wobei nicht viel mit Laufen war, nach meinem Abstieg am Freitag. So humpelte ich zum Loassattel (1¼ Stunden, 700 hm). Meinen eigentlichen Plan über den Kuhmesser aufs Kellerjoch zu laufen verwarf ich und wand mich dem sonnigen Kleiner Gamsstein zu (½ Stunde, 300 hm). Auch auf dem Weiterweg zum Großer Gamsstein hatte ich kaum Schneeberührung (½ Stunde, 250 hm). Die Nordseite des Gilfert ist aber noch recht weiß und so stieg ich über Almrosenmatten ins Kar östlich des Großen Gamsstein ab, bis ich auf den Steig der von der Schneebrugalm herüberführt traf. Diesem folgte ich zur Lafaster und über die Forststraße und einen direkten Abschneider über einen frischen Schlag zurück nach Außerberg (2 Stunden, 50 hm).
Eine schöne "Almwanderung" bei bestem Wetter, wenn man durchgängig läuft sollte man ohne weiteres eine bis eineinhalb Stunden aus den 4¼ Stunden bei 1300 hm und 18 km herausholen können.
2017_05_28_Gamsstoana |