Mittwoch, Februar 21, 2018

Skitourenwochenende im Langtauferertal - 17./18.02.2018

Seit Jahren trifft sich der Kletterertrupp ein Wochenende im Winter, um dem Wintersport zu frönen. Dabei hat sich die Gewichtung definitiv in den letzten Jahren gewandelt. Vom Skifahren in Obertauern zum Freeriden im Pitztal, über Kiten und Skitouren am Reschen bis hin zu reinen Skitourenwochenenden im Langtauferertal. Spaß hat es noch jedes Mal gemacht, ob auf Tour oder beim gemütlichen Zusammensein am Abend in der Sauna oder an der Bar.

Samstag, Falbenairspitze (3199 m):
Nach einem schönen Freitagabend wollte keiner so recht früh aufstehen und so wurde es 9 Uhr bis wir von Kappl aus nach Maseben starteten (1 Stunde, 400 hm). Der Aufstieg über die ehemalige Skipiste ist unspektakulär, aber eben die Pflicht vor der Kür, um in das Tourengebiet Maseben zu kommen. Beim Atlantis der Berge querten wir den Schlepplift und umrundeten den Mittagkopf in einer flachen Querung nach Osten bis ins Roteben (¾ Stunde, 250 hm). Ab da sah man schon fast unser Ziel, also wenn kein Nebel im hinteren Tal gehangen wäre. Als wir den Sattel erreichten blies ein eisiger Sturm der den Nebel vertrieb und uns die Sicht auf den Gipfel der Falbenairspitze freigab (1¼ Stunde, 600 hm). Entgegen der Tourenbeschreibung konnte man bis zum Gipfel unproblematisch mit Ski aufsteigen (½ Stunde, 150 hm). In dem ungemütlichen Wind fellte ich nur kurz ab und wartete bis Ole und Chrissi bei mir angelangt waren, um wieder in den Satteld abzufahren. Dort warteten wir alle zusammen und machten Pause in der Windstille unterhalb des Sattels.
Die Hänge unter dem Sattel waren ein Traum, leider zog der Nebel herum und die Sicht hielt sich dadurch in Grenzen. Am Ende der Hänge entschieden wir uns gegen die Querung zurück nach Maseben und für die direkte Abfahrt zur Melag-Alm. An der Alm trafen wir auf die Langlaufloipe, die uns talauswärts bis nach Kappl führte (2 Stunden, 100 hm).
So kamen wir nach dieser schöne 5½ Stunden (1500 hm und 14 km) Tour rechtzeitig zum Hotel zurück um eine Massage und die Sauna zu genießen.
2018_02_17_Falbenairspitze

Sonntag, Mitterlochspitze (3174 m):
Endlich fühlte sich Karin besser und konnte zumindest eine kleine Tour mitgehen. Nach Maseben kann man sich mit einem Schneemobiltaxi fahren lassen, diesen Service nutzten an diesem Tag alle außer Ole und mir. Im Atlantis der Berge trafen wir uns wieder (¾ Stunde, 400 hm) und stiegen zusammen zum Ende des Schlepplifts auf (½ Stunde, 160 hm). Von hier aus folgt man dem flachen Tal nach Süden bis sich die Hänge aufsteilen. Bei halbwegs bedachter Spurwahl kann man relativ flach in das Joch zwischen Mitterlochspitze und Gamsspitze aufsteigen (2¼ Stunden, 680 hm). Hier blieb Karin zurück, während ich die Ski schulterte und über den Grat zum Gipfel aufstieg. Kurz vor dem Gipfel kamen mir Chrissi und Ole entgegen und so machte ich am Gipfel keine Rast (¼ Stunde, 150 hm), sondern schnallte mir die Ski an und fuhr süd-westlich zum Grat ab. Dort wechselte ich auf die Nordseite, wo weite, steile Hänge auf mich warteten. Nach der spektakulären Abfahrt vom Gipfel folgte ein kurzer Aufstieg zurück zum Joch und zu den Anderen (½ Stunde, 50 hm). Die weiten Hänge machten richtig Spaß, vor allem weil es in der Nacht 15 cm Neuschnee gegeben hatte und die Sicht im Gegensatz zum Vortag einwandfrei war (½ Stunde). An der Hütte gönnten wir uns noch ein Essen bevor es über die Piste (definitiv schneller und einfacher als am Tag zuvor) zurück nach Kappl ging (¼ Stunde).
So ging mit dieser zweiten schönen Tour (5 Stunden, 1440 hm und 12 km) ein geniales Wochenende  mit guten Freunden zu Ende.
2018_02_18_Mitterlochspitze