Sonntag, Januar 22, 2017

Götschen, Ofentalscharte und Eckerleiten - 20.-22.01.2017

Als kleine Feierabendrunde starteten Karin und ich von Bischofswiesen aus zum Götschen (1½ Stunden, 700 hm). Nach der Abfahrt fellte ich am Bahnhof noch ein Mal auf und stieg das zweite Mal alleine auf (1 Stunde 5 Minuten, 700 hm). So geht Feierabend!
2017_01_20_Goetschen

Als mein Wecker Samstag Früh läutete, schreckte ich ziemlich desorientiert hoch. Peter und ich hatten einen frühen Start für die Ofentalscharte geplant. Erster positiver Nebeneffekt der Uhrzeit war die freie Platzwahl am Parkplatz Hirschbichl. Bei den ersten Höhenmetern heraus aus dem Klausbachtal kamen mir erste Zweifel über die Sinnhaftigkeit der zweiten Runde gestern auf den Götschen. Beim Spuren wurden wir dann recht schnell von einem Sologänger abgelöst, worüber wir aber nicht wirklich böse waren. Im lichten Wald unterhalb des Hochtals bekamen wir die erste Vorstellung von der Abfahrt die uns später erwarten würde, super Schnee, aber Sharks soweit das Auge reicht. Also vorsichtig fahren, sollte ja nicht zu schwierig sein. Die letzte Steilstufe vor der Scharte gestaltete sich als eher unangenehm, der Wind hatte ganze Arbeit geleistet, zusätzlich Steine und eine Regenkruste. Auf der Ofentalscharte kamen wir endlich aus dem Schatten (4 Stunden, 1650 hm) und konnten nicht nur den Ausblick, sondern auch die wärmende Sonne genießen.
Die Abfahrt hatte dann alles zu bieten. Feinster Champagne-Powder, etwas gesetzter Tiefschnee, Bruchharsch und Steine. Auf den letzten Metern im Hochtal blieb ich dann so blöd an einem Stein hängen, dass ich in den Schnee köpfelte. Dabei traf ich dann auch noch einen Stein, das Resultat war nicht nur ein veritabler Blauer, sondern auch eine eingerissene Skitourenhose. Naja, warten bis der Schmerz nachlässt, aufstehen, Krönchen gerade richten und weiter gings die letzten guten Höhenmeter bis zum Waldanfang. Die Fahrt über den Sommerweg durch den Wald ins Klausbachtal hinunter kann man dann getrost als nicht ganz so schön beschreiben, aber nach so einem Tag will man ja nicht jammern. Eine super schöne Tour mit kleineren Verlusten: mein Ski ist nicht mehr neu und Peter hat sich eine Kante gezogen. Dass ich mich am Nachmittag nicht mehr motivieren konnte mit Karin noch eine Runde auf den Götschen zu laufen und sie damit alleine gehen musste, tat mir zwar leid, aber meine Beine wollten wirklich nicht mehr.
2017_01_21_Ofental

Das beste Mittel gegen einen sich anbahnenden Muskelkater ist Bewegung, also rauf auf die Ski und eine kleine Tour um das Wochenende ausklingen zu lassen. Von der Buchenhöhe gings über die Eckerleiten und das Purtschellerhaus auf den Eckerfirst (2 Stunden, 800 hm). Im Aufstieg hatte die Rinne hinter dem Purtschellerhaus heraufgelacht und nach einer kurzen Pause machten wir uns daran sie von ihrer beinahe Jungfräulichkeit zu erlösen. Es kann eigentlich nur dem Umstand geschuldet sein, dass diese Tour als Anfängertour gilt, dass so eine Rinne nicht total zerfahren war. Wir setzten die Spur Nummer drei und vier in den pulvrigen Hang (gut 40°) und die anschließende Rinne (35°- 40°). Am Eckersttl fellten wir wieder auf und stiegen über den Eckersattel Richtung Rauhenbichlkopf auf (½ Stunde, 200 hm). Am oberen Ende der freien Hänge über dem Larosbach ließen wir es gut sein und genossen die größtenteils unverspurten Hänge bis ins Bachbett hinunter (30°- 35°). Von dort trafen wir wieder auf die Aufstiegsspur und durch den Wald fuhren wir zum Auto ab. Für eine Entspannungstour hatten wir überraschend viel Höhenmeter und durch den nordseitig immer noch perfekten Schnee ziemlich viel Spaß.
2017_01_22_Eckerleiten

Ein wirklich schönes BGL-Wochenende mit immerhin über 4000 hm und den bis jetzt besten Abfahrten der Saison. Ich bin neugierig was noch kommt, aber ein bisserl Schnee dürfte es schon sein.