Montag, Dezember 02, 2019

Skitourenauftakt mit Peter und Vladi im Sellrain - 30.11/01.12.2019

Unsere Planung für den Skitourenauftakt begann schon im Juli, beim Petersilienfest. Lose hatte ich mit Peter das erste Dezemberwochenende (oder letztes Novemberwochenende, wie man es sehen will) ausgemacht. Vladi war nach kurzer Nachfrage auch Feuer und Flamme und so hieß es in der Woche vor unserer Tour nur noch ein Ziel zu finden. Wegen dem Schnee in höheren Lagen und den beinahe unendlichen Tourenmöglichkeiten fiel unsere Wahl aufs Sellrain. Um genau zu sein das Gleirschtal und dem Winterraum der Pforzheimer Hütte.
Freitagabend machten wir uns noch auf ins Sellrain und bei einem gemütlichen Abendessen und ein paar Bier verging die Zeit wie im Fluge und so kuschelten wir uns am Ende in unsere Schlafsäcke und warteten was uns der Morgen so bringen würde. Nach Wetterbesserung sah der Morgen noch nicht aus, aber das bisschen Zucker auf dem guten halben Meter Schnee in Sankt Sigmund sah schon nicht ganz schlecht aus. So schulterten wir unsere Rucksäcke und wanderten das Gleirschtal im Nebel bis kurz vor die Materialseilbahn der Hütte. Dort riss es auf und die Bergwelt der Nördlichen Stubaier zeigte sich in voller Pracht. Die letzte Steilstufe war schnell geschafft und so erreichten wir die Hütte noch Mittag (2½ Stunden, 800 hm). Weit und breit niemand und der Winterraum, nachdem wir in ausgeschaufelt hatten (ok, so wahnsinnig viel Schnee war es noch nicht), zeigte sich sauber und gemütlich. Nur etwas wenig Holz für den Anfang der Saison, wenn aber alle sparsam sind sollte es schon irgendwie bis Februar reichen.
Weil die Sonne so herunter lachte und die Beine noch nicht ganz müde waren, hieß es wieder Ski anschnallen und ein Stückchen weiter. Wir spurten in weitem Bogen durch das Roßkar zum Samerschlag (1½ Stunden, 530 hm). Bis auf die letzten zwei Hänge eine unschwierige, aber schöne Tour. Erst zum Schluss steilen sich die Hänge etwas über 35° auf. Am Gipfel legten wir trotz eisigem Wind eine ½ Stunde Pause ein bevor es rasant durch perfekten Pulver zur Hütte zurück ging (¼ Stunde). Im Winterraum erwarteten uns schon drei Regensburger, die wir schon am Parkplatz beim Starten gesehen hatten. Was folgte war ein sehr lustiger Abend, ob die drei das auch so sahen weiß ich nicht, oder ob sie sich eher auf einen romantischen Abend in Dreisamkeit gefreut hätten. Die Nacht war auf jeden Fall bei sternenklarem Himmel bitter kalt.
So erwartete uns am Sonntag noch ein besonderes Schmankerl, der Zwieselbacher Rosskogel, nur eben diesmal nicht von der viel begangenen Nordseite, sondern von Süd-Osten, steil und geil. Von der Hütte gings bei mäßigem bis schlechtem Wetter in das Rotgrubenkar und von dort über eine gut 40° steile Rinne auf den Grat (2½ Stunden, 620 hm). Dachten wir zumindest. Der Grat den wir erreichten war leider nicht der Übergang zum Kraspesferner sonder "nur" ins Walfeskar, also weiteres Rinnengehirsche, diesmal ohne Ski dafür mit Stapfen und Fluchen und Knie anhauen (½ Stunde, 60 hm). Dafür war dieser Übergang so gut, dass ich ohne Höhenverlust auf die normale Aufstiegsroute zum Gipfel kam (½ Stunde, 130 hm). Wie beim letzten Mal lud das Wetter nicht zum langen verweilen ein und so machte ich mich schnellst möglich an die Abfahrt, unter anderem auch um die anderen beiden wieder zu erwischen (1 Stunde, 20 hm). Wie beim letzten Mal empfand ich die zwei Zwingen eher mäßig schön zu befahren und im Gegensatz zum Vortag konnten die breiten Hänge (außer ganz oben) nicht mit Pulver glänzen.
Ein super schönes Wochenende mit den Jungs. Ich bin jedes Mal dankbar und froh Freunde zu haben mit denen man solche kleinen Abenteuer erleben kann.
2019_11_30-12_01_Sellrain