Ab morgen soll ja Frau Holle schütteln (worüber ich gar nicht so traurig bin) und deshalb musste der heutige Traumtag einfach mit einer Hammertour genutzt werden. Weil wir mit Paul grade bei Karins Eltern sind hieß es rauf aufs Radl und um kurz nach 5 Uhr von Hammerstiel zur Benzinkurve (450 hm, 50 Minuten). Am Weg hinauf ins Watzmannkar verirrte ich mich dann kurzfristig was mir lustige 150 hm extra einbrachte, aber schließlich schaffte ich es doch unters 4. Kind (800 hm, 1 1/2 Stunden). Aber was jetzt tun? Auf der einen Seite würde mich das Wiederbandl anlachen, auf der anderen Seite würde ich gerne mal die Südwand des kleinen Watzmann probieren. Dafür gibts eine einfache Lösung, einfach beides machen! Über gutgriffige Bänder gings in ½ Stunde zur Watzmannscharte und dann in einer weiteren ¾ Stunde zum Gipfel (insgesamt 3 Stunden 35 Minuten und 1700 hm, 1550 hm sind es eigentlich und noch mal 150 hm wegen meines Verhauers). Das ganze ist recht viel Kraxelei in Schrofengelände nur am Kriechband (echt vogelwild das Ding) musste man etwas zupacken. Laut AV-Führer ist das ganze II+. Am Gipfel gabs ¼ Stunde Pause und mein Frühstück. Die Aussicht war wieder mal gigantisch und die tiefliegende Wolkendecke rundete das ganze noch ab. Der Weg zurück über die Südwand zur Watzmannscharte kostete mich fast genau so viel Zeit wie der Weg herauf (40 Minuten) und von der Scharte hinüber zum Einstieg der Wiederroute war noch mal 1 Stunde. Unter dem 4. Kind traf ich dann noch einen Arzt aus Bischofshofen mit dem ich den Weg zum Einstieg gemeinsam machte. Dort rastete ich erstmal meine Füße aus und legte ein zweites Frühstück ein während er loslegte. Damit war ich wieder alleine. Die Wiederroute war wie beim letzen mal ein Traum, nur das obere Band hatte eine dünne vereiste Schneeschicht, die das Gehen mit Turnschuhen etwas erschwerte (500 hm, 1 Stunde 10 Minuten). Von der Mittelspitze gings dann im Schweinsgalopp (½ Stunde) zum Hocheck und weiter zum Watzmannhaus (55 Minuten). Nordseitig hatte sich der Schnee der letzten Woche festgesetzt und zum größten Teil überfrohren, was das Gehen ziemlich beschwerlich und auch gefährlich machte. Ohne Pause gings weiter zur Benzinkurve (50 Minuten) und hinunter nach Hammerstiel (30 Minuten). Auf der Schappachalm genehmigte ich mir etwas Wasser und noch ein Brot mit Salami (Bier und Knödel gabs leider nicht, weil alle Hütten am Weg schon zu haben). Insgesamt war die ganze Tour 2650 hm in 9 Stunden 40 Minuten, wobei das Ganze dort noch nicht endete sondern noch 40 Minuten, 11 km und 200 hm Heimradeln nach Bischofswiesen vor mir stand, aber auch das hab ich geschafft. Und jetzt hab ich mir ein Bier und Füße hochlegen verdient.
2012_10_25 KlWatzmannSW |