Dienstag, September 23, 2025

Untersberg Südwand mit Paul und Sonnenaufgang mit Karin am Rauhen Kopf- 20./21.09.2025

Nach den kühlen drei Wochen auf Island, begrüßte uns Bayern mit einem wunderschönen Spätsommer/Frühherbst. Das erste Wochenenede zurück verbrachten wir zu Walters Geburtstag im BGL. Bei diesem Wetter eine perfekte Gelegenheit mit dem Junior auf große Tour zu gehen, Klettern in der Untersberg Südwand (11 SL, UIAA 4-).

Von Ettenberg stiegen wir über den kleinen Waldweg zum Scheibenkaser auf (1½ Stunden, ↑650 hm). An den Hängen war ein massiver Windwurf, weshalb der Weg praktisch nicht mehr begehbar ist. Nach einer kurzen Pause im Schatten des Scheibenkasers gings weiter (mit einer weiteren Pause) zum Einstieg über ein Band links der Gelben Mauer (¾ Stunde, ↑300 hm). Hier pausierten wir nochmal ausgedehnt, da wir schon im Zustieg einer seeeehhhhr langsamen Seilschaft zugesehen hatten. Durch dieses Pause vermieden wir es praktisch die ganze Tour über auf diese Seilschaft aufzulaufen (wenn auch nur knapp). Die Kletterei in der (alte) Südwand ist dann einfach schön (die ersten Seillängen kannte ich schon vom Barthkamin mit Karin). Wobei ich mir im Nudelwalker, am Ende der ersten Seillänge, kurz überlegte, ob es so schlau war die Kletterschuhe zu Hause zu lassen. Am Ende waren sie definitiv nicht notwendig. Immer wieder wechseln sich in der Tour schöne feste Kletterstellen mit Bändern und Schrofen ab. Mehrere Seillängen ließen sich einfach zusammenhängen und so kamen wir relativ schnell an der Schlüssellänge, einem steilen Kamin, an. Dieser war dann so eng, dass ich mit dem Rucksack (ok, und auch mit meiner Hüfte) feststeckte. Nach umständlichem Rucksack Heruntergefummel, nachziehen und wieder Hinaufgefummle, war aber auch diese Länge purer Genuss. Die letzten Längen schossen wir das Seil dann auf und legten die Schrofen zum Gipfel frei zurück (2¾ Stunde, ↑250 hm). Was für ein schöner Nachmittag und zwischen drin wurden wir auch noch vom Rettungshubschrauber unterhalten, der in der Süd-Ost Wand jemanden mit dem Tau barg.

Nach den obligatorischen Fotos vor dem Kreuz, stiegen wir zum Stöhrhaus ab (¼ Stunde), wo wir eine ausgedehnte Pause mit Kuchen und Spezi in den Liegestühlen einlegten. Leider wird durch so eine Pause der Abstieg nicht kürzer und so mussten wir wohl oder übel in den sauren Apfel beißen und uns auf den Weg zum Scheibenkaser machen. Da wir beide schon etwas müde waren, entschieden wir uns für den Weg übers Stöhrgatterl (¾ Stunde, ↑50 hm, ↓440 hm) und dann gings direkt weiter (diesmal über den normalen Weg) zum Parkplatz (½ Stunden, ↓630 hm).
Was für ein cooler Tag mit Paul, schön mit ihm inzwischen richtige Touren gehen zu können.

Sonntag gings dann mit Karin zum Sonnenaufgang auf den Rauhen Kopf. Um 5 Uhr starteten wir von der Kastensteinerwand übers Blaue Kastl und schafften es als Punktlandung zusammen mit der Sonne auf den Gipfel (1¾ Stunde, ↑830 hm). Beim Abstieg nahmen wir noch den Kleinen Rauhen Kopf mit (¼ Stunde, ↑20 hm), auf dem inzwischen ein schönes, kleines Kreuz (Marterl) steht und begegneten erst kurz vor dem Auto (1 Stunde) den ersten paar anderen Wanderern.
Schöne Einsamkeit auf unserer Seite des BGL, am Hocheck hatten wir nämlich die Stirnlampenkaravane vom Watzmann Haus hinauf gesehen.