Mittwoch, März 30, 2022

Skitourenwochenende im Fanes - 26./27.03.2022

Ziemlich spontan bekamen wir die Möglichkeit mit Steffi, Stephan, Xaver, Bekka, Mias, Silke, Tim und Max ein Wochenende auf der Lavarellahütte zu verbringen. Weil Paul noch bis eins Schule hatte, kamen wir erst recht spät in Pederü an. Unser Glück, eine Gruppe lud gerade ihr Gepäck in den Lavarella-Express ein und wir bekamen einen Platz in dem Hägglund um zur Hütte zu fahren. Mit den Kids wären wir andernfalls beim Aufstieg sicher ins Dunkle gekommen.

Monte Castillo (2817 m)
Nach einem lustigen Hüttenabend starteten wir samstags erst recht spät in Richtung Ju de Limo (40 Minuten, 150 hm). Hier machten wir erstmal Pause und genossen den Ausblick zurück zur Klein-Fanes Hochebene. Eine Fellabfahrt später erreichten wir die Groß Fanesalm (¾ Stunde, ↓90 hm, ↑30 hm), bei der wir einen Blick auf die anderen, die schon vor uns gestartet waren, im Vallon Bianco erhaschen konnten. Da Anna schon müde war kehrten Anna und Karin hier um, auch um sich mit Martina am Ju de Limo zu treffen, wohingegen Paul und ich weiter ins Vallon Bianco aufstiegen. Etwa bei der Hälfte hatte Paul genug und blieb mit der Brotzeit zurück (1¼ Stunde, 350 hm), während ich noch zum Bivaco della Pace direkt unter dem Gipfel sprintete und wenige Minuten später am Monte Castello stand (½ Stunde, 350 hm). Bei der kleinen Klettereinlage zum Rastplatz der anderen riss ich mir leider meine Hose auf. Und das beste an der Sache, die Klettereinlage wäre gar nicht nötig gewesen. Wenn man weiß wo man abbiegen muss,  führt dort auch ein Pfad dort hinauf.
Recht schnell fellte ich ab und fuhr wieder zu Paul ab (¼ Stunde), wo wir gemeinsam auf die anderen warteten, um gemeinsam zur Groß Fanesalm abzufahren (40 Minuten). Gerade im flachen Gelände der Groß Fanesalm hatte die Sonne den Schnee schon massiv durchweicht und so versank Paul einmal so richtig im Sulz. Dass ich ihm beim Heraushelfen beinahe das Bein gebrochen hätte, muss ich jetzt nicht näher ausführen. An der Groß Fanesalm hieß es auf jeden Fall wieder auffellen, um zurück zum Jul de Limo zu gelangen (½ Stunde, 90 hm). Von dort ging es aber wirklich nur noch bergab zur Lavarellahütte (¼ Stunde).
So konnten wir uns nach 970 hm und 5½ Stunden ein selbstgebrautes Bier bzw. eine Fanta auf der Sonnenterrasse der Hütte schmecken lassen und auch noch einen Ratscher mit Martina machen.
2022_03_26_Castillo

