Sonntag, September 28, 2014

Signalkopf Lattengebirge - 28.09.2014

Der eigentliche Plan war der Schlafenden Hexe übers Kinn auf die Nase zu steigen. Zum Rotofensattel kam ich auch recht zügig (600 hm, 1 Stunde), nur der Weiterweg gestaltete sich für mich heute als unüberwindlich. Nach 10 Minuten rumprobieren, an dem Bauch der die Schlüsselstelle darstellt, gab ich entnervt auf und stieg auf den Signalkopf. Von dort konnte ich die zwei Mädels beobachten, die über die Berchtesgadenerrinne auf die Nase geklettert waren. Zurück im Sattel probierte ich es ein zweites Mal, aber auch dieses Mal passte es irgendwie nicht. Also wieder abklettern und hinunter ins Tal (½ Stunde), bevor ich noch auf dumme Gedanken komme. Schade, eigentlich hätte ich die Überschreitung gerne gemacht, zumal ich auf beiden Gipfel schon war (Kleiner Rotofenturm, Großer Rotofenturm und nochmal), aber es ergibt sich sicher wieder die Möglichkeit.
2014_09_28_SchlafendeHexe

Samstag, September 27, 2014

Kneifelspitze - 27.09.2014

Die Vorhersage, mit bestem Herbstwetter, hatte sich bewahrheitet und so spazierten wir am Samstag von Maria Gern auf die Kneifelspitze (450 hm, 1 Stunde). Eine nette Familienwanderung und ein schöner Aussichtsberg.
2014_09_27_Kneifelspitze

Leider gab es Ende der Woche eine sehr traurige Nachricht aus der Münchner Bergsteigerszene, Sebastian Haag ist zusammen mit dem Italiener Andrea Zambaldi an der Shishapangma tödlich verunglückt. Mein Beileid gilt den Familien und Freunden der beiden Verunglückten, vor allem aber den Eltern von Sebastian, die nun ihren zweiten Sohn bei einem Bergunglück verloren haben.

Sonntag, September 21, 2014

Grießferner Nordwand - 20.09.2014

Nach zwei sehr anstrengenden Wochen, mit zwei Kletterkursen und dadurch fast jeden Abend Programm, bekam ich von Karin am Samstag frei. Den freien Tag wollten Vladi und ich auch gleich nutzen. Nach dem letzten guten halben Wochenende in den Zillertalern entschieden wir uns für eine Tour die wir vom Schrammacher aus direkt einsehen konnten, die Griesferner Nordwand. Die Grießferner Nordwand ist der östliche Nachbar der Hochferner Nordwand und die steilste der Eiswände im Pfitschertal.
Freitag Mittag fuhren wir ins Pfitschertal und stiegen von der 3. Kehre zum Günther Messner (Hochferner) Biwak auf (800 hm, 2 Stunden). Wie jedes Mal bei diesem Aufstieg schüttete es zumindest die Hälfte der Zeit.
Samstag Früh wollten wir um ½5 Uhr starten: Nebel und Dunkelheit. Also nochmal kurz geschlafen und um ½6 Uhr, siehe da: sternenklar! Um kurz nach 6 Uhr starteten wir dann auch und als wir vor dem westlichen Wandeinstieg standen (100 hm, 25 Minuten) war es schon hell genug, um keine Stirnlampen mehr zu brauchen. Dieser direkte Einstieg lieferte dann schon den Vorgeschmack auf den oberen Teil der Wand, es zog gleich ordentlich steil hinauf. Der flache Kessel danach war schnell überwunden und der nächste Steilaufschwung war dann ein wahrer Genuss. Das folgende Spaltengewirr war etwas nervig, aber nicht weiter schlimm und die erste große Querspalte erwischten wir aus Zufall ganz rechts und somit ohne Umweg, an der Stelle an der sie am besten zu überwinden war. Fünf Meter weiter tat sich dann die eigentliche Krux der Tour auf, eine riesige Querspalte die zwingend durchklettert werden musste und zwar senkrecht. Das war dann aber gar nicht so schlimm, an einer Schuppe konnte ein wenig 3-dimensional gestützt und gespreizt werden und schon war der Kaas bissen. Danach gings nur noch über mäßig steiles (50-60°) Blankeis der Sonne entgegen (500 hm, 4 Stunden), wo wir uns eine kurze Pause redlich verdient hatten. Vom Ende der Wand stiegen wir durch ein Gletscherbecken und über einen Firnhang (ca. 50°) auf den Grat des Hochferners aus (300 hm, 1 Stunde). Da unsere Beine schon ganz schön brannten und sich das Wetter zunehmend verschlechterte, entschieden wir uns gegen den Gipfel (ca. 50-100 hm Gratkletterei bis II) und für einen direkten Abstieg über den Weißkarferner (1 Stunde) und die Moränen und Schrofenhänge darunter, um auf den Weg zur Hochfeilerhütte zur kommen (¾ Stunde). Diesem Weg (Nr. 1) folgten wir dann in ewigem auf und viel ab zurück zur 3. Kehre der Pfitscherjochstraße (1¼ Stunden).
Eine tolle Tour in grandiosem alpinen Ambiente mit einem Abstieg, der den brennenden Wadeln noch einmal alles abverlangt (⇅1700 hm). Vladi hat sich super angestellt, obwohl es sein erster Kontakt mit steilem Eis war. Um es in drei Worten zusammen zu fassen: Ein riesen Spaß. Hier noch Vladis Fotos.
2014_09_20_GrießfernerNW

