"Was hast denn am Samstag vor, ich würd gern den Schinder machen".
"So ein Zufall, da wollte ich auch hin".
"Na, wie siehts dann mit uns beiden aus?"
"Ja, klar, 8 Uhr Spitzing".
Das war der kurze Austausch von Lena und mir, der zu unserer Tour am Samstag führte. So trafen wir uns also wie ausgemacht am Spitzing und schwangen uns mit Monika und Larissa auf die Räder Richtung Valepp. Die Straße zum Forsthaus war gut geräumt und so konnten wir ohne Probleme, bis auf unsere eiskalte Finger, bis zur Brücke über die Valepp fahren (½ Stunde, ↓230 hm, 5,5 km). Dort kamen die Ski endlich dorthin wo sie hingehören, vom Rucksack an die Füße und der Aufstieg ins Schinderkar begann. Mit netten Gesprächen verging die Zeit wie im Fluge und so standen wir im Kar und hatten die Qual der Wahl. Wir entschieden uns zuerst in der Sonne zur Scharte des Bayrischen Schinders aufzusteigen. Ein bisschen Sonne tanken, weil wirklich warm war es nicht (2 Stunden, ↑930 hm, 4,5 km).
Die Abfahrt war ein Pulvertraum. Der Aufstieg hatte nicht zu viel versprochen und die harte Unterlage ohne alte Spuren lud zum stressfreien Cruisen ein. In der Sonne am Fuß des Kars hieß es dann wieder auffellen, weil so schnell hatten wir natürlich nicht genug (½ Stunde, ↓380 hm). Dieser Aufstieg führte uns zentral ins Kar zum Skidepot unter dem Durchschlupf zum Schindertor (40 Minuten, ↑250 hm). Hier wechselten wir auf Steigeisen, nicht zwingend notwendig, aber wenn man sie schon bis hierher mitschleppt hat, kann man sie auch nutzen. Für den südseitigen gelegenen Weg weiter auf den Gipfel benötigt man sie dann definitiv nicht, der war nämlich vor dem letzten Schneefall bereits aper. Nach ein bisschen auf und ab, standen wir mit zwei Jungs (die sogar ihren Kaffee am Gipfel kochten) am Gipfel des Schinders (1 Stunde, ↑170 hm).
Im Gegensatz zum Rest der Tour war es hier windstill und so konnten wir in der wärmenden Sonne eine ausgiebige Pause einlegen. Doch irgendwann heißt es auch wieder runter und so machten wir uns auf den Weg zurück zum Skidepot (½ Stunde, ↓170 hm). Und dort begann dann der letzte und definitiv reizvollste Teil unserer Tour, eine weitere Pulverabfahrt ins Kar und weiter über Firn zurück zu den Bikes (½ Stunde, ↓800 hm).
Auf dem Weg zurück zum Spitzing froren wir dann definitiv nicht mehr und kalte Finger gab es auch nicht mehr (1 Stunde, ↑230 hm, 5,5 km). Schließlich konnten wir auch noch frisches Brot und ein Platzerl in der Sonne genießen, sozusagen die Belohnung nach knapp 1600 hm und einem Pulvertraum. Meine Damen, es war mir eine Freude, gerne wieder.