Zehnerspitze/Piza dales Diesc (3026 m) und Heiligkreuzkofel/Le Ciaval (2907)
Die Zeitumstellung kostete uns zwar eine Stunde Schlaf, dafür bekam ich aber mein Frühstück eine Stunde früher bzw. es wurde mir eine Stunde Vorsprung zum Aufsulzen geschenkt (naja, sonst wäre ich halt ohne Frühstück losgezogen).
Hinter der Hütte hieß es erstmal Ski tragen, aber nur ein kurzes Stück, bis ich in der aufgehenden Sonne meine Spur über die Hochfläche des Klein-Fanes ziehen konnte. Vorbei an der Schildkröte (Col Toron) und der Fanesburg (Ciastel de Fanes) führte mich die Spur relativ flach bis zum Gipfelhang, der direkt zum Skidepot am Fuße des Gipfelfelsens führt. Über den Klettersteig am Westgrat gelangte ich in fünf Minuten (~50 hm) zum Gipfel des Zehners (2 Stunden, 1020 hm). Völlig alleine konnte ich die Rundumsicht genießen und am Skidepot eine kleine Pause einlegen.
Jetzt ist aber der Nachteil daran schnell zu sein, dass man ziemlich früh auf einem Gipfel steht und in diesem Fall für die Abfahrt zu früh. Der Gipfelhang war noch gefroren und stundenlanges herumsitzen ist nicht so meins. Also schulterte ich meine Ski und stapfte den Grat entlang zum Heiligkreuzkofel (½ Stunde, ↓160 hm, ↑80 hm). Der Grat ist ganz spaßig und der Gipfel von dieser Seite recht unspektakulär. Wenn man nur die Westwand von Badia aus kennt, würde man nie meinen, dass ein einfacher Wanderweg hinauf führt. Auch hier verweilte ich nicht lange, sondern machte mich wieder auf den Rückweg. Da die Abfahrt durch die Hochebene nach viel Schieben aussah, stapfte ich im weicher werdenden Schnee den Grat zurück zum Zehner (¾ Stunde, ↓80 hm, ↑160 hm). Die knapp zwei Stunden, die vergangen waren, hatten den Gipfelhang auffirnen lassen, zumindest den oberen Teil, der untere Teil (etwas mehr Ost-exponiert) war schon direkt in grundlosen Sulz übergegangen. Am Fuß des Hanges, den ich mit Müh und Not hinunter geeiert war, traf ich die anderen. Sie waren etwa eine Stunde nach mir gestartet, aber nicht direkt zur Klein-Fanes Hochebene aufgestiegen, sondern zuerst in den Talgrund gegangen. Auch eine Möglichkeit, vor allem ohne Skitragen, aber auch etwas länger. Nachdem wir uns kurz ausgetauscht hatten, stiegen sie weiter auf und ich fuhr durch die Hochebene zur Lavarella ab. Kurz vor dem Tragestück kam mir Karin mit den Kids entgegen (½ Stunde, ↓850 hm) und wir stiegen gemeinsam wieder ein Stück zum Klein-Fanes auf (20 Minuten, 60 hm). Dort gab es eine Pause mit Raubtierfütterung und schlussendlich eine Slalomabfahrt durch die Steine zur Hütte hinunter (¼ Stunde, ↓160 hm).
Nach 1320 hm und 5¼ Stunden ließen wir uns einen Kaiserschmarrn schmecken und ratschten noch mit Silvia und Jörg, die wir bei der Hägglundfahrt kennengelernt hatten. Aber alles hat ein Ende und weil wir ja noch eine lange Heimfahrt vor uns hatten, verabschiedeten wir uns und skateten auf dem Schneeband der Forststraße durch das frühlingshafte Tal hinunter nach Pederü (1 Stunde, ↓500 hm).

Ein super schönes Wochenende mit einer sehr gemütlichen Gruppe auf einer wunderschönen Hütte in unglaublich schöner Umgebung. Ich würde sagen, alles richtig gemacht und gerne wieder.

Dienstag, März 22, 2022

Skitour (Hoch-)Wannig mit Martin - 20.03.2022

Pünktlich zum Frühlingsbeginn starteten Martin und ich zu einer Frühjahrstour, den Hochwannig (2493 m) in den Miemingern.
Der große Nachteil am Frühling ist, dass man für meinen Geschmack zu früh starten muss, naja, einen Tod muss man sterben. So hieß es um ½ 4 Uhr aufstehen, damit wir um 6 Uhr in Biberwier starten konnten. Am Weg zum Marienberg schaffte ich es kaum mich aufzuwärmen. Neben der morgendlichen Kälte wehte auch ein eiskalter Wind und die Müdigkeit machte es auch nicht besser. Aber als wir an der Sunnalm ankamen und in das Kar unter dem Wannig, s'Bergle, abfuhren, schien nicht nur die Sonne auf unser Ziel, auch der Wind hatte sich gelegt und mir wurde langsam warm (1½ Stunden, ↑600 hm, ↓50 hm). Im hartgefrorenen Kar waren wir ganz froh über unsere Harscheisen, auch wenn es nur mäßig steil im Kar bergauf ging. Erst am Ende steilte es sich auf (1½ Stunden, ↑650 hm). In dem knapp 40° steilen Hang/Rinne schulterte ich meine Ski und stapfte zum Grat hinauf und von diesem in wenigen Minuten zum Gipfel (40 Minuten, ↑250 hm).
Kurz nach mir kam auch Martin am Gipfel an und so konnten wir zusammen eine ausgedehnte Pause auf dem windstillen Gipfel einlegen. Das Stündchen Sonnenbaden nutzten wir, damit die Abfahrt zumindest ein bisschen auffirnt. Während unserer Pause kam nur ein anderer Skitourengeher auf diesen sonst so vielbesuchten Gipfel. In der Abfahrt startete er dann direkt vor uns.
Der Gipfelhang hatte schon aufgefirnt, für die Rinne galt das nicht, wobei ich nicht glaube, dass diese Nordrinne jemals auffirnt. Im besonnten Gelände des Kars wurde die Abfahrt dann aber zu einem richtigen Genuss, im unteren, schattigen Teil des Kars wars nur solala. Die Abfahrt im Gelände des Branntweintals, war dann sozusagen das Fegefeuer des Skitourengehers, da büßten wir unsere Sünden. Wobei, Hölle hätte es ja auch sein können, sprich: Bruchharsch. Wir hatten von Betonpulver über Firn bis Sulz alles und das finale Stück auf der Piste war dann noch einmal Firnsurfen vom Feinsten (1 Stunde).
Eine super lustige Tour mit Martin, immer wieder gut mit ihm zu gehen.