Sonntag, September 07, 2014

Schrammacher über Oberschrammacherkees - 06.09.2014

Ich bekam dieses Wochenende von Karin frei und so konnten Vladi und ich endlich Mal wieder etwas zusammen unternehmen, eine "Wanderung" auf den Schrammacher (WS-/30-35°/UIAA II) in den Zillertalern. Nach einer gemütlichen Nacht am Schlegeis starteten wir um kurz nach 5 Uhr Richtung Alpeiner Scharte. Von der Kreuzung mit dem Höhenweg von der Olpererhütte zum Pfitscherjoch (1½ Stunden, 630 hm) gings um den Ameisenkopf herum und auf die Moräne (½ Stunde, 20 hm) die zum Oberschrammacherkees führt. Dieser folgten wir bis zum Gletscher (1 Stunde, 400 hm). Übers Oberschrammacherkees stiegen wir zur Oberschram-macherscharte auf, über die wir auf die Südseite und auf das Stampfelkees gelangten. Der vorherrschende Nebel machte die Orientierung nicht gerade einfacher, aber zu guter Letzt fanden wir doch den problemlosen Übergang auf den Grat (1¾ Stunden, 400 hm). Vladi schaffte es immerhin in die zwei Spalten die wir bei dieser Tour überwinden mussten einzubrechen. Der Grat war durch Nebel und sulzigen Schnee zwischen den Blöcken interessanter als gedacht und der letzte Steilaufschwung vor dem Gipfel, den ich direkt nahm, war definitiv schwerer als II. Erst am oberen Ende fand ich das Fixseil, das den Aufstieg am rechten Rand (ostseitig) des Aufschwungs vereinfacht hätte. Der Wind hatte es wohl nach oben geweht. Nach diesem Aufschwung ist man dann aber praktisch am Gipfel (1 Stunde, 180 hm). Wegen des schlechten Wetters stiegen wir sofort wieder ab (1 Stunde, 20 hm) und gingen zurück zur Oberschrammacherscharte (20 Minuten) wo wir in strahlendem Sonnenschein Pause machten. Beim Abstieg übers Oberschrammacherkees (½ Stunde) konnten wir nun sehen, dass wir im Nebel sehr zielstrebig die einzige Spalte am ganzen Gletscher getroffen hatten. Das ist auch eine Leistung! Der restliche Abstieg zum Schlegeis (2 Stunden) war ereignislos, bis auf eine, sich am Weg sonnende, Kreuzotter. Nach dieser sehr schönen ca. 10 Stunden Tour mit etwa 1670 hm hatten wir uns ein Bier in der Sonne redlich verdient und in München wartete Laura schon mit Essen und noch mehr Bier auf uns.
2014_09_06_Schrammacher