Dienstag, Januar 28, 2020

Koasa als Hahn im Korb und ISPO - 25./26.01.2020

Mit Lena wollte ich schon seit längerem eine "kleine" Tour machen. Unsere Runde auf die Kampenwand im Sommer hatte Lust auf mehr gemacht, bis jetzt hatte es sich aber nie ergeben. Das änderte sich diesen Samstag, zusammen mit Dani und Silli wurde es an der Wochenbrunner Alm ernst. Bei gemütlichem Tempo und netten Gesprächen ging es über den Sommerweg hinauf zur Gruttenhütte (1¼ Stunde, 550 hm). Von dort stiegen wir ins Hochgrubachkar auf, mit unserem eigentlichen Plan, der Roten-Rinn-Scharte. Dafür stiegen wir aber ein wenig zu weit östlich auf und hätten wieder ein Stück abfahren müssen. Oder eben das Ziel ändern, dann halt aufs Kopftörl, das geht nämlich ohne Höhenverlust. Die nordseitige Rinne muss ja hier, wie dort gut gehen. Die letzte Flanke bis zu den Felsen gestaltet sich dann als relativ unangenehm, da sich die Sonne nur sehr zaghaft heraus wagte und von auffirnen überhaupt keine Rede sein konnte (1 Stunde, 350 hm). Für die letzten 100 Höhenmeter, den versicherten Steig, schulterten wir die Ski und Dani und ich stapften los. Ein paar Stellen waren zwar etwas unangenehm, aber nicht weiter tragisch und so standen wir bald am Kopftörl (¾ Stunde, 100 hm). Dort warteten wir auf Lena und Silli und machten erst mal Pause (¾ Stunde). Nach der Pause hieß es aber nun die Theorie vom guten Pulver zu bestätigen und so stiegen wir ein paar Meter ab bis zum Beginn der Rinne in den Hohen Winkel. Und siehe da, zuerst noch etwas windgepresst, dann aber immer besser, gings hinunter in den Hohen Winkel und weiter zum Hauslboden (1 Stunde, ↓800 hm). Das gab ein fettes Grinsen, eine kurze Pause und schon wurde wieder aufgefellt, um über den Sommerweg zum Stripsenjochhaus zu gelangen (¾ Stunde, 350 hm). Von hier aus sah man schon unseren Weiterweg, den Eggersteig in die Steinerene Rinne, weil irgendwie mussten wir ja wieder auf die Südseite zu unserem Auto. Der Steig sah nicht so schlecht aus, Schnee, aber nicht Unmengen davon. Also fuhren wir in den Wildanger ab und fellten wieder auf (¾ Stunde). Silli hatte für diesen Tag genug vom Gestapfe und Gekraxle und entschied sich an diesem Punkt in die Griesenau abzufahren, wo sie dankenswerterweise ein Freund abholen sollte. Wir anderen drei schulterten die Ski und stapften den Eggersteig entlang. Das fühlte sich leider überhaupt nicht so an, wie es von der Strips ausgesehen hatte. Teilweise grundloses Gewühle in aufgeweichtem Schnee und das in Absturzgelände, es gibt schöneres. Als wir dann nach dem kurzen Abstieg im Steig, den Weiterweg nicht mehr eindeutig identifizieren konnten und die folgenden Flanken alles andere als vertrauenerweckend aussahen, zogen wir die Notbremse und kehrten um (½ Stunde, 50 hm). Nun standen wir also auf der Nordseite, für eine Querung am Köpftörl oder an der Roten-Rinn-Scharte fehlte uns die Motivation und die Zeit (es war immerhin schon 2 Uhr und etwa zu Mittag hatte eine kräftige Erwärmung eingesetzt). Doch nach einem kurzen Telefonat war klar, dass Silli und Tom auf uns warten würden und so fehlte nur noch die letzte Abfahrt in die Griesenau (½ Stunde).
Eine super schöne Tour, auch wenn das Wetter nicht ganz perfekt war und die Umrundung von Totenkirchl und Fleischbank nicht funktioniert hat. Inzwischen wissen wir warum die Steinerne Rinne im Winter sehr selten begangen wird. Pickel und Steigeisen hatten wir zwar mit, bei den bestehenden Bedingungen waren diese aber nicht nötig.
Mädels, es war mit ein Volksfest, mit euch geh ich gerne wieder, schauen wir mal, ob ihr mit mir auch wieder gehen wollt ;)
2020_01_25_Kopftoerl

Sonntag hatte dann schon fast etwas frühlingshaftes, Vogelgezwitscher und Temperaturen um die 10°C. Durch die Temperaturen, den eh schon wenigen Schnee und das gar nicht so gute Wetter, hielt sich unser schlechtes Gewissen in Grenzen, da wir nicht auf den Berg wollten, sondern auf die ISPO. Wie immer trafen wir viele Freunde und Bekannte, die wir sonst das ganze Jahr nicht sehen und so war es für uns eine rundum gelungene Veranstaltung.
2020_01_26_ISPO