Mittwoch, März 16, 2022

Ein Sonnenwochenende in Leogang - 11.-13.03.2022

Am Freitag fand unser jährlicher Abteilungsskitag statt. Zu siebt verbrachten wir einen sehr entspannten Ski- bzw. Snowboardtag am Wiedersberger Horn. Danach lieferten wir die Kids in Jenbach ab und Karin entführte mich zu einem Wochenende im Mama Thresl.

Nach einem späten Frühstück unternahmen wir am Samstag eine kleine Pistentour entlang der Steinbergbahn (2 Stunden, 980 hm). Dabei steigt man bis auf zwei kleine Stücke immer neben der Piste auf. Weil es so eine kleine Runde war, blieb uns noch genug Zeit um ein bisschen Sonne zu tanken und für einen ausgiebigen Besuch in der (Zirben)Sauna.
Sonntag starteten wir schon vor dem Frühstück mit drei perfekten Abfahrten an der Asitzbahn. Als alle anderen Lifte öffneten, gingen wir frühstücken, damit wir genügend Kraft für eine Runde von Leogang über Saalbach nach Fieberbrunn und zurück hatten. Die Leihski, die wir uns beide für diesen Tag gegönnt hatten, machten Vormittag richtig Spaß. Aber spätestens in Fieberbrunn hätte ich mir meine breiten Latten zum Firnsurfen gewünscht.....naja jammern auf hohem Niveau.

Ein wirklich schönes, tolles Wochenende mit Karin, gerne wieder und gerne wieder im Mama Thresl.

Mittwoch, März 09, 2022

Eine Woche in Surcolm - 26.02.-05.03.2022

Es war unser letzter Urlaub, direkt bevor der ganze Coronawahnsinn begann. Karin fuhr damals mit lauter hustenden Italienern mit dem Flixbus nach München zurück um ihre Mutter im Krankenhaus zu besuchen. Letztes Jahr fielen die Faschingsferien dann wegen Corona komplett aus. Unser Besuch bei Chanti und Joël in der Surselva.
Zusammen mit Knirschis kamen wir am Freitagabend bei Schneesturm in Surcolm an. Was für ein Riesenhallo, ratschen, trinken, lachen und Pläne für die nächsten Tage schmieden.

Samstag begrüßte uns nicht nur mit Neuschnee, sondern auch mit wolkenlosem Himmel (wie die gesamte folgende Woche). Ich packte meine Telemarker aus und mit den Kids genossen wir den Neuschnee am Piz Mundaun. Paul fuhr mit mir sogar die direkte Abfahrt unter dem Sessellift. Sonntag wechselte ich dann auf die Freerider. Ich mag zwar meine "freie Ferse", aber eine fette, feste Latte ist mir dann in den steilen und teilweise engen Rinnen am Piz Mundaun doch lieber. Montag begannen die Kinder ihren Snowboardkurs und so konnten wir Erwachsenen noch mehr Powder frönen. Selbst am dritten Tag nach dem Neuschnee fanden wir nicht nur perfekten Pulver, sondern auch unverspurte Hänge. Wir fuhren nicht nur die Badewanne, sondern spurten auch das Kanonenröhrli am Piz Mundaun ein. Außerdem widmeten wir uns noch einer spannenden Ostrinne vom Hitzeggen Richtung Vella.
2022_02_26-03_05_Freeride

