Freitag, August 08, 2008

Watzmann Ostwand - 07.08.2008

Mittwoch Nachmittag war die Entscheidung gefallen, morgen versuchen wir die Ostwand, also fuhren wir (Peter und ich) nach Königssee und mit etwas joggen erreichten wir das letzte Schiff nach St. Bartholomä und zum Ostwandlager. Am Abend stiegen wir noch zur Eiskapelle auf um einen möglichen Übergang für den nächsten Morgen zu suchen und schliefen nach dem Abstieg ziemlich schnell und gut ein.

Donnerstag 4:00 Tagwache, Aufbruch um 4:25. Zuerst Zustieg zur Eiskapelle und Anseilen für das Queren bis zur nördlichen Randkluft. Diese konnten wir durch eine relativ dünne, stehende Brücke überwinden um dann auf nassem, brüchigem Fels bis zur ersten Terrasse zu klettern. Von hier aus ging es unschwer auf die zweite Terrasse und dann weiter durch eine Schlucht und Schrofenbänder ins Schöllhornkar. Bis hierher waren wir gut vorwärts gekommen doch nun stellte sich uns ein beinahe unüberwindliches Hindernis in den Weg: Die Randkluft des Schöllhorneises.


Die Randkluft überwanden wir durch abseilen und auf der anderen Seite hochklettern. Zusammen mit einer Seilschaft aus Ansbach bauten wir das ganze mit zwei Seilen auf und konnten alle sechs Kletterer ohne Probleme über die Randkluft zur Schlüsselstelle, der Schöllhornplatte bringen.





Diese wurde von uns auch am Seil geklettert und dann weiter am laufenden Seil zum Zellerloch wo wir uns wieder abseilten. Vom Zellerloch querten wir über Platten zum 3.Band und auf diesem gings anfänglich unschwierig zum Kaserereck. Dieses Kaserereck ist ein scheinbares Ende des Bandes und es geht sehr ausgesetzt in brüchigem Gestein um eine Kante, leichtes Abklettern und ca. 50 Meter Richtung dem, auf dem Foto zu erkennbaren, markanten Turm.




Nach dem Kaserereck gings über grasige Schrofenbänder bis zur Gipfelschlucht, dieser folgten wir etwas rechts ausßerhalb bis wir auf einen markanten Felsaufbau trafen unter dem die Biwackschachtel steht. Überhalb stiegen wir duch die Austiegskamine die angenehm festen Fels aufwiesen und dann über die kleine steile Wand (Schlüsselstelle des Berchtesgadnerwegs III+) seilfrei bis zum Gipfel (Südspitze 10h).

Nach einer kurzen Pause bewältigten wir noch die Überschreitung zum Hocheck (1 1/4h) und den Abstieg zum Watzmannhaus (1h). Von dort dann über Kühroint wieder nach Königsee (2h). Hier kamen wir um 8 Uhr an, also ziemlich genau 15 1/2 Stunden nachdem wir in St. Bartholomä aufgebrochen waren.

Fazit:
-Schöne Tour
-Unglaublich Lang (Aufstieg 2500hm, Abstieg 2500hm)
-Eine Plagerei die ich mir nicht nochmal antue, aber irgendwie schön ;-)

Und hier das Fotoalbum mit allen Bildern:
Watzmann Ostwand - 07.08.2008