Das letzte Wochenende mit seinem super Wetter sollte der krönende Abschluss für diese Tourensaison werden. Aus diesem Grund fuhren wir (Karin, Stephan, Peter und ich) ins Oberengadin zur Diavolezza Talstation um am Samstag zum Berghaus Diavolezza aufzusteigen und Sonntag den Palü zu machen. Der Aufstieg durch das Skigebiet zeigte sich aufregender als gedacht und wir konnten zusehen wie Lawinen vom Hubschrauber aus abgesprengt werden. Trotz dieser Verzögerung von 45 Minuten konnten wir das Berghaus Diavolezza nach 3 1/4 Stunden (900 hm) erreichen. Der Ausblick in den Thronsaal der Alpen war dann der Lohn für den Aufstieg (und den Sonnenbrand).
Sonntag starteten wir dann um 6 Uhr mit einer knackigen (weil pickelhart, steil und in Fels durchsetztem Gelände) 200 hm Abfahrt auf den Pers Gletscher. Dort wurde aufgefellt und bei langsam beginnender Dämmerung gings über stufiges Gelände zum unteren Eisbruch. Durch diesen hindurch und immer weiter Richtung der Schulter östlich des Piz Palü. Die vielen anderen Leute störten eigentlich nicht weiter, nur 3 Führergruppen mit insgesamt über 20 Leuten nervten im letzten Hang vor der Schulter brutal. Auf der Schulter ließen wir unsere Ski nicht zurück, da wir am Vorabend gehört hatten, dass die Überschreitung ganz gut gehen sollte. Nach 4 Stunden erreichten wir alle den Hauptgipfel und konnten (im Gegensatz zu den Anderen die ihre Ski auf der Schulter zurück gelassen hatten) weiter Richtung Piz Spinas absteigen. Nach einem kurzen Abstieg durch einen Felsriegel gings dann auf Skiern weiter zur den Bellavista Terrassen und von dort aus Richtung Fortezza Grat. Leider verpassten wir die Einfahrt ins "Loch" und standen plötzlich vor der ersten Abseilstelle der Fortezza. Nach dreimaligem Abseilen kam eine ziemlich beschissene Querung in fauligem Schnee und zwei weitere Abseilstellen. Von dort aus wurde dann in teilweise hüfthohem Schnee zum letzten Gratabschnitt gequert und dieser in kombiniertem Gelände überklettert bis wir endlich (nach 3 Stunden Kampf und Krampf) unsere Ski wieder anziehen konnten. Der Fortezza Grat wird im Sommer mit WS / II angegeben, wobei es uns durch den sehr weichen Schnee etwas schwerer vor kam. Nach diesem Intermezzo fuhren wir die verbleibenden 1500 hm über den Monteratsch Gletscher ab. Die Rätische Bahn brachte uns schlussendlich nach einem wohlverdienten Radler zurück zu unserem Auto an der Diavolezza Talstation.
Insgesamt eine 10 1/2 Stunden Tour mit sehr eindrücklicher Landschaft und einigen (an der Fortezza) ziemlich ausgesetzten Stellen. Die perfekte Tour um die Saison zu beenden, danke noch mal an Stephan und Peter, dass sie uns auf dieser Tour begleitet haben.
2011_04_03_PizPalü |