Nach so vielen beinermüdenden Tagen entschlossen wir am Dienstag, zur aktiven Regeneration, eine Skitour zum Piz Titschal (2550 m) zu unternehmen. Von St. Martin stiegen wir über das flache Almgelände und einen kurzen Waldgürtel zur Vorderalp auf (1¾ Stunden, 700 hm). Durch das flache Gelände, das genug Luft zum Ratschen lässt, verging die Zeit wie im Fluge. Weiter ging es durch das kupierte Gelände, mit unendlichen Möglichkeiten zur Abfahrt, zum Gipfel des Titschal (1¼ Stunden, 550 hm). Während die anderen bei Windstille (und Sonne) eine Rast einlegten, stieg ich noch auf den Nachbargipfel, den Piz Lad (2665 m). Nach einer kurzen Fellabfahrt ging es über etwas steilere Hänge zum Gipfel (20 Minuten, ↓50 hm, ↑160 hm). Dieser kleine Ausflug zahlte sich definitiv aus und wurde mit einer traumhaften Pulverabfahrt vor dem Rückanstieg zum Titschal belohnt (½ Stunde, ↓200 hm, ↑100 hm). Aber auch die Abfahrt zur Vorderalp konnte sich sehen lassen, jede Menge Hänge mit gutem Pulver die auf uns warteten. Und das Gelände ist weitläufig genug, um viel unverspurten Schnee zu finden.

Mittwoch halfen Stefan und ich Joël mit dem Schneemobil Getränke und Essen zur Bar bzw. dem Gasthaus in Cuolm Sura zu transportieren. Ganz schön anstrengend, aber auch sehr lustig mit dem richtigen Werkzeug (= PS-starkes Schneemobil). Währenddessen kam Karin mit den Tourenski herauf und am Nachmittag konnten wir noch zusammen bis unter die Felsen des Piz Mundaun aufsteigen (700 hm). Donnerstag war dann wieder Telemarken angesagt und am Nachmittag das Skirennen der Kids. Wobei wir Großen auch wieder teilnehmen "durften". Bei der Wertung nutzen wir die gesamte Spanne aus, Karin gewann die Damenwertung und ich wurde Letzter. Sozusagen Gold und Knackwurst in einer Familie. Knirschis verabschiedeten sich nach dem Rennen und wir besuchten eine Freundin, die seit ein paar Jahren um die Ecke als Kantonsärztin gearbeitet hatte.

Für Freitag wechselten wir die Talseite, um eine Frühjahresskitour auf den Crap Surtscheins (2568 m) zu gehen. Von Andiast konnten wir noch bis Pattadiras fahren, wo wir parkten. Dem Winterwanderweg folgten wir in den Talgrund leicht fallend zum Camartgrin. Von dort ging es die gefrorenen Hänge zur Alp Miez hinauf (1½ Stunden, ↓30 hm, ↑550 hm). Die folgenden Südhänge hatten schon ein bisschen aufgefirnt und an der kleinen Hütte unter den Felsen des Gipfelaufbaus legten wir eine kurze Pause ein (1 Stunde, 400 hm). Hier oben wehte ein eisiger Wind und so legten wir das steile Stück über der Hütte und den Gipfelhang so schnell wie möglich zurück. Wobei schnell an diesem Tag wirklich langsam war, die Woche war doch nicht spurlos an unseren Beinen vorüber gegangen. Dennoch kamen wir irgendwann am Crap Surtscheins an (1 Stunde, 400 hm). Die Abfahrt war leider nicht ganz so schön wie erhofft. Der Gipfelhang hatte nämlich wegen des eisigen Winds und ein paar Schleierwolken nicht aufgefirnt und belohnte unsere Mühen mit Bruchharsch. Weiter unten ging es dann aber deutlich besser und Firn, Bruchharsch und Sulz wechselten sich ab. An der Alp Sut folgten wir einer Schneeschuhgeherspur und erreichten so ohne Wiederaufstieg unseren Bus in Pattadiras.

Unseren Urlaub endete am Samstag, mit einer kleinen Skitour nach Cuolm Sura (1 Stunde, 300 hm). Zusammen mit den Kids gings entlang der Rodelbahn bis zur Bar, an der Bad Sin bei der Rock im Schnee Party spielte. Ein wirklich gelungener Urlaub mit sehr guten Freunden. Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste gemeinsame Treffen.