Donnerstag, Juni 18, 2015

Bustour Teil 6 - Rumänien (Südkarpaten und Moldau) - 10.-17.06.2015

Dieser Abschnitt brachte uns die krassesten Gegensätze bis jetzt! Die schlechtesten Schotter/Schlammpisten und eine neue Autobahn (zweispurig mit Seitenstreifen!), Sibiu bzw. Brașov und kleine, arme Dörfer im Hinterland von Buzau. Aber alles der Reihe nach. Von Turda fuhren wir nach Süden an den Rand der Südkarpaten in die schöne Stadt Sibiu (Hermannstadt). Diese war 2007 europäische Kulturhauptstadt und aus diesem Grund ist sie ziemlich aufgehübscht. Die Fahrtstrecke nach Sibiu bescherte uns auch ein paar Kilometer des neuen Transilvania Highways, ziemlich langweilig so eine Autobahn wie in Deutschland ;). Auf einem Campingplatz südlich von Sibiu lernten wir Hubert aus Schongau kennen, der Hilfsgüter für ein Kinderheim her gebracht hatte, und verbrachten einen sehr netten und lustigen Abend mit ihm. Unser nächster Stopp war Bran, südlich von Brașov (Kronstadt), mit dem wohl bekanntesten Schloss/Burg Rumäniens. Die Törzburg wurde in unzähligen Vampirfilmen als Kulisse „missbraucht“ und ist der Inbegriff eines transsilvanischen Karpatenschlosses. Bran nutzten wir auch als Ausgangspunkt für einen Besuch in Brașov. Dort fuhren wir mit der Seilbahn auch den Hausberg Tampa und genossen den atemberaubenden Ausblick auf die Stadt. Den gleichnamigen Kletterfelsen fanden wir aufgrund einer falschen Abzweigung beim Abstieg leider nicht. Müsste aber wirklich nett sein, direkt über der Stadt. Nach einem Rundgang und einem Essen besuchten wir noch die Pietret lui Solomoni (Salomonsfelden) im Südwesten der Stadt. Auch ein sehr nettes Gebiet, nur am Wochenede wegen dem Picknickplatz am Fuße der Felsen eher nicht zu empfehlen. Bei einer Runde in der Umgebung von Brașov suchten wir uns noch die Cheile Râşnoavei (Rosenauklamm), in die wir nicht ganz hinein fuhren weil Eintritt verlangt wird und das Gebiet Belvedere das wir nicht fanden, weil der Abzweig zur Cabana Belvedere anders als im Führer beschrieben nicht angeschrieben ist. In Prejmer besuchten wir die größte und besterhaltenste Wehrkirche in Siebenbürgen und über den Pasul Bratocea durchquerten wir ein letztes Mal die Karpaten. Am Pass konnte man zum Ciucaş (Krähenstein), Konglomerattürme wie in Meteora, sehen. Unser nächstes Ziel waren die Vulcanii Noroiosi (Schlammvulkane) in der Region Buzau. Kleine Schlamm spuckende Vulkane in einer Mondlandschaft eingebettet in die grünen Hügeln der Vorkarpaten. Ganz in der Nähe befinden sich die Babeles del Ulmet, Errosionsformationen auf einem Hügelkamm. Die Fahrt dorthin stellte sich als sehr abenteuerlich heraus und wir waren zum ersten Mal wirklich froh um unseren Allrad. In dem kleinen Nest Ulmet musste sich unser Besuch schnell herumgesprochen haben, weil Florin und Gheorghian mit ihren Hunden bei uns vorbei schauten und uns zu den Babeles führten. Ihr Redefluss lies sich auch durch die Tatsache, dass wir kein Wort von dem was sie sagten verstanden (und sie auch kein Wort von dem, das wir sagten) stoppen. So war die kleine Wanderung aber im Handumdrehen vorüber und die beiden aßen mit uns zusammen ihre ersten Kiwis (die ihnen sichtlich schmeckten). Für die Weiterfahrt kühlte es endlich ein wenig ab und so war der erste Fahrtag in Richtung Republik Moldau ganz angenehm und wir fanden auch prompt einen sehr netten Platz zum Campen am Ufer des Siret. Wie es jetzt weiter geht wird sich zeigen.
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