Ich bekam dieses Wochenende von Karin frei und so konnten Vladi und ich endlich Mal wieder etwas zusammen unternehmen, eine "Wanderung" auf den Schrammacher (WS-/30-35°/UIAA II) in den Zillertalern. Nach einer gemütlichen Nacht am Schlegeis starteten wir um kurz nach 5 Uhr Richtung Alpeiner Scharte. Von der Kreuzung mit dem Höhenweg von der Olpererhütte zum Pfitscherjoch (1½ Stunden, 630 hm) gings um den Ameisenkopf herum und auf die Moräne (½ Stunde, 20 hm) die zum Oberschrammacherkees führt. Dieser folgten wir bis zum Gletscher (1 Stunde, 400 hm). Übers Oberschrammacherkees stiegen wir zur Oberschram-macherscharte auf, über die wir auf die Südseite und auf das Stampfelkees gelangten. Der vorherrschende Nebel machte die Orientierung nicht gerade einfacher, aber zu guter Letzt fanden wir doch den problemlosen Übergang auf den Grat (1¾ Stunden, 400 hm). Vladi schaffte es immerhin in die zwei Spalten die wir bei dieser Tour überwinden mussten einzubrechen. Der Grat war durch Nebel und sulzigen Schnee zwischen den Blöcken interessanter als gedacht und der letzte Steilaufschwung vor dem Gipfel, den ich direkt nahm, war definitiv schwerer als II. Erst am oberen Ende fand ich das Fixseil, das den Aufstieg am rechten Rand (ostseitig) des Aufschwungs vereinfacht hätte. Der Wind hatte es wohl nach oben geweht. Nach diesem Aufschwung ist man dann aber praktisch am Gipfel (1 Stunde, 180 hm). Wegen des schlechten Wetters stiegen wir sofort wieder ab (1 Stunde, 20 hm) und gingen zurück zur Oberschrammacherscharte (20 Minuten) wo wir in strahlendem Sonnenschein Pause machten. Beim Abstieg übers Oberschrammacherkees (½ Stunde) konnten wir nun sehen, dass wir im Nebel sehr zielstrebig die einzige Spalte am ganzen Gletscher getroffen hatten. Das ist auch eine Leistung! Der restliche Abstieg zum Schlegeis (2 Stunden) war ereignislos, bis auf eine, sich am Weg sonnende, Kreuzotter. Nach dieser sehr schönen ca. 10 Stunden Tour mit etwa 1670 hm hatten wir uns ein Bier in der Sonne redlich verdient und in München wartete Laura schon mit Essen und noch mehr Bier auf